Hufrehetagebuch 2

Alles was den Huf gesund erhält bzw. Hufkrankheiten
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Pferdefreund
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Re: Hufrehetagebuch 2

Beitrag von Pferdefreund » Fr 4. Jan 2013, 15:23

ich wuerde auch versuchen Stroh aus der Diaet zu eliminieren. Stroh kann haeufig hohen Zucker/Staerkegehalt aufweisen. Das gute Mischen mit den Spaenen hilft vielleicht auch schon. Irgenwas muessen die Pony's ja fressen :-)! Wenn sie mehr Bewegung haetten waere es natuerlich auch gut. In dem Zusammenhang weiss ich wirklich nicht was schlimmer ist, Naesse im Auslauf oder wenig Bewegung. Gewisse Menge an Feuchtigkeit ist auch wichtig fuer den Huf. Ich denke mal nur Du kannst die Verhaeltnisse wirklich beurteilen.

Bzgl der Hufe denke ich dass das Hauptaugenmerk jetzt auf der ML balance liegen sollte. Ich weiss aus eigener Erfahrung wie schwer es ist wenn die Sohle so kaputt ist un man das Sohlen Niveau nicht wirklich als Massstab nehmen kann. Ich wuerde mich deshalb an den growth rings (Wachstumsringen?) aussen am Huf orientieren. Zumindest die sind ja nun ausgepraegt vorhanden bei einem Rehepferd. Ich habe mal ein Bild gemacht. Ich habe den letzten ausgepraegten Ring als Mass genommen, wie das Pony seine Hufe haben will. Dabei sieht man dass die aeusseren Waende jeweils zu lang sind.
Slide1.jpg

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SilentDee
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Re: Hufrehetagebuch 2

Beitrag von SilentDee » Fr 4. Jan 2013, 16:12

Und da sage ich, dass mein hauptaugenmerk auch erst ist, dass überhaupt Wandanbindung runterwächst.

Bei abgesunkenen, rotierten Hufbeinenkann auch mal passieren (eigentlich ganz häufig), dass auch m-l das Hufbein verkippt, meist nach dem Maß, in dem der Huf mehr innen oder außen belastet wird.

Wenn nun aber die Wand eh noch, ähm, rundum locker ist, dann lasse ich de wand ja eh aus der Last komplett, damit oben erst mal Wandanbindung entsteht. Dafür stelle ich das Pferdchen auf Strahl und Sohlenschwielen. Und wenn die dann bröckeln, weil oben schon wieder Wandanbindung ist, reguliert es sich ab dem Moment, in dem die neue, tragfähige Wand im Trachtenbereich den Boden berührt und dann das Hufbein mit hoch nimmt. Vorher raspele ich nicht in die notwendigen Sohlenschwielen. Da lasse ich dann die mediolaterale Imbalance als in der Priorität niedriger und belasse es dabei.

Meine Prioritäten lauten beim Rehehuf:
- Entzündsursache abstellen, d.h. nicht nur in den Haltungs- und Fütterungsbedingungen, sondern auch an der Hufbearbeitung (jegliche hebel und Reizungen weg, Hufbein schützen)
- Blutversorgung gewährleisten, damit das nachwachsende Horn gesund und normal rundum wachsen kann. Oft wächst es im Zehenbereich ja schlechter
- Hufbein in physiologische Stellung bekommen und dort fixieren. Aber die Feinarbeit (mediolateral) mache ich dann später, wenn ich ansonsten in schützende Schwielen hineinschneiden müsste. Jeder Zentimeter neues Horn ist wichtig, und die Sohlenschwielen sind das einzige, was der Huf neben dem Strahl hat... Und so ein Hufbein kann innerhalb von kürzester Zeit "weiterwandern", also vertraue ich erst mal der Erste-Hilfe-Einrichtung der Natur, und manipuliere da nicht dran herum. konnte beobachten, dass das später immer super korrigiert werden kann, und es zu einem gewissen Maße auch selbst schafft, wenn die wand das Hufbein wieder hoch holt.

