Wiederkehrende White Line Disease

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Mascha
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Re: Wiederkehrende White Line Disease

Beitrag von Mascha » So 17. Mai 2015, 21:21

Nein, Röntgenbilder gibts bislang nicht. Sie hat ja auch so keine Probleme mit den Hufen. Bis auf den Gammel in der WL. Dass die Sohle sehr dick sein muss, sieht man ja an den Strahlfurchen. Das möchte ich ja nicht bestreiten. Aber ich verstehe auch nicht, warum ich mein Pferd fühlig schneiden sollte, auch wenn es nur zweimal im Jahr ist. Brösel rauskratzen kann man da nicht. Die Sohle ist zum Strahl hin steinhart und zum Rand hin gummiartig. Da ist kein Brösel. Außer in der WL ein wenig. Also bevor ich mir ein fühliges Pferd mache, behandel ich lieber kontinuierlich den Gammel. Es ist ja auch nicht so, dass die Hufe höher und höher werden würden. Es bleibt auf einem Level, ohne dass ich kürzen muss. ich berunde nur und ggf korrigiere ich mal die innere Zehe von unten, aber mehr nehme ich da nicht weg. Für mich ist das ein Zeichen, dass Abrieb und Wachstum im Gleichgewicht stehen. Ich denke nach wie vor, dass da ein Pilz drin ist und finde Martins Erklärung eigentlich ganz schlüssig. Zumal wie gesagt, die Sohle an den Hinterhufen ebenso aussieht und dort überhaupt keine Probleme mit der WL auftreten.
Viele Grüße, Mascha
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myriell
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Re: Wiederkehrende White Line Disease

Beitrag von myriell » So 17. Mai 2015, 21:27

Den Gammel in der WL hat meine auch. Mehr außen als innen, selten an der Zehe. Hauptsächlich an den Vorderhufen, weniger an den Hinterhufen. Hätte das ja auch gerne mal raus, aber wirklich stören tut's das Pony nun auch nicht.

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Pferdefreund
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Re: Wiederkehrende White Line Disease

Beitrag von Pferdefreund » So 17. Mai 2015, 22:38

ich haette halt Angst dass ich auf Dauer den Huf nicht sicher balanzieren kann, wenn ich nie die echte Sohle das Licht der Welt erblicken sehen wuerde. Anhand des Sohlenfotos kommt es mir so vor, als ob laterael neben dem Strahl schon Zerfallshorn ist, man sieht diese weissen Streifen und Punkte, dann zur Wand ist das ganz total komprimiert weil dort vermutlich die gesamte Last des Pferdes getragen wird. Dass das trotzdem nicht rausbroeselt ist vermutlich den guten Haltungsbedingungen und der guten Hornqualitaet geschuldet. Falls es nicht taeuscht finde ich auch die laterale Eckstrebe deutlich tiefer als die mediale, was fuer mich bedeuten wuerde dass ich lateral kuerzen musste, vermutlich die ganze laterale Seite damit ich die Strahlfurchen angleichen koennte.

Es ist natuerlich doof wenn man das wirklich alles rausschneiden muesste. Bei mir kommt es wiegesagt ganz natuerlich raus, am Ende des Winters und am Ende des heissen Sommers. Da bin ich immer sehr froh! Und die Pferde sind wirlich nur 2-3 Tage etwas fuehlig, da kann ich gut mit leben, mit Schuhen allemal.

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Mascha
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Re: Wiederkehrende White Line Disease

Beitrag von Mascha » So 17. Mai 2015, 22:48

Auf den Fotos sieht man es nicht, aber die medialen Trachten sind an den Vorderhufen länger als die lateralen. Auch die medialen Zehen sind länger als lateral. Die lateralen Tragränder sind mehr belastet. Die mediale Zehe und Seitenwand neigt leicht zum weghebeln. Sie ist auf den Bildern auf den unteren paar cm auch von außen mit der Raspel gestreckt. Ich balanziere das nicht von unten, sondern dünne nur medial den Tragrand etwas aus und berunde die medialen Zehen ab und zu. Der Huf balanziert sich bei genügend Abrieb selber und bleibt in seiner Form konstant.

Und ja, ich sehe es auch so, dass da komprimiertes Zerfallshorn ist. Ich denke aber, der Huf braucht das so, da das Pferd sonst fühlig geht und das Horn sich auch wieder aufbaut. Und ich denke nicht, dass das der Grund für die gammelige WL ist.

Edit: normalerweise raspel ich auch keine Schweben rein. Ich wollte es nur nochmal ausprobieren, ob es etwas bringt.
Viele Grüße, Mascha
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Re: Wiederkehrende White Line Disease

Beitrag von kelte » Mo 18. Mai 2015, 06:41

Servus!

