Hufkrebs

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Minja
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Re: Hufkrebs

Beitrag von Minja » Mi 6. Nov 2013, 23:07

Hallo Liebe Leute,
Ich habe grade eine Anfrage bekommen ob ich bei einem Fall von Hufkrebs helfen könnte.
Bin mal hingefahren und habe Fotos gemacht.
Hat jemand sowas schon mal gesehen??
Ich habe erstmal einen Krankenschuh empfohlen!! denn das ganze war voller Dreck und Sclamm und ich musste den Huf erstmal auswaschen um überhaupt Fotos machen zu können.
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Wurzl
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Re: Hufkrebs

Beitrag von Wurzl » Mi 6. Nov 2013, 23:49

Ist das Hufkrebs ? Oder doch nur schlammige Hufe mit Strahlfäule ?

Minja
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Re: Hufkrebs

Beitrag von Minja » Do 7. Nov 2013, 00:59

Diagnose von Ihrem Schmied war Hufkrebs....worauf hin er unter Narkose ( Oral Paste) ein riesen Loch in den Huf geschnitten hat! Ich habe es vor ca 6 Wochen....direkt danach das erste mal gesehen und war schokiert! So schlimm!! So was darf ein Schmied garnicht!! Gehört in die Klinik!!
Anweisung vom Schmied war Täglich so ein gelbes Pulver auftragen und den Huf verbinden.
Das Pferd tritt den Verband natürlich in kürzester Zeit ab....
Naja...nach 6 Wochen sieht es nun so aus und die Besi wollte meinen Rat.
Eigentlich hat sie einen Termin in 2 Wochen es nochmal "rausschneiden" zu lassen von ihrem Schmied.... aber sie vertraut ihm nicht mehr.
Ich weiss leider auch nicht was ich ihr raten soll....denn ich habe sowas noch nie gesehen!
Es leuchtet mir ein das es warscheinlich gut währe den Huf zu baden.....aber mit was??
EM? Essig?? Hat jemand da einen Rat? Oder vielleicht sollte ich mal das Teebaumöl versuchen.
Sollte man es Tamponieren.?? Mit was??....obwohl ich weiss nicht ob das geht, den sie ist sehr fühlig an dem kaputten Strahl...obwohl sie lauft Lahmfrei.
Wäre ein Krankenschuh notwendig....oder eher schlecht??
Kann mann das mit regelmäsigen Bearbeitungs-terminen in den Griff bekommen?
Wer hat Erfahrung mit sowas?
Wäre über jeden Rat dankbar!

Minja
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Re: Hufkrebs

Beitrag von Minja » Do 7. Nov 2013, 01:02

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Minja
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Re: Hufkrebs

Beitrag von Minja » Do 7. Nov 2013, 01:05

Bemerkenswert ist das große Loch anstelle von der Tracht.....das wurde von dem Schmied " Ausgeschnitten".....Es geht meiner Meinung nach durch die komplette Sole!!!

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Re: Hufkrebs

Beitrag von Schwarze » Do 7. Nov 2013, 01:36

Puh, was willst Du denn mit einem Krankenschuh erreichen? Nach meiner Erfahrung läßt jede Form von Luftabschluss (feucht warmes Millieu) Bakterien im kranken Horn (egal ob diese den HK ausgelöst haben oder erst durch den HK sich vermehrt haben) "Party machen".
Ist eine hygienisch-trockene Umgebung nicht vorhanden, werdet ihr um einen Hufverband nicht drumherum kommen: Mulltupfer in die Spalten und Risse, Babywindel drüber und das ganze mit Silbertape abkleben. Notfalls muss man den Verband ein- evtl. sogar zweimal täglich erneuen, zumindest aber mehrfach täglich die Zehe abkleben,zumindest wenn das Pferd auch auf härterem Untergrund läuft.
Alternativ könnte man auch mit einem Deckeleisen beschlagen, was aber eine Hufbearbeitung in kurzen Intervallen, die wichtig ist, um die Trachen flach zu halten, um Druck auf den erkrankten Strahl zu bringen, schwierig macht.

