Strahlmilchtaschen - Ursachen und Behandlung

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bergziege
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Re: Strahlmilchtaschen - Ursachen und Behandlung

Beitrag von bergziege » Do 29. Nov 2012, 14:59

Ja gerne,

Myriell: Fotos bitte :lol:
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SilentDee
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Re: Strahlmilchtaschen - Ursachen und Behandlung

Beitrag von SilentDee » Fr 30. Nov 2012, 01:04

Ja, immer her mit Fotos!

:D

Ich habe Strahlmilchtaschen bei kranken Hufen gefunden, bei Pferden mit unausgeglichenen Mineral-/ Spurenelementhaushalt, und bei nicht ganz so kranken Zwanghufen. Ob da ne Eckstrebe oder Trachte reindrückt, und am Ort des Hornaufbaus eine Druckstelle entsteht dadurch... keine Ahnung. Hab sie bei einem Pferd mit Zwanghuf auf der weiteren, weniger belasteten Seite... auf der mehrbelasteten waren noch nie welche... *grübel*

Hab alle Varianten versucht, hat alles bearbeitungstechnisch nichts geholfen. Erst die Dr
.Weyrauch-Einkaufstour der Besi brachte eine Abschaffung der Milchtaschen. Was da genau gefüttert wurde, weiß ich nicht, kann ich aber nachfragen. Aber das wird eh am Mangel liegen, den das individuelle Pferd hatte...

Außerdem habe ich die oft bei EMS- und Cushing-Pferden...

ich schneide sie gut weg, ordne Strahldesinfektion an, und arbeite an der Hufkrankheit. Den Stoffwechel spreche ich an... das liegt in der hand des Besitzers.
Ich finde es eh sehr schwierig, gerade die Mineralhaushalte zu beurteilen, denn ein Blutbild sagt eigentlich sehr wenig aus, denn bei hochgradigem Mangel kann im Blut immer noch nur eine kleine bis gar keine Abweichung zeigen, denn der Körper mobilisiert natürlich aus den Speicherorganen das jeweilig benötigte Mineral oder Spurenelement und transportiert es im Blut an den Ort des Geschehens... Und vielleicht ist der Speicher schon fast leer... ;)

LG

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myriell
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Re: Strahlmilchtaschen - Ursachen und Behandlung

Beitrag von myriell » Fr 30. Nov 2012, 03:35

Die aktuellsten Fotos habe ich hier gepostet: http://keinhorn.de/phpBB-3/phpBB3/viewt ... f=11&t=818

Allerdings schneide ich den Strahl derzeit etwa 1-2x die Woche um Schmockelstellen die Stirn zu bieten.
Da der Strahl hinten links der gesündeste ist, fällt er am geringsten dem Messer zum Opfer (Teufelskreis für die anderen drei?). Ich werde am Wochenende nochmal Fotos machen.

Wir fanden den Strahl bzw. alle vier (wie ist der Plural von Strahl? Doch nicht Strahlen.. Strähle?) irgendwie recht lang (also vom Ballen zur Zehe hin).

Habe vor etwa einer Woche den Versuch gestartet, das Mineralfutter (neuerdings Lexa Derma-Mineral Pulver) entsprechend der Fütterungsempfehlung zu füttern. Habe es eigentlich immer unterdosiert, da meinem Gefühl nach Herstellerangaben gerne etwas großzügig sind und Pony ja ausgesprochen fit war. Vielleicht war das nicht so pfiffig.
Dennoch würde mich interessieren, welches Pülverchen genau bei dem von dir genannten Pferd die Besserung gebracht hat, SilentDee :).

Moni, hast du meine PN gelesen? ;)

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SilentDee
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Re: Strahlmilchtaschen - Ursachen und Behandlung

Beitrag von SilentDee » Sa 1. Dez 2012, 02:11

Ich frag das beim nächsten Termin mal nach. War irgendwas von Frau Dr. Weyrauch... Aber der Termin ist erst wieder im Januar. ;) Also noch etwas gedulden.
Wobei es echt wahrscheinlich immer darauf ankommt, welcher Mangel vorliegt, und dann ausgeglichen wird...

