Hufrolle - das leider alltägliche Mysterium

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Heike4
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Re: Hufrolle - das leider alltägliche Mysterium

Beitrag von Heike4 » Di 11. Sep 2012, 20:52

Schubs, damit du vielleicht die weitere Entwicklung schreibst?? Fotos? Rö?
Geht nicht, gibt es nicht.

Milka
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Re: Hufrolle - das leider alltägliche Mysterium

Beitrag von Milka » Mi 12. Sep 2012, 09:54

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Mit vier Jahren Diagnose gestellt worden.
Ab Frühjahr lief sie fühlig wegen zu viel Abrieb. Auf Empfehlung gab es vorne Eisen. Im Spätherbst lief sie garnicht mehr. Eisen runter TA her.
Abgespritzt, ect. Diagnose gestellt und behandelt. Lange Zeit nur Schritt geführt. Spezialbeschlag mit Keil.
Mich mit dem Thema und der Hilfe aus dem Internet auseinander gesetzt und dann mit meinem Schmied (der an der Diagnose von Anfang an gezweifelt hat) den Spezialbeschlag gegen normal und dann komplett runter gemacht. Pferd lief besser als je mals zuvor. Sie wurde gesprungen und ging Schleppjagden. Leider ging der Schuss ohne Eisen nach hinten los weil sie im Bewegungsstall stand. Hufgeschwüre. Also notgedrungen wieder Eisen rauf.
Im Mai diesen Jahres sind wir umgezogen in einen anderen Stall und ich beschloss nun endlich eine Umstellung auf barfuss zu machen. SilentDee macht das mit uns.
Es läuft supi! Danke Silent!

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Lesley
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Re: Hufrolle - das leider alltägliche Mysterium

Beitrag von Lesley » Mi 12. Sep 2012, 09:56

Hallo Milka,

schön, dass du hier mitschreibst.
Magst du dich noch kurz in unserem Vorstellungsbereich verewigen? ;)
"Experience is the hardest kind of teacher. It gives you the test first and the lesson afterward." ~Oscar Wilde

„If you are not willing to learn, no one can help you.
If you are determined to learn, no one can stop you.“

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Re: Hufrolle - das leider alltägliche Mysterium

Beitrag von Solveig » So 1. Dez 2013, 15:03

Hallo,

ich greife dieses Thema jetzt mal auf, weil es ehrlich gesagt für mich irgendwie ein rotes Tuch ist und ich finde, dass die Tierärtze oftmals diese Diagnose stellen, wenn ihnen irgendwie nix besseres mehr einfällt.

Was ich so im Kopf habe ist, dass ein Pferd mit Hufrolle (mal abgesehen davon, dass ja jedes Pferd Hofrollen besitzt) meist zu steile, kleine Hufe hat und den Trachtenbereich entlasten möchte, also eine Zehenfußung zeigt und/oder beim Stehen den hinteren Hufbereich entlasten möchte und dann oftmals rückständig steht. Außerdem tritt das Phänoment scheinbar häufig nur an den Vorderhufen auf. Durch Abdrücken mit der Hufzange sollen die Pferde im mittleren Strahlbereich stark und beim Abdrücken von Außen auch reagieren. Soweit so gut. Trotzdem werde ich bei Diagnosen Hufrolle immer misstrauisch und kann erst einmal nicht so recht dran glauben.

So auch in einem aktuellen Fall, weswegen ich hier auch schreibe. Die Stute einer guten Freundin, der ich auch seit ca. 1,5 Jahren die Hufe bearbeite, hat nun diese Diagnose (erstmal vermutet, noch kein Röntgenbild o. ä.) an beiden Vorderhufen bekommen. Ich bin hier erstmal sehr verwundert, da sie vorn eine wunderschöne Trachtenfußung zeigt, ursprünglich sehr flache, lange Hufe hatte, die nun langsam endlich mal Trachten bekommen. Das Pferd hat allerdings seit einiger Zeit, kurioserweise ziemlich bald nach der Herpes Grundimmunisierung, eine unklare Taktunreinheit in der Hinterhand. Diese fällt nur auf, wenn das Pferd über den Rücken geritten wird, bessert sich im Trab dann aber in der Arbeit. Im Galopp ist es am offensichtlichsten. Vorn ist einfach nichts zu sehen.

