Einblutungen nach duplo-Beschlag normal?

Rund um den genagelten Hufschutz
Pony
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Einblutungen nach duplo-Beschlag normal?

Beitrag von Pony » Sa 14. Nov 2015, 14:36

Hallo :)
ich habe eien Frage an die Duplo-Verarbeiter unter euch.
Mein Oldie hat einige Jahre Duplos rundum gehabt, er wurde von meiner Hufpflegerin beschlagen. Als diese ihren Anfahrtsradius verkleinert hat, habe ich angefangen die Hufe meiner Pferde mit Hilfe einer fachkundigen Freundin selbst zu bearbeiten.
Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass sich die Hufe positiv entwickelt haben. Trotzdem habe ich meinen Oldie vor einem halben Jahr doch wieder von einem Hufschmied mit Duplos vorne beschlagen lassen. Die Hufe waren gut, allerdings macht seine Arthrose ihm immer wieder zu schaffen und er läuft mit einem dauerhaften Polster einfach besser.
Leider gefällt mir die Entwicklung der Hufe nicht mehr. Er hat Einblutungen in der weißen Linie, und das nicht zu knapp. Laut Hufschmied ist das "normal", das käme von den Noppen und wenn sich Sand drunter setzt. :think: Ich finde das unlogisch, und kann mich auch nicht entsinnen das er das früher auch hatte.
Ein beschlagener Huf kann sicherlich nicht genauso aussehen wie ein Barhuf... meine Barhufer bearbeite ich deutlich öfters und kleinschrittiger, und Löcher durch die Nägel sind ja auch im Huf. Aber das ist doch nicht richtig, oder?
Viele Grüße,
Pony

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Nupur
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Re: Einblutungen nach duplo-Beschlag normal?

Beitrag von Nupur » Sa 14. Nov 2015, 20:50

Schon mal nachgeschaut, wo die Noppen des Duplo sitzen? Da vorne jedenfalls nicht.
Klassischer Fall von zu kurz geschnitten.

Ursula
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Re: Einblutungen nach duplo-Beschlag normal?

Beitrag von Ursula » Sa 14. Nov 2015, 20:54

Bei meinem dünnsohligen, platthufigen Isländer hatte ich auch mal Einblutung, aber mehr in der Sohle, dank Duplo. Danach hab ich auf Barhuf umgestellt, obwohl der Hufbearbeiter dies nicht als sinnvoll betrachtete. Zum Glück fand ich einen Hufbearbeiter, der mich in meinem Ansinnen unterstützte. Zwar trägt mein Pferd tägl. mind. 20 Std. die Joggingschuhe, weil er ohne zu fühlig geht. Aber er hat keine Einblutungen mehr.
Der 1. Hufpfleger hatte die Sohle immer sehr sauber gemacht mit dem Hufmesser. Also mind. 1/2mm von der "lebenden" Sohle genommen. Wobei es möglich war, die Sohle einzudrücken, so dünn war und ist sie. :roll:

Pony
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Re: Einblutungen nach duplo-Beschlag normal?

Beitrag von Pony » Sa 14. Nov 2015, 22:00

Nupur, und da bin ich mir halt unsicher. Augenscheinlich sind die Hufe länger als zu den Barfußzeiten. Wie passt das zusammen? Nur weil zusätzlich noch genagelt wird?
Schmied sagt, Einblutungen sind nicht schlimm und auch häufig. Wenn ich mir andere Kundenpferde anschaue, finde ich die Zehe häufig lang und schnabelnd. Ob diese Pferde auch Einblutungen in der weißen Linie habe, kann ich allerdings nicht sagen.

Ursula, Einblutungen an der Sohle gab es auch. Einmal unterm Sohlenhorn und einmal unter den umgelegten Eckstreben, beides kam erst zum Vorschein als das Bröselhorn entfernt war. Die Hufschuhvariante wäre mir deutlich lieber, doch ich weiß nicht ob ich den Knochen einen Gefallen damit tue.

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Re: Einblutungen nach duplo-Beschlag normal?