Zur Bewegung:

Ich finde, optimal wäre es, den Rehepferden ohne Herdenstress (weichen vor'm Cheffe, oder die anderen weichen lassen als Cheffe ;) ) ein riesiges Paddockareal mit allen Boden- und auch Feuchtearten anzubieten. Dann können die Pferde rumgehen, wie sie es mögen.
Wir arbeiten ja gegen die natürliche Auslese gegenan... also verhindern wir, dass das Pferd sich aus Herdenverpflichtung schon früher bewegen tut, als es abkann... Und frei ist es immer etwas anderes, als an der Hand oder unterm Reiter.

Ich persönlich würde mein eigenes Pferd, wenn es denn ein Rehepferd wäre (auf Holz Klopf), für die komplette Durchwachsphase nicht reiten, egal, wie gut es schon wieder läuft, aber ihm alle bewegung der Welt möglich machen. Und mit gutem Schutz drunter vielleicht auch spazieren gehen, aber ab wann, das ist eine Einzelfallentscheidung.

Ich möchte Vernarbungen in der Lamellenschcht ja vermeiden, wenn ich kann, und zu frühe Belastung kann den noch geschwächsten Hufbeinträger überlasten und dann Vernarbungen ähnlich in überanspruchtem Sehnengewebe nach sich ziehen...

Und unter dem Hintergedanken, dass ich evtl. wieder auf Anfang gehe, wenn ich es zu früh belaste, mache ich lieber ein paar Monate zu lange Schonung unter Zwang, und man kann sich nicht vorstellen, wie Pferde in der Herde die eigene gesundheit hinten an stellen, weil im herdenverband das Leben einfach sicherer ist... Instinkte. Meiner ist mit Sehnenschaden ansonsten sehr lahm über einen Baumstamm gesprungen mit der Herde im Galopp, weil der Cheffe sich erschrocken hat vor einer Fehlzündung... :shock: Hinterher hat er sein Bein gar nicht mehr belastet, aber der galopp und Sprung sahen gesund aus. :(
In der natur würde er gefressen werden, vielleicht, deswegen verzichte ich auf die Pumas in meiner möglichst artgerechten haltung, um mein Pferd trotz Krankheit das Überleben zu ermöglichen. ;)

Hmm, sie sind halt noch am Forschen, bei welcher Reheart welche Schicht der Lamellenschicht we genau geschädigt wird. Und da ich bei den mir anvertrauten rehepferden keine Risiken eingehen möchte, will ich unter allen Umständen vermeiden, hinterher einen gewebeschnitt anlegen zu müssen, sondern reite lieber uneingeschränkt aus. Wenn das 2-3 Monate Zeit an Unterschied machen... :mrgreen:

LG

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Re: Hufrehetagebuch 2

Beitrag von Marlesko » Sa 5. Jan 2013, 10:58

danke pferdefreund für die darstellung hab mich schon die ganze zeit gefragt wie ich die schiefe ermitteln soll. ich bin aber mit silentdee einer meinung und denke zuerst wandanbindung schaffen dann die schiefe beheben, wobei ich den eindruck hab das sich die hochgedrückten ballen schon verändert haben. oder ich hab mich an den anblick gewöhnt

da ich die beiden zum bearbeiten nicht auf die stallgasse ziehen will kann man das immer schwer sehen und wenn ich den fuss in der hand hab seh ich die ringe ja auch schwer. aber irgendwann wird ja auch das gehen. heut gibts wieder frische polster bin gespannt wie es den zwergen geht.

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Pferdefreund
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Re: Hufrehetagebuch 2

Beitrag von Pferdefreund » Sa 5. Jan 2013, 15:03

ganz verstehen kann ich diese Trennung zwischen Wandanbindung und ML balance schaffen nicht. Ein Huf der nicht in balance ist kann doch keine gute Wandanbindung herstellen, oder?