Kann ja auch sein, das sie durch ein generelles Stoffwechselungleichgewicht entstehen, und dann muss man nur den tatsächlich vorliegenden Mangel finden und ausgleichen, und dann kann es bei jedem Pferd ein anderes Pülverchen sein, was die Wunder bewirkt.

Was haben die anderen substituiert, dass es besser wurde?

LG

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Re: Strahlmilchtaschen - Ursachen und Behandlung

Beitrag von katiebell » Sa 1. Dez 2012, 22:25

Nach Heuanalyse die Ration ausbalanciert (Mineralien und Spurenelemente in die Verhältnisse gebracht, die Dr. Kellon empfiehlt). Danach dauerte es, bis der vorher angerichtete Schaden durch unser gutes deutsches völlig eisenüberlastetes Heu ausgeglichen war.
Seitdem ist Ruhe.

Blutbild bringt schon deshalb nix, weil der Eisenhaushalt (der sich ja bekanntlich auf Zink und Kupfer auswirkt) nicht über das Serum bestimmt werden kann. Und der wäre eigentlich neben Selen interessant.
Am einfachsten ist es halt zu steuern, was im Tier landet, sodass es auch entsprechend aufgenommen werden kann und nicht behindert wird.

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Re: Strahlmilchtaschen - Ursachen und Behandlung

Beitrag von Solveig » Sa 1. Dez 2012, 22:30

Hallo,

interessantes Thema!

Das mit dem Heu finde ich interessant. Aber ist so eine Heuanalyse denn repräsentativ? Dann müsste man ja jeden Ballen analysieren oder denke ich da falsch? Jeder Ballen kann doch anders sein, oder?

LG, Solveig

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Re: Strahlmilchtaschen - Ursachen und Behandlung

Beitrag von katiebell » Sa 1. Dez 2012, 22:37

Wir kaufen den Jahresbedarf ein und nehmen dann eine Sammelprobe.
Es ist eh nie eine grosse Überraschung und spielt sich immer im selben Rahmen ab mit geringen Abweichungen. Und geringe Abweichungen sind natürlich und können weggesteckt werden. Anders dagegen z.B. eine zehnfach höhere Eisenversorgung, durch Heu und zusätzliche Versorgung durch andere Futtermittel.

Eine Riesenverbesserung auch ohne Analyse wäre schon, einfach kein Eisen zuzufüttern und Zink und Kupfer hoch zu dosieren. Besser als nix.

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Re: Strahlmilchtaschen - Ursachen und Behandlung

Beitrag von Plattfußindianer » Sa 1. Dez 2012, 22:55

Ich denke auch das das Heu richtig viel ausmacht.
Wir sind ja grade von Kreis Segeberg in S.-H. nach Kempten, Bayern umgezogen und es ist echt krass wie meine Stute mit dem Heu hier aufbaut.
Bin gespannt wie es sich noch auswirkt...

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Re: Strahlmilchtaschen - Ursachen und Behandlung

Beitrag von katiebell » So 2. Dez 2012, 09:24

Gerade Bayern hat allerdings ein massives Problem mit Eisenüberversorgung, da würde ich dringendst nur analysiertes Heu füttern.
http://edoc.ub.uni-muenchen.de/6973/1/M ... nziska.pdf

Wobei man ehrlicherweise sagen muss, es sieht nicht wirklich großartig besser im Rest von Deutschland (bzw. Europa). :?

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SilentDee
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Re: Strahlmilchtaschen - Ursachen und Behandlung

Beitrag von SilentDee » So 2. Dez 2012, 23:18

Und man darf auch das Wasser nicht vergessen. Oft wird über Brunnenwasser getränkt - und das sollte man auch regelmäßig mal testen lassen. Preis ist lachhaft...

Spielt aber mit rein. Unser Wasser ist z.B. etwas eisenhaltig, was wir dann kompensieren versuchen über die Fütterung. :D Wenn man das nicht wüßte, dann hätten die Pferde sicher irgendwann einen netten Mangelzustand.

LG

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