Strahlmilchtaschen - Ursachen und Behandlung

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Hoppe Reiter
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Re: Strahlmilchtaschen - Ursachen und Behandlung

Beitrag von Hoppe Reiter » Di 13. Nov 2012, 11:54

Kommt das gefütterte denn auch an? Hast du das mal überprüfen lassen?

Also im DifHO Forum heisst es auch, dass es auf Zinkmangel zurückzuführen sei. Woanders hab ich was über verstopfte Drüsen gelesen. Weiß jetzt leider auch nicht wie ich das einordnen soll.

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myriell
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Re: Strahlmilchtaschen - Ursachen und Behandlung

Beitrag von myriell » Di 13. Nov 2012, 12:27

Ich habe dieses Jahr ein großes Blutbild machen lassen. Allerdings enthielt es keine Spurenelementauflistung. Ich war auch ziemlich irritiert. Mein TA meinte, dass ich das hätte extra bestellen müssen, was mich verwundert, denn alle mir bekannten, großen Blutbilder enthielten auch eine Auswertung der Spurenelemente. Habe also ein bisschen gemotzt, worauf hin er meinte, dass man hier Mängel und Überschüsse sowieso erst erkennen würde, wenn es "fünf vor zwölf" ist und mein Pony einen absolut gesunden Allgemeinzustandseindruck macht. Er hielt es für rausgeworfenes Geld das nachzuholen.
Ich wollte im Winter nochmal ein Blutbild machen lassen, um einen Leberwert zu überprüfen, der beim letzten Mal nicht gut abgeschnitten hat. Diesmal werde ich auf jeden Fall auch auf eine Spurenelementauswertung bestehen, aber ich mache mir diesbezüglich eigentlich keine Sorgen. Ob eine Haaranalyse vielleicht sinnvoller wäre, weiß ich nicht.

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greenorest
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Re: Strahlmilchtaschen - Ursachen und Behandlung

Beitrag von greenorest » Di 13. Nov 2012, 22:09

Hallo,

zur Analyse der Fütterung würde ich den Aufwand betreiben und eine Analyse des Heus inkl. Mineralien (also nicht nur hygienische Qualität) in Auftrag geben. Dies is relativ teuer, wenn man aber erste Probleme hat, kann dies die Ursache wirklich eingrenzen. Vielleicht gibt es einen eklatanten Mangel im Grundfutter. Ggf. kann z.B. auch Iwest hier Hilfestellung bieten?


Mineralfutter kann nur eine Ergänzung zu einem "durchschnittlichen" deutschen Heu bieten. Meist ist das vernünftig, manchmal reicht es aber nicht.

Schließlich sehen die Strahltaschen bei deinem Pferd aber längst nicht so massiv aus wie bei "meinen" Fällen. Bei beiden Pferden war der Strahl quasi nicht vorhanden, völlig unterminiert. Da musste man handeln. Ein ob man wegen einzelner Strahltaschen schweres Geschütz auffahren muss, ist natürlich zu diskutieren.

Gruß Tina
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Pferdefreund
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Re: Strahlmilchtaschen - Ursachen und Behandlung

Beitrag von Pferdefreund » Mi 14. Nov 2012, 01:33

kann mich der vorigen Meinung nur anschliessen. Heu Analysen sind hier in den USA Gang und Gebe, und kosten auch nur 26.- USD. Danach supplementiere ich nach Dr. Kellons Angaben.


Dose per 22 lbs of hay:

Phosphorus 10 grams from monosodium P
Copper 165 mg from Poly Cu
Zinc 875 mg from Poly Zn
Selenium 2 mg from Se yeast
Iodine 6 mg
Biotin 20 mg
Vitamin A 20,000 IU
Vitamin D 2,000 IU
Base of minimum of 2 oz ground stabilized flax

Will also need to add 1 oz of plain salt in cool weather, up to 4 (if working) in hot weather and vitamin E from human soft gelcaps of E in oil, 2000 IU/day (they will eat these).


