Gibt's noch Rettung?

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Dark-Angel
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Re: Gibt's noch Rettung?

Beitrag von Dark-Angel » Sa 9. Jan 2016, 19:20

Rechter Huf
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Dark-Angel
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Re: Gibt's noch Rettung?

Beitrag von Dark-Angel » Sa 9. Jan 2016, 19:21

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Vero
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Re: Gibt's noch Rettung?

Beitrag von Vero » Sa 9. Jan 2016, 19:30

Zu den Röntgenbildern und Trachten kann ich wenig sagen. Mir fällt der Strahl mit rissen und Taschen auf. Wann war denn das letzte Mal der Schmied da? Sagt der TA dazu etwas? Ich habe jetzt 2 mal in meiner Umgebung erlebt das ein Pferd durch Strahlprobleme lahm war. Meiner mit Strahlkrebs und bei einer Freundin durch Strahlfäule
VG

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greenorest
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Re: Gibt's noch Rettung?

Beitrag von greenorest » Sa 9. Jan 2016, 19:42

Hallo,

gibt es Anzeichen eines akuten Reheschubes (Pulsation, deutliche Lahmheit, Wendeschmerz)? Oder gab es diese in der Vergangenheit?
Gibt es Vergleichsröntgenbilder?

Es wäre wichtig herauszufinden, ob es sich hierbei um eine rein mechanische Rehe durch Hufbearbeitungfehler (hier entsteht die Rotation mechanisch und sehr langsam) handelt oder um eine mehr oder weniger klassische Hufrehe, die ihre Ursache in Fütterung, Stoffwechsel oä. haben kann. Ist das Pferd übergewichtig?

Schreibe später gerne mehr, freue mich auf mehr Infos.

Gruß Tina
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saskia
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Re: Gibt's noch Rettung?

Beitrag von saskia » Sa 9. Jan 2016, 20:47

Also ich bin kein Profi, aber was mir als erstes auffiel : auf dem Sohlenbild vl scheint mordsmässig viel Zerfallhorn auf der Sohle zu sitzen. Kann es sein dass das drückt? Da sind auch schon teilw. tiefe Risse in den Zerfallshornplatten, - womöglich ist da auch eine ganze Menge Gammel drunter? Ich würd die Sohle mal richtig sauber machen (also das Zerfallshorn weitgehend rausschneiden. Evtl löst sich schon viel von selber, wenn man ein bisschen in den Rissen rumprokelt), und Hufschutz/Polstermaterial bereithalten, falls das Pferd dann doch fühlig wird.
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.

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Re: Gibt's noch Rettung?

Beitrag von saskia » Sa 9. Jan 2016, 20:50

Sorry, hab aufs falsche Datum geguckt bei den Röbis.
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.

Dark-Angel
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Re: Gibt's noch Rettung?

Beitrag von Dark-Angel » Sa 9. Jan 2016, 21:50

@Tina
Keine Pulsation
Keine Wärme in den Hufen (wurde mit einer HihgEnd Wärmebildkamera überprüft)
Leichter Wendeschmerz links, Ticken auf der linken Hand, will auch nicht gerne galoppieren auf dieser Hand
Pferd wurde in der Aufzucht mit Maissilage und Silage "gemästet" war richtig Fett vor lauter Bindegewebsschlacken
Bekommt seit Herbst 2014 reine Kräuter um den Mineralhaushalt zu decken, Kurweises Ausleiten und Entgiften mit Kräutern usw.
Hat mit den Kräutern seither über 30cm Körperumfang, also Schlacken verloren. Die ist immer noch aufgedunsen durch die Schlacken, aber wir arbeiten daran.
Hatte auch nie Rosse, erst als ich mit der zweiten Ausleit- und Entgiftungskur mit den Kräutern durch war, bekam sie ihre erste Rosse überhaupt. Wohlgemerkt, da war sie schon 7 Jahre alt. Also ein massives Stoffwechselproblem durch die Aufzucht. :(
Die unten gezeigten Röntgenbilder sind vom 06.06.2014, leider wurden nur laterale Aufnahmen gemacht.
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Re: Gibt's noch Rettung?

