Frage zu Schmerzen bei Rehe

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Mascha
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Re: Frage zu Schmerzen bei Rehe

Beitrag von Mascha » Di 5. Feb 2019, 11:35

Ich habe ja gar keinen Kleber und auch nichts, um den Huf zu entfetten. Das Problem ist, zusätzlich muss ich ja auch noch Vollzeit arbeiten und Misten, ich weiß gar nicht, wann ich noch losfahren soll und das ganze Zeug kaufen. Ich habe ja auch überhaupt kein Werkzeug für so Aktionen. Ich habe bisher ja immer nur Barhuf oder mit genageltem Beschlag gearbeitet. Daher brauche ich eigentlich wieder eher jemanden vor Ort, der das macht.

Ansonsten versuche ich noch ein Gel-Pad aufzutreiben, um mal zu versuchen, daraus Einlagen zu schneiden. Ich habe zwar die Gel-Einlagen von Martin bereits bestellt, aber die müssen ja auch erstmal ankommen.
Viele Grüße, Mascha
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radieschen
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Re: Frage zu Schmerzen bei Rehe

Beitrag von radieschen » Di 5. Feb 2019, 11:57

wenn alles dran ist, bräuchtest du nur bissl sandpapier, evtl spiritus aus dem Supermarkt (wenn du nichts fettiges an die hufe geschmiert hast, wirds wohl auch ohne entfetten gehen) und sekundenkleber.
das zeitargument zieht allerdings! ich häütte es dir nur ohe weiteres zugetruat, dass du die teile auch ohne fremde hilfe (die ja auch erstmal wieder an Land kommen muss) dran bekommen hättest

Dianne
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Re: Frage zu Schmerzen bei Rehe

Beitrag von Dianne » Di 5. Feb 2019, 11:58

Mascha - ich schenk' Dir erstmal virtuell ein Schnäppschen ein :romance-caress:

Was hier sofort half:

- Urlaub nehmen

- Aderlass als Erstmaßnahme (Laienerklärung: bei Neuproduzierung des Bluts werden erst die flüssigeren/dünneren Bestandteile neu gebildet und noch irgendein Grund)

- Metacam, lt. TA überdosiert (meine TCM-TÄ war davon gar nicht angetan, ihr Kompromiß waren max. 5 Tage - die waren es dann auch, da sie nach 5 Tagen schon Magengeschwüre entwickelt hatte und das Fressen gänzlich einstellte)

- Einsperren die ersten beiden Tage, danach Minimini-Paddock, hab richtig dick Sand aus dem Roundpen in Stall und Paddock gekarrt und (Sommer) naß gehalten zur Kühlung, im Stall noch EVA-Matten über Drainmatten. Paddock 3-eckig angelegt, damit zuviel Rumlaufen verhindert wird.

- Kühlen! Irgendwelche "schädlichen Enzyme" werden durch bestimmten Temperaturbereich ausgebremst.
Freundin hat mir aus Trockentüchern mit Klett zwei Schläuche genäht, die ich um Fessel/Kronrand kletten konnte und alle paar Stunden gewechselt habe. Ging am Besten mit den Crushed-Eis-Tüten, die sich gefroren in Streifen schneiden und im Ganzen dann in die Schläuche schieben lassen, so rutscht das Eis nicht nach unten, hinten oder sonstwohin

- Floating Boots 24h über etliche Wochen - da fand sie die Strahlpolster außerordentlich bequem, vorn hab ich sie etwas abgeschliffen, damit nicht zu nah am Hufbein Druck ausgeübt wird.
Anfangs mit Verbandmullrolle hinten quer, danach mit Filz, den ich etwas keilförmig geschnitten hab, der paßte sich naß auch gut dem Strahl an.
Aber nach ca. 1 - 1,5 Wochen nach langsamer Höhenreduktion wieder weggelassen
Die Gummigamasche vom FB hab ich anfangs ein Loch länger zugemacht, dann aber Neopren rausgebaut und sie mit ganz offenen Schuhe rumlaufen lassen - hielt perfekt, wieso auch immer ;-)


- Blutegel und zwar schon Größere, die richtig viel saugen (meine THP, auf Empfehlung meiner TCM-TÄ) hat mir erklärt es gäbe 3 Größen.
Die Kleinen saugen nicht viel, geben dafür aber viel von diesem "Zeug" ab. Die Großen saugen mehr und sind bei Rehe die Geeignetsten.

- TCM-Tropfen meiner TÄ, die u.a. das Pferd ruhig machen, im besten Fall zum viel Liegen bringen (hier nicht), damit die Hufe entlastet sind.



Meine TCM-TÄ fährt NRW-weit. Bei Bedarf kann ich den Kontakt via PN vermitteln.

Samstag mittag im akuten Schub hab ich nur meinen normalen TA erreichen können. Die TCM-TÄ erst etwas später und nur telefonisch.
Ihr Rat war ganz klar, auch bei jedem Rückfall:

Sofort und schnellstmöglich (!) Blutegel dran!

Bei uns war der Spuk dank "beherztem" Eingreifen quasi nach wenigen Stunden schon vorbei und hat nur eine Rotation von 1 bzw. 3 Grad ausgelöst bei minimaler Absenkung vorn links.
Ich drück Dir die Daumen!!


Rehe bei Cushing-Patienten im Winter liest man häufig. Vom Rehe-Forum halte ich mich in Gänze fern - da ist mir der Ton zu militant und Vieles weder beleg- noch nachvollziehbar.

