Danke für die Bilder. Wie so häufig im Forum müssen die immer noch ein wenig wenig besser werden.
Gemäß der Bilder wirken die Hufe zu lang und erscheinen mir auch nicht ausreichend balanciert. Aber nach 7 Wochen mit Entlastungshaltung ist das auch nicht verwunderlich.
Außerdem reicht die Aufnahmequalität noch nicht um differenziertere Bewertungen zu machen. Wenn der Hufschmied kommt, bitte die Hufe vor und nach der Bearbeitung
barhuf fotographieren. Wird den Schmied vielleicht nerven, aber wäre wichtig. Dazu nochmals die Fotovorgaben hier aus dem Forum anschauen. Dann können wir differenzierter antworten.
Was mich an dem ganzen Fall stört, ist das für mihc widersprüchliche Denksystem in der Vorgehensweise.
Ein Fesselringbandschaden stellt in seiner
Auswirkung eine Sehnenverkürzung dar, eine Verwachsung zwischen Sehnenscheide und Sehne sowieso (Die Physios und TA's mögen mich korrigieren!). Das ist der Grund warum das Band durchtrennt wird. Nach diesem chirurgischen Eingriff sollte die volle Beweglichkeit wieder da sein. Die gilt es nun zu erhalten und da würde ich alles vermeiden, was dem entgegenwirkt und das wäre für mich z.B. ein Eiereisen und schon gar 4 Wochen Standzeit und Keile. Die machen aus meiner Sicht keinen Sinn. In der Humanmedizin kann man zuschauen, wie jeden Tag nach einer OP ein Gelenk mehr einstreift, wenn man nicht vom ersten Tag an mobilisiert.
Aber genau das hat man gemacht. Man hat eine Struktur befreit um sie dann zu schonen, sprich verkürzt gehalten. Das ist für mich die beste Grundlage, dass alles wieder falsch zusammenwächst. Sicherlich ist bei jeder OP's das Problem das richtige Maß zwischen Schonung und Mobilisierung zu finden, aber hier wurde meines Erachtens die Priorität stark auf Seite der Schonung und wenig auf Seite der Mobilisierung gelegt.
Außerdem hätte ich das viel intensiver mittels Ultraschall überwacht und in der Anfangszeit in viel engeren Abständen den Huf bearbeitet. Gerade wenn das Pferd in eine Schonhaltung kommt, muss man dem durch Hufbearbeitung entgegenwirken und nicht zulassen, dass sich Hufe stark auseinanderentwickeln. Da können Bearbeitungsabpstände von 14 Tagen sinnvoll sein.
Das würde ich jetzt tun:
Wenn der Schmied die Eisen abnimmt, schauen, ob das Pferd ohne Eisen
nach Kürzung der Trachten auf den Boden kommt oder hängen bleibt. Kommt das Pferd auf den Boden, würde ich die Eisen weglassen. Ihr könnt auch Belastungstests machen, indem ihr den Huf auf ein Brett stellt und so anhebt, dass die Sehnen/Muskeln gedehnt werden. Dann könnt ihr sehen, wo noch Einschränkungen sind oder nicht.
Ich weiß, dass das viele Experten anders sehen und anders gelernt haben. Sie glauben Sehnen verkürzen sich und müssen demnach langsam wieder gedehnt werden.
Ich glaube, dass sich Sehnen nicht so einfach verkürzen, weil an einer Sehne ein Muskel hängt und der ist meistens ausreichend dehnfähig, es sei denn er ist verkrampft. Eine Sehne ist nur dann verkürzt, so meine Vorstellung, wenn sie mit der Sehnenscheide verwächst oder mit einem Band verklebt etc.. Das ist aber keine Schrumpfung, sondern heißt einfach nur, dass z.B. nur noch noch die Hälfte an Sehne zur Verfügung steht. Solche Verwachsungen muss man langsam dehnen. Ist aber eine Sehne frei beweglich, muss man auch nichts dehnen, außer den Muskel.
Sollte das Pferd nach Abnahme der Eisen und Kürzung der Trachten mit den Trachten in der Luft hängen bleiben, wisst ihr dass da wieder was verklebt ist, was eigentlich nicht zusammengehört. Dann könnt ihr immernoch einen Beschlag anfertigen, der diesem Zustand entspricht, also z.B. mit einem Keil, der das System noch schützt, aber in der Bewegung auch eine Dehnung erzwingt.
Martin