Hilfe, Großbaustelle Tinker..:/

Alles was den Huf gesund erhält bzw. Hufkrankheiten
saskia
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Re: Hilfe, Großbaustelle Tinker..:/

Beitrag von saskia » Mi 20. Aug 2014, 09:42

@Pat : hatten deine Fälle alle so lange Zehen? Wenn ich mir so die Hufform angucke und dazu die Gammelbereiche, war mein erster Eindruck, dass sich der Huf auf die Art selber helfen will indem der Gammel überall da die Wand wegfrisst, wo man ansonsten berunden würde : an der Zehe am deutlichsten, an den Seitenwänden auslaufend und an der Trachte nix. Wäre es da keine Möglichkeit, dem Huf zu helfen indem man das wegnimmt was er sowieso weghaben will, und die restlichen Bereiche gegen Pilz/Fäule behandelt, und falls nötig, den Huf dann mit Schuhen plus Strahlpolster schützt (wobei man den Schuh jeweils weglassen kann wenn's grad nicht nötig ist, wenn Pferd auf trockenem sauberen Sandpaddock steht, z.B.).

Wenn man die Wand künstlich wieder aufbaut - hat man dann nicht die Bemühungen des Hufes hinsichtlich Wandkürzung wieder zunichte gemacht? (Okay, man wird sie ja nicht in der contraproduktiven Form wieder aufbauen, sondern angepasst, aber ist es nicht dennoch eigentlich überflüssig?) Die Blättchenschicht unter der kaputten Wand wird doch evtl eh schon wieder verhornt gewesen sein, sodass sie (ausser evtl 'nem Schuh) keinen Schutz mehr benötigt?

Wie liefen deine Fälle eigentlich vor der Bearbeitung? Hat die Bröckelwand zu Lahmheit geführt oder liefen die Pferde damit noch einigermassen akzeptabel?

PS. Soll bitte keine Kritik sein, das masse ich mir mit meinem bisschen Wissen nicht an. Bin nur neugierig zwecks Verständnis.
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Re: Hilfe, Großbaustelle Tinker..:/

Beitrag von Tarek86 » Mi 20. Aug 2014, 11:30

Hallo zusammen,

huh so viele gute Beiträge, danke dafür schonmal!!
Genaueres schreibt meine Freundin besser, auch zum Blutbild. Wir korrespondieren hier fleißig, aber sie ist zur Zeit unterwegs und muss gleich arbeiten, daher erst dann später. Was ich weiß ist, dass sie bereits Phyto probiert hat, sämtliche Formen an Zusatzfutter (was, kann sie sicher genau sagen), Schmerzmittel... Spat insgesamt ist nicht so belastend für ihn, sondern hauptsächlich die Arthrose vorn am Krongelenk. Meine Idee war noch, alles mit Blutegeln unterstützen zu lassen, da ist sie bisher noch dran.
Wie gesagt, vor den Schmerzmitteln waren die Hufe auch noch nicht so das Problem, wie das ja dann immer so ist - es hat sich dann erst zu einem entwickelt.
Pat, deine Erfahrungen bzw. Lahmheit und Schmerzen bei den Pferden würde mich auch interessieren. Unser Kandidat kann sich kaum auf den Beinen halten. Mensch, wieso ist denn jetzt grade nicht die IG Tagung, er wäre ja wirklich ein passender Lehrfall gewesen....
Koennt ihr mir einen guten Bearbeiter im Westerwälderraum empfehlen? Martin oder Pat - ihr seid da nicht zufällig mal in der Gegend?

Noch eine kurze Bitte: bei den Hufbegriffen wäre es toll, wenn ihr wenig Abkürzungen benutzt, damit man auch als Außenstehender alles verstehen kann :)

Ich fahre morgen auch mal hin und schaue es mir vor Ort an, allerdings traue ich mich nach meinen Kursen und der Tagung noch nicht an so einen Fall dran .... Pat, ist Ramona aus Siegen nicht auch hier im Forum - vllt. hatte sie sowas ja auch schonmal. Die wäre jedenfalls einigermaßen aus der Nähe.

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Re: Hilfe, Großbaustelle Tinker..:/

Beitrag von Tarek86 » Mi 20. Aug 2014, 11:31

Achso... und zur Zeit gibts ja, wie eingangs beschrieben, kein Zusatzfutter o.ä.. damit sich alles erholen kann!

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Re: Hilfe, Großbaustelle Tinker..:/

Beitrag von kelte » Mi 20. Aug 2014, 16:24

Grüß Euch!

Finde saskias Gedanken bezüglich Wandaufbau sehr berechtigt und würde das auch nicht machen.

Grüße

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Re: Hilfe, Großbaustelle Tinker..:/

Beitrag von Pat » Mi 20. Aug 2014, 16:39

Saskia, ich weiß, was du meinst, aber das ist es nicht. :) Das ist keine Selbstkürzung des Hufes, wie man es bei zu langen Hufen manchmal sieht. Das Hornmaterial ist wie Blätterteig, da fehlt das Kitthorn. Ich hab noch ein paar solcher - weniger spektakuläre - Fälle, da sind die Hufe super kurz. Es ändert sich aber nichts, weil die Besitzer nichts machen.

Tarek, wegen Hilfe müsstest du Ramona mal anschreiben oder du organisierst selbst einen Hufkurs und lädst einen von uns ein.

Hier noch ein paar andere Fälle

Dieses Pferd war stockelahm wegen der Hufe. Rechts sieht man , wie das Horn blätterteigartig ist und zwischen den einzelnen Schichten der Gammel zeiht.

Bild

Dieser Friese sieht zwar schlimm aus, konnte aber anschließend problemlos auf der Weide und Paddock barhuf laufen. Also, halb so wild :D

Bild

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Re: Hilfe, Großbaustelle Tinker..:/

Beitrag von kelte » Mi 20. Aug 2014, 18:05

Servus Pat!

Bitte sieh das nicht als Kritik, vielmehr als Diskussionsgrundlage, aber ich sehe an den zuletzt gezeigten Fotos auch einen deutlichen Wandüberstand. Letztes Foto, linker Fuß, meine ich seitlich sogar das eigentliche Sohlenniveau zu erkennen und das liegt deutlich höher, als die Tragrandreste.
Schwaches Wandmaterial, vermutlich durch überlange Beschlagsintervalle, welches jetzt überlastet ist. Weil es wegen fehlender Abrasion nicht abgelaufen werden kann, frisst sich Pilz hinein, damit es leichter wegbrechen kann. Laut Ramey sogar ein ganz natürlicher Prozeß, welcher durch unsere Haltungsweise nur zu sehr ausartet. Ich habe das auch schon oft in Frankreich gesehen, wo sehr ungepflegte Hufe von "Fleisch-Kaltis" auf den Weiden ebenso aussehen und trotzdem können sie wunderbar damit gehen, genau wie du es auch bei diesem Friesen beschreibst.

Habe selbst auch des öfteren solche Fälle, wenn ich sie von den Eisen hole. Da wird die Wand, bzw deren Reste sehr deutlich beschliffen, so wie du es auch an dem einen Huf gemacht hast und dann wird so oft wie möglich mit Essigwasser gepinselt, oder sogar eingeweicht. Die meisten Pferde können sofort gut damit leben, solange