Wiederkehrende White Line Disease

Alles was den Huf gesund erhält bzw. Hufkrankheiten
Antworten
Benutzeravatar
Pferdefreund
Beiträge: 1443
Registriert: Mi 22. Feb 2012, 15:11

Re: Wiederkehrende White Line Disease

Beitrag von Pferdefreund » So 24. Mai 2015, 20:14

ich weiss nicht was deine Definition von lebender Sohle ist. Es ist definitiv kein Kruemelhorn, kann aber durchaus dicke verkalluste Sohle sein. Der Huf ist sehr schwierig zu beurteilen, die Strahlspizte ist undefiniert, ist in die Sohle reingeschmiert, also hat man nicht mal diesen Anhaltspunkt wo ca das Hufbein sizten sollte und wo man die Strahlfurchentiefe an der Strahlspitze messen kann. Sehr schwierige Hufe. Ich wuerde Roebis machen. Habe ich glaube ich schon haeufiger vorgeschlagen ;-) Ich wuerde einfach mal wissen wollen wie es da innen aussieht. Aber da Du ja sagst Pferd laeuft super, hat es fuer dich vielleicht keine Prioritaet. Das kann ich akzeptieren. Wenn Du dir sicher bist dass der Huf balanziert ist sowieso.

Benutzeravatar
Mascha
Beiträge: 1950
Registriert: Fr 12. Aug 2011, 08:35
Einzugsgebiet: Düsseldorfer Norden und Ratingen
Service: Beratung bei Hufproblemen - Hilfe zur Huf-Selbsthilfe - Selbstraspler-Anleitung - Beurteilung von Hufen - nicht gewerblich

Re: Wiederkehrende White Line Disease

Beitrag von Mascha » So 24. Mai 2015, 21:02

Wenn der Strahl frisch ausgeschnitten ist, sieht man auch das Ende der Strahlspitze sehr gut. Im jetzigen Zustand ist es farblich kaum von der Sohle zu unterscheiden. Wenn ich den Strahl ausschneide, scheide ich auch immer die Strahlfurchen so weit aus, dass ich den Übergang von Strahl und Sohle sehen kann. (Wobei das eher ein Problem an den Hinterhufen ist. Da wachsen Stahl und Sohle so eng zusammen und sind beide unpigmentiert, dass man da wirklich genau schauen muss, ob man auf dem Grund der Strahlfurche angekommen ist oder noch nicht.)

Die verkalluste Schicht der Sohle sieht man ja an den Rändern des geraspelten oder was ist für dich "verkallust"? Der weißliche Teil der Sohle hat exakt die Konsistenz, die lebende Sohle hat. Man kann sogar die Hornröhrchen erkennen (auf den Fotos nur schwer vlt, da die mit dem Handy gemacht sind). Ich hatte ja auf deinen Rat hin damals auch die ganze Sohle mal ausgeschnitten und überall dieselbe Konsistenz von lebender Sohle gefunden.

Und btw. ich habe derartige Hufe auch noch nie vorher gesehen und auch seitdem ich speziell nach solchen Hufen Ausschau halte keine gefunden. Wenn man schon nicht sagen kann, dass die Hufe normal sind, dann wäre es immerhin nett, ein paar andere Hufe der selben Art zu kennen um immerhin ein paar Beobachtungen anstellen zu können, was für die Art der Hufe normal ist. Aber gut, das gehört vermutlich alles gar nicht mehr zu dem WLD-Thema dazu.
Viele Grüße, Mascha
Alles, was ich an Beurteilungen abgebe, basiert auf dem Material, das mir dafür zur Verfügung gestellt wurde. Natürlich müsste man für eine vollständige, seriöse Beurteilung der Hufe das Pferd live und in Bewegung sehen.

Benutzeravatar
Pferdefreund
Beiträge: 1443
Registriert: Mi 22. Feb 2012, 15:11

Re: Wiederkehrende White Line Disease

Beitrag von Pferdefreund » So 24. Mai 2015, 23:22

ich kann nur sagen wie das bei meinem weisshufigen Wallach im Winter aussieht. Da kann ich auch keinen Unterschied zwischen lebender Sohle und Kallus sehen. Diese ganzen Begrifflichkeiten sind sowieso total unzulaenglich. Eine Sohle "lebt" de facto nie. Auf jeden Fall haeuft sich die Sohle im Winter an, ich glaube weil der Schnee so massiven Druck auf sie ausuebt. Bei -20 Grad schmilzt der auch an der Sohle nicht mehr, die Pferde laufen dann oft auf harten quitschenden Schnee Stollen und das manchmal 3 Monate lang.

