Lahmheit durch HKV

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TinaH
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Re: Lahmheit durch HKV

Beitrag von TinaH » Mi 21. Okt 2015, 21:44

@Pferdefreund: So hatte ich das auch nicht gemeint, daß die Lahmheit von PSSM herkommen könnte ;)
Und logisch kann man es nicht an Rillen an den Hufen erkennen - ich habs schon bei ein paar PSSMlern gesehen, mein eigener Wallach hatte 3 jährig ne Hufwand wie ein Douglasien Terrassen-Diele...
Da die Noris eine sehr hohe Prävalenz haben, wars nur ne Frage 8-)

Interessant mit der nicht gezerrten WL. Mein Wallach hat ja beidseits starke HKV und auch ne super gute WL - vielleicht weil weniger Bewegung da ist???
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Pferdefreund
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Re: Lahmheit durch HKV

Beitrag von Pferdefreund » Mi 21. Okt 2015, 21:52

TinaH hat geschrieben:
Interessant mit der nicht gezerrten WL. Mein Wallach hat ja beidseits starke HKV und auch ne super gute WL - vielleicht weil weniger Bewegung da ist???

genau! Ich denke ueber HKV manchmal als "Anpassung", z.b. bei den grossen schweren Pferden, wo die WL ansonsten staendig zerrt ist die HKV evtl eine Anpassung, die den Huf stabiler macht. Meiner Stute macht sie jedenfalls nichts aus, soweit ich das beurteilen kann. Sie ist ja kein Hochleistungspferd....

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TinaH
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Re: Lahmheit durch HKV

Beitrag von TinaH » Mi 21. Okt 2015, 22:30

Ja, mein Wallach hat deswegen auch nie gelahmt - man muß halt richtig damit "umgehen". Zumindest denke ich, daß das bei uns förderlich war. Damals (jetzt 15Jahre her) hatte ich mir verschiedene Hufexperten geholt (hab ansonsten damals schon selber bearbeitet) - einstimmige Meinung war: maximal mögliche Dämpfung, also niemals Beschlag und möglichst wenig harte Wege. Selbst bei knüppelhartem Naturboden im Sommer keine Probleme.
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Windsor
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Re: Lahmheit durch HKV

Beitrag von Windsor » Do 22. Okt 2015, 06:21

@Pferdefreund
"Ich persoenlich wuerde die Duplos runter machen, dann mal gute Bilder von den Hufen, und dann einen neuen guten Hufbearbeiter suchen. Evtl mal mit Schweben unter den verknoecherten Knorpeln versuchen, auf jeden Fall nicht die Hauptpast auf die Seitenwaende geben.

Mir ist auch noch aufgefallen, dass ihr einen sehr harten Hallenboden zu haben scheint?"

Sorry aber die Duplos bleiben jetzt noch einige Wochen am Pferd, jeder neue Nagel würde die Hufwand weiter "schädigen". Die Überlegung mit der Schwebe unter dem Knorpel klingt zwar nachvollziehbar, allerdings wenn man dann so eine grosse Schwebe im hinteren Bereich vom Huf machen würde, gleichzeitig die Trachten aber möglichst tief sind.... dann gehts gar nicht anders das das Pferd mit der Zehe landet. Insgesamt wär die Schwalbe gefühlsmässig viel zu gross für so ein grosses Pferd.
Gleichzeitig soll der Ballenbereich ja gut durchblutet werden, weshalb ja Bodenkontakt auch durchaus sinnvoll ist.

Bezüglich deiner Frage wegen dem Hallenboden, ja der ist zur Zeit noch sehr hart - sollte in der nächsten Zeit stossdämpfender werden.

kelte
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Re: Lahmheit durch HKV

Beitrag von kelte » Do 22. Okt 2015, 07:12

Servus!

Da hast du aber einen großen Denkfehler, wenn du denkst, daß niedrige Trachten eine Zehenlandung befördern. Ganz im Gegenteil. Ebenso hat eine Schwebe absolut nichts mit Trachtenlandung zu tun.

Weiters ist harter Boden kein wirklicher Grund für HKV, solange das Pferd nicht stundenlang darauf herumtraben/galoppieren muß. Ganz im Gegenteil, Schritt auf hartem Boden trainiert den Huf und fördert eine gute Durchblutung.

