Erhöhter gamma-gt Wert und Huflederhautentzündung

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Kathy71
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Re: Erhöhter gamma-gt Wert und Huflederhautentzündung

Beitrag von Kathy71 » Fr 20. Mai 2016, 06:46

Ja, Juria, ich bleibe da dran, aber ich kann eben auch nur das machen, was der TA freiwillig macht...und ich hab keine Ahnung, was genau ein NaF Blut ist, also muss ich drauf vertrauen, dass der TA weiss, wie er das Blut zu nehmen hat. Kannst Du mir vielleicht erklären, wie man die Glukose korrekt misst?
Auch ohne die Glukose jetzt zu messen, gibt es erstmal kein Gras mehr und wenn er wieder läuft wird er gaaaaanz langsam wieder angeweidet und kommt dann mit Fressbremse kurz auf die Koppel. Außerdem wird die Heumenge runtergefahren und ich hoffe, dass ich ihn dann bald wieder trainieren kann, damit er abspeckt. Wird ein Sommer der laaaaaaaangen Schrittausritte. Aber das ist ein anderes Thema.

Mir ist eben in den BBs ein Zusammenhang "Frühjahr <--> g-GT hoch" aufgefallen und ich möchte wissen, ob noch jemand eine solche Beobachtung gemacht hat.

Ich glaube inzwischen, dass das kein reiner Leberwert ist, denn ALLE anderen Leberwerte blieben dabei immer gleich gut im Normbereich und zwischen Frühjahr und Herbst ist fütterungstechnisch der einzige Unterschied, dass es Beginn und Ende der Weidesaison ist.

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Juria
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Re: Erhöhter gamma-gt Wert und Huflederhautentzündung

Beitrag von Juria » Fr 20. Mai 2016, 09:32

Hat dein TA zum Y-gt denn noch etwas gesagt? Ich weiß nur wie es bei bei meinem Pony war, aber da waren eben alle Leberwerte knapp ein Jahr erhöht. Eine Huflederhautentzündung hatte er nicht.

Die Glukosebestimmug aus Serum ist deshalb schwierig, weil der Blutzucker innerhalb von 24 Std. etwa 90% abnimmt und damit die Werte falsch erniedrigt sind. Bei einem normalen BB wird aber meistens nicht extra noch NaF (Natrium-Fluorid) Blut genommen, weil Hauptaugenmerk nicht auf Glukose liegt. Möchte man einen EMS Test machen, wird NaF Blut genommen. Ich glaube Plasma geht auch, aber das weiß ich nicht genau.

Vielleicht zum Vergleich: Keinen EMS Test habe ich nüchtern machen lassen. Er war immer Heunüchtern, bekam die Nacht über Heu, wie immer. Werte waren mit NaF Blut trotzdem in der Norm. Im letzten BB (Leberwerte Check) wurde nur Serum und Plasma genommen. Der Glukosewert war unter der Norm, was sich darauf zurückführen lässt, dass der Blutzucker bereits abgebaut wurde und der Wert damit nicht aussagekräftig ist. Das vermute ich jedenfalls.
Das bedeutet bei deinem Pferd, dass der Glukosewert eigentlich weit unter der Norm liegen müsste. Aber trotz Abbau ist er noch über der Norm.

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Re: Erhöhter gamma-gt Wert und Huflederhautentzündung

Beitrag von Babbi » Fr 20. Mai 2016, 11:37

Wichtig ist auch, dass man, wenn man aus Serum die Glukose bestimmen will, das Blut innerhalb von 60 min zentrifugiert. Die Blutkörperchen "fressen" die Glukose sonst. Wenn man schnell zentrifugiert, dann sollten die Werte gut zu bestimmen sein.

Meiner hatte mit dieser Methode immer tadellose Werte: nie unter der Norm.

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Juria
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Re: Erhöhter gamma-gt Wert und Huflederhautentzündung

Beitrag von Juria » Fr 20. Mai 2016, 12:03

Kathi71, Idexx (Synlab und Laboklin auch) hat das mit dem NaF Blut zur Glukosebestimmung auch auf seiner Homepage zum nachlesen.

