Hufprellung vor 3 Monaten, immer noch lahm + Durchtrittiglke

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RicoRomeo
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Re: Hufprellung vor 3 Monaten, immer noch lahm + Durchtritti

Beitrag von RicoRomeo » Do 27. Nov 2014, 13:11

Danke Martin.
Leider war die schiefe extrem zu beobachten nach dem ersten Beschlag durch neuen Schmied. Auf Nachfrage hiess es dass der huf ungleich wächst und aussen mehr abgenommen werden muss.
Macht das Sinn??
Jetzt mit dem beschlag vom Klinik schmied ist es nicht so auffällig. Das Pferd ist definitiv anatomisch schief, aber das war jetzt zwischendrin auf jeden Fall verstärkt! Im zuge einer Korrektur möglich und hinzunehmen, oder schon ein Zeichen dass das in die falsche Richtung läuft?


Danke.
Steffi

Ps hab damals nach dem 1. Beschlag von neuem Schmied einen schnappschuss gemacht. Da waren Eisen gute Woche drauf. Bissi sieht man wie er anfängt Höhe fessel nach innen zu kippen. Das wurde echt extrem...
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Martin
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Re: Hufprellung vor 3 Monaten, immer noch lahm + Durchtritti

Beitrag von Martin » Do 27. Nov 2014, 14:15

RicoRomeo hat geschrieben:Danke Martin.
Leider war die schiefe extrem zu beobachten nach dem ersten Beschlag durch neuen Schmied. Auf Nachfrage hiess es dass der huf ungleich wächst und aussen mehr abgenommen werden muss.
Macht das Sinn??
Jetzt mit dem beschlag vom Klinik schmied ist es nicht so auffällig. Das Pferd ist definitiv anatomisch schief, aber das war jetzt zwischendrin auf jeden Fall verstärkt! Im zuge einer Korrektur möglich und hinzunehmen, oder schon ein Zeichen dass das in die falsche Richtung läuft?


Danke.
Steffi

Ps hab damals nach dem 1. Beschlag von neuem Schmied einen schnappschuss gemacht. Da waren Eisen gute Woche drauf. Bissi sieht man wie er anfängt Höhe fessel nach innen zu kippen. Das wurde echt extrem...
Ich kann Dir leider Deine Fragen nicht so detailliert beantworten, wie Du das eigentlich brauchst.
Dazu benötige ich weitere Fotos der gesamten Stellung und auch Fotos von der Sohle ohne Beschlag.
Es wäre also gut, wenn Du beim nächsten Schmiedtermin alles bildlich festhälst (Vorher mal in die im Forum genannten Anleitungen schauen, wie man das möglichst korrekt macht!!) Und letztendlich muss man das noch am Pferd sehen, weil Fotos nicht immer die Realität widerspiegeln.

Es ist aber richtig alles zu beobachten und zu dokumentieren, damit Du nachher einen Ausweg findest.

Wie ich schon oben schrieb, kann es sein, dass Hufwände in der Betrachtung von vorn, unterschiedlich lang sein müssen, z.B. weil ein Pferd bodeneng steht oder fassbeinig. Wenn man das versucht im Sinne einer idealisierten Symmetrie zu korrigieren, tut man dem Pferd nichts Gutes. Aber wie das bei Deinem Pferd aussehen muss, kann ich, auf Basis Deiner Bilder nicht erfassen. Kommt noch hinzu, dass Dein Pferd Schmerzen hat und damit Entlastungshaltungen einnimmt. Das macht die Sache noch schwieriger in der Bewertung.

Martin

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SilentDee
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Re: Hufprellung vor 3 Monaten, immer noch lahm + Durchtritti

Beitrag von SilentDee » Fr 5. Dez 2014, 02:13

Hallo!

Wenn Du es wirklich wissen möchtest, müsstest Du wahrscheinlich eine MRT-Untersuchung machen. Dann sieht man die bindegewebigen Strukturen innerhalb der Hufkapsel. Kann ja auch am unteren Strahlbeinband liegen, oder an anderen Sehnen- und /oder Bänderstrukturen innerhalb der Kapsel. Ich finde, es klingt alles nicht nur nach langer Zehe, dünner Sohle (das muss ja auch einen Grund haben?!) - Pferde sind im allgemeinen in der Lage, sehr viel zu kompensieren. Und sein Röntgenbild zeigt ja jetzt noch keine starken arthrotischen Veränderungen. Kann also Beugesehne, unterster Fesselbindenanteil, Strahlbeinbänder o.ä. sein, was da zu ner Entzündung führen kann.

