Difinition/Unterschied Hufbeinabsenkung/Rehe

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Gavano
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Re: Difinition/Unterschied Hufbeinabsenkung/Rehe

Beitrag von Gavano » Fr 24. Okt 2014, 07:47

Guten Morgen zusammen!

Es wirb bei mir wirkich Zeit für einen Huf- Anfänger Kurs! :oops: MARTIN??? :D :D Du gibst doch Kurse, richtig? Wann war noch gleich der nächste? :D

Die gefühlt wärmste Stelle am Huf ist innen rechts- das Betrifft also die Wandlederhaut. Zudem denke ich kommt aktuell noch die ungewohnte Reizung der Sohlenlederhaut hinzu.

In meinem Fall würde man dann vermutlich von einer mechanischen Rehe sprechen. Die Hufe waren bei dem Kauf wesenlich länger als heute. Da ist schon viel korrigiert worden. Vermutlich hat der Prozess also schon weit vorher schleichend begonnen.
Der Unterschied Futterrehe/mechanische Rehe war mir gar nicht so klar. Warum sagt der TA dann nur, dass ich ihn nicht mehr auf die Weide stellen soll? :think: (Allgemein zur Fütterung: Ich gehöre ja eh zu den sparsamen Fütterern, war nie ein Freund von Müsli und Co.! Zudem läuft aktuell eine neue Beratung über futtercheck.de).

Ich denke aber, das grundsätzliche habe ich verstanden!

Vielen Dank an euch! Ich kannte dieses Forum nicht und bin wirklich sehr angetan von vielen, schnellen und kompetenten Tips!! :clap:

Martin
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Re: Difinition/Unterschied Hufbeinabsenkung/Rehe

Beitrag von Martin » Fr 24. Okt 2014, 07:53

Gavano hat geschrieben:Guten Morgen zusammen!

Es wirb bei mir wirkich Zeit für einen Huf- Anfänger Kurs! :oops: MARTIN??? :D :D Du gibst doch Kurse, richtig? Wann war noch gleich der nächste? :D
Im November bei München. ;) :D

Martin

Gavano
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Re: Difinition/Unterschied Hufbeinabsenkung/Rehe

Beitrag von Gavano » Fr 24. Okt 2014, 08:00

Bei München??? :o Naja- ohne Pferd könnte das eine Option sein... Aber mit Pferd auf keinen Fall... :-(

Mach doch bei uns einen Kurs! Wir haben einen tollen Hof, Platz und Interessenten finden sich sicher genug!

Baliosa
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Re: Difinition/Unterschied Hufbeinabsenkung/Rehe

Beitrag von Baliosa » Fr 24. Okt 2014, 10:12

Martin hat geschrieben: Im November bei München. ;) :D

Martin
Oh interessant! Wo kann ich genauere Infos dazu bekommen?

Martin
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Re: Difinition/Unterschied Hufbeinabsenkung/Rehe

Beitrag von Martin » Fr 24. Okt 2014, 13:58

Baliosa hat geschrieben:
Martin hat geschrieben: Im November bei München. ;) :D

Martin
Oh interessant! Wo kann ich genauere Infos dazu bekommen?
Ich schicke Dir eine PN

Martin

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Re: Difinition/Unterschied Hufbeinabsenkung/Rehe

Beitrag von Pferdefreund » Fr 24. Okt 2014, 14:53

in Bezug auf die Hufbeinsenkung kann ich Martin nur Recht geben, es ist im Prinzip ueberhaupt nichts darueber bekannt. Brian Hampson hat das ja bei Wildpferden aus verschiedenen Regionen untersucht, Pferde die auf hartem Boden gelebt haben und welche die auf weichem Boden gelebt haben. Die "sinker distance" also die Distanz vom Kronrand zum palmar Prozess des Hufbeins ist auf den Pferden die auf hartem Boden gelebt haben deutlich hoeher (1,1 cm im Durschnitt) als bei denen die auf weichen Boeden gelebt haben (nicht mal 3 mm). Die Pferde auf weichen Boeden hatten sogar 1cm Tragrand. Wie man im Bild sieht sind sehr viele Parameter im Huf deutlich anders zwischen diesen beiden Hufen. Der Hartbodenhuf weist auch die charakeristischen Depigmentierung der Sohle auf, die man so haeufig sieht, und die, wie ich glaube, von zu viel Druck auf der Sohle stammt (habe mal einen blog Eintrag dazu geschrieben: http://mollyshoofjourney.blogspot.com/2 ... -sole.html)

Wieviel davon genetische Unterschiede zwischen verschiedenen Pferden ist weiss man auch nicht, und was durch die Umwelt bedingt ist.

Wir versuchen immer den unteren Huf (den Hartbodenhuf) zu immitieren. U.u. ist der ueberhaupt nur mit einer "Hufbeinsenkung" zu bekommen. Aber Senkung relativ zu was? Wer weiss was gut und was schlecht ist. Vielleicht ist ein Huf mit Eisen sozusagen ein "Hartbodenhuf". Ein Eisen ist ja hart. Also eine ganz normale Konsequenz von Hartbodenhuf, was nichts mit Tragrand oder so zu tun hat.

Tatsache ist dass die desert brumbies alle nicht gelahmt haben und somit gut mit ihrer "Hufbeinsenkung" zurecht kamen.
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Re: Difinition/Unterschied Hufbeinabsenkung/Rehe

Beitrag von kelte » Fr 24. Okt 2014, 15:55

Grüß Euch!

