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Hufgeschwür
Verfasst: Fr 1. Feb 2013, 08:32
von Fritz
Fritz ist seit letzten Freitag lahm

Am Tag davor ist er abends noch geritten worden, alles o.k. Da er an dem Tag nicht draußen war, war mein erster Gedanke Hufgeschwür!! Huf abgetastet, ob er wärmer ist, negativ. An der Beugesehne war es geschwollen und etwas wärmer. Tierarzt gerufen und er meint er hat sich selbst einen Tritt verpasst. Behandlung: Entzündungshemmer, Schmerzmittel, Pulver zum Abschwellen, Einmassieren mit Compagel und absolute Boxenruhe für 3 Tage.
Drei Tage später ist die Schwellung weg gewesen und er war noch vorsichtig, aber nicht mehr lahm. Wir sollten weiter mit Compagel behandeln und 10 Minuten Schritt führen (harter Boden) Seit Mittwoch läuft er wieder fühliger, gestern abend wieder lahm. Mittlerweile tippe ich doch auf ein Hufgeschwür, aber der Huf ist immer noch nicht warm. Tierarzt kommt heute mittag und will einen Ultraschall von der Sehne machen, da ist aber nichts mehr geschwollen
Meine Frage an euch, kann es sein das er schon Freitag ein Geschwür hatte und das Bein dadurch dick war? Ist euch so etwas schon mal aufgefallen? Und die Schmerzen jetzt wieder schlimmer werden, weil die Entzündungshemmer der Reifung entgegengewirkt haben.
Gestern abend ist mir aufgefallen, dass er den Huf nur innen aufstellt, also müsste das Geschwür ja irgendwo an der Außenseite sein, oder? Auf jeden Fall möchte ich nicht , dass wieder fleißig drauf losgeschnitten wird.
L G Michaela
Re: Hufgeschwür
Verfasst: Fr 1. Feb 2013, 08:41
von TinaH
Ich habe letzten Winter auf meiner Winterweide ein eingetretenes Wühlmauseloch gefunden, man hat gesehen, daß da ein Huf drin gesteckt hat. Große Panik meinerseits und Pferde untersucht. Meine Stute hatte an einem Vorderbein die Beugesehnen total dick angelaufen und lahmte. Scheiße. TÄ angerufen, die war grad bei ner Kolik und fragte, ob ich abgedrückt hätte und ein HG ausschließen würde (meine TÄ ist geil, wir beraten uns immer am Telefon, ich liefer meist schon ne einigermaßen gute Anamnese). Ich hab von dem Loch erzählt und von der Sorge, daß Sandy da rein getreten ist und Sehne jetzt futsch und so. Nein, ich sollt erst abdrücken, also heim gefahren, Abdrückzange geholt, abgedrückt, schmerzempfindliche Stelle gefunden und HG eröffnet. Als die Soße lief hab ich TÄ angerufen und wir haben uns beide über den Eiter gefreut. Sehne war am nächsten oder übernächsten Tag wieder klar.
Wenn Dein Pferd Entzündungshemmer gekriegt hat, dann wird es dauern, bis das HG reift... Warm werden muß der Huf übrigens nicht...
Falls Du Silicea oder Schüßler Nr. 11 da hast, dann kannst Du das geben zum Reifen, oder Sauerkrautwickel.
Re: Hufgeschwür
Verfasst: Fr 1. Feb 2013, 09:36
von Martin
Fritz hat geschrieben:Meine Frage an euch, kann es sein das er schon Freitag ein Geschwür hatte und das Bein dadurch dick war? Ist euch so etwas schon mal aufgefallen? Und die Schmerzen jetzt wieder schlimmer werden, weil die Entzündungshemmer der Reifung entgegengewirkt haben.
L G Michaela
Ja, kann sein und man kann Hufgeschwüre bzw. das was man alles an Problemen darunter versteht, auch nicht immer mit der Zange erwischen.
Stell Dein Pferd 24 Stunden in Sauerkraut und schau was passiert.
Martin
Re: Hufgeschwür
Verfasst: Fr 1. Feb 2013, 12:39
von myriell
Am alten Stall hatte ein Pferd das komplette Bein bis zum Ellbogen dick wegen eines Hufgeschwürs. Wobei ich nicht beschwören würde, dass es "nur" ein Hufgeschwür war.
Re: Hufgeschwür
Verfasst: Fr 1. Feb 2013, 13:01
von Laddie
Meiner Erfahrung nach kann ein Bein mit Hufgeschwür schon mal dick werden. Entzündungshemmer können das Reifen sehr verzögern und finde ich daher keine gute Maßnahme. Bin immer dafür den Austritt zu erleichtern und würde den Huf auch in einen Sauerkrautverband stecken.
Ich kenne Hufgeschwürgeschichten von "nie was bemerkt und durch Zufall entdeckt" über "zwei Tage stark lahm und dann rausgekommen oder kleinen Austrittkanal freigeschnitten" bis "wochenlang mehr oder weniger lahm".
Re: Hufgeschwür
Verfasst: Fr 1. Feb 2013, 14:00
von blue2005
Unsere Noriker-Stute hatte auch schon Mal ein Hufgeschwür. Bei ihr war das Bein auch erst angelaufen, und am nächsten Tag war sie dann stocklahm wegen dem HG.
Re: Hufgeschwür
Verfasst: Fr 1. Feb 2013, 14:50
von Fritz
Danke für die Antworten. Also ist das mit dem geschwollenen Bein gar nicht so selten.
Ich fahre jetzt direkt nach der Arbeit Sauerkraut besorgen
Der Arzt kommt ja nachher zur Kontrolle und ich werde ihn auf jeden Fall darauf ansprechen, dass ich eher auf den Huf tippe. Den hatte er letzten Freitag gar nicht abgedrückt, weil das Bein halt dick und schmerzempfindlich war. Das Geschwür (wenn es das ist) hat er dann seit genau 7 Tagen. Vielleicht unterdrückt durch die Entzündungshemmer, die er bekommen hat.
Ich werde berichten
Re: Hufgeschwür
Verfasst: Fr 1. Feb 2013, 15:47
von SilentDee
Wenn ne Sehne dick ist, sollte man die abdrücken. Meist ist es eher eine aufsteigend diffuse Schwellung um die unteren Gelenke und steigt dann auf in den Sehnenscheiden usw. Die Sehne selbst ist dann nicht druckdolent, aber das merkt man immer erst, wenn man den Huf aufhebt, beugt und dann an der Sehne herundrückt und fühlt. Am stehenden Pferd geht das nicht.
Aber eine Entzündung unten im Huf baut ja immensen Druck auf, Entzündungszeichen sind ja Schmerz, Schwellung, Rötung usw., und da sich die Hufkapsel nicht ausdehnen kann, der Huf dann ja auch geschont wird, und dadurch ja die Bewegung des Pferdes meist auch eingeschränkt wird vom Pferd, da können auch locker die Beine anlaufen!
Aber es gibt ja auch Kombinationen, Pferd rennt auf Koppel, vertritt sich, dadurch stolpert es, ditscht hart gegen einen Stein oder eine Wurzel z.B. und es gibt dann die Kombi aus beidem... Also nie die Sehne ausschliessen, wenn nur die Sehne geschwollen ist. Oft ist ein leichter Schaden nach ein paar Tagen abgeschwollen, und man schiebt es dann nur auf unten, und sie wird zu früh wieder belastet und dann hat man hinterher doch ein sehnenproblem. Also bei wirklich geschwollener Sehne (!) auch das nicht unbeachtet lassen.
LG
Re: Hufgeschwür
Verfasst: Fr 1. Feb 2013, 20:31
von Fritz
SilentDee hat geschrieben: wenn man den Huf aufhebt, beugt und dann an der Sehne herundrückt und fühlt
LG
diese Untersuchungen hat er direkt am Freitag und Montag gemacht. Montag war es schon abgeschwollen und nicht mehr druckempfindlich. Heute genauso, keinerlei Schwellung, oder Schmerzempfinden bei der Untersuchung. Den Ultraschall wollte er deswegen erst einmal nicht machen. Fritz war gar nicht auf der Weide, da kann ich einen Unfall auf jeden Fall ausschließen. Deswegen meinte der Tierarzt ja, er hat sich vielleicht beim Aufstehen selber einen gegen das Bein gegeben.
Da er schon im Schritt kaum auftreten will, hat er das Eisen abgenommen und er hat mit der Zange gesucht, diesmal hat er vorne direkt an der Zehe deutlich reagiert. Er hat aber keinen Eiter oder ähnliches gefunden und ich habe gesagt ich möchte "nicht" das er wieder so viel schneidet! Er vermutet jetzt auch ein Geschwür und er steht jetzt in einem Angussverband. Hat eine Schmerzspritze und eine zum Reifen des Geschwüres bekommen, keine Entzündungshemmer (da war er sogar mal meiner Meinung)
Montag kommt er noch einmal und ich hoffe es geht ihm schnell besser. Und ich werde den nächsten Verband mit Sauerkraut füllen, dass habe ich mich heute nicht getraut zu fragen

