Hufkrebs

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Samtnase
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Re: Hufkrebs

Beitrag von Samtnase » Di 29. Jul 2014, 10:21

Ich klinke mich mal hier rein, nachdem ich usprünglich mal einen eigenen Thread eröffnet hatte.

Hier.

Meine Stute hat Strahlkrebs an drei Hufen und es kam quasi aus heiterem Himmel von innen heraus, ohne dass die Hufe je Fäule oder so gezeigt hätten. Auch die Bearbeitung war immer gut und regelmäßig alle fünf Wochen. Dennoch wurde der Strahlkrebs so schlimm, dass sie vor ca. drei Wochen auf einem Huf dann zusätzlich deutlich lahmte.

Als Verursacher wurde dann auch aufgrund des Gesamtzustandes der Stoffwechsel ausgemacht und anschließend aus beiden Richtungen behandelt. Die THP widmete sich dem Stoffwelchsel, meine HO mit Unterstützung der Tierärztin den Hufen.

Und: Inzwischen sieht es richtig gut aus! Das kranke Gewebe wuchert seit zwei Wochen nicht mehr. Wir können uns diesem nun also langsam entledigen. Es gibt immer mehr Stellen, an denen gesundes Strahlmaterial nachkommt. Die Antibiotika-Behandlung wurde eingestellt, nun gebe ich alle drei bis vier Tage Propolis-Tinktur auf die betroffenen Stellen und in die Furchen.

Der Stoffwechsel hat sich erholt. Dank der Behandlung unserer THP und einer deutlichen Umstellung in der Haltung (zunächst von 24 h absolut überweideter, gestresster Wiese auf reine Heufütterung; jetzt halbtags ein neues Weidestück mit Fressbremse, nachts gut und ausreichend Heu aus Netzen) steht meine Maus nun viel, viel besser da als zuvor. Viele der vermeintlichen Fettpolster waren Wasseransammlungen, die sich sehr schnell verflüchtigten. Dadurch sieht sie nun regelrecht erschlankt und nicht mehr aufgedunsen aus, und bewegt sich gleichzeitig auch viel lieber und mit großer Freude. So dass wir uns nun auch diesem Thema widmen und sie fast täglich bewegt wird.

Es geht nun steil bergauf. Am Donnerstag kommt meine HO wieder vorbei und dann mache ich wieder Fotos von den frisch freigeschnittenen Bereichen.

Insgesamt war es also gut, von allen Seiten dran zu gehen. Leider musste es wohl erst knallen um zu erkennen, wie schief der Stoffwechsel tatsächlich hängt. Ich hatte ja schon des öfteren eine solche Vermutung und daher regelmäßig Tierärzte da. So kamen auch im Winter die schlechten Leberwerte zu Tage. Aber der ganzheitliche Ansatz fehlte einfach. Den haben wir nun zum Glück gefunden.

Leider lässt sich im aktuellen Stall die optimale Haltung nicht mehr viel länger durchziehen. Dort ist einfach alles auf 24 h Wiese ausgerichtet -alles andere ist Aufwand. So gucken wir nun händerringend nach einem neuen Zuhause.

Saskia & Facu
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Re: Hufkrebs

Beitrag von Saskia & Facu » Di 29. Jul 2014, 11:13

:clap:
hey, das freut mich richtig zu hören!
ich hoffe, dass ihr bald eine schöne neue bleibe findet und dass alles weiterhin gut verläuft. :) ;)

Samtnase
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Re: Hufkrebs

Beitrag von Samtnase » Do 7. Aug 2014, 21:44

So, hier nun die versprochenen Bilder.

Das ist der am heftigsten betroffene Huf in seiner "Hochphase"

Bild

Und so sieht er inzwischen aus.

Bild




Von den anderen habe ich keine Fotos. Aber da konnten wir es zum Glück im Keim ersticken, so dass nichts mehr zu sehen ist. :dance:

Mein Stütchen sieht immer besser aus. Sie ist noch einmal etwas schlanker geworden - man sieht Muskeln arbeiten. :D Allerdings hat der Hufkrebs für eine Schonhaltung und in Folge starke einseitige Verspannungen gesorgt. Die händige Seite hat gewechselt. Daran arbeiten wir nun auch, nachdem heute die THP noch einmal gezielt dran gewerkelt hat.

Samtnase
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Re: Hufkrebs

Beitrag von Samtnase » Do 28. Aug 2014, 10:13

Der Krebs entwickelt sich zum Glück weiter zurück bzw. wuchert nicht mehr nach. Aber wir werden die Hufmisere einfach nicht los. Am rechten Vorderhuf, der vor eingen Woche ja arg autschte, kam bei der Bearbeitung in der letzten Woche ein deutlicher Kanal zum Vorschein. Also hatten wir an diesem Huf nicht nur ein Thema, sondern Strahlkrebs und Geschwür im Zehenbereich.

