Hufkrebs

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Wurzl
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Re: Hufkrebs

Beitrag von Wurzl » Do 7. Nov 2013, 10:22

Hmmm, wenn ich das Foto genau anschau - könnte doch ev. kein Strahlkrebs sein, sondern nur vergammeltes Horn und Strahlfäule.
Auf jeden Fall: vorsichtig und häufig Gammel wegschneiden, mit "Magic Cushion" einschmieren, Hufe trocken stellen !!! Und Fütterung auch überdenken - wenn das Tier zuviel KH bekommt (Müsli, Obst, Karotten, Hafer etc.) kann das auch Strahlgammel fördern.

brana
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Re: Hufkrebs

Beitrag von brana » Do 7. Nov 2013, 11:03

Aua, das sieht ja genauso heftig aus wie bei meinem Kandidaten, nur dass die Hufform im Ganzen nicht sooo katastrophal ist.
Ich habe gute Erfahrung mit täglichem Baden in starkem Wermuttee mit EMa im Krankenschuh (ca. 1 Std.) gemacht. Innerlich Ruta C30 und Olibanum D8 und eine gute handvoll Weidenrinde/Mädesüß in etwas Müsli. Täglich führen auf Asphalt, war zu Anfang sehr schmerzhaft für ihn, wurde aber wöchentlich besser und so die Strecken länger. Jetzt darf seine Besitzerin ihn im Schritt reiten. Tut beiden gut.
Er geht mit den anderen tagsüber auf die Weide, nachts Paddockbox mit Spänen. Abends vorsichtig Huf reinigen und mit EM einsprühen.
Die Entwicklung ist laaaaangsam, aber positiv. Geduld.

Minja
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Re: Hufkrebs

Beitrag von Minja » Do 7. Nov 2013, 11:21

Also heir nochmal ein bischen zu dem Pferd und zur Haltung/Besitzerin.
Ich habe dieses Pferd vor ca 1.5 Jahren kennengelernt.
Sie ist eine Große Polnische Warmblutstute und schon über 20 Jahre alt.
Sie hat den Ganzen Tag Weidegang mit einem anderen Pferd zusammen und steht nachtsüber in einer Box mit Stroh.
Ich sollte damals mal versuchen Ihre Hufen zu machen....denn bei dem Schmied ging es nur mit Sedierung ( einer Oralen Paste )
Sie war ein wenig angespannt, aber hat mich problemlos ihre Hufen machen lassen!.....bis ich dann an den rechten Hinterhuf kam...
Da war damals schon was nicht in ordnung.....der Strahl tat ihr weh, die rechte hälfte des Strahls sah anders aus.... es war kein Strahlgewebe.....sondernd ganz anders und schnell blutig.
Ich habe damals der Besi schon gesagt das ich Verdacht auf Hufkrebs habe.....
Naja....ihr gefiel meine Diagnose wohl nicht.....und sie hat sich damals dafür entschieden das Pferd weiter von ihrem Schmied....mit Sedierung....ausschneiden zu lassen.
Ihr anders Pferd sollte ich aber weiter machen.
Nun ist einege Zeit vergangen.....und das vorletzte mal als ich da war, wollte sie meinen Rat. Da hatte der Schmied es grade Ambulant ausgeschnitten....und sie war shockiert über das große Loch im Huf! Ich war auch sehr überrascht zu sehen das eine solche OP an dem Huf gemacht wird.....ohne es danach wirklich Trocken u sauber zu halten! Die Besi ist einfach überfordert damit....der Verband den sie macht hält keine halbe Stunde! Aus dem Grund hatte ich den Krankenschuh empfolen....dammit sie nicht täglich verbinden muss....und es eh nicht hält...
Naja...dann sind nochmal 2 Wochen vergangen.....bis ich nochmal kommen sollte um für den Krankenschuh aus zu messen....
Ich war selber sehr überrascht wie schnell das Gewebe zurück gewachsen ist!
Naja....ich habe dann mit ihrer Erlaubnis diese Fotos gemacht um hier mal zu posten....
Ich habe ihr noch keine Zusage gegeben das ich den Fall übernehmen kann.....denn ich habe überhaupt keine Erfahrung mit sowas! Und wie gesagt.....so wie ich das einschätze ist sie einfach überfordert und kann der Sache nicht gerecht werden.
Ich versuche hiermit eine Ideen zu bekommen um ihr zu helfen....
Ja Trocken halten!!!! Das leuchtet ein....aber wie?? Bei einem Pferd die in einer art Offenstall haltung tagsüber lebt.....und rein und raus u durch den Matsch gehen kann?? Deswegen dachte ich an Krankenschuh.....aber das das auch nicht gut sein kann wegen dem Klima das in dem Schuh entsteht....kann ich auch nachvollziehen!!
Was soll ich ihr denn jetzt sagen? Wenn es gut ist das komische Gewebe zu entfehrnen.....vielleicht sollte sie den Schmied kommen lassen.....und ich mache danach nochmal Fotos?
Oder gibt es einen Hufpfleger der das kann im raum Bad Essen der das übernehmen könnte? Oder jemand hier der sich das zutraut?