Ich habe auch ein eine Rehe Pferd unter relativ schlechten Haltungsbedingungen gearbeitet. Es gab keine Stallgasse, uch musste auch im Mist arbeiten. Ich habe mir solche Spielmatten gekauft:

http://www.greatmats.com/products/dense-foam-mats.php

Gibt es ganz billig, damit hatte ich zumindest eine halbwegs passable Arbeitsflaeche und das Pferd stand auch gut drauf. Zum Balanzieren nach den growthlines wuerde ich den Huf auf den Bock stellen, und von aussen berunden.

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Re: Hufrehetagebuch 2

Beitrag von SilentDee » Sa 5. Jan 2013, 15:58

Doch, man kann auch ML-schiefe Hufe mit super intakten Wandverbindungen haben. Werden mir eigentlich an fast jedem spanischen Pferd vorgestellt... ;)

Und wenn die Wandanbindung nicht gegeben ist durch Absenkung und Hufrehe, dann nimmt man die Wand ja eh aus der Last. Und wenn man das Hufbein dann ganz gerade stellen möchte, muss man also die Sohlenschwielen an einer Seite runter raspeln, und das würde ich nicht wollen bei einem relativ akutnahen Rehehuf. Daher lasse ich die Natur ihre Schwielen bilden, bis die Wand wieder mit Tragefunktion den Erdboden berührt und das Hufbein mit hochdrückt, und dann fange ich an mit der Feinarbeit.

Ganz nach dem wirtschaftlichen Eisenhower-Prinzip: dringend und wichtig zuerst (mache ich in kuzen Abständen), dann die dringenden Dinge (kann der Besi täglich mitmachen), die Wichtigen dann in der Priorität, und die weder wichtigen, noch dringenden Dinge, wenn Zeit und Lust ist... :lol:

hach, einmal Kauffrau, immer Kauffrau

LG

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Re: Hufrehetagebuch 2

Beitrag von Marlesko » Mi 16. Jan 2013, 22:31


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Re: Hufrehetagebuch 2

Beitrag von Marlesko » Do 17. Jan 2013, 10:59

pamina balance.jpg

irgendwie wird der huf immer weiter gequetscht?
vorne links innnen
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Re: Hufrehetagebuch 2

Beitrag von Heike4 » Do 17. Jan 2013, 11:18

Ich weiß nicht so genau was du mit gequetscht meinst, aber für mich sieht es normal aus in der Genesung. Oben wächst es doch schön nach, klar ist es blöde mit dem hebelnden Zehenbereich, aber das muss nun eben runterwachsen und wenn man mal überlegt ist doch schon ein ganz schönes Stück runtergewachsen in der recht kurzen Zeit. Hauptsache die Hebel werden immer schön entfernt, damit auch ja keine mechanische Reizung die Rehe wieder aufflammen lässt.
Mal schauen was die anderen so schreiben.
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Re: Hufrehetagebuch 2

Beitrag von Mascha » Do 17. Jan 2013, 11:37

Die Bilder vom 3.1 und vom 16.1 sind glaube ich vertauscht.
Ich würde erstmal so weiter machen, bis die untersten Verbiegungen herausgewachsen sind und dann langsam daran arbeiten, dass der Huf gerader wird. Dann erledigen sich eventuell diese Wandverbiegungen.
Viele Grüße, Mascha
Alles, was ich an Beurteilungen abgebe, basiert auf dem Material, das mir dafür zur Verfügung gestellt wurde. Natürlich müsste man für eine vollständige, seriöse Beurteilung der Hufe das Pferd live und in Bewegung sehen.

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Re: Hufrehetagebuch 2

Beitrag von Marlesko » Do 17. Jan 2013, 14:07

ja die bilder sind vertauscht(bzw die beschriftung)

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