Hufkrankheit - Unbekannte Ursache

[Pferdefreund]

ja, bitte berichte weiter. Mich interessiert der Fall sehr. Wenn Du alle 2 Wochen ein Bild von dem einen Huf machen koenntest, eines wo man die relativen Hoehen der beiden Trachten sieht, waere das super.

[Pferdefreund]

Die letzten Behandlung war grad genau 4 Wochen her, sie kam zwei Tage nach der neuen Lahmheit.

Vielleicht sind 4 Wochen im Moment zu lang. Er versucht vermutlich den Bereich der aeusseren Trachte zu entlasten, darum erfaehrt sie generell weniger Abrieb und nach 4 Wochen ist sie dann einfach zu lang, bekommt Risse, die sich dann wieder inifizieren und einen Abszess ausloesen. Mal nur so eine Theorie. Und das Hufwachstum nimmt gerade auch wieder an Fahrt zu. Im Winter waechst der Huf ja auch viel langsamer. Meine Pferde haben begonnen Horn zu schieben, auch der Fellwechsel hat begonnen.

Ihr kriegt das schon hin, mit auf das Pferd hoeren und Zeit kriegt ihr es raus, wie das Pferd seine Hufe braucht!

[HenrikeBL]

@Teefloh: halte durch!

@alle: bei ständigen Hufabszessen sollte man die Ursache suchen und abstellen.
Vermutet ihr hier den (für dieses Pferd?) zu steinigen Auslauf? Dann lieber permanenter Hufschutz?
Oder eher Hufimbalancen?

[Teefloh]

Hallo ihr Lieben,

entschuldigt, dass ich mich so lange nicht gemeldet hatte...

Nach 11 Tagen kam das Geschwür von selbst raus!
Die 11 Tagen waren aber furchtbar und Lucky hatte höllische Schmerzen. Ich war mindestens genauso fertig. Er ist sehr viel gelegen, auch lieber gelegen als Heu zu fressen. Ich habe immer Fieber gemessen und die Beindicke im Auge behalten, war aber alles immer ok.
Aber zumindest konnte ich ihn in der Herde lassen, was für unsere Psychen viel besser war.

Das letzte Geschwür hatte 12 Tage gebraucht, bis es rauskam. Da hatte der TA reingeschnitten, es aber nicht erwischt. Es kam dann am Kornrand raus. Diesemal also der Versuch nicht reinzuschneiden, und so kam es dann letztlich nach 11 Tagen am Ballen raus.

Diesmal haben wir also keinen riesen Krater im Huf und das ganze Gedöns mit Hufeisen, separieren, etc. und ein vielleicht noch besseres Ergebnis. Also, quasi wie ein ganz fieser Pickel.

Ich hatte ihm immer nasse Hufverbände gemacht, und als ich dann gemerkt habe, dass der Ballen immer dicker wurde und sich angefühlt hat wie ein Wasserballon, habe ich dick Ichtylonsalbe (Zugsalbe) drauf getan. Zwei Tage später kam er mir auf dem Paddock entgegen galoppiert!

Seitdem halte ich die Tasche am Ballen penibel sauber, macht Hufbäder, spüle und mache einen Ballenverband drum zum sauberhalten.

Der Riss am rechten Ballen ist rüber gewandert bis zum anderen Ballen und auch noch weiter rechts über die Seite. Das Geschwür muss riesig sein. Also quasi fast komplett einmal rüber.

Es kommt auch noch jeden Tag Eiter raus. Erst immer so daumennagel viel, mittlerweile etwas weniger, dafür gehen eben immer mehr Taschen auf (jedes Mal, wenn ich einen nassen Verband anlege). Er läuft immer mal besser, mal schlechter, aber immer, wenn es dann schlechter war, geht danach wieder eine Tasche auf, und Eiter kommt raus.
Gestern war er zum ersten Mal auf ein paar Trabschritten so gut wie lahmfrei!
Vielleicht nähern wir uns nun endlich dem Ende entgegen.

Meine Hufbearbeiterin hat sich neulich alle Photos aus dem letzten Jahr angeschaut und hat dabei ziemlich viel erkannt, was der TA nicht gesehen hat. In der Klinik stand der Huf zeitweise zu steil, dann hat sie nach der Klinik hebelnde Wände entdeckt und evtl. sogar eine Hufbeinabsenkung durch die entzündete Kapsel (sie hat den Abstand von Strahl zu Hufrand verglichen). Aber da warte ich noch auf die Röntgenbilder von damals.
Vermutlich waren also die massiven Eingriffe und die unphysiologische Hufstellung während des Ganzem eine Kombination, die den Huf nie zu Ruhe kommen hat lassen.
Deswegen nun also die Taktik: Huf optimal stellen, begleiten, im Auge behalten, korrigieren und Huf machen lassen.

Zu euren Antworten noch (VIELEN DANK!!!):

@Pferdefreunde: Wir hatten erst ein größeres Intervall, aber 4 Wochen sind optimal. Die Hufbearbeiterin ist auch dazwischen immer mal wieder bei uns im Stall und wirft nen Blick darauf. Aber Danke für den Gedanken! Die Photos muss ich noch hochladen.

@HenrikeBL: Danke Dir - Anfeuern ist genau das, was ich brauchte.
Wir haben tatsächlich z,T. sehr harten Boden im Paddock (aber auch Hackschnitzel, Sand und Beton; leider auch immer wieder Steine mit drin) und durch die DHG Bearbeitung hatte er auch immer eine ziemlich dünne Sohne. Mit NHC ist die Sohle schön dick nachgewachsen! Er hat sogar eine Sohlenwölbung bekommen.
Hufschuhe werden bei Lucky noch eine Sache für sich, weil er sehr eng tritt und ich schon gerne die Verbände mal runtertritt.
Beschlag - so haben mir 3 Schmiede und 2 Hufbearbeiter gesagt - wäre aber nicht angebracht.

Ich erwarte also nun, dass die ganze Geschichte in ca. 2 Wochen erledigt ist. Und dann hoffentlich nachhaltig.

Hat jemand von euch mal was von kollodialem Silber in diesem Zusammenhang gehört?

Viele liebe Grüße!

[Wurzl]

Am Ballen ist immer schwierig - wobei es da normalerweise schneller durchkommt und auch nicht so schmerzhaft ist.
Ansonsten find ich immer gut - vorallem wenn man Abszesse unter der Eckstrebe oder Sohle lokalisiern kann, ein kleines Loch zu bohren, um den Druck rauszulassen. Dann hat man auch keine grossen Nachsorge-Probleme.

[Teefloh]

Hallo Wurzl,

Danke für die Antwort.

Loch bohren haben wir das vergangene Jahr zig Mal erfolglos probiert - die Geschwüre sitzen immer so tief drin, dass man da nicht rankommt..

Ballenaustritt ist mir eigentlich das liebste.

LG!