Regenerationsfähigkeit eines Hufes - Krongelenksversteifung

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Pat
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Regenerationsfähigkeit eines Hufes - Krongelenksversteifung

Beitrag von Pat » Sa 25. Okt 2014, 21:19

Bin grad am Fotos sortieren und möchte euch mal eine Entwicklung eines hochpathologischen Hufes nicht vorenthalten. Soll all jenen Mut machen, die da grad wegen eines Hufproblems verzweifeln.

Allerdings war da auch das A-Team dran... 8-) Erst Nupur, dann ich. ;)

Bild

links im Sommer 2013 - rechts Mai 2014

und so begann alles: Sommer 2013, Hufzustand in der Klink, angeblich regelmäßig bearbeitet... :liar: :evil: Dass er auf dem rechten keine Belastungsrehe bekam war reiner Zufall.

Bild

Im Oktober kam er dann zu Nupur in die Schmiede. Problem war dabei noch, dass er massiv Wandfäule hatte, die Nupur komplett entfernt hat. Als erstes versuchte Nupur einen Rehebeschlag aus Alu mit Polster. Leider mochte das Pferd den gar nicht. Die offene Zehe behagte ihm nicht und auch die Härte des Materials, wie wir später feststellten.

Bild

2. Beschlag im Dezember gab's dann Duplos. Immer noch kaum Wand zum Nageln. Aber mit ein paar Lufthaken und viel Vettec kriegt man alles dran :D

Bild

Diese Version war schon etwas besser, aber er gehört zu den Pferden, die das Nageln so gar nicht vertragen. Auch das muß man erst herausfinden.
Im Januar 2014 hab ich den Fall dann übernommen und zuerst Glove Glue ons geklebt. Seit JUni läuf er mit EasyShoes und Equipak soft Polster, die alle 4 Wochen gewechselt werden. Das sind wohl seine Lieblingsschuhe. Damit läuft er erstaunlich gut und flott.

Soweit mal die Kurzversion ;)
Zuletzt geändert von Pat am Sa 25. Okt 2014, 23:28, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Regenerationsfähigkeit eines Hufes

Beitrag von Mascha » Sa 25. Okt 2014, 21:57

Wow, berichte mal, wie der sich weiter entwickelt hat, wenn du das nächste Mal da bist.

Ich finds auch immer wieder erstaunlich, was Hufe alles hinbekommen. Aber es sind ja auch quasi Fingernägel und jeder, der schon mal einen Fingernagel gezogen bekommen hat, weiß ja, dass die sogar wenn sie ganz weg waren zwar erst etwas krumpelig aber später ganz normal nachwachsen. Nun laufen wir natürlich nicht auf unseren Nägeln, aber das Gewebe und wie es produziert ist ja vergleichbar.

Auf jeden Fall ein gutes Beispiel, das zeigt, dass man bei Hufproblemen nie die Flinte ins Korn werfen sollte.
Viele Grüße, Mascha
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Re: Regenerationsfähigkeit eines Hufes

Beitrag von Lesley » Sa 25. Okt 2014, 22:12

Aus Neugier: Gibt es dazu Röntgenbilder - speziell von dem linken?
Der Verlauf des Fessel- und Kronbeins ist ja schon heftig...
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Re: Regenerationsfähigkeit eines Hufes

Beitrag von Pat » Sa 25. Okt 2014, 22:20

Hier ein XR von 2013

Bild

Das Krongelenk wurde wegen Krongelenksschale versteift. Ich sagte es ja, ein pathologischer Huf.

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Re: Regenerationsfähigkeit eines Hufes

Beitrag von Lesley » Sa 25. Okt 2014, 22:28

Danke, sehr spannend! ;)
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Re: Regenerationsfähigkeit eines Hufes

Beitrag von Pat » Sa 25. Okt 2014, 22:39

Spannend war vor allem der Weg dahin, dass das Pferd möglichst viel Laufkomfort hat. Da mußten erst einige Varianten ausprobiert werden. Ich such nachher noch ein paar Bilder zusammen, so dass man das chronologisch verfolgen kann.

Ich meine, dass jetzt Ende der Fahnenstange ist mit Verbesserung des Hufes. Der Huf ist soweit funktional, dass das Pferd sogar lustig und fidel seine Kumpels über die Weide jagt, natürlich im vollen Galopp :D
Er ist natürlich nicht lahmfrei, aber dabei bin ich mir nicht sicher, ob die Lahmheit rein mechanisch durch die Versteifung herrührt, oder ob es noch Schmerz ist oder eine Kombination aus beidem. Eine Leitungsanästhesie würde da Klarheit bringen. Vielleicht wird das ja mal gemacht. Ist ja auch eine Kostenfrage und dieses Pferd ist eh schon komplett vergoldet :)

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Re: Regenerationsfähigkeit eines Hufes

Beitrag von waldpferd » Sa 25. Okt 2014, 22:39

danke dafür,liest sich für mi echt interessant und vielen dank das du uns dran teilhaben lässt.lg stephi ;)

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Re: Regenerationsfähigkeit eines Hufes

Beitrag von Pat » Sa 25. Okt 2014, 23:17

Ich hab oben den Verlauf mal eingefügt.

Ach so, nur um mal bestimmten Fragen zuvor zu kommen. Nein, er kann nicht barhuf laufen, nein, auch nicht mit Schuhen. Als er mal einen Beschlag verloren hatte und die Besitzerin sich bis zu meinem Eintreffen behelfen mußte und einen Renegade angezogen hat, war er mehr als nur beleidigt und lahm. Da war er dann stocksauer und stocklahm.

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Re: Regenerationsfähigkeit eines Hufes - Krongelenksversteif

Beitrag von Mascha » So 26. Okt 2014, 12:15

Was alles gemacht wird. Von so einer Krongelenksversteifung hab ich vorher noch nie gehört. Dass Hufschuhe da nicht gehen, wundert mich nicht. Die Schnalle der Renegades oder die Oberkante vieler anderer Hufschuhe muss ja direkt auf diese ganzen Schrauben und Gedöns da drücken. Und Hufschuhe, die nur an der Kapsel halten, wird man da nicht festbekommen und schon gar nicht, wenn das Pferd auch auf der Wiese nicht barhuf gehen kann.
Viele Grüße, Mascha
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