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Re: Hufkrebs

Beitrag von Schwarze » Do 7. Nov 2013, 11:26

Wurzl hat geschrieben: Problem ist auch, dass Pferd nicht auf solchen Strahlen stehen mag, da schmerzhaft - also funktioniert die Belastungs-Stimulations-Theorie / Methode nicht.
Mhh, ich denke das kommt auf die Lage des Krebses und die sonstige Form des Hufes an. Meine Stute hat diverse Radikal-OPs hinter sich, danach waren Deckeleisen (leider) Pflicht und man konnte eine leichte Belastung (Druck) über die Menge des Verbandsmaterials unter dem Deckel steuern. Aber auch in den Phasen, wo sie zwar in Behandlung, aber eisenlos war, ist mein Pferd immer lahmfrei gelaufen und das sowohl frei als auch unterm Reiter...Einzig steiniger Untergrund wäre wohl nicht gegangen, Weide, Reitplatz, Halle, Waldwege waren nie ein Problem! Selbst Reitkurse und Turniere haben wir in den Jahren der Krankheit besucht, ohne dass ein Außenstehender auch nur geahnt hätte, wie es unter/in ihrem Huf aussieht...

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Re: Hufkrebs

Beitrag von TinaH » Do 7. Nov 2013, 11:34

Huf-in-Balance hat geschrieben: Ja Trocken halten!!!! Das leuchtet ein....aber wie?? Bei einem Pferd die in einer art Offenstall haltung tagsüber lebt.....und rein und raus u durch den Matsch gehen kann??
Sorry, aber "Offenstall" ist mitnichten gleichbedeutenden mit "feucht + Matsch". Sowas ärgert mich immer total :evil:
Klar, ein Offenstall macht mehr Arbeit und ist teurer (wenn mans richtig machen will - eben trocken und ohne Matsch).

Also ist die Besitzerin wohl nicht bereit, daß Pferd so unterzubringen, daß es trocken steht?
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Re: Hufkrebs

Beitrag von Schwarze » Do 7. Nov 2013, 11:36

Huf-in-Balance hat geschrieben:und sie war shockiert über das große Loch im Huf! Ich war auch sehr überrascht zu sehen das eine solche OP an dem Huf gemacht wird.....ohne es danach wirklich Trocken u sauber zu halten! Die Besi ist einfach überfordert damit....der Verband den sie macht hält keine halbe Stunde! Aus dem Grund hatte ich den Krankenschuh empfolen....dammit sie nicht täglich verbinden muss....und es eh nicht hält...
Tja, was soll der Schmied denn sonst machen? Er schneidet soviel krankes Gewebe weg, wie es das Pferd eben noch so gerade toleriert und logisch ist danach ein Loch im Huf! Aber ganz ehrlich, willst DU dir das antun? Ich meine wenn der PB noch nicht mal Willens und in der Lage ist, einmal täglich einen vernünftigen Hufverband anzulegen, dann verschwendest Du, so leid mir das für das Pferd tut, Deine Zeit und Deine Energie! HK-Behandlung ist mindestens zu 50 % die Arbeit/Verantwortung des Pferdehalters und wenn der nicht Willens und in der Lage ist, das zu leisten, dann muß er das Pferd entweder in engmaschige Betreuung in einer Klinik/Huf-Reha-Station geben....oder es einschläfern lassen. Sorry, aber das solltest Du den PB genauso "um die Ohren hauen". Ambulante OPs ohne vernünftige Nachsorge /hygienische Haltung sind unnütze Quöälereien fürs Pferd! *schäm* sorry, mir schwillt gerade etwas der Kamm :oops:

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Re: Hufkrebs

Beitrag von TinaH » Do 7. Nov 2013, 11:49

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Re: Hufkrebs

Beitrag von Lucky Buck » Do 7. Nov 2013, 12:09

Ist jetzt nicht sehr konstruktiv, was ich schreib, aber ich kann grad nicht anders. Wie zum Teufel kann man ein Pferd, was offensichtlich Schmerzen hat, unter Sedierung derart schneiden??? Lokale Betäubung hätte ich ja noch toleriert, aber DAS?! Ne....
Wichtig ist, dass das Pferd bei der Bahandlung/Verbandswechsel keine Schmerzen hat. Sonst leidet die "Compliance" ;-) und wie das bei einem schweren WB aussehen kann... :-) nit gut. Abgesehen vom Tierschutzaspekt.