Im letzten Winter wurde in einem anderen Forum von einem Zshg. zu warmem Wasser bei kalten Temperaturen (warmes Matschfutter?) vermutet, die Quelle, die den Verdacht verstärkte finde ich leider nicht mehr.
Zuletzt geändert von Dianne am Di 5. Feb 2019, 12:01, insgesamt 1-mal geändert.

Dianne
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Re: Frage zu Schmerzen bei Rehe

Beitrag von Dianne » Di 5. Feb 2019, 12:00

Vergessen:

Die Klett-Schläuche könnte ich Dir gern leihen, fürchte aber, daß sie viel zu groß sind (waren beim Connemara schon fast und dem Isi viel zu groß).

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Mascha
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Re: Frage zu Schmerzen bei Rehe

Beitrag von Mascha » Di 5. Feb 2019, 12:34

Danke für das Schnäpschen, das kann ich echt gebrauchen... ;)

Urlaub ist gerade von der Firma her nicht. Wir sind hier auch mega im Stress gerade. :(

Zu mir waren im Hufrehe-Forum bislang alle nett und vernünftig und haben gute Ratschläge gegeben.

Aderlass muss ich mal den TA ansprechen. die Blutegel sind hoffentlich heute oder Morgen in der Post.

Warmes Futter bekommt sie nicht. Ich weiche immer mit kaltem Wasser ein, weil wir auch gar kein warmes Wasser haben. Aber grundsätzlich die Beine warm halten werde ich in Zukunft mal versuchen.

Habe auch gerade das Blutergebnis bekommen. Vermutlich war sie wirklich schlecht eingestellt mit ihrem Cushing und dann die Kälte dazu hat ihren Füßen den Rest gegeben.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Zuletzt geändert von Mascha am Di 5. Feb 2019, 14:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Frage zu Schmerzen bei Rehe

Beitrag von diala » Di 5. Feb 2019, 13:21

Grundsatz für ein Rehebeschläg ist nach wie vor: Eisen zurücksetzen, ausgeprägte Zehenrichtung, Strahl unterstützen, und schwebende Zehe über dem Eisen. Oft wird ja auch ein vorne offenes Beschläg angebracht. Warum also nicht das Ganze auf den Klebeschutz oder den Schuh anwenden? Schuh vorne öffnen bzw die Sohle zurückschneiden, so dass die Zehenwand "im Freien" schwebt, eine starke Zehenrichtung anraspeln, und den Strahl mit einem Silikonpolster unterfüllen.

übrigens, bei Aderlass die Hälfte der Blutmenge gleich mit Ringerlaktat oder NaCl 0.9% ersetzen; sonst geht's eine Weile, bis das Blut dünnflüssiger fliesst.

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Re: Frage zu Schmerzen bei Rehe

Beitrag von Mascha » Di 5. Feb 2019, 13:24

Beschlag und Polster mit schwebender Zehe habe ich ja schon in verschiedenen Varianten versucht. Leider steht sie damit trotzdem weiterhin in Sägebockstellung.
Viele Grüße, Mascha
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Re: Frage zu Schmerzen bei Rehe

Beitrag von Dianne » Di 5. Feb 2019, 13:56

Off-Topic am Rande: Die Adresse Deines TA und Dein Name sind im Blutbild zu lesen.

Ich setze bei Euch alle Hoffnungen in die Egel - hier hatten wir sie Dienstag vormittags dran (3-4 je Huf) und 2h später kam die Tierärztin zur regulären Kontrolle. Da hatte sie nur noch minimalen Wendeschmerz und lief ansonsten sehr flüssig.

Samstags hat der TA nichtmal einen Cast anlegen oder ich die Floatings anziehen können, weil sie vorn keine Sekunde einen Huf (noch) mehr belasten konnte.

Paß' bitte auch auf Dich auf! (Ich weiß' - das ist leicht gesagt...)
(Bei mir kam das Rehe-Drama auf 3 Monate 7-Tage-Dauerarbeiten bis 6-22 Uhr, dem zweimonatigen Sterben meiner Oma und mein Körper hat mich dann 14 Tage in Zwangsurlaub geschickt, wo ich der Firma dann auch fehlte - da hätte ich auch gleich...)

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Re: Frage zu Schmerzen bei Rehe

Beitrag von Mascha » Di 5. Feb 2019, 14:13

Ansonsten geht es mit dem Stress und 7 Tage Dauerarbeiten muss ich zum Glück nicht. Aber unter der Woche ist halt echt aktuell kaum Zeit für irgendwas.

Habe die Daten des TA mal entfernt. Ich weiß zwar nicht, ob das ein Problem darstellt, aber sicher ist sicher.

Ich hoffe auch, dass die Blutegel was bringen. Habe den TA jetzt nochmal auf Aderlass oder generell Blutverdünnung angesprochen.
Viele Grüße, Mascha
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Helga
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Re: Frage zu Schmerzen bei Rehe

Beitrag von Helga » Di 5. Feb 2019, 14:15

Hast du Schafwolle als Polstermaterial auch schon ausprobiert ?

Dein Pony hat Läuse und Flöhe; Cushing und Insulinresistenz. Leider kommt die Kombi aus beidem nicht so selten vor. Viele Cushingpferde bekomme über kurz oder lang Probleme mit dem Insulin. Erhöhtes ACTH führt zu vermehrter Cortisolausschüttung. Das treibt den Blutzucker in die Höhe und es wird immer mehr und mehr Insulin produziert. Irgendwann schafft es das Insulin nicht mehr, den Blutzucker in die Zellen zu trasnportieren.
Wenigstens ist der Leberwert gut.

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