Für mich zeigt dieser Huf, daß er peripher überbelastet ist, d.h. zu viel Last auf der Kapsel ist. Dadurch findet ganz unten immer etwas Stauchung statt, die Laminae ist überlastet, reißt und Pilze haben zutritt.

Tragrand und vor allem die Trachten wären für mich zu lang. Trachtenauflage liegt VOR dem breitesten Strahlteil.
Der Kronsaum ist m.M.n. nicht seitlich hochgestaucht, sonder wird durch die zu langen Trachten hinten hinunter gezogen, ähnlich wie das bei untergeschobenene Trachten passiert. Daher wird auch die Schwebe nichts gebracht haben.
Durch allgemein zu langen Tragrand/Trachten wird die Sohle zu wenig abgenützt und zu wenig komprimiert, was sie einerseits zu dick werden läßt, andererseits zu wenig wiederstandsfähig.
Durch dieses zu wenig an Abnützung/Tragrandbearbeitung bleibt dann auch die WL "länger stehen" und die natürlicher Weise dort lebenden Pilze und Bakis haben Zeit genug höher einzudringen als erwünscht.

Für mich erscheinen die Probleme durch diese Bearbeitungweise ausgelöst, bzw ermöglicht.

Grüße

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Re: Wiederkehrende White Line Disease

Beitrag von Mascha » Mo 18. Mai 2015, 08:11

Mh, die einen sagen, die Wand ist überlastet, die anderen meinen, die Wand wäre zu wenig belastet. Im Prinzip sind ja Wand und Sohle belastet, da die Sohle ein gutes Stück mitträgt und die Wand normalerweise ohne die Schwebe auch ringsherum bis zum Boden reicht. Sie hat ja keinen Wandüberstand, eher im Gegenteil, die Sohle bildet den Tragrand zu 2/3 mit.

Ich habe übrigens auch schonmal versucht, die Trachten mehr zu kürzen, was allerdings zu einer verbogenen Zehenwand führte. Dann habe ich die Zehen noch mit gekürzt, da lief sie dann nicht mehr schön.
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Re: Wiederkehrende White Line Disease

Beitrag von kelte » Mo 18. Mai 2015, 10:33

Servus!

Ich sehe das so, wenn die WL gezerrt ist, dann ist die Wand über- oder fehlbelastet (wenn man mal krankmachende Ursachen ausschließt). Wenn der Kronsaum hinten nach unten gebogen ist, dann sind die Trachten zu lang, wachsen nach vor und machen einen Hebel auf die inneren Strukturen.

Kürzt man dann, dann kommt mehr Belastung auf die untrainierte Sohle, sie hatte ja bis dahin Schutz vom Tragrand. Es ist also zu vermuten, daß das Pferd übergangsweise etwas fühlig ist, bis sich die Sohle entsprechend verstärkt und/oder verdichtet hat. Dagegen kann man Hufschuhe mit sohlenunterstützender Einlage verwenden. Gegen eine zu lange Wand, oder eine vorverlegte Trachtenauflage hingegen kann man nix machen, außer kürzen.

Grüße

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Re: Wiederkehrende White Line Disease

Beitrag von Mascha » Mo 18. Mai 2015, 12:43

Ich glaube, wir reden gerade aneinander vorbei. Die Sohle trägt ja gut mit, es gibt keinen Wandüberstand. Ich würde sogar sagen, rein von der Fläche her, trägt die Sohle mehr als die Wand. Wenn ich jetzt die Wand kürzen würde, stünde das Pferd ja nur noch auf der Sohle.
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Re: Wiederkehrende White Line Disease

Beitrag von kelte » Di 19. Mai 2015, 07:04

Servus!

Ach so, na dann täuscht das Foto offenbar, denn da sieht es nach leichtem Wandüberstand und nach etwas zu hohen Trachten aus. Und das wiederum hätte gut zur WL, der gefüllt wirkenden Sohle und dem gebogenen Kronrand gepasst.

Grüße

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Re: Wiederkehrende White Line Disease

Beitrag von Mascha » Di 19. Mai 2015, 10:17

Ich habe mal rot umrandet, welche Bereiche des Hufes auf ebenem, hartem Boden tragen. Ohne die Schweben (die ich auch wieder weglassen werde) trägt die komplette Wand und ringsum der äußere Bereich der Sohle. Der Eindruck, eines Wandüberstands kommt vlt durch die Rinne, die ich geschnitzt habe, um besser an den Gammel in der WL zu kommen.
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