Hat schon ein TA drübergeschaut? Kann die Besi Verbände lernen? Jeder hat das mal lernen müssen und die Windel-Sache ist echt einfach... und nicht teuer. Da kann man locker ein- oder zweimal am Tag saubermachen. Hab das mal sehr lange (fast 2 Jahre, andere Sache am Huf) mitmachen müssen.

Kann man nicht mal den Huf "trockenlegen"? VB und evtl. (nur zum ersten Mal trocknen) so was wie NT drunter? Damit man mal sieht was was ist???

Mei, ist das übel.

LG Heike (die die Daumen drückt)

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Re: Hufkrebs

Beitrag von Schwarze » Do 7. Nov 2013, 21:08

Lucky Buck hat geschrieben:Ist jetzt nicht sehr konstruktiv, was ich schreib, aber ich kann grad nicht anders. Wie zum Teufel kann man ein Pferd, was offensichtlich Schmerzen hat, unter Sedierung derart schneiden??? Lokale Betäubung hätte ich ja noch toleriert, aber DAS?! Ne....
Wichtig ist, dass das Pferd bei der Bahandlung/Verbandswechsel keine Schmerzen hat. Sonst leidet die "Compliance" ;-) und wie das bei einem schweren WB aussehen kann... :-) nit gut. Abgesehen vom Tierschutzaspekt.
Da bin ich völlig bei Dir, sämtliches Rumschneiden am Huf wurde bei meiner Stute unter lokaler + systemischer Schmerzmittelgabe + Sedation gemacht. Anders hätte ich ihre Bereitschaft zur Mitarbeit bei meinem täglichen Arbeiten am Huf (säubern, desinfizieren, neu verbinden) auch nicht erhalten können. Meist mußte ich sie in der Box noch nicht mal anbinden und hätte eh den Huf auch nicht festhalten können, weil ich beide Hände ja zum Arbeiten brauchte. Und das fast 6 Jahre lang. Wenn mir mal jemand helfen wollte und den Huf hochhalten, KONNTE ich das so gar nicht :lol:

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Re: Hufkrebs

Beitrag von Smiri » Mi 4. Dez 2013, 00:40

Hallo,
habe mich hier auch registriert, weil meine Stute (Welsh Cob,10 Jahre) Probleme mit Hufkrebs hat und ich eure Fotos sehen wollte 8-)
Angefangen hat es wohl im Winter vor 2 Jahren, da hatte sie eine Art Ballenfäule, letztes Jahr im Winter war das nicht wegzukriegen und im frühjahr als es warm und trocken geworden ist, ist es immer schlimmer geworden.
Je trockener es wurde, umso schlimmer waren die Hufe. Im Juli kam dann noch eine Kronsaumentzündung an allen 4 Hufen dazu...Seit September behandle ich mit speziellen Hufölen (hufoel.com ist die Nachfolgerin von Fr. Härpfer mit den Ecus Ölen) und den heißen Wickeln und der strahl hat wieder eine schöne Struktur und die weichen weißen Bereiche sind verschwunden.
Vom Blutbild her hat sich ein leichter Selenmangel gezeigt, ein Kaliumüberschuss und eine Erniedrigung der Eosinophilen-wir testen jetzt auf Cushing.
ich entdecke sehr viele Parallelen zu dem Pferd von @schwarze, wobei wir noch keine OPs gemacht haben (waren aber kurz davor).
DAs Horn meiner Stute ist extrem hart, die Eckstrebern wuchern -wenn man nicht aufpasst- rund um die Strahlspitze. Also an das Stoffwechselproblem mit dem harten Horn glaube ich mittlerweile...
Zusätzlich wird sie mit diversen Mitteln entgiftet (Bentonit, Mariendistel, Artischocke).
ich bin gespannt wie es weiter geht, die Hufbearbeitung ist sicher noch zu optimieren....

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