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Hufbeindurchbruch- wie und womit polstern?

Verfasst: Di 23. Okt 2012, 06:00
von katiebell
Hallo,
kurz zum Esel: 7 Jahre alt, sein ganzes Leben zu hohe Hufkapsel, kaum Bewegung, alleine gehalten (Nachbarn hinterm Zaun). Stockmaß 1,45m.
Jetzt Wände auf Sohlenniveau, rennt, spielt, bockt.
Hufbeindurchbruch in beiden Hinterhufen. Bilder (edit: jetzt vier, das einzige vorher Foto dabei, leider kein gutes):
https://picasaweb.google.com/1182356849 ... 62eqJTH-QE

Meine Frage:
1. Womit kann ich polstern und wie genau, bis die Boots da sind (Easyboot RX sind bestellt)? Es muss also etwas aus dem Baumarkt o.ä. sein, das ich heute kaufen kann. Silbernes Panzertape hätte ich jetzt schon da, Isomatte und/oder Watte auch.

2. Womit kann ich polstern wenn die Easyboots da sind (das kann ich auch heute bestellen, wenn ich erstmal für die nächsten zwei Tage eine andere Lösung habe)?

Wahnsinn, dass er immer noch herumtobt. Er steht allerdings auch auf weichem Sand bzw. Gummimatten.

LG und Danke für jeden Tip!

Jennifer

Re: Hufbeindurchbruch- wie und womit polstern?

Verfasst: Di 23. Okt 2012, 06:27
von katiebell
Oh, und bitte verschieben falls es woanders hingehört. :oops:

Re: Hufbeindurchbruch- wie und womit polstern?

Verfasst: Di 23. Okt 2012, 07:31
von Annette
Hi Jennifer

(wie Du weißt, bin ich kein Profi), mir fällt folgendes ein:

1. Aus dem Baumarkt: Kniekissen (weich) oder Styrodur (hart) bzw. beides zum Probieren, was er besser findet (aber wenn er auch so bockt...).

2. in den RX: zugehöriges Easycare Comfortpolster (6 oder 12 mm) plus Knetsilikonpolster (z.B. Luwex Rehe (hart) oder Luwex Sport (weich))

Habt Ihr denn geröngt? Komisch, dass es ihm nicht wehtut.

Re: Hufbeindurchbruch- wie und womit polstern?

Verfasst: Di 23. Okt 2012, 08:10
von katiebell
Er ist definitiv nicht schmerzfrei. Aber: er geht fühlig zwischendurch, schlechtestenfalls. Im weichen
Sand gehts ihm ganz hervorragend anscheinend.
Röntgen am Donnerstag.
Danke für die Tips! Was genau decke ich mit dem Polster ab, d.h. wie viel? Strahl und Ballen? Gibts
vielleicht Fotos irgendwo? :)

Re: Hufbeindurchbruch- wie und womit polstern?

Verfasst: Di 23. Okt 2012, 08:48
von Mascha
katiebell hat geschrieben:Im weichen Sand gehts ihm ganz hervorragend anscheinend.
Ich denke, weicher Sand ist schon ein ganz gutes Polster. Ob der Boden gepolstert ist oder die Hufe, spielt ja keine Rolle. Wenn er sich viel bewegt, ist es sicher sogar von Vorteil, wenn der Boden gepolstert ist, und nicht die Hufe, denn dann kann nichts abfliegen.

Generell solltest du das Polster so anlegen, dass die Hauptlast im hinteren Hufbereich getragen wird und im Bereich der Hufbeinspitze und der Zehe möglichst kein Druck von unten mehr entsteht. Auch die Seitenwände sollten wenn möglich aus der Last genommen werden, wobei das bei solchen steilen Hufen eventuell einfach nicht geht. Aber da kann Marina dir sicher im Detail weiterhelfen.

Re: Hufbeindurchbruch- wie und womit polstern?

Verfasst: Di 23. Okt 2012, 09:24
von katiebell
Danke, Mascha.
Wie sieht's mit sowas im RX aus:
http://www.hoofrehab.com/images/late%20 ... %20048.jpg

Gehört darunter noch ein LUWEX Polster? Wenn ja, ist es nur in der Form gedacht, die Strahlfurchen zu füllen?
Fragen über Fragen...
Unter einem Polster wie dem LUWEX, kann da nicht Nässe enstehen, Gammel? Wie oft muss es gewechselt werden?