Bei meinen Wallach ist das dann so, dass am Ende des Winters ca 1cm dicke Brocken rausfallen, immer im lateralen quarter zuerst. Darunter ist dann die echte Sohle, die auch schon etwas verkallust ist. Manchmal (meistens) muss ich medial etwas nachhelfen, und in der Zehe auch).

Vielleicht schuetzt deine Stute sich vor dem Schotter, ueber den Du wohl viel reitest? Oder sie hat eher etwas Zwanghufe, wo einfach zu wenig Mechanik ist als dass die Sohle anfaengt rauszufallen? Bei Mini's ist es ja auch haeufig der Fall und da sagen ja viele Leute dass sie einfach zu leicht sind, fuer die starken Hufe. Vielleicht ist das bei deiner Stute auch der Fall. Vielleicht ist fuer sie die Sohle ja auch kein Problem. Es ist einfach komisch dass sie nie zu exfolieren scheint.

Benutzeravatar
Wurzl
Beiträge: 1517
Registriert: Fr 21. Okt 2011, 07:18
Service: Planungsaufträge für Häuser und Ställe. Holzbau.
Wohnort: Rot an der Rot

Re: Wiederkehrende White Line Disease

Beitrag von Wurzl » Mo 25. Mai 2015, 07:18

Pferdefreund hat geschrieben:Eine Sohle "lebt" de facto nie.
Siehst - und ich scheu mich, "totes Horn" zu sagen, egal wo und wie es aussieht, da es eigentlich immer eine Funktion hat und immer auch mit Feuchtigkeit und evtl. Nährstoffen von innen versorgt wird. Ich sag also eher: eine Sohle, Strahl, Wandhorn, Haut lebt immer solange es am Pferd ist.

Benutzeravatar
Mascha
Beiträge: 1950
Registriert: Fr 12. Aug 2011, 08:35
Einzugsgebiet: Düsseldorfer Norden und Ratingen
Service: Beratung bei Hufproblemen - Hilfe zur Huf-Selbsthilfe - Selbstraspler-Anleitung - Beurteilung von Hufen - nicht gewerblich

Re: Wiederkehrende White Line Disease

Beitrag von Mascha » Mo 25. Mai 2015, 11:14

Vom Laufen auf Schotter kann es nicht kommen, da ich das Pferd ja als knapp dreijähriges, das mit überlangen Hufen auf einer weichen Wiese stand, gekauft habe. Damals sahen die Hufe ja auch so aus, nur halt noch viel länger. Zumal, wenn die Sohle nie exfolieren würde, dann wäre der Huf ja über die Zeit immer länger geworden. Man sieht ja auch um den Strahl herum diese Risse in der obersten Schicht der Sohle. Das bröselt dann bei nassem Wetter auch raus, das ist auch normales Zerfallshorn dort.

Ich persönlich unterscheide zwischen lebendem und totem Sohlenhorn in sofern, als dass ich alles, was elastisch und auch bei trockenem Boden von innen mit Feuchtigkeit versorgt ist, als lebend bezeichne und alles was krümelig/blätterig und allgemein bei trockenem Boden vom Huf selber nicht mehr aus dem Inneren mit Feuchtigkeit versorgt ist, als tot bezeichne.
Viele Grüße, Mascha
Alles, was ich an Beurteilungen abgebe, basiert auf dem Material, das mir dafür zur Verfügung gestellt wurde. Natürlich müsste man für eine vollständige, seriöse Beurteilung der Hufe das Pferd live und in Bewegung sehen.

balumimo
Beiträge: 182
Registriert: Di 27. Jan 2015, 20:49

Re: Wiederkehrende White Line Disease

Beitrag von balumimo » Mo 25. Mai 2015, 12:52

Mascha, hast Du mal Lebermoos probiert?
Lebermoosextrakt mit Wasser vermischt (1:20) einsprühen. Das tötet die Pilze. Außerdem habe ich mit einer selbstgepanschten Paste von Heilerde (Bullrichs) und Lebermoosextrakt sowie Wasser mit ein paar (wenigen) Tropfen ätherischen Ölen (Lavendelöl, Teebaumöl, Geranium, Oreganum - den aus dem Gewürzregal und fein gemahlen) gute Erfahrungen gemacht. Also eine Mischung von bakteriziden und fungiziden Wirksubstanzen - was gerade so da ist. Gelegentlich auch EMa (effektive Mikroorganismen) dazu.
Die Paste kann man sich je nach Wetter unterschiedlich trocken oder flüssig einrühren und haftet ganz gut in den Spalten und das Zeug kann so länger einwirken. Die Heilerde kann auch pur in feuchte gammelige Ritzen gepackt werden und trocknet auf diese Weise die unerwünschte Feuchtigkeit als Basis der Pilze und Bakterien aus.

