Wurzl hat geschrieben:Hufe ölen und fetten bringt meist keine positive Veränderung.
Manchmal ist es sogar so, dass das viele Öl zuviel Feuchtigkeit im Huf einschließt.
Die äusseren hygienischen Umstände tragen zwar das ihre bei, aber fast wichtiger ist der Zustand von Stoffwechsel, Entgiftung etc.
Danke ja, das sehe ich eigentlich genauso.
Der Zustand des Immunsystems ist sicher ein entscheidender Faktor.
Vor zwei Jahren war es komplett am Boden, inklusive von den Hufen faulender Eisen, ich dachte mein Pferd stirbt. Aber es hat sich super erholt und ist wieder richtig fit, munter, rund und gut bemuskelt.
Bin auch kein Pflegeöljunkee, ich hab ja nichtmal eins. In den ganz schlimmen Zeiten haben wir die alten Nagellöcher mit Betaisodonna beschmiert bevor die neuen Eisen aufgenagelt wurden, das hat damals schon viel gebracht, aktuell gammelt da nix was nicht normal wäre, sprich das Horn ist nach dem Schneiden gesund und kräftig. Die Strähle sowieso, einzig die alten Nagellöcher hatten schwarze Höfe nach dem Schneiden.
kelte hat geschrieben:Servus!
Strahlpflege bringt etwas, aber die Hornkapsel kann nichts aufnehmen. Da gibt es unzählige Untersuchungen. Sie wird von innen mit Feuchtigkeit und allem Nötigen versorgt. Es ist also sinnlos, da etwas draufzuschmieren.
Um Fäulnis vorzubeugen, die von pathogenen Keimen und Pilzen ausgelöst werden kann, kann man regelmäßig den Huf mit haushaltsüblichen Spülmittel abbürsten. Diese wirken antibakteriell und fungizid und dringen auch in die Nagellöcher ein, wo durch das anaerobes Klima viel zerstört werden kann.
Aber wie Wurzel schon schrieb, die Haltungsumstände sind VIEL wichtiger, ebenso der Stoffwechsel. Letzterer vor allem im Huf, also ordentliche Durchblutung, die von einem uneingeschränkten Hufmechanismus und viel Bewegung abhängt.
Matratze wäre für mich absolutes inakzeptabel. Die coliformen Bakterien aus dem Mist, die den Huf angreifen, das Ammoniak aus dem Urin, welches nicht nur den Huf, sondern auch die Lungen stark schädigt und die Übertragungsmöglichkeit div Würmer wären für mich keine Sekunde tragbar.
Grüße
Die Matratze ist bei derzeitigem Dauerfrost die beste Lösung für die Pferde, da nur frisches Stroh auf dem Boden zu wenig wärmen würde (ist VP-Offenstallhaltung)
Außerdem befinden sich im Freibereich bereits einige unabkloppbare Stellen mit Mist, auch wenn wir uns da täglich mit Schaufeln abmühen.
Es wird täglich abgesammelt und großzügig aufgestreut.
Sobald es wieder taut wird die Matratze ausgemistet und es wird gemistet wie gewohnt.
Jolly Jumper hat geschrieben:Schließe mich den Meinungen was den Sinn des Einölens angeht an!
Für mich wäre Matrazenhaltung in Bezug auf die Gesunderhaltung meines Pferdes auch nicht zu akzeptieren!
Gammel an den Hufen läßt sich nach einer Umstellung in bessere Haltungsbedingungen wenigstens noch beheben.
Wobei ich das Risiko von Schmerzen durch in die Tiefe gammelnder Strahlfurchen erst gar nicht haben wollte.
Eine geschädigte Lunge, bleibt geschädigt!
Ich verstehe auch nicht, wie man eine Abneigung gegen Paraffinöl am Huf haben kann (mal davon abgesehen, dass es nichts bringt), aber den permanenten Kontakt von Mist und Ammoniak an den Hufen in Kauf nimmt?
Nochmal: Es ist keine dauerhafte Matratzenhaltung, lest doch nicht etwas was ich gar nicht schreibe.
Aktuell haben wir eine Mistmatratze wegen Dauerfrost. Und gut belüftet ist die Liegehalle allemal.
Ich habe eine Abneigung gegen raffinierte Öle am Huf, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass sie dort eine positive Wirkung haben. Ich habe eigenlich sogar eine Abneigung gegen den ganzen Einschmierwahn.
Ich hätte auch sehr gerne keine Schneegrips in den Eisen, damit eingetretener Mist einfach ausfallen würde, tut er wegen der Schneegrips nämlich nicht. Aber im Vorgebirge ist ohne Schneegrips keine Offenstallhaltung möglich. Ohne Eisen wär auch super, geht aber aufgrund diverser Vorerkrankungen und den notwendigen Haltungsbedingungen nicht (Krongelenksauflösungen und soweites Ablatschen der Zehe bis aufs Blut, chronischer Sehnenschaden durch Exterieurproblematik mit sehr starker Fehlbelastung der Hinterhufe auf die Trachten, Kniebandproblematik, alles vom Spezialisten durchgecheckt und in Zusammenarbeit mit dem Schmied die Beschläge durchgesprochen, vorne bis gestern NBS-Eisen, hinten welche mit einseitig verbreitertem Trachtenbereich zur Stabilisierung des Kniegelenks, teilweise wird gecastet um die Hufwände zu unterstützen. Vidianägel statt Stiften um die Trachten nicht zu strapazieren...)
Es ist auch nicht so das dem armen gequälten Pferd die Füße wegrotten, der Strahl ist nicht gammlig, sondern sehr schön ausgeprägt und gesund, die Nagellöcher waren jetzt das erste Mal etwas schwarz (unten nach dem Schnitt), mein Schmied bat mich lediglich um etwas mehr Hufhygiene und gab eben die Empfehlung zur Verlängerung des Sauberzustands das Horn einzuölen.
Um die beste aller Lösungen direkt anzuwenden dachte ich frag halt mal bei Huf-Freaks - war wohl ein Fehler.