Habe bisher noch keinen Fall erlebt wo die Pferde danach nicht deutlich besser dran waren in jeder Beziehung, Hufe, Haarkleid, Ausgeglichenheit. In den USA muss man nur die Heu-Analyse Ergebnisse zu den Firmen schicken und die schicken dann das custom supplement. Es ist nicht teurer als wenn man das vorgefertigte kauft, was sich an einem Durchschnittsheu orientiert.

Gerade bei leichtfuttrigen Pferden, wo man ja gerne Heu etc rationieren muss, kann das ganz leicht zu einem Vitamin-Spuren Elemente Mangel fuehren. In meinen Heu ist immer zu wenig Zink und Kupfer drin, und zu viel Eisen. Ich habe jetzt 3 Jahre lang jedes Jahr mein Heu getestet und die Werte waren immer ziemlich gleich und immer zu nierdiges Cu nd Zn. Das kann dann ueber die Jahre schon zu ziemlichen Maegeln fuehren, auch wenn man das im Blutbild nicht unbedingt nachweisen kann.

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Re: Strahlmilchtaschen - Ursachen und Behandlung

Beitrag von myriell » Mi 14. Nov 2012, 02:04

Wir haben vor zweieinhalb Wochen den Stall gewechselt. Davor hatten wir sehr wechselnde Heuqualität. Teils von heimischen Wiesen, teils von 600km entfernten Wiesen. Im Sommer stand Stuti allerdings immer 24h auf der Weide. Hochleistungsgras mit Fressbremse.

Ich weiß, dass die Strahlmilchtaschen deutlich schlimmer ausgeprägt sein könnten, aber ich möchte mich dennoch nicht mit der aktuellen Situation zufrieden geben. Ich bin da anspruchsvoller.

Da es ein großer Stall ist, wären es Unmengen von Heu, die analysiert werden müssten. Das ist der Problematik vermutlich dann doch nicht angemessen. Für ~25€ wäre es die Mühe tatsächlich wert. Dafür besteht die Möglichkeit, dass sich das Problem am neuen Stall von selbst bessert.

Besten Dank für den umfangreichen Input auf jeden Fall :).

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Re: Strahlmilchtaschen - Ursachen und Behandlung

Beitrag von Silke & Abai » Mi 14. Nov 2012, 20:10

myriell hat geschrieben:Vergleich der Ration meines Ponys: IWEST Magnostable 200mg täglich, Atcom Nutri Vital 360mg täglich, Lexa Derma-Mineral 540mg täglich.
Liegt hier ein Schreibfehler vor oder waren das die korrekten Angaben? Denn Iwest z.B. empfiehlt eine vollkommen andere Dosierung für das Stable:
"So setzen Sie Magnostable ein: Großpferden geben Sie 50 g Magnostable. Für Ponys und Kleinpferde 10 g pro 100 kg Körpergewicht."

Atcom rät: "Atcom NUTRI-VITAL sollte mit dem Hauptfutter in folgenden Mengen zugefüttert werden: 20 g je 100 kg Körpergewicht täglich!"

Also 200mg wären dann viel zu wenig und dann könnte es gut sein, dass es nicht geholfen hat und dein Pferd durchaus Mängel hat.
Viele Grüße

Silke

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Re: Strahlmilchtaschen - Ursachen und Behandlung

Beitrag von Mascha » Mi 14. Nov 2012, 22:50

Ich denke, sie meint die tägliche Menge an Zink, die das Pferd bekommen würde, wenn man die Fütterungempfehlung der Hersteller beachtet.
Viele Grüße, Mascha
Alles, was ich an Beurteilungen abgebe, basiert auf dem Material, das mir dafür zur Verfügung gestellt wurde. Natürlich müsste man für eine vollständige, seriöse Beurteilung der Hufe das Pferd live und in Bewegung sehen.