Fakt ist, am Huf muss sich gewaltig was aufrichten, die Zehenwand steiler werden, die Trachten ebenfalls, dann kollabieren sie nicht mehr. Der Huf muss zur Beinachse passen. Wenn man den Huf an "schiefer Beinachse" gerade bastelt, dann gibt es ungleiche Kräfte an den Gelenken, Bändern und Sehnen.

Da Du nun aber sehr weit weg bist, und das hier ein Forum ist, ist mehr per Ferndiagnose nicht zuzufügen von mir. Mir erscheint, es hat ne weitere Ursache. Röntgen kann perfekt und ohne Befund sein, und im MRT würde man viele Schäden trotzdem erkennen können, falls da tatsächlich was ist. leider ist MRT extrem teuer. :( Aber wenn man es genau wissen möchte, ist das ne sinnvolle Untersuchung.

Alles Gute für Dein Pferd. LG

RicoRomeo
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Re: Hufprellung vor 3 Monaten, immer noch lahm + Durchtritti

Beitrag von RicoRomeo » Di 16. Dez 2014, 10:51

Hallo Leute,

also letzten Mittwoch war ich mit dem Schimmel wieder vorstellig beim TA, mit anschließend Beschlagstermin.
Hatte echt Angst vor dem Vortraben, aber siehe da: Lahmfrei! :clap: :dance: :D
Es wurden dann die Eisen abgemacht und die Gleichbeine links nochmal geröngt. Auch hier war der TA zufrieden.

Beim Beschlagen dann hab ich gefragt was ich aus dem Schmied rausbekommen konnte. Seiner Meinung nach kann man die Trachten nicht mehr arg verbessern, das Pferd hat halt so "schlimme" Hufe. Nichtsdestotrotz hat sich meiner Meinung nach da schon was getan, aber konnte leider nicht fotografieren (er war eh schon leicht genervt, und die ganze Umgebung war im Stress...) Jedenfalls hab ich erfahren dass mein Pferd Keilplatten 2mm drin hat. Und auch wieder reinbekommen hat. Dann Silikon als Polster reingespritzt, und dann mit Tape aussen rum das Silikon noch "begrenzt". Das Eisen ist nach vorne zur Zehe hin recht gerade geschmiedet, und ausserdem noch der Falz(?) ganz flach geklopft, so dass er einfachst möglich abrollen kann.
UNd beim Ausschneiden hat er übrigens noch mehr alte Blutergüssen gefunden. Was die Prellungstheorie ja weiter bestätigt. Hat jetzt alles in allem 3 1/2 Monate gedauert!!!

Mehr Infos konnte ich nicht rausholen. Meine Huffrau wird jetzt die Tage kommen und es sich anschauen, denn das nächste Mal wird sie ihn beschlagen.

Ich hoffe dann natürlich, dass das funktioniert. Langfristig würde ich mir als Laie natürlich vorstellen, dass die Keile erst rechts, dann links, wieder rauskommen. Also wenn die Sehnen sich etwas verkürzt haben. Der Tierartzt meinte übrigens die würden sich nicht verkürzen?! Wie seht ihr das?

Danke euch und vG
Steffi

Martin
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Re: Hufprellung vor 3 Monaten, immer noch lahm + Durchtritti

Beitrag von Martin » Di 16. Dez 2014, 12:01

RicoRomeo hat geschrieben:Hallo Leute,

also letzten Mittwoch war ich mit dem Schimmel wieder vorstellig beim TA, mit anschließend Beschlagstermin.
Hatte echt Angst vor dem Vortraben, aber siehe da: Lahmfrei! :clap: :dance: :D
Es wurden dann die Eisen abgemacht und die Gleichbeine links nochmal geröngt. Auch hier war der TA zufrieden.

Beim Beschlagen dann hab ich gefragt was ich aus dem Schmied rausbekommen konnte. Seiner Meinung nach kann man die Trachten nicht mehr arg verbessern, das Pferd hat halt so "schlimme" Hufe. Nichtsdestotrotz hat sich meiner Meinung nach da schon was getan, aber konnte leider nicht fotografieren (er war eh schon leicht genervt, und die ganze Umgebung war im Stress...) Jedenfalls hab ich erfahren dass mein Pferd Keilplatten 2mm drin hat. Und auch wieder reinbekommen hat. Dann Silikon als Polster reingespritzt, und dann mit Tape aussen rum das Silikon noch "begrenzt". Das Eisen ist nach vorne zur Zehe hin recht gerade geschmiedet, und ausserdem noch der Falz(?) ganz flach geklopft, so dass er einfachst möglich abrollen kann.
UNd beim Ausschneiden hat er übrigens noch mehr alte Blutergüssen gefunden. Was die Prellungstheorie ja weiter bestätigt. Hat jetzt alles in allem 3 1/2 Monate gedauert!!!