Direkt nach der Bearbeitung lief die Maus klar. Pünktlich zum Stallwechsel am Wochenende (der sich leider nicht aufschieben ließ) autschte dieser Fuß wieder. Es war wie verhext. Meine Stute lief wie eine eins und mit unauffälligem Gangbild auf den Hänger. Kam im neuen Stall in die Eingewöhnungsbox (Gummimatte und dünne Schicht Holzeinstreu) und verließ diese (da ich in der Zeit einen permanenten Blick auf die Box hatte, weiß ich, dass sie dort nur Heu gemümmelt und überhaupt nicht getobt oder ähnliches hat) zwei Stunden später in Richtung "Paddock- und Wiesenseparee" mit deutlicher Fühligkeit auf eben dem rechten Vorderhuf. Wirklich wie verhext. :twisted: . Ich habe sie dann trotzdem dort gelassen, sie hatte ja auch die Wahl zwischen Wiese und befestigtem Paddokboden, war separiert, konnte ihr Tempo geben. Aber ihr Tempo war wegen der Aufregung durch den Stallwechsel wohl zu hoch. Montag abend lief sie gar nicht mehr. Der Entlastungsversuch des rechten Hufes hat wohl gepaart mit Bewegung, hartem Paddockboden und recht frisch bearbeiteten Hufen (die TA meinte, sie seien schon SEHR, wenn nicht zu sehr gekürzt) nun zu einer Lederhautentzündung vorne links geführt. :cry: Das autschte so, dass mein Stütchen noch nicht einmal mehr fressen wollte.

Und so steht sie nun im neuen Stall und versteht die Welt nicht mehr. Mit Polsterverband auf dickem Einstreu bei Boxenhaft und der Gabe von Entzündungshemmer. Aber es geht leicht bergauf und ich hoffe, dass wir die Misere bald los sind.

Nach diesen ganzen Themen werde ich aber in jedem Fall demnächst hier mal Huffotos einstellen. Da muss doch neben dem Stoffwechsel noch etwas im Argen sein. Wir laborieren nun schon zwei Jahre an Hufgeschichten rum. Es ist ein Teufelskreis, da der Stoffwechsel Bewegung bräuchte, uns diese Hufthemen aber immer wieder bremsen und zurückwerfen. Und das besonders vorne rechts. Dort wurde auch beim ersten Geschwür geröngt, ohne weitere Auffälligkeiten - nur das Geschwür konnte man als Anomalie/ krankhafte Veränderung entdecken.

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Re: Hufkrebs

Beitrag von Maxima » Do 28. Aug 2014, 11:46

Ach Ellen, bei euch reißt es ja echt nicht ab. Allerdings ist es eigentlich auch klar daß so ein Geschehen nicht so schnell aus den Hufen draußen ist, auch wenn Haltung und Stoffwechsel nun optimiert sind.

Ich halt ganz fest die Daumen daß es nun aufwärts geht!
Liebe Grüße
Ulla

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Re: Hufkrebs

Beitrag von Samtnase » Do 28. Aug 2014, 12:21

Maxima hat geschrieben:Ach Ellen, bei euch reißt es ja echt nicht ab. Allerdings ist es eigentlich auch klar daß so ein Geschehen nicht so schnell aus den Hufen draußen ist, auch wenn Haltung und Stoffwechsel nun optimiert sind.

Ich halt ganz fest die Daumen daß es nun aufwärts geht!
Danke Dir!!
Klar, wir tragen sicherlich noch einige Altlasten in den Hufen. Noch ist nicht alles draußen.

Aus mir spricht halt etwas der Frust, weil es gerade so aufwärts ging.
Im alten Stall war es am Schluss eine enorme Belastung. Ich musste mich ziemlich dafür einsetzen, dass die Maus von der 24 h Wiese runterkommt und das auch so bleibt. Nervlich belastend, aber die Gesundheit von der Dicken ging steil bergaug.

Dann die Hoffnung auf den neuen Stall und darauf, dass endlich etwas Ruhe einkehrt und wir Kräfte sammeln können. Und jetzt das. :cry: Ich bin ehrlich gesagt gerade ziemlich kraftlos deswegen.

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Re: Hufkrebs

Beitrag von Maxima » Do 28. Aug 2014, 12:37

Dann mach Dir auch keinen unnötigen Stress, was nicht geht, geht eben nicht. Und wenn Du grade nicht die Kraft hast, kannst Du Dein Pferd eh nicht aufbauen, dann ist es auch mal ok alles ein wenig dümpeln zu lassen. Ich hab das ja leider grad auch ziemlich durch. :romance-caress:
Liebe Grüße
Ulla

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Re: Hufkrebs

Beitrag von Samtnase » Do 28. Aug 2014, 15:47

Danke Dir!
Ja, Du hast Recht!
Ich fahre jeden Tag hin, um da zu sein, und zu versorgen. Um nicht ganz zu verzweifeln muss ich mir auch wirklich sagen "dann ist es jetzt eben mal so".
Ansonsten heißt es nun einfach wieder selbst ein wenig Kraft zu sammeln.

Lass Dich auch mal drücken!!

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