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Re: Strahlmilchtaschen - Ursachen und Behandlung

Beitrag von Pferdefreund » Mi 14. Nov 2012, 23:11

hier ist ein ganz gutes pdf zu diesem Thema. Abb10 (angehaengt) zeigt die Werte in einigen Heu Proben.

elib.tiho-hannover.de/dissertations/granelm_2002.pdf

Zum Vergleich meine Werte:

Zink: 14 mg/kg im ersten Schnitt Heu, 35 mg/kg im Zweiten Schnitt.


Nur mal so als Anhaltspunkt.

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Re: Strahlmilchtaschen - Ursachen und Behandlung

Beitrag von bergziege » Do 29. Nov 2012, 14:29

Hallöchen

da Myriell nzw. ihr Pferd bei mir am Hof steht, hab ich mir das Pferdi gestern mal angesehen. Sieht kerngesund und munter aus und ist auch gut drauf.

Allerdings ist der Strahl im Vergleich zum Huf riesig.
Stelle zur Diskussion:
prominenter Strahl = viele Taschen?
Fraglicher Grund: großer Strahl trägt viel mit und bildet Polster? Ich hab mich vor Jahren schon mal im Distanz-Forum dazu schlau gemacht und bin zu dem Schluss gekommen (auch mein damailger HB sagte das), dass ich es nicht überbewerte. Wenn beim Hufe bearbeiten welche aufgehen, werden sie großzügig aufgemacht, damit sich kein Gammel bilden kann. Bin ich da zu naiv?

Sie bekommt Seit ca 1,5 Jahre mehr oder weniger angemessen iwest Magnolyte. Ich habs zwar nie damit in Zusammenhang gebracht, aber die Taschen sind wohl weniger geworden. Vielleicht muss man auch nur das passende Mineralfutter für sein Pferd finden.

Ach so und zur Heuqualität: die ist - glaube ich - in unserem Stall eine der Besten ind der Gegend. Meine Stute steht in einer Heulage-Gruppe und da kann ich echt nicht meckern.

Und zum Thema Blutwerte hab ich vor ca zwei Jahren mal eine von einem TA an unserem Hof machen lassen, weil er grad da war (also nicht mein Haus-TA). Da waren auf einmal irgendwelche Leber/Nierenwerte abweichend und ich habe ein paar hundert Euro in irgendwelche Zusatzmittelchen, den TA und mehrfache Blutbilder gesteckt. Es hat sich nichts geändert. Habe dann nach einigen Monaten meinen Haus-TA dazu befragt und der war kurz vor dem Explodieren, weil er meinte, die Abweichung sei minimal und wenn es meinem Pferd augenscheinlich gut gehe, solle ich es auch gut sein lassen. Sämtliche Behandlungsversuche (incl. Einzelhaft) seine völliger Quatsch gewesen.
Seitdem stehe ich Abweichungen von der Norm (Was ist denn eigentlich die Norm? Wer hat die festgelegt, gilt die für alle Rassen, Haltungsformen und Betätigungsfelder eines Pferdes gleich?) etwas kritischer gegenüber. Klar, soll man nicht alles ignorieren, aber man muss auch nicht aus jeder Mücke einen Elefanten machen.

Ich würde hier vielleicht anhängen: wie kann man einen riesigen Strahl verkleinern? Sollte man das überhaupt tun?

LG
Moni
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Re: Strahlmilchtaschen - Ursachen und Behandlung

Beitrag von saskia » Do 29. Nov 2012, 14:41

bergziege hat geschrieben:
Ich würde hier vielleicht anhängen: wie kann man einen riesigen Strahl verkleinern? Sollte man das überhaupt tun?

LG
Moni
Gibt's davon Fotos? Auf den bisherigen Fotos in diesem Thread wirken die Strähle nicht abnormal gross. Bevor man was Sinniges dazu sagen kann, müsste man sich erstmal drauf einigen, was "riesig" ist, und was normal gut ausgeprägt ist.
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.

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