Beitrag von weitreiter » So 10. Jan 2016, 00:39

Die Hufe sehen richtig schlimm aus.
Ich bin normalerweise immer ein Fan davon die Trachten zu schonen, aber hier müssen sie weg.
Das Pferd muss auf jeden Fall flacher gestellt werden, sieht man auch gestauchten Hufbein-Kronbein-Winkel (P2-P3). Es wäre eher ein Wunder wenn das Pferd damit liefe ohne zu "ticken"... :o
Das mit dem Zerfallshorn stimmt, aber wegen des schon tiefstehenden Hufbeins würde ich im vorderen Bereich trotzdem mehr stehen lassen.
Ich würde so raspeln.
Unbenannt.jpg
Die hinteren Trachten mit der Zange weg, nur keine Scheu.... und wenn das Pferd barfuss schlecht läuft, Platten drauf, möglichst leichte und breite (wegen der Unterstützungsfläche, auch für den Strahlbereich), evtl. Marathons. Dann sähe ich, um die Eingangsfrage zu beantworten, eigentlich gute Chancen.
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Re: Gibt's noch Rettung?

Beitrag von greenorest » So 10. Jan 2016, 02:03

Hallo,

ich sehe folgende Fakten:
- Die Hufbeinrotation besteht im Wesentlichen unverändert (ohne genau nachzumessen) seit mindestens Juni 2014.
- Was weitere Veränderungen (Hufknorpelverknöcherung) angeht, so kann ich das auf den alten Bildern nicht genau erkennen. Vermutlich kann das der TA vor Ort viel besser bewerten --> Ich würde um Bildervergleich bitten.
- Es gibt aktuell keine klassischen Symptome einer akuten Rehe, es besteht "nur" eine leichte Lahmheit ohne Pulsation oder Wärme.
- Vorher lief das Pferd mit der gleichen Hufsituation lahmfrei, war aber immer empfindlich/fühlig.

Ich hätte nun folgende Theorien, die ich genauer prüfen würde:

A) Chronische Rehehufe, Auslöser inzwischen abgestellt
In diesem Fall hat das Pferd vor langer Zeit (irgendwann vor 2014) einen oder mehrere Reheschübe erlitten. Vielleicht wurden diese nicht bemerkt oder fehlinterpretiert, vielleicht waren die Reheschübe nicht extrem stark (nicht immer steht ein Pferd mit akuter Rehe in Rehestellung und bewegt sich keinen cm mehr, es gibt Fälle, wo die Prozesse schleichender ablaufen und das Pferd "nur" lahm ist - was in einem suboptimalen Aufzuchtbetrieb vielleicht keiner merkt).
Durch die akute Rehe entstand die Hufbeinrotation. Im Folgenden wurde der Huf aber nie korrigiert, so dass ein klassischer chronischer Rehehuf entstand. Der Auslöser für die Rehe (z.B. falsche Fütterung während Aufzucht) besteht aber inzwischen nicht mehr, das Pferd hat einen normalen Stoffwechsel.

B) Chronische Rehehufe, Auslöser besteht (unterschwellig) weiterhin
Wie A), nur besteht in diesem Fall der Auslöser der Rehe (unterschwellig) weiterhin. Beispiel wäre eine Insulinresitenz, EMS oä. die durch Übergewicht in der Aufzucht in Kombi mit Veranlagung des Pferdes ausgelöst wurde und danach nie wieder verschwand. Auch eine Möglichkeit sind weiter bestehende Probleme in der Fütterung, z.B. Pferd steht aktuell noch viel auf der Weide und die aktuellen Wetterverhältnisse (Gras ist dieses Jahr nicht wie sonst tot und braun, sondern sehr grün!) sorgen für Probleme (hoher Zuckergehalt, gestresstes Gras..)

