Hufgeschwür n. massiver Hufumstellung und Fragen zu Geschwür

Alles was den Huf gesund erhält bzw. Hufkrankheiten
Antworten
Benutzeravatar
Nupur
Beiträge: 431
Registriert: Fr 7. Jun 2013, 00:53
Einzugsgebiet: Region Hannover

Re: Hufgeschwür n. massiver Hufumstellung und Fragen zu Gesc

Beitrag von Nupur » Di 1. Sep 2015, 22:09

Wie gesagt, meine Fantasie ist schlecht.
Aus totem Gewebe besteht die ganze Hornkapsel. Da habe ich aber, wohl mangels Leben, noch keinen aktiven Ausscheidungsprozeß beobachtet.
Bleibt die Lederhaut. Stirbt hier etwas ab, sollte es wohl sofort entweder resorbiert werden, oder es gibt eben einen Abszeß. Passiert dies nicht, während die Hufdeformation besteht, sondern erst mein Eingriff führt eine Nekrose herbei, dann würde ich mir erhebliche Gedanken machen.

Jolly Jumper
Beiträge: 233
Registriert: Sa 25. Apr 2015, 20:18

Re: Hufgeschwür n. massiver Hufumstellung und Fragen zu Gesc

Beitrag von Jolly Jumper » Di 1. Sep 2015, 22:56

.....
Zuletzt geändert von Jolly Jumper am Mo 30. Jul 2018, 17:23, insgesamt 1-mal geändert.

kelte
Beiträge: 1276
Registriert: Mi 13. Mär 2013, 19:24
Einzugsgebiet: Wien, Nö
Service: individuelle Beurteilung und balancierte Bearbeitung, Umstellungen
Beklebe
Einzelschulung und Kurse
Hufschuhberatung
TENS, EMS
McMaster Eizählung
Wohnort: westlich von Wien

Re: Hufgeschwür n. massiver Hufumstellung und Fragen zu Gesc

Beitrag von kelte » Mi 2. Sep 2015, 06:58

Servus!

Genau wegen Verständnis vom Huf sollte es klar sein, daß bei Umbauten, auch minimalen, Abszesse entstehen können.
Die Kapillaren im Huf sind die engsten im ganzen Pferdekörper, wird dort Gwebe abgebaut, dann kann der Organismus die Abbauprodukte oft nicht anders wegbekommen, als sie zu verkapseln und als Abszess auszuleiten, weil die Menge oder Grüße nicht durch die Kapillaren passt (medizienisch Fortgeschrittenere mögen mir meine sehr vereinfachte Ausdrucksweise verzeihen).
Das ist also eine Möglichkeit für den Körper zu entgiften und somit ein medizinisch gesehen ganz normaler Prozeß, der vorkommen kann.
Durch rigide Bearbeitungsmethoden kann so eine Ansammlung von Abbaugewebe natürlich schneller entstehen, als wenn der Umbauprozeß sehr langsam voran geht, aber langsamer Umbau ist KEIN Garant dafür.
Weiters ist auch zu bedenken, daß in einigen Fällen der schnelle Umbau wichtiger ist, als alles andere.

Insofern zeugt es also von Unwissenheit, wenn man eine Bearbeitung nach dem Auftreten von Abszessen beurteilt.

Grüße

katiebell
Beiträge: 1182
Registriert: Mi 18. Jul 2012, 12:09

Re: Hufgeschwür n. massiver Hufumstellung und Fragen zu Gesc

Beitrag von katiebell » Mi 2. Sep 2015, 08:28

Vielen Dank, Kelte. Super erklärt :clap:

Jolly Jumper
Beiträge: 233
Registriert: Sa 25. Apr 2015, 20:18

Re: Hufgeschwür n. massiver Hufumstellung und Fragen zu Gesc

Beitrag von Jolly Jumper » Mi 2. Sep 2015, 09:19

.......
Zuletzt geändert von Jolly Jumper am Mo 30. Jul 2018, 17:23, insgesamt 1-mal geändert.

Heike4
Beiträge: 1066
Registriert: Sa 21. Apr 2012, 20:33
Wohnort: Lüneburg

Re: Hufgeschwür n. massiver Hufumstellung und Fragen zu Gesc

Beitrag von Heike4 » Mi 2. Sep 2015, 10:14

RicoRomeo Ich denke es geht um deinen alten Beitrag? Und wenn ja, magst du vielleicht neue Fotos zeigen, damit hier nicht nur so allgemein darüber geschrieben wird, was dir ja nicht unbedingt weiterhilft?

http://forum.keinhorn.de/viewtopic.php?f=10&t=2351
Geht nicht, gibt es nicht.

kelte
Beiträge: 1276
Registriert: Mi 13. Mär 2013, 19:24
Einzugsgebiet: Wien, Nö
Service: individuelle Beurteilung und balancierte Bearbeitung, Umstellungen
Beklebe
Einzelschulung und Kurse
Hufschuhberatung
TENS, EMS
McMaster Eizählung
Wohnort: westlich von Wien