HKV kommt in 90% aller Fälle von Fehlbelastungen, also z.B. unphysiologische Belastung, wie sie durch Imbalancen entstehen kann, oder Überbelastung durch zu viel Gewicht und/oder zu schnelle Gangarten auf harten Böden.

Sehr oft sehe ich HKV bei Pferden, bei denen über Jahre immer die Eckstreben auf Sohlenniveau geschnitten wurden.
Die ES liegen genau unter den HK. Sind die ES lang genug, damit sie angemessen mittragen können, so massieren sie die HK. Sind sie zu kurz, dann werden die HK nicht mehr so viel bewegt. Werden Knorpel jedoch nicht mehr bewegt, dann verknöchern sie, das ist bei jeder Art von Knorpel so.

Grüße

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Re: Lahmheit durch HKV

Beitrag von Windsor » Do 22. Okt 2015, 07:22

Habe mich wohl falsch ausgedrückt, wenn jetzt die Schwebe im Bereich der Ballen liegt, 1/3 der Huflänge lang ist, kann das Pferd somit dort nicht landen - ist ja auch der Sinn der Schwebe.
Landet das Pferd also nicht im hinteren Bereich, muss es ja automatisch weiter vorne landen.

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Re: Lahmheit durch HKV

Beitrag von kelte » Do 22. Okt 2015, 07:30

Servus

Eine Schwebe kann natürlich nur bis VOR den Trachten gemacht werden, also im Seitenwandbereich. Hat also absolut nichts mit Trachtenhöhe, Trachtenlänge und schon gat nix mit Trachtenlandung zu tun.

Allerdings heist das nicht, daß ich eine Schwebe für geeignet halte irgendeine Auswirkung auf die HK zu haben.

Und etwas ganz persönliches und ganz sicher nicht böse gemeintes: Ich fürchte du wirst deine Kenntnisse über den Pferdehuf etwas auffrischen müssen. Und du solltes überlegen, warum diese Hufe so katastrophal beisammen sind, wenn du eh "alles richtig" machst.

Grüße

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Re: Lahmheit durch HKV

Beitrag von balumimo » Do 22. Okt 2015, 08:01

Hallo, ist zwar schon ne Weile her, das Video, aber für meine Augen geht das Pferd hier nicht eindeutig klar. Ob wegen der Hufschuhe auf allen vier Füsssen oder warum auch immer…
Windsor, ist das die Art von Lahmheit, die ihr meint? Vor allem später im Video im Trab linker Hand, so bei Minute 5.
Was meint ihr?

https://www.youtube.com/watch?v=If1ApQp9PAE

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Re: Lahmheit durch HKV

Beitrag von blue2005 » Do 22. Okt 2015, 08:09

Ja richtig. wie gesagt hatte sie das vorher schon ein paar Mal aber immer nur1-2 Tage dann war es wieder weg. Wir hatten dann eine Physio da.

Windsor
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Re: Lahmheit durch HKV

Beitrag von Windsor » Do 22. Okt 2015, 08:14

Im Video siehst man das 1. mal dieses lahmen - man sieht es vor allem durch die unruhige Kopfhaltung.

Wenige Tage später wurde Laura dann von einer sehr erfahrenen Physio untersucht, zu diesem Zeitpunkt reagierte sie nirgends am gesamten Huf mit der Untersuchung mit der Zange.
Damals war die Diagnose - Verspannungen in der Schulter - ausgelöst durch die Norikertypische Zehenengstellung.
Mit gezielten Übungen war sie dann knapp 3 Monate wieder vollbelastbar.
Der weiterer Ablauf - TA - röngten - Enzündungshemmer + dämpfender Beschlag (Duplos)

In der gesamten Zeit ist Laura über jede Art von Boden ohne Probleme gegangen - die Hufschuhe hat sie nur zwecks Dämpfung da der Boden in der Reithalle und am Reitplatz sehr hart ist - es ist der Naturboden in dieser Höhenlage.
Im Video sieht man Laura mit vorne Old Macs, hinten Easycare Bare. Kurz darauf hat sie dann hinten Old Mac bekommen und vorne den New Mac. Als Einlage benützen wir eine 6mm Gummimatte + eine dünne Schicht Filz.

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