Hufgeschwür n. massiver Hufumstellung und Fragen zu Geschwür

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katiebell
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Re: Hufgeschwür n. massiver Hufumstellung und Fragen zu Gesc

Beitrag von katiebell » So 6. Sep 2015, 13:05

Ist bei mir genauso. Aber sie können halt auftreten. Dessen muss man sich bewusst sein. Und zwar nicht nur, weil sich Erreger einen Weg nach innen gebahnt haben. Das ist speziesübergreifend.

Kannst du meine Fragen noch beantworten, bitte?

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Pferdefreund
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Re: Hufgeschwür n. massiver Hufumstellung und Fragen zu Gesc

Beitrag von Pferdefreund » So 6. Sep 2015, 14:47

RicoRomeo hat geschrieben:Hallo, ich möchte nach euren Erfahrungen fragen:
1. ich habe gelesen, dass massive Hufumstellungen Hufabszesse/Geschwüre zur Folge haben können. Das Pferd um das es hier geht wurde vor 9 Monaten "umgestellt", 4 Monate drauf ein Abszess in der Sohle, noch mal 4 Monate drauf ein Abszess im Ballen.
Kann da ein Zusammenhang zur Umstellung bestehen? Die Stellung wurde nun wieder korrigiert, aber wie lange wirkt sich sowas aus? Wann müßte Ruhe einkehren?

2. Bei den oben genannten zwei Geschwüren war das Pferd nur lahm, aber nie stockelahm. Keine Pulsation, keine Reaktion auf Zange. Beim Ballenabszess lief er deutlich schlechter auf weichem Boden. Untypisch alles, oder?

3. Hufabszess mit Seifenlauge zur Reifung bringen? Ohne Hufverband etc, nur 2x täglich ein Bad in heißer Seifenlauge? Erfahrungen damit?

Danke euch!

Zu 1.: also 2 Abzesse innerhalb von 4 Monaten wuerde ich definitiv nicht als normal ansehen, ob "Umstellung" oder nicht. Schon alleine deswegen nicht, weil jeder Abszess die Hufkapsel schwaecht und eine gleichmaessige Lastaufnahme verhindert. Obwohl das Pferd dann wenn der Abszess aufgeht nicht mehr akut lahmt werden die Folgen des Abszesses noch Monate spaeter fuer das Pferd zu spueren sein. Denn an der Stelle wo das Hufgeschwuer aufgegangen ist, ist die Hufkapsen nicht angebunden, solange bis das Horn einmal durchgewachsen ist. In der Sohle ist das ca 3 Monate, in den Trachten ca ebenfalls so lang, aber in der Zehe kann das bis zu 6 -9 Monaten dauern. Deswegen rechtfertigt in meinen Augen keine Massnahme einen Abszess in Kauf zu nehmen. Ein Hufbearbeiter, der dies als normale Konsequenz der Arbeit betrachtet wuerde ich nicht weiter beschaeftigen.

Zu 2. ich koennte mir vorstellen, dass weicher Boden bei Sohlen Abszessen schmerzhafter ist als harter. Beim Ballen kann ich es nicht wirklich sagen.

Zu 3. da scheiden sich die Geister. Ich habe jetzt schon 4 Jahre keinen Abszess mehr gehabt, aber vorher hatte ich so ca 1x im Jahr einen. Ich habe Animalintex Umschlaege gemacht. Ehrlich gesagt glaube ich nicht dass das viel bringt, aber es beruhigt halt das Gewissen. Ich habe nie ein HG aufschneiden lassen. Haeufig sind sie nicht einfach zu lokalisieren und man hat mehr Schaden als Nutzen.

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Sani
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Re: Hufgeschwür n. massiver Hufumstellung und Fragen zu Gesc

Beitrag von Sani » So 6. Sep 2015, 17:57

Meine Stute hatte 2014 rv einen Abszess (08/2014) und 2015 im Mai (bevor angeweidet wurde), lv schon lange keinen mehr. Bei Kontrollröntgen im Okt. 2014 hat der TA Arthrose an beiden Krongelenken vorne diagnostiziert, seitdem bekommt sie MobiCare. Im Frühjahr 2015 fiel der steife Gang vorne auf (auch mit Hufschuhen oder Beschlag), nach Bewegung lief sie sich aber ein. Keine Fühligkeit barhuf auf Asphalt, mit Teufelskralle/Ingwer/Grünlippmuschel hat sich der steife Gang vorne gebessert, Magenprobleme hatte meine Stute noch nie.