Desinfektion vorweg: Denkmit Desinfektionsmittel, gibts als kleine Sprühflasche bei DM, tötet Pilze und Bakterien.

Das dauert alles lang, aber im Moment scheint die Strategie bei uns zu funktionieren bei tiefer mittlerer Strahlfurche (fast weg) und dunklen Stellen an der WL (noch nicht ganz weg) bei gleichzeitiger Balancefindung der Hufe und Futterumstellung.

Grüße.

Benutzeravatar
Mascha
Beiträge: 1950
Registriert: Fr 12. Aug 2011, 08:35
Einzugsgebiet: Düsseldorfer Norden und Ratingen
Service: Beratung bei Hufproblemen - Hilfe zur Huf-Selbsthilfe - Selbstraspler-Anleitung - Beurteilung von Hufen - nicht gewerblich

Re: Wiederkehrende White Line Disease

Beitrag von Mascha » Mo 25. Mai 2015, 19:44

Hey, Lebermoosextrakt habe ich noch nicht versucht. Ich hoffe jetzt erstmal, dass das Imaverol langfristig wirkt. Falls es nach der Imaverolbehandlung wiederkommen sollte, wird Lebermoosextrakt auf meiner Liste der Mittel stehen, die ich ausprobieren muss.
Viele Grüße, Mascha
Alles, was ich an Beurteilungen abgebe, basiert auf dem Material, das mir dafür zur Verfügung gestellt wurde. Natürlich müsste man für eine vollständige, seriöse Beurteilung der Hufe das Pferd live und in Bewegung sehen.

balumimo
Beiträge: 182
Registriert: Di 27. Jan 2015, 20:49

Re: Wiederkehrende White Line Disease

Beitrag von balumimo » Mo 25. Mai 2015, 20:31

Nochwas vergessen, das ich anwende, seit das Schlimmste überstanden ist…
Von Keralit das Strahl-Liquide scheint was zu taugen. Riecht komisch, steht nicht drauf, was drin ist, soll ätzend sein und "wirkt Hornzersetzungsprozessen entgegen". Es ist flüssig und klar wie Wasser und kriecht überall rein und macht dann so eine - wie soll ich sagen - glasig-wachsige Oberfläche. Mache ich (nach Säuberung Wasser/Seife oder Desinfektionsmittel) seit ner Woche alle zwei Tage in alle Ritzen und es fühlt sich alles fest und stabil an und gammelt nicht weiter. Allerdings ist es hier auch sehr trocken derzeit.

Grüße.

Benutzeravatar
Mascha
Beiträge: 1950
Registriert: Fr 12. Aug 2011, 08:35
Einzugsgebiet: Düsseldorfer Norden und Ratingen
Service: Beratung bei Hufproblemen - Hilfe zur Huf-Selbsthilfe - Selbstraspler-Anleitung - Beurteilung von Hufen - nicht gewerblich

Re: Wiederkehrende White Line Disease

Beitrag von Mascha » Mo 25. Mai 2015, 20:43

Ja, das Strahlliquide und das Undercover benutze ich auch. Aber sobald ich aufhöre, es zu benutzen, kommt der Gammel nach etwa einer Woche wieder.
Viele Grüße, Mascha
Alles, was ich an Beurteilungen abgebe, basiert auf dem Material, das mir dafür zur Verfügung gestellt wurde. Natürlich müsste man für eine vollständige, seriöse Beurteilung der Hufe das Pferd live und in Bewegung sehen.

balumimo
Beiträge: 182
Registriert: Di 27. Jan 2015, 20:49

Re: Wiederkehrende White Line Disease

Beitrag von balumimo » Mo 25. Mai 2015, 20:57

Oh, so ist das… Du benutzt das Strahl-Liquide auch, dachte, nur das Undercover…
Wie blöd. Dann bin ich bei mir ja auch mal gespannt.

Grüße.

Antworten