C) Überkorrigierte Bockhufe, Hufbeinrotation mechanisch ausgelöst. In diesem Fall entwickelten sich während der Aufzucht echte Bockhufe (z.B. durch zu schnelles Wachstum aufgrund falscher Fütterung, dazu kam fehlende Hufkorrektur). Im Folgenden wollte man das Pferd "schöner" hinstellen und kürzte die Trachten. Da der gesamte Bewegungsapparat aber einen Bockhuf vorgibt, ist es unmöglich, das Hufbein flacher zu stellen. Das einzige, was man in solchen Fällen erreicht, ist eine mechanische Hufbeinrotation durch eine hebelnde Zehenwand.

Leider muss man genau wissen, welcher der drei Fälle vorliegt, um das Problem zu lösen, weil die Maßnahmen für A) teilweise das Gegenteil von C) wären... Daher würde ich genau recherchieren und Indizien sammeln, die für die eine oder andere Theorie sprechen.

Was würde man in welchen Fällen machen:

A) hätte die günstigste Prognose. Hufbearbeitung vom Prinzip her wie von weitreiter eingezeichnet, ggf. Hufschutz mit Polster, um die Last auf den hinteren Hufbereich zu verteilen. Nur Platte bringt nichts. Bearbeitet man die Hufe korrekt, verschwindet die Hufbeinrotation. Gewisse Einschränkungen kann die Form der Hufbeinspitze (VL) bedeuten, wenn es hier eine Verformung an der Hufbeinspitze gibt, kann die Wand nie wieder völlig gerade herunterwachsen. Ggf. hat der jahrelang bestehende chronische Rehehuf zu chronischen Schäden an der weißen Linie geführt, so dass auch bei korrekter Hufform die Verbindung vielleicht nie wieder so fest wird wie beim gesunden Pferd. Meist erreicht man hier "nur" mit richtiger Hufbearbeitung gute Ergebnisse, gewisse chronische Schäden an den Hufen kann das System oft ausreichend kompensieren, so dass das Pferd dadurch (als Dressurpferd) nicht eingeschränkt wird.

B) Maßnahmen der Hufbearbeitung wie bei A), aber zusätzlich muss die Ursache abgestellt werden. Erfordert ausführliche Ursachensuche und kann je nach Fall schwierig, aufwändig bis hin zu unmöglich sein. Solange die Ursache nicht abgestellt ist, kann man bei der Hufbearbeitung machen was man will und wird niemals Erfolg haben, weil die Verbindung Hufbein/Wand ständig durch Stoffwechselvorgänge ruiniert wird.

C) In diesem Fall müsste eine steilere Stellung des Hufbeines akzeptiert werden, die Trachten länger belassen und die Hebel an der Zehenwand entfernt werden. (Also ziemlich das Gegenteil von dem, was man bei A und B machen würde). Der Huf wächst dann korrekt um das recht steil stehende Hufbein nach. Die ungünstige Stellung an sich (keine gerade Zehenachse, steile Stellung) kann zu frühzeitigem Verschleiß und Einschränkungen (teilweise starken) in der Rittigkeit bzw. Eignung als Dressurpferd führen (extreme Händigkeit, ungleiche Trittlängen)

Zum Schluss: Es ist nicht zwingend, dass die aktuelle Lahmheit durch die Hufbeinrotation ausgelöst wird oder überhaupt durch irgendwas, was auf dem Röntgenbild zu sehen ist. Im Falle der Hufbeinrotation ist das sogar eher unwahrscheinlich, da die Situation ja schon sehr lange besteht...

Gruß Tina
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Re: Gibt's noch Rettung?

Beitrag von kelte » So 10. Jan 2016, 07:24

Servus!

Ich könnte mir in diesem Fall vorstellen, daß vielleicht nur der überlange Tragrand hebelt. In Verbindung mit einer "aufzuchtgeschwächten" Laminae kann sich das für das Pferd so anfühlen, als würden wir uns einen Fingernagel umknicken.

In jedem Fall würde auch ich das Zerfallshorn an der Sohle unbedingt belassen. Bei richtiger Tragrandhöhe würde sich das "Problem" ohnehin von selbst lösen.

Grüße

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