Die Eisen sind jetzt 4 Wochen drunter und es werden hoffentlich nie mehr welche drunter kommen!!!!! Da muss ich mich dann nur durchsetzten, wenn es wieder heißt: Hufgeschwür, danach Eisen mit Platten.
Re: Hufgeschwür
Verfasst: Fr 1. Feb 2013, 22:17
von SilentDee
Eine riesengroße Bitte:
Frag ihn mal ganz deutlich nach dem medikament, welches er gespritzt hat. Das interessiert mich total. Beide, also auch der Wirkstoff. Vor allem aber das, was zum Eiterreifen gegeben wurde, oder lass es Dir aufschreiben (Druckschrift

Ärztehandschrift ist meist gruselig)
Würde das gern aus Interesse wissen für andere Hufgeschwürfälle... wenn es da jetzt was dementsprechendes gibt, wäre das toll!
Es kann übrigens ja auch sein, dass er weiter oben in der Wand die Problematik hat und die andere Zangenseite dort den empfindlichen Druck aufgebaut hat... Dann zieht das Pferd weg, man denkt, unter der Hufbeinspitze an der Zehe in der Sohle, und es kommt oben raus, weil unten nichts an der Stelle gefunden wird... Und wenn der Huf dann durchwächst, schwupps, findet man nach mehreren Monaten erst die Abszesshöhle... weil sie runterwächst.