Beim Kontrollröntgen 08/2015 hat der (neue) TA, wie alle anderen früher auch, eine Hufbeinrotation diagnostiziert. Da die Fessel-/Zehenachse nicht gebrochen ist, liegt eine Wandrotation vor - meine TÄe konnten das noch nie unterscheiden.

RicoRomeo, Seifenlauge habe ich bisher nicht probiert. Wenn das Abszess in der Sohle nicht durch Abdrücken genau lokalisiert werden kann, mache ich einen Hufverband mit Sauerkraut oder aufgekochtem Leinsamen. Ein mal hatte ich einen TA, der ein riesiges Loch in die Sohle geschnitten hat, zwei Tage später brach der Abszess am Kronsaum raus. Mein Pferd lief dank des vom TA verursachten Loches in der Sohle noch 4 Wochen lahm, normalerweise läuft sie sofort klar, sobald der Eiter abfließen konnte.

Sani
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RicoRomeo
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Re: Hufgeschwür n. massiver Hufumstellung und Fragen zu Gesc

Beitrag von RicoRomeo » Do 10. Sep 2015, 21:17

Hier das Ergebnis aus der Klinik: auf dem Röntgenbild gut sichtbar nekrotisches Gewebe um den Knochen (Hufbein? Sorry, das weiß ich gar nicht mehr :oops: )
Hab das Pferd in der Klinik gelassen. Huf wird nun dort behandelt. Tierarzt kennt Hufschmied sehr gut, beide arbeiten zusammen. Ich hoffe es geht nun aufwärts...

PS Ursache hab ich natürlich nicht gefragt. War ganz aufgelöst, kurz vorher hiess es noch alles deutet auf Hufrolle hin.... werde es aber nach Möglichkeit noch erfragen und -wenn es wen interessiert- hier noch mal schreiben....

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Re: Hufgeschwür n. massiver Hufumstellung und Fragen zu Gesc

Beitrag von Heike4 » Do 10. Sep 2015, 22:06

Hast du das Röntgenbild bekommen und kannst es uns zeigen?
Ansonsten toitoitoi, alles wird gut.
Geht nicht, gibt es nicht.

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Nupur
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Re: Hufgeschwür n. massiver Hufumstellung und Fragen zu Gesc

Beitrag von Nupur » Fr 11. Sep 2015, 00:27

RicoRomeo hat geschrieben:Hier das Ergebnis aus der Klinik: auf dem Röntgenbild gut sichtbar nekrotisches Gewebe um den Knochen.
Na, das spricht doch für eine gelungene Umstellung.
Die Tierärzte bewerten das bestimmt mangels anatomischer Kenntnisse nur verkehrt.

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Re: Hufgeschwür n. massiver Hufumstellung und Fragen zu Gesc

Beitrag von chiron » Do 24. Sep 2015, 18:58

@RicoRomeo: Hier! Mich würd's interessieren, wie es bei euch weitergeht ... vielleicht haben die TÄ ja doch anatomische Kenntnisse ... :whistle:

LG,

chiron

Heike4
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Re: Hufgeschwür n. massiver Hufumstellung und Fragen zu Gesc

Beitrag von Heike4 » Do 24. Sep 2015, 20:03

Und mich auch :)
Geht nicht, gibt es nicht.

RicoRomeo
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Re: Hufgeschwür n. massiver Hufumstellung und Fragen zu Gesc

Beitrag von RicoRomeo » Sa 7. Nov 2015, 22:47

Hallo ihr, endlich die Ursache gefunden: im schultermuskel befindet sich eine verhärtung/bluterguss der die wichtigste blutzufuhr richtung huf abdrückt. Das hat zu einer absoluten unterversorgung des hufs geführt hat.

Heike4
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Re: Hufgeschwür n. massiver Hufumstellung und Fragen zu Gesc

Beitrag von Heike4 » Sa 7. Nov 2015, 22:56

Und was macht ihr nun mit dieser Erkenntnis?
Geht nicht, gibt es nicht.

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