Dieser Esel ist jeden einzelnen Tag seines neuen Lebens glücklich. Er spielt, frisst und freut sich. Trotz der sicher vorhandenen Schmerzen. Ich kann es kaum erwarten, es ihm zu erleichtern. Er hat es sich tapfer verdient.
Ich kann ihn weder von seinen Kumpels trennen noch irgendwie ruhigstellen. Auch nur ein Elektroband zwischen ihm und seinen Freunden führt nur dazu, dass er weiter im (kleinen) Kreis rennt, dauernd schreit und dann völlig verschwitzt ist. Das kann es ja nicht sein. Also muss es mit Polstern gehen.
Du hast recht Mascha, der weiche Sand ist super. Aber er geht trotzdem auch auf die Gummimatten, und dann auch mal fühlig. Ich denke mit etwas Unterstützung verbessert sich seine Situation nochmal deutlich!
Dann warte ich mal auf Marina's Input. :)

Re: Hufbeindurchbruch- wie und womit polstern?

Verfasst: Di 23. Okt 2012, 09:57
von Annette
Also bei Kniekissen/Styrodur habe ich bisher die Hufform ausgeschnitten und dann im Zehenbereich halbmondförmig (bis ca. Strahlspitze) weggeschnitten. http://www.equivetinfo.de/html/akut.html

Das Silikon (da schneide ich auch immer alles vor der Strahlspitze weg) ist dafür, die Strahlfurchen auszufüllen und alles, was noch keinen Bodenkontakt hat. Man kann dafür noch Epona Granulat (antibakteriell) nehmen und vor dem Aushärten die Hufseite darin wälzen. Trotzdem würde ich das wohl täglich abnehmen (Du kannst es wiederverwenden bis es plattgetreten ist oder nicht mehr richtig passt oder der Huf bearbeitet wurde) und den Huf ggf. mit echtem Blauspray desinfizieren, denn es schwitzt schon etwas unter dem Silikon.

Hier hat Silent dee Fotos vom Silikonpolster (im Cast) eingestellt http://keinhorn.de/phpBB-3/phpBB3/viewt ... uwex#p6783

Re: Hufbeindurchbruch- wie und womit polstern?

Verfasst: Di 23. Okt 2012, 14:25
von SilentDee
Hmm, warum willst Du denn genau polstern, wenn er auf weichem, tiefen Sand steht?

Und dort ganz gut läuft?

Unter Polster weicht Hufhorn ja auch wieder auf, und auf dem Bild sieht der Huf so schön trocken und relativ gammelfrei aus.

Kannst Du den Hufbeindurchbruch noch mal genauer fotografieren?

Bist Du die Hufpflegerin dieses Esels, oder die Besi?

Wo sind die Röntgenbilder?

Bist Du absolut sicher, dass es sich um einen Hufbeindurchbruch handelt?


Ich weiß, die Fragen klingen jetzt wahrscheinlich etwas merkwürdig... :lol:

Ich würde absolut auf Röntgenbildern bestehen. Ein Hufbeindurchbruch ist für viele Equiden ein Todesurteil, in der Regel laufen sie damit nicht wirklich. Andererseits gibt es auch Reheschübe, bei denen das Hufbein vielleicht lieber rausgeholt werden sollte....

Aber wenn Du etwas polsterst, dann muss das wirklich da sitzen, wo es hin muss. Und man will damit das Hufbein schützen und Druck nehmen, damit die Durchblutung gewährleistet wird. Durch einen Durchbruch hat sich der Druck der Hufbeinspitze auf die Sohlenlederhaut schon selbst "genommen". Jetzt kann "nur noch" der Boden drücken - oder ein falsch angebrachtes Polster. Im tiefen Sand kann das Pferd oder der Esel sich genau so stellen, dass es möglichst wenig drückt, mit künstlichen Polstern drunter nicht mehr... Also, Gefahr!
Daher muss man mit guten Röntgenbildern arbeitet! Wenn die Besitzer das nicht wollen, kann vielleicht die Noteselhilfe helfen. Zumal es ja auch wirklich nach einem Fall eines Notesels klingt. Denn Einzelhaltung ist ganz schlimm, kaum Bewegung auch. Und wenn dann die Hufe mit Reheschüben derart allein gelassen werden, dass Hufbeine durchbrechen, dann tut man dem Tier einen großen Gefallen, wenn man dies dem Tierschutz meldet. denn, hey, jede Rehe hat eine Ursache, und nur an den Hufen rumzumachen hilft dem Tier nicht wirklich! Hufrehe ist keine Huferkrankung, man sieht es nur sehr dramatisch stark an den Hufen!

Wo steht das Tier? (Also Region in Deutschland), vielleicht gibt es einen Fachmenschen, der sich gut mit Eseln auskennt, der Dich dahingehend unterstützen kann. Denn es ist ein lebensbedrohender Zustand, und wenn Du da rumprobierst kann man Dich wohlmöglich hinterher belangen. Pass bitte auf, bestehe auf Röbis, und hilf dem armen Esel! Das geht nur, wenn Du nicht nur an den Hufen zu retten versuchst.

Dass er noch läuft, wenn es sich wirklich um einen Hufbeindurchbruch handeln sollte, zeigt eigentlich nur, dass Esel noch viel genügsamer sind als Pferde, und noch weniger Schmerzen zeigen. Aber ob es wirklich einer ist, und wo sich das Hufbein tatsächlich befindet, siehst Du nur im Röntgenbild, und danach kannst Du dann ein sinnvolles Polster bauen.

Lieben Gruß

Re: Hufbeindurchbruch- wie und womit polstern?

Verfasst: Mi 24. Okt 2012, 11:12
von katiebell
Hallo,
ich bin die Besi. :)
Die Röntgenbilder kann ich schlecht posten, da sie erst Donnerstag gemacht werden können. Ich möchte gern polstern, damit er auch auf den Gummimatten und vor dem Tor (kleine gepflasterte Fläche) stehen kann, was er unbedingt möchte und auch tut, aber halt fühlig.
Nein, ohne RöBi bin ich mir nicht sicher, dass es sich um einen Durchbruch handelt. Ich glaube sogar, es handelt sich stattdessen um eine Hornkapselrotation. Hoffe, dass die RöBis das bestätigen. Die Fühligkeit erklärt sich dann durch die Umstellung, die ungewohnte Belastung der Hufe, sowie den tiefsitzenden Strahlpilz.
Polstern werde ich auch erst nach dem Röntgen, habe ich beschlossen, damit ich weiß, was da überhaupt los ist.
Der Esel hat keinen Reheschub gehabt. Es liegt/lag kein metabolisches Problem vor. Wenn es sich um einen Durchbruch handelt, dann ist die Ursache das hier:
http://swedishhoofschool.com/PDF-Articl ... escent.pdf
Ich stehe in Kontakt mit Ove, der auch von einer Kapselrotation ausgeht. Er ist sich so sicher, dass er an den RöBis nicht wirklich interessiert ist. :P
Zumal es ja auch wirklich nach einem Fall eines Notesels klingt. Denn Einzelhaltung ist ganz schlimm, kaum Bewegung auch.
Das mag so klingen, ist aber nicht so. Deckhengste werden nunmal in der Regel separat im Auslauf gehalten, besonders Eseldeckhengste. Er hatte Nachbarn, aber niemanden im Auslauf (das wäre beim Eselhengst auch nicht möglich gewesen). Die mangelnde Bewegung ist sicherlich in den meisten Augen keine, denn ein vegetationsloser Auslauf angemessener Grösse ist wohl mehr, als viele Equiden haben. Die miese Bearbeitung der Hinterhufe ist leider Gang und Gäbe. Selbst hervorragend ausgebildete HO sagen normalerweise, dass ein Esel steil stehen sollte... :cry:
Er ist nun Wallach und in einer Herde.
Ja, es gibt einen Fachmenschen für Esel- und Mulihufe. Vor Jahren habe ich mich dorthin gewandt und festgestellt, dass es nichts hilft, ich muss selbst lernen und mich weiterbilden. Öffentlich sage ich nichts weiter dazu. :whistle:
Dass Hufbeindurchbruch für viele Equiden ein Todesurteil ist, würde ich so nicht mehr unterschreiben. Es sei denn, sie geraten in die übliche Falle (TA/Schmied/Eisen- Kombi).
Nur noch kurz zur Klärung: ich bin durch private Weiterbildung und auch entsprechende Kontakte weltweit fachwissend, was metabolische Probleme (ebenso wie Rationsbalancierung nach Kellon) und Hufbearbeitung angeht. Also keine Sorge. Ist aber lieb gemeint. :) Ich habe lediglich null Erfahrung bisher mit polstern.

Re: Hufbeindurchbruch- wie und womit polstern?

Verfasst: Mi 24. Okt 2012, 11:55
von Laddie
Mich würden die Bilder aus Deinem erstem Post interessieren, ich kann sie aber nicht sehen. Meldung "Seite nicht gefunden".