Rehe, Hufgeschwür oder einfach "nur" kurz?

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saskia
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Re: Rehe, Hufgeschwür oder einfach "nur" kurz?

Beitrag von saskia » Mo 22. Dez 2014, 18:55

Ich hab die Skizze zwar noch nicht gefunden, aber nur mal so zum Nachdenken : das 2. Bild von rechts unten zeigt z.B. auch eine Sinker(Senkungs-)pose..... http://www.johnthevet.co.uk/symp.php Würde man normalerweise diese Pose gleich als Rehe identifizieren?
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.

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greenorest
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Re: Rehe, Hufgeschwür oder einfach "nur" kurz?

Beitrag von greenorest » Mo 22. Dez 2014, 19:45

Hallo,

es gibt meiner Erfahrung nach unterschiedliche Erscheinungsbilder einer Entlastungshaltung bei Rehe, d.h. ein Rehepferd muss nicht unbedingt die typische nach hinten gelehnte Stellung einnehmen.

Allerdings: Wenn eindeutig nur 1 Huf betroffen ist (Pulastion einseitig, anheben des kranken Hufs möglich, Gang/Lahmheitsbild) ist eine Rehe eher unwahrscheinlich und ein Hufgeschwür wahrscheinlich.

Meiner Erfahrung nach ist eine "normale" Hufrehe meist ziemlich leicht zu erkennen, die Pulsation und das Gangbild ist einfach typisch. Die Abgrenzung von einer Huflederhautentzündung durch Überlastung ist schwierig, aber für die Praxis auch nicht so relevant - die Prozesse im Huf sind in beiden Fällen so ähnlich, dass die Behandlung zu Beginn eh die gleiche ist.

Wenn ich (oder jemand, der mich um Rat fragt) eine unplausible Diagnose erhalte, rate ich dazu, eine zweite Meinung einzuholen.

Ansonsten schadet es sicher nicht, vorsichtshalber erste Hilfe für Rehe anzuwenden:

- Begrenzter Bereich eingestreut mit reichlich feuchtem Sand
- Fütterung: Heu und Wasser, sonst nichts

Gruß Tina
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Re: Rehe, Hufgeschwür oder einfach "nur" kurz?

Beitrag von staniza » Mo 22. Dez 2014, 23:20

Schon mal vielen Dank für eure Anregungen und Berichte!

Ich werde morgen erst mal schaun, dass ich den TA selber mal ans Telefon bekomme, im Moment gehen alle Infos nur über die Besi zu mir und die RöBi's will ich jetzt auch endlich mal sehen...

Er schließt ein HG wohl komplett aus, vllt haben wir ja ganz unterschiedliche Dinge beobachtet :think:
Aber ihr bestätigt mir zumindes, dass mein HG verdacht nicht ganz so weit hergeholt ist...
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Re: Rehe, Hufgeschwür oder einfach "nur" kurz?

Beitrag von Kirsche » Di 23. Dez 2014, 09:57

@Saskia: meinst Du diese Skizzen: http://www.naturalhorsetrim.com/Roberge.htm

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Re: Rehe, Hufgeschwür oder einfach "nur" kurz?

Beitrag von Voegelchen » Mi 24. Dez 2014, 13:24

kelte hat geschrieben:[...] Z.B. Wand deutlich beraspelt, aber trotzdem hat er sich eine Zehenrichtung angelaufen. Wäre die Zehenwand wirklich deutlich zurückgesetzt, in was sollter sich dann die Zehenrichtung anrennen?
[...]
Das kenn ich auch (vielleicht betreibe ich aber auch nur unwissendes rumgemurkse?).

Mein alter Wallach läuft sich die Vorderhufe eher schief ab, vor allem den rechten. Bei der Bearbeitung nehme ich von vorne so viel Zehenwand weg, dass der Huf annähernd rund wirkt und die Wand überall annähernd gleich stark ist. Nun hat er durch das Wetter etwas Arthroseprobleme und schleift den Zehenbereich des Hufes häufiger über den Boden, v.a. beim Rückwärts ausparken aus dem Fressstand - und das eben auch schief. Folge - bereits 4 Tage nach dem Raspeln ist der Huf wieder tendenziell eckig. Ich nenne das schon Zehenrichtung - vielleicht nutzen wir den Begriff ja falsch?
Wir lernen und lernen und lernen ....

Neuigkeiten vom Krummbein hier: https://picasaweb.google.com/101126478638499918145

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Re: Rehe, Hufgeschwür oder einfach "nur" kurz?

Beitrag von staniza » Sa 3. Jan 2015, 13:53

So, ich berichte mal weiter:

Aktueller Stand der Dinge, Pferd läuft deutlich besser, aber nicht gut, TA hatte mir RöBis weitergegeben, ich hab erst mal gefragt ob das sein Ernst wäre... Sohlen und Zehenbereich nicht mitgeröngt... :shock: daraufhin hat er sofort angeboten neue zu machen, war ihm wohl auch kalr, dass das murks war... die gewünschte Oxspring aufnahme meinerseits hat er dann aber trotzdem nicht gemacht, er hatte den Keil nicht dabei :pray: womit hab ich das verdient...

So, Mittwoch war ich dann wieder live am Pferd, nachdem ich im Urlaub war und einen Kollegen zwischenzeitlich ans Pferd gebeten hatte, der auch ehr meiner Meinung war als der des Tierarztes... er berichtete, der Strahl wäre sehr empfinglich gewesen, aber irgendwie auch alles drum herum...
Ich also vermehrtes augenmerk auf den Strahl gerichtet und unendlich viele Milchtwaschn gefunden, geöffnet und so gut es ging frei geschnitten, teilweise kamen sie nicht flüssig sondern pastenartig aus der tiefe heraus... :?

Lief danach nicht unbedingt besser über weichen Boden, aber auf ebenem harten Boden fand ich es besser, vllt weil der Strahl jetzt erst mal schwebt...
Ein anderer TA ist beauftragt, ein BB wird gemacht und ich hoffe schnell neue Infos zu bekommen!

Thema Milchtaschen... ich muss gestehen noch nie welche so pastenartig gehabt zu haben... immer her mit euren Erfahrungen bitte! :shifty:

Aso, hier mal ein paar Bilder... an der optimierung der Hufform/Stellung sind wir weiter dran... nicht optimal aber um Welten besser als anfang Dezember als ich ihn übernahm...
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Re: Rehe, Hufgeschwür oder einfach "nur" kurz?

Beitrag von staniza » Sa 3. Jan 2015, 13:57

Hier noch 3 bilder...
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Re: Rehe, Hufgeschwür oder einfach "nur" kurz?

Beitrag von saskia » Sa 3. Jan 2015, 22:51

Kirsche hat geschrieben:@Saskia: meinst Du diese Skizzen: http://www.naturalhorsetrim.com/Roberge.htm
Nein, die Skizzen die ich meinte, zeigten das ganze Pferd und wie es jeweils die Beine positioniert.
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.

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