Beitrag von Heike4 » So 15. Nov 2015, 01:29

Meine Stute hat Einblutungen an der Zehe, wenn diese zu lang ist, also zu viel Druck beim Abrollen auf die Zehenwand/Zehe kommt...
Allerdings barhuf, jedoch warum sollte es mit Duplo anders sein??
Geht nicht, gibt es nicht.

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Re: Einblutungen nach duplo-Beschlag normal?

Beitrag von Annette » So 15. Nov 2015, 07:54

Mein Pferd bekam diese Einblutungen unterm Duplo, als er vorne die Wand zu kurz bekam und somit mit der Sohle auf dem Duplo stand. Er ging damit auch für 10 Tage leicht klamm.
Mein anderes Pferd (Barhuf) bekam auch Einblutungen als er zu kurz geschnitten wurde und an der Zehe zu sehr auf der Sohle stand.
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Re: Einblutungen nach duplo-Beschlag normal?

Beitrag von Kathy71 » So 15. Nov 2015, 09:15

Frage an die Schmiede hier: Sieht das nur so aus oder wurde da in die Wand genagelt?

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Re: Einblutungen nach duplo-Beschlag normal?

Beitrag von Mascha » So 15. Nov 2015, 11:54

@Kathy71: Das sieht eher so aus, als wäre der Beschlag abgenommen und der Huf dann gekürzt worden. Daher fangen die Nagelkanäle in der Wand an.

Ich kenne das mit den Einblutungen eher wenn die Zehen zu lang gelassen werden. Ich habe einige Pferde gesehen, die so etwas als Barhufer zeigten, da man die Zehe barhuf nicht weit genug kürzen konnte, ohne dass sie fühlig gingen. Mit Beschlag konnte man die Zehe mehr kürzen und nach zwei Beschlagperioden a 6 Wochen waren die Einblutungen weg.

Möglicherweise passiert sowas auch wenn man die Zehe viel zu kurz schneidet, aber die Hufform auf diesem Bild lässt eher vermuten, dass die Zehe zu lang gelassen wurde. Da das Pferd ja beschlagen ist, könnte man die Zehen mehr kürzen. Eventuell würden dann die Einblutungen wieder verschwinden. Aber man müsste natürlich mal den kompletten Huf sehen, um das sicher zu beurteilen. Du könntest ja mal schauen, ob dir Unterschiede in der Hufzubereitung vor dem Beschlagen auffallen zu dem, wie du es gemacht hast, als es noch keine Einblutungen gab.

Dass das vom Duplos selber kommt, halte ich für Quatsch.
Viele Grüße, Mascha
Alles, was ich an Beurteilungen abgebe, basiert auf dem Material, das mir dafür zur Verfügung gestellt wurde. Natürlich müsste man für eine vollständige, seriöse Beurteilung der Hufe das Pferd live und in Bewegung sehen.

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Re: Einblutungen nach duplo-Beschlag normal?

Beitrag von Feuerhuf » So 15. Nov 2015, 15:22

Zu welchem Zeitpunkt ist das Bild aufgenommen worden? Nach der Bearbeitung in Vorbereitung zum Duplobeschlag?
Zu den Einblutungen. Was Du hier als Einblutungen in der Blättchenschicht siehst ist mindestens 1 Monat alt und kommt nicht von den Noppen sondern ist in der höheren Zehenwand durch hebelnde Wandteile entstanden. Hier wäre mal eine seitliche und eine frontale Aufnahme, ebenerdig sinnvoll um die Situation besser einschätzen zu können. Die Ursache des vorliegenden Zwanghufs wäre dann auch besser beurteilbar.

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Re: Einblutungen nach duplo-Beschlag normal?

Beitrag von Nupur » So 15. Nov 2015, 17:56

Einblutungen müssten mit Entzündungsprozessen einhergehen. Der verfärbte Bereich ist ja auch i.d.R. nur sehr flach, was auf ein kurzzeitiges Ereignis, ein Trauma, hinweist. Alles andere ist eine Rehe!
Eine hebelnde Zehe, die die weiße Linie streckt, ist hingegen ein sehr langsamer, stetiger Verlauf. Ich kann nur aus meiner eigenen Erfahrung sagen, was ich beobachtet habe:

Einblutungen durch lange Zehe: Noch nie.
Einblutungen durch Druck: Häufig.

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