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Annette
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Re: Erhöhter gamma-gt Wert und Huflederhautentzündung

Beitrag von Annette » Fr 20. Mai 2016, 14:12

Isolierte y-GT Erhöhung (isoliert = alle anderen Leberwerte sind ok) kommt u.a. bei Fettleber und Zuckerkrankheit vor. Beides deutet beim Pferd dann auf IR hin. Dazu würde die Fühligkeit im Frühjahr (Beginn der Weidesaison für Dein Pferd?) passen.
Ich würde Glukose und Insulin testen lassen (muss der TA aber die Blutproben korrekt nehmen!!) - vielleicht kann Dein Pferd das frühe Gras gar nicht vertragen?
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Re: Erhöhter gamma-gt Wert und Huflederhautentzündung

Beitrag von Kathy71 » Fr 20. Mai 2016, 16:37

Danke für die Hinweise. Heute kommt ja die TÄ nochmal und dann werde ich das mit ihr besprechen.
IR kann man auch testen lassen oder?

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Re: Erhöhter gamma-gt Wert und Huflederhautentzündung

Beitrag von Annette » Fr 20. Mai 2016, 19:54

Glukose hat Juria ja schon mit dem speziellen Röhrchen geschrieben und Insulin muss möglichst sofort abzentrifugiert und tiefgefroren werden. Mein TA hatte damals immer eine Zentrifuge mit zum Stall gebracht und ich hab es dann erst mal bei mir tiefgefroren und dann erst zum Versand zur Praxis gebracht. Hinterher rechnest Du den Quotienten aus beiden aus und weißt, ob IR. http://ecirhorse.org/index.php/insulin- ... tor-leptin
Komplett nüchtern sollen sie dazu nicht sein, egal was TA oder Labor sagen. Heu sollen sie im Bauch haben. Nur eben kein Kraftfutter oder Gras mit möglicherweise viel Zucker.
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Re: Erhöhter gamma-gt Wert und Huflederhautentzündung

Beitrag von Kathy71 » Fr 20. Mai 2016, 23:14

TA war da und wir haben insgesamt 4 Egel auf den Kronrand gesetzt...ich hoffe, das bringt den gewünschten Erfolg.
Krümel läuft schon viel besser und langsam wird es ihm auch langweilig in der Box und er möchte was tun. Ok, darf er ja jetzt auch wieder in Maßen.

TA meint, sie hat die Glukose richtig bestimmt und da wäre nix metabolisch...ok...was soll ich da sagen...
Sie sagt, man könne wegen dem gamma-gt mal die Leber in der Klinik untersuchen lassen.

Ansonsten...bin ich eigentlich immer noch nicht schlauer, ob es einen Zusammenhang zwischen dem gGT und den Hufen gibt.

Eine Miteinstallerin meinte noch, dass nach TCM Leber und Hufe zusammengehören. Sie will jetzt mal schauen, ob sie da mehr dazu findet.

Die Hoffnung die eigentliche Ursache für die HLE zu finden gebe ich nicht auf (ja, es war im Prinzip schon zu schnell zu viel Gras bei ungünstigem Wetter, aber auch unter besseren Bedingungen hatten wir ja das gleiche Problem...und es erklärt nicht den hohen gGT).

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Re: Erhöhter gamma-gt Wert und Huflederhautentzündung

Beitrag von Liese_Lotte » Sa 21. Mai 2016, 06:13

Leider nützt es gar nichts, nur Glukose zu bestimmen. Man muss Insulin und Glukose ins Verhältnis setzen, um zu beurteilen ob der metabolische Stoffwechsel gestört ist. Die Tierärztin scheint nicht informiert zu sein, leider. Inzwischen findet man dazu Informationen im Netz, lies doch mal in der von Annette verlinkten Ecir Gruppe nach. Auch die Hp einiger Labore bieten dazu Informationen an. Es gibt inzwischen auch die Möglichkeit Insulin und Glukose mit speziellen Röhrchen mit Stabilisatoren zu transportieren und dann erst bis zu 45 Min später zu zentrifugieren. Ein tiefgefrieren ist dann nicht mehr nötig.
Mein TA bestellt die Spezialröhrchen bei Laboklin, und ich hatte immer innerhalb von ein paar Tagen zuverlässige Ergebnisse.

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Re: Erhöhter gamma-gt Wert und Huflederhautentzündung

Beitrag von Annette » Sa 21. Mai 2016, 07:54

Mein IR-Pony hatte fast immer einen leicht erhöhten y-gt. Da er aber gar nicht aufs Gras kam (wurde sofort fühlig), habe ich keine "Gras-y-gt-Werte".
Wenn der erhöhte y-gt bei IR auftritt, wäre das die Erklärung für Deine Frage (y-gt / Hufe).
http://www.ecirhorse.com/index.php/ddt- ... -diagnosis scroll hier einfach runter bis zum Absatz "Insulin Resistance", hier ist das Prinzip des Tests erklärt (Leptin geht in D meines Wissens nicht).
Annette

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