Lahmheit durch HKV

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TinaH
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Re: Lahmheit durch HKV

Beitrag von TinaH » Di 20. Okt 2015, 12:34

HKV ist bei Kaltblütern leider oftmals genetisch bedingt, weil darauf nicht negativ selektiert (in Schweden müssen KB-Hengste vor der Körung z. bsp. negativ auf HKV geröntgt werden). Bei meinem eigenen Wallach war die HKV 5jährig ein Zufallsbefund beim Röntgen wegen Lahmheit. Grund der Lahmheit war vermutlich eher die Schale.

"Genutzt" habe ich den Wallach dennoch auch nach der Diagnose noch weit über 10 Jahre (er lebt immer noch, ist aber berentet - wegen der Schale). Die HKV macht in der Regel keine Probleme, WENN das Pferd unbeschlagen ist (=maximale Dämpfung) und nicht auf harten Böden gearbeitet wird. Bei mir war das alles vorhanden, unser Reitgelände besteht fast nur aus Wiesenwegen.

Hier geistern auch irgendwo unsre Röntgenbilder rum, ich suche mal...
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TinaH
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Re: Lahmheit durch HKV

Beitrag von TinaH » Di 20. Okt 2015, 12:36

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kelte
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Re: Lahmheit durch HKV

Beitrag von kelte » Di 20. Okt 2015, 12:51

Servus!

Ich bin mir nicht sicher, ob die Genetik da wirklich eine so große Rolle spielt.
Viel mehr sehe ich das Problem in kleinsten Bearbeitungsungenauigkeiten, die sich bei so schweren Pferden viel stärker auswirkt. Die Relation zwischen Gewicht und dem "Konstrukt Huf" ist einfach schon grenzwertig.
Man kann das auch an anderen Beispielen festmachen. Z.B. ein geringer Wandüberstand bei Kaltis zeigt sich meist sofort an einer gezerrten WL, wohingegen bei Ponis oft auch ein cm noch nichts ausmacht. Ebenso bei Sehnen, bei Kaltis laufen sie sofort an, wenn die Fußungsebene, Zehenlänge oder der Abrollpunkt nicht 100% stimmen, bei leicheren Pferdetypen sieht man da meist noch gar nix.

Einfach ausgedrückt, die Natur hat den Huf nicht für so große und schwere Pferde erfunden, da ist die Statik einfach am Limit.

Grüße

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TinaH
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Re: Lahmheit durch HKV

Beitrag von TinaH » Di 20. Okt 2015, 13:17

Da hast Du sicher eingerseits recht, andererseits gibt es wohl (nein, ich hab keine konkreten Belege, ich hab es mir nur vor Ort so erzählen lassen - war vor Jahren mit einem befreundeten Züchter in Schweden auf einigen Körungen und wir haben beim Zuchtwart gewohnt) in den Zuchten, wo auf HKV selektiert wird, nicht die Probleme wie bei uns. HKV ist in der deutschen KB-Zucht meines Wissens völllig "normal".

Und bzgl. des Wandüberstands, der zu den Bildern gehörige Wallach hat (im Gegensatz zu meinem jungen KB-Wallach) ansonsten bombige Hufe, super Stellung, super Qualität, Modell Schotterbrecher und die Hufe flügeln weder, noch zerrt es die WL, wenn die Wand 1cm über steht (lasse ich bei ihm im Gegensatz zu meinen anderen beiden immer, eben weil es bei ihm problemlos geht, er ist jetzt 21). Aber er steht halt auch absolut korrekt und grade und läuft sich die Hufe nie schief.
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Re: Lahmheit durch HKV

Beitrag von kelte » Di 20. Okt 2015, 14:04

Servus!

Natürlich gibts auch bei Kaltis Exemplare, die so ausgezeichnetes Hufmaterial haben, daß sogar das Gewicht keine Rolle spielt. Aber das gibts ja bei allen Rassen und Typen.
Bezüglich Genetik, da geht sicher zuchttechnisch etwas, aber wie geschrieben, ich denke nicht, daß es der Hauptgrund ist.
Dadurch das ich selbst Kaltis habe, hat sich das offenbar auch auf meinen Kundenstock niedergeschlagen, ich habe sehr viele Kalte bzw zu mindest schwere Pferde in meinem Kreis. Da sehe ich immer wieder, daß ganz unabhängig von der Zuchtlinie viele Exemplare absolut ohne KHV- oder andere Problemen dabei sind, nur weil der Besi sehr auf die Hufbearbeitung achtet, also kurze Termine und zwischendurch sehr engagiertes selberraspeln. Selbst Stellungsfehler, und/oder starke "Nutzung" spielen da eher eine untergeordnete Rolle.

Grüße

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Re: Lahmheit durch HKV

Beitrag von blue2005 » Di 20. Okt 2015, 20:17

So hier sind jetzt Hufbilder, das Wetter war heute leider nicht so optimal für Fotos...

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Kathy71
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Re: Lahmheit durch HKV

Beitrag von Kathy71 » Di 20. Okt 2015, 22:45

blue2005 hat geschrieben:Bild
Meine Meinung:
Die Profilduplos im hinteren Bereich so zu bearbeiten (berunden und dabei den seitlichen Steg wegschneiden), ist, ich sag mal....suboptimal.
Der hintere Teil wird da sehr nachgiebig und das kann ganz komisch auf die Trachten drücken, insbesondere, wenn diese (auch nur ganz leicht) untergeschoben sind.
Das ist einer der Gründe, weswegen ich Profilduplos nicht mehr verwende bzw. meine Restebestände noch an den Hinterhufen und dort dann aber unbearbeitet.

Edit: Vielleicht ist der Druck auf die Trachten ja auch der Grund für die Lahmheit....

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Re: Lahmheit durch HKV

Beitrag von blue2005 » Mi 21. Okt 2015, 07:20

Die Duplos hat sie erst seit letzter Woche drauf. Bisher sonst immer barhuf.
Was mich allerdings stört ist dass er nicht zurückgesetzt ist und die Zehe dadurch sehr lange ist.

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Re: Lahmheit durch HKV

Beitrag von kelte » Mi 21. Okt 2015, 07:37

Grüß Euch!

Was mir abgesehen von der mäßigen Duploverarbeitung noch auffällt, sind die horizontalen Rillen und Wülste am Huf. Weiters deren Verlauf, welcher im hinteren Bereich nach unten geht.

Und bei der Frontalansicht scheint mir der Kronsaum am Bild Links höher als rechts, das könnte auf eine medio-laterale Imbalance hinweisen.

Grüße

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Re: Lahmheit durch HKV

Beitrag von TinaH » Mi 21. Okt 2015, 11:01

Kathy71 hat geschrieben: Meine Meinung:
Die Profilduplos im hinteren Bereich so zu bearbeiten (berunden und dabei den seitlichen Steg wegschneiden),
Kannst Du das nochmal näher erklären bitte. Berunden meint seitlich die Ecken wegnehmen, oder? Aber was ist mit "den seitlichen Steg wegschneiden" gemeint?
Ich bearbeite meine Duplos hinten immer garnicht (obwohl ichs anders gelernt habe :whistle: ), aber eher aus "Bequemlichkeit" oder deswegen, weil ich nicht verstehe, was das "Anpassen an den Huf" bringen soll.


Blue ist der Nori PSSM getestet? Die Rillen könnten ein Hinweis auf ein Stoffwechselgeschehen sein (oder an der Art der Bearbeitung liegen).
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