Re: Hufgeschwür n. massiver Hufumstellung und Fragen zu Gesc

Beitrag von kelte » Mi 2. Sep 2015, 11:14

@ Jolly Jumper

Auch hier hast du unrecht, denn sehr viele Abszesse gehen auf, OHNE Schmerzen zu bereiten.
Das Abszess selbst schmerzt nicht, was Schmerzen bereitet ist die Raumforderung des Abszesses. Befindet sich das Abszess an einem Ort, wo der Raumforderung Platz gegeben werden kann, dann spürt das Pferd gar nichts. Nur wenn das A an "unnachgiebigen" Orten entsteht, dann drückt es auf lebende und somit nervendurchzogene Bereiche.
Gute Beispiele dafür, A im Ballenbereich, da drückt meist gar nichts und man bemerkt es erst, wenn ein Spalt im Ballen herauswächst. Liegt das A aber nahe Hufsohle, oder Wand, dann drückt es öfter.

Das ist auch der Grund, warum bei eisenbeschlagenen Pferden im Vergleich zu Barhufigen weniger oft Schmerz auftritt. Duch die mangelnde Durchblutung haben sich die Nervenenden zurückgebildet und das Pferd spürt auch bei nichtgegebener Raumforderung weniger.
Habe gerade ein Kundenpferd, welches von den Eisen geholt wurde. VOR der Abnahme sah man schon insgesamt 7 (!!!) Abszess-Spalten an den Hufwänden, das Pferd hat aber nie etwas gezeigt. Im Laufe der Umstallung kamen dann noch 2 weitere Abszesse hinzu und obwohl die wesentlich kleiner waren (und weniger als die 7) konnte man über 1-2 Tage ein leichtes Schmerzempfinden erkennen. Und jetzt ist seit 2-3 Monaten Ruhe.

Da es aber kaum Möglichkeiten für den Bearbeiter gibt zu bestimmen, wo sich Abbaugewebe ansammelt, ist es auch fast unmöglich, schmerzenden A vorzubeugen. Ebenso ist die Geschwindigkeit, mit der sich durch Umbau entstehendes Abbaugewebe bildet kaum vorhersehbar, von ganz extremen Bearbeitungen mal abgesehen.
Um also umbaubedingten A vorzubeugen, müsste man so bearbeiten, das sich nichts Umbaut. Und ob das zielführend ist, bleibt für mich sehr fraglich.

Grüße
Zuletzt geändert von kelte am Mi 2. Sep 2015, 11:38, insgesamt 1-mal geändert.

Jolly Jumper
Beiträge: 233
Registriert: Sa 25. Apr 2015, 20:18

Re: Hufgeschwür n. massiver Hufumstellung und Fragen zu Gesc

Beitrag von Jolly Jumper » Mi 2. Sep 2015, 11:36

......
Zuletzt geändert von Jolly Jumper am Mo 30. Jul 2018, 17:24, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Nupur
Beiträge: 431
Registriert: Fr 7. Jun 2013, 00:53
Einzugsgebiet: Region Hannover

Re: Hufgeschwür n. massiver Hufumstellung und Fragen zu Gesc

Beitrag von Nupur » Mi 2. Sep 2015, 11:44

Nun hat noch immer Keiner erklärt, warum sich bei einer Umstellung Lederhaut abbauen sollte. Warum dies wünschenswert sei, schon gar nicht.

Ich lese nur ziemlich krude begründete Rechtfertigungen dafür, warum Geschwüre und Schmerzen akzeptabel sein sollten.

kelte
Beiträge: 1276
Registriert: Mi 13. Mär 2013, 19:24
Einzugsgebiet: Wien, Nö
Service: individuelle Beurteilung und balancierte Bearbeitung, Umstellungen
Beklebe
Einzelschulung und Kurse
Hufschuhberatung
TENS, EMS
McMaster Eizählung
Wohnort: westlich von Wien

Re: Hufgeschwür n. massiver Hufumstellung und Fragen zu Gesc

Beitrag von kelte » Mi 2. Sep 2015, 11:50

@ Jolly Jumper

Das mag schon stimmen, aber das hat nichts mit deiner für mich absolut falschen Behauptung zu tun, daß eine gute Hufbearbeitung immer ohne Abszesse auskommt.

@ Nupur

Ich bezweifle schon die Aussage, daß A nur aus Abbaugewebe von Lederhäuten stammen soll. In so einem Huf befindet sich noch die eine oder andere lebende Struktur.
Eine Begründung um Schmerzen zu rechtfertigen, lese ich nirgends heraus, nur eine Begründung, warum A entstehen können, ohne das die Bearbeitung fehlerhaft wäre.

Grüße

Antworten