Mehr Infos konnte ich nicht rausholen. Meine Huffrau wird jetzt die Tage kommen und es sich anschauen, denn das nächste Mal wird sie ihn beschlagen.

Ich hoffe dann natürlich, dass das funktioniert. Langfristig würde ich mir als Laie natürlich vorstellen, dass die Keile erst rechts, dann links, wieder rauskommen. Also wenn die Sehnen sich etwas verkürzt haben. Der Tierartzt meinte übrigens die würden sich nicht verkürzen?! Wie seht ihr das?

Danke euch und vG
Steffi
Der Huf ist gemäß Deiner Beschreibung nach den klassischen anatomischen Vorstellungen der 70iger Jahre beschlagen worden. Da glaubt man an verkürzte Sehnen und die Wirkung von Keilplatten und dass Hufe nun mal in der Hornqualität so "schlecht" seien. Die Vorstellung, dass Einblutungen primär durch Prellungen enstehen , ist auch so eine überholte Vorstellung. Einblutungen können auch durch fehlgestellte Hufe entstehen oder Rehen oder Beschläge oder....

Dein Tierarzt hat mit den Zweifeln an sich verkürzende Sehnen Recht. An so einer Sehne hängt ein Muskel und der kann sich aktiv verkürzen oder ausdehnen.
Bei Bändern sieht das schon ganz anders aus. Da kann es Verwachsungen oder Risse geben, die den Bewegungsspielraum erweitern oder verkleinern. Die Bänder kannst Du aber nicht bewerten, weil das, von schweren Bandbefunden abgesehen, nur per MRT möglich ist (siehe Beitrag Silent Dee).

In jedem Fall ist es schon mal gut, dass die Lahmheit weg ist. Ohne genaue Kenntniss der Hufe kann man da jetzt nicht mehr viel helfen. Erfahrungsgemäß ist es so, dass Hufe sich im Trachtenbereich fast immer sehr grundlegend verbessern lassen. Wenn dort noch ein unzureichender Zustand besteht, dann solltest Du den irgendwann angehen. Vielleicht lässt Du dein Pferd jetzt nochmal diese Beschlagsperiode Zeit, damit eventuell noch nicht abgeschlossene Entzündungen ausheilen können und dann sanierst Du zusammen mit Deiner Hufbearbeiterin den Huf mal grundlegend.

Martin

RicoRomeo
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Re: Hufprellung vor 3 Monaten, immer noch lahm + Durchtritti

Beitrag von RicoRomeo » Di 16. Dez 2014, 13:29

Danke Martin - musste grad grinsen, von wegen 70iger Jahre und so ... jetzt bin ich nat. schon erst mal froh, dass er soweit wiederhergestellt werden konnte.

Ich werde mich hier sicher immer wieder melden. Aber dann vielleicht in einem neuen Thread, mal schauen wie was Sinn macht....

Danke euch erst einmal,

und viele Grüße
Steffi

Missoue
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Re: Hufprellung vor 3 Monaten, immer noch lahm + Durchtritti

Beitrag von Missoue » Mi 17. Dez 2014, 12:21

Was sagen die Tierärzte zu der Arthrose Hufbeinkappe/Hufgelenk?
Könnte der flache Huf aus einer für das Pferd so angenehmeren Schonhaltung resultieren?

RicoRomeo
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Re: Hufprellung vor 3 Monaten, immer noch lahm + Durchtritti

Beitrag von RicoRomeo » Do 18. Dez 2014, 10:20

Hm, wurde als nicht ausschlaggebend beurteilt. Bisher.
Ob der flache Huf aus einer Schonhaltung heraus kommt, puh, das kann ich natürlich nur laienhaft vermuten, eher nicht, weil beide hufe sehr flach sind, und zwar eigentlich schon immer. Mal mehr, mal weniger, und sicher nie ideal...

Missoue
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Re: Hufprellung vor 3 Monaten, immer noch lahm + Durchtritti

Beitrag von Missoue » So 21. Dez 2014, 09:01

Hat der andere Huf dort auch Arthrose?
Bei flacher stehend liegt das Kronbein tiefer in der Gelenkpfanne. Das gibt Distanz zu der Arthrose.
Stellt man Winkel passend, sitzt das Kronbein höher und kann schmerzen, wenn Arthrose drückt (in der Bewegeung).
Band umschließt das Gelenk.
Sie brauchen einen sehr guten Diagnostiker, der das mit Ihnen bespricht und durchgeht.
Sonst kann es zu einer Verschlechterung kommen, die Sie vielleicht lieber verhindern möchten.

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