Ein "wenig" Hufbeinabsenkung ist vemutlich noch kein Problem. Sinkt es aber zu weit ein, dann drückt das Kronbein beim abwinkeln des Hufgelenkes auf den oberen Kronrandbereich. Die ganze Mechanik ist gestört. Das ist weder so von der Natur vorgesehen, noch genetisch- , oder bodenbedingt, das ist ganz einfach falsch. Da braucht es m.M.n. keine besonderen Untersuchungen, denn wenn ein Knochen, eben in diesem Fall das Kronbein, falsch belastet wird, dann reagiert es. Meist mit Entzündungen bzw Arthrosen, wie bei diesem Beispiel gerne mit Schale.

Ebenso muß man bedenken, daß wir nicht nur auf weichen Böden reiten, da nützen Vergleiche mit Wildpferden nichts, die nur auf weichen Böden leben und sonst nichts leisten müssen. Wir wollen ein Pferd, welches auf allen Böden komfortabel gehen kann und damit brauchts Sohlenwölbung und diese wiederum gibt es nur, wenn das Hufbein so hoch wie möglich in der Kapsel hängt. Nur mit guter Wölbung gibt es genügend Sohlendicke, anders gehts nicht.
Insofern verstehe ich das bestreben, Hartbodenhufe zu forcieren.

Grüße

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Re: Difinition/Unterschied Hufbeinabsenkung/Rehe

Beitrag von Mascha » Fr 24. Okt 2014, 16:25

Pferdefreund hat geschrieben:Vielleicht ist ein Huf mit Eisen sozusagen ein "Hartbodenhuf". Ein Eisen ist ja hart. Also eine ganz normale Konsequenz von Hartbodenhuf, was nichts mit Tragrand oder so zu tun hat.
Dann müsste ja jedes Pferd, das gerade die Eisen herunter bekommt fantastisch auf hartem Boden laufen. Bei den Wildpferden ist es auch so, dass die Wand nicht allein die Last trägt. Auch wenn Weichbodenhufe 1cm Wandüberstand haben, tragen Sohle und Strahl mit, da der Huf in den Boden einsinkt. Ich habe keine wissenschaftliche Untersuchung durchgeführt, aber ich habe genügend Pferde gesehen, die über lange Zeit so beschlagen waren, dass fast ausschließlich die Wand das Gewicht getragen hat und die hatten ausnahmslos ein Problem, wenn die Eisen runter kamen. Vor allem auf hartem Boden.
Viele Grüße, Mascha
Alles, was ich an Beurteilungen abgebe, basiert auf dem Material, das mir dafür zur Verfügung gestellt wurde. Natürlich müsste man für eine vollständige, seriöse Beurteilung der Hufe das Pferd live und in Bewegung sehen.

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Re: Difinition/Unterschied Hufbeinabsenkung/Rehe

Beitrag von Pferdefreund » Fr 24. Okt 2014, 16:42

die Frage ist aber ob die Pferde deswegen schlecht laufen auf hartem Boden, weil sie eine Hufbeinabsenkung haben (nochmal: relativ zu was Absenkung?), oder wegen anderer Probleme, z.B. das die Hufkapsel sich nun ploetzlich "bewegt", und die Knorpel ploetzlich gedehnt werden. Ich habe ja auch keine Ahnung. Wollte nur mal aufzeigen dass es unter "gesunden" Wildpferden eine ganz grosse Variation von "sinker distances" gibt. Ab wann es patologisch ist ist die Frage.

Pete Ramey sagt hier:
There seems to be a “point of no return” or at least “much greater difficulty” when the CE measurements are at or beyond ¾-inch.

http://www.hoofrehab.com/SinkingCoffinBones2.html

Das waeren 2 cm, und das ist schon wirklich massiv wie es aber auch nur sehr selten zu beobachten ist, selbst unter Beschlag. Anscheinend wird bei einer sinker distance ueber 2 cm die Zirkulation behindert, unter 2 cm aber nicht.

Leider haben ja so wenige Leute aussagekraeftige Roebis!

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Re: Difinition/Unterschied Hufbeinabsenkung/Rehe

Beitrag von kelte » Fr 24. Okt 2014, 18:20

Servus!

Also ich gehe davon aus, das praktisch alle Hauspferde bei uns abgesunkene Hufbeine haben. Unterstützt wird meine Meinung von vielen Untersuchungen, die belegen, das bei allen Wildpferden die Hufbeine im Vergleich deutlich höher hängen, selbst bei den "Paradies-Brumbis" aus der Polit-Untersuchung, welche auf sehr weichen Böden leben.

Und JA, es ist natürlich fraglich, ab wann genau Probleme auftreten. Ich denke mir aber, daß ein Hufbein gar nicht ZU hoch hängen kann, nur zu tief. Daher unterstütze ich Hufbeine seit geraumer Zeit prinzipiell, wenn sie Hufschuhe tragen, sei es, weil sie noch nicht gesund sind, oder bei gesunden, welche eine außerordentliche Leistung erbringen müssen (Distanz- oder Wanderritt,...).

Maßstab ist für mich eindeutig die Relation zwischen Kapseloberkante und Strecksehnenfortsatz. 2-3 mm machen da vermutlich noch keine großen Probleme, aber wenns mehr wird, dann erscheint mir das ernst. Aber wie geschrieben, Hufbeinunterstützung bekommen sie von mir alle, sei es vorbeugend, oder wirklich notwendig.

Grüße

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