Das gelbe Pulver wird eine Mischung aus Salicylsäure und Jodoformäther sein, ich habe schon gehört, dass es helfen soll *seufz** Eine ganz "harte" Nummer ist die Verwendung einer Mischung auf Salicylsäure und Pikrinsäure, die Klinik, in der mein Pferd auch in Behandlung war, hat damit gute Erfolge erzielt.

Und was das ambulante Operieren des Schmiedes betrifft: Wenn ein Schmied Erfahrung mit HK hat und ein TA vorher systemisch und lokal ein Schmerzmittel gespritzt hat, dann ja. Bei den OPs meiner Stute unter Vollnarkose hat der Schmied einen Teil der OP gemacht, nur unmittelbar an den Lederhäuten hat der TA mit dem Laserskalpell gearbeitet...

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Re: Hufkrebs

Beitrag von TinaH » Do 7. Nov 2013, 09:14

Doofe Frage, aber wie sieht denn die Haltung von dem Pferd aus?
Sind die Besitzer gewillt, die Haltung im Sinne des Pferdes zu ändern falls nötig?

Ich finde solche Hintergründe immens wichtig, bevor man sich Gedanken machen kann, was man an Möglichkeiten hat...

Sicher bin ich die Letzte, die was gegen eingeschlammte Pferde (sofern aus dem Schlamm die Pferdeäppel täglich entfernt werden :whistle: ) sagen wird, meine stehen zeitweise auch mal im Schlamm, ABER schon bei Deinem ersten Beitrag schrillen bei mir die Alarmglocken. Entweder sind die Besitzer sehr naiv und/oder wissen es nicht besser, oder es ist ihnen egal. Denn normal finde ich es nicht, wenn man ein Pferd mit einem solchen Huf so offensichtlich feucht stehen hat...

Gut, immerhin wurde die Besitzerin ja schonmal mißtrauisch und möchte den Schmied nicht mehr dran haben, also scheint sie doch drüber nachzudenken.

Ich hoffe sehr, daß die Besitzer und/oder Du das Problem angehen und wir den Verlauf hier dokumentiert kriegen.

Wie definiert man denn Hufkrebs?
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Re: Hufkrebs

Beitrag von Wurzl » Do 7. Nov 2013, 09:24

Ja, das scheint wirklich eine Wucherung / Entzündung / Strahlkrebs zu sein.
Wäre wichtig, das gut auszuschneiden, falls es dann nicht übermässig blutet, ev. Druckverband an der Trachtenecke - das scheint mir eine Wucherung aus der Sohlenlederhaut zu sein (?).
Pferd trocken stellen !!!
Konsequentes behandeln mit Magic Cushion könnte helfen.

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Re: Hufkrebs

Beitrag von Wurzl » Do 7. Nov 2013, 09:28

TinaH hat geschrieben:Wie definiert man denn Hufkrebs?
Hufkrebs ist eigentlich meist eine entzündliche Wucherung des Strahls, wo die Keime in der Lederhaut ihr übles Werk schon verrichten. Da wuchert der Strahl ziemlich schnell, mit sehr schlechtem Horn, ist durchzogen von Blutgefässen und Nerven. Sobald man da auch nur oberflächlich reinschneidet blutet es. Meist riecht es käsig-gammlig. Und das ganze ist enorm schwer zu behandeln und wegzubekommen. Das Strahlhorn schaut Blumenkohlartig degeneriert aus. Fiese, eklige Sache. Problem ist auch, dass Pferd nicht auf solchen Strahlen stehen mag, da schmerzhaft - also funktioniert die Belastungs-Stimulations-Theorie / Methode nicht.

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Re: Hufkrebs

Beitrag von TinaH » Do 7. Nov 2013, 09:37

Ah, danke.

Das hier sieht dann ja schon etwas anders aus. Sehr tief zerfurcht und man erkennt die "Zotten" der weißen Linie der Ecktrebe oder Trachte. Wobei das aber natürlich auch so nachgewachsen sein kann, nachdem es schonmal alles frei geschnitten wurde.

Finde das sehr spannend, wie sich das alles entwickelt (hoffentlich zum Postiven für das Pferd) und hoffe, daß die Besitzer es ernsthaft in Angriff nehmen werden.
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