Die Tierärztin hat wohl mit der Hufzange abgedrückt und das Pferd hat reagiert. Soweit ich verstanden hab, allerdings "nur" beim Abdrücken von außen.

Also ich muss sagen, ich finde das merkwürdig, weil eben vorn überhaupt keine Symptome zu sehen sind. Das Pferd müsste doch zumindest den Bereich der Hufrolle an den Vorderbeinen schonen?! Ich werde mal versuchen dran zu denken, Fotos zu machen. Allerdings bin ich erst wieder Dienstag am Stall. Was sagt ihr denn dazu?

LG, Solveig

Solveig
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Re: Hufrolle - das leider alltägliche Mysterium

Beitrag von Solveig » So 1. Dez 2013, 15:14

Achso, der Physiotherapeut vermutet, dass die Taktunreinheit der Hinterhand von den Karpalgelenken, also auch von vorn, kommt ...

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Re: Hufrolle - das leider alltägliche Mysterium

Beitrag von Ramona1974 » So 1. Dez 2013, 23:02

Ich hatte dem TA auch gerufen weil seit einigen Wochen hinten links eine Taktunreinheit mit leichtem kürzer treten vorlag. Die Diagnose war dann nach Beugeprobe und Leitungsanästhesien Hufrollensyndrom vorne rechts. Der leichte Spat hinten links verursacht nach Beugeprobe keine Lahmheit. Ich war erstmal von den Socken. Hmmmm.....ich habe aber jetzt auch beschlossen diese Diagnose nicht mehr so als endgültig anzusehen und werde die Hufe lieber weiter optimieren und werde sie im Schritt wieder reiten. Bis vor kurzem war schließlich noch alles in Butter.

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Re: Hufrolle - das leider alltägliche Mysterium

Beitrag von SilentDee » Mo 2. Dez 2013, 17:27

Fragt doch den Tierarzt mal konkret, welcher Teil der Hufrolle denn betroffen ist. ;)

Die "Hufrolle" als Diagnose ist ja sehr schwammig ausgedrückt.

Normalerweise spricht man ja dann wenigstens von Hufrollenentzündung. Da war dann früher immer dieser Schleimbeutel, die Bursa podotrochlearis, gemeint, der entzündet war.
Strahlbeinbefunde im Röntgenbild sind ja auch nur ein Krümelchen bei der Sammlung verschiedener Befunde, die zusammen dann zur Diagnose Hufrolle führen.

Allein Schmerzhaftigkeit im hinteren Hufbereich ist i.d.R. nicht die Diagnosefindung, sondern nur ein Anhaltspunkt.

Klären kann man es am besten im MRT, finde ich.

Ganz oft findet sich dann eine Schädigung im Bindegewebe, häufig des unteren Strahlbeinbandes, oft auch der Beugesehne, der Schleimbeutel ist dann oft mit betroffen. Ob Befunde die Folge einer langjährigen Zehenfussung durch Trachtenzwang, unterentwickelten Hufknorpel/Bandapparat/Strahlpolster sind, ist aktuell eine zu untersuchende These.

Ich habe so etwas oft beobachten können.

Wenn nun das Pferd auf die Zange reagiert, und der Strahl unterentwickelt ist, die Hufknorpel schwach, hmm, dann liegt der Verdacht nahe. Allererste Priorität hat dann die Erreichung einer Schmerzfreiheit im hinteren Bereich mit Kräftigung der unterentwickelten Strukturen.

Mein eines QH hat ja auch einen Hufrollenbefund, der hat degeneriertes Gewebe im Beugesehnenbereich, der ums Strahlbein herumläuft, war noch nie so wirklich in Arbeit... und hat das an allen Hufen. :shock: MRT-Diagnose.
Strahlbein sieht perfekt aus. ;)
Aktuell läuft er ohne jeden noch so latenten Puls absolut lahmfrei, aber noch nicht ganz locker, aber der Trend ist absolut positiv. Vorher haben siegen Tierärzte ganz falsch und unsinnig drum herumgedoktort. Das war mehrfach teurer als die MRT-Untersuchung.

Er hatte eineinhalb Jahre einen ganz leichten, latenten Puls an der Fesselkopfarterie fühlbar, wenn man weiss, wo man fühlen muss. :? Tierärzte waren immer der Meinung, ist normal, aber das ist es nun mal nicht! Weist auf eine chronisch-latente Entzündung dort hin.

LG

Solveig
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Re: Hufrolle - das leider alltägliche Mysterium

Beitrag von Solveig » Di 3. Dez 2013, 22:46

So, hab heut Hufpflege betrieben, aber die Fotos vergessen ... Schwangerschaftsdemenz :roll: . Danach habe ich erfahren, dass morgen der TA kommt zwecks Röntgen und Leitungsanästesie. Ich bin gespannt. Hoffentlich heißt es dann nicht, dass die Hufe zu kurz sind ... Habe wie immer nur die Trachtenfläche nach hinten verlängert und Zehe/Tragrand gekürzt.

Um die Hufe nochmal zu beschreiben: Flache Hufe, Tendenz zur langen Zehe und immer noch leicht untergeschobene Trachten mit unterentwickelten Ballen, aber recht nettem, wenn auch flachem Strahl. Es bessert sich, aber sehr langsam. Auf den Toe-Rocker reagiert das Pferd mit deutlicher Fühligkeit, so dass ich den langsameren Weg gewählt hatte.

Aufs Abdrücken mit der Zange hat das Pferd auch in der Mitte des Strahles leicht reagiert. Meine Zange reicht aber leider nicht aus, um beidseitig von außen in Trachtenhöhe anzusetzen, irgendwie ist sie zu schmal. :cry:

Ich bin echt gespannt, ob durch die Anästesie dann eine Lahmheit vorn auftritt. So ist ja nix zu sehen, nicht mal ein irgendwie klammes Setzen der Vorderbeine, aber gut, sollte es beidseitig sein, ist das ja wahrscheinlich normal. Nur warum zeigt das Pferd dann trotzdem so eine nette Trachtenfußung? Hm ...

Die Röntgenbilder zeigen dann ja nur eventuelle Knochenveränderungen. Sollte man da eigentlich auch Markierungen anbringen zum Röntgen? Kann man irgendwie ohne MRT die Sehne und den Schleimbeutel sichtbar machen? MRT ist sicherlich zu teuer ...

Und was mache ich, wenn alle tierärztliche Welt der Meinung ist, das Pferd braucht Eiereisen oder sonstigen Kram? Erstmal hinnehmen und gucken? Oder vehement dagegen sein? Bin ja wahrscheinlich auch wegen der knapp bevorstehenden Geburt für mind. 1-2 Monate nicht in der Lage, da live dabei zu sein. :? Auf jeden Fall wird die Besitzerin wohl auch noch mindestens einem anderen Tierarzt die Bilder zeigen, um eine weitere Meinung zu hören. Blutbild soll wohl morgen oder Donnerstag fertig sein ... Vielleicht sieht man da ja auch irgendwas.

Hach, ich möchte gern irgendwas tun oder beitragen können, weil ich dieses Pferd auch so mag, ist quasi ein bissel wie der 2. eigene, weil wir uns auch so oft gegenseitig um die Versorgung der beiden kümmern :(

LG, Solveig

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Re: Hufrolle - das leider alltägliche Mysterium

Beitrag von Solveig » Fr 11. Apr 2014, 13:28

Hm, ich wollte mal berichten, wie die Geschichte ausgegangen ist:

Die Besitzerin hat das Pferd 3 Monate nur im Schritt spazieren geführt und hat fleißig so spätestens alle 2 Woche nach vorheriger Anleitung beherzt die Zehe gekürzt. Außerdem hat sie ein Zusatzfutter von Iwest gefüttert. Als nun vor 2 Wochen die Tierärztin wieder da war, war am einen Huf gar nix mehr und am anderen nur noch ganz minimal :dance:

Es ist also wirklich viel passiert in 3 Monaten und man sieht mal wieder, was sehr kurze Bearbeitungsintervalle manchmal bewegen können. Das Futter hat bestimmt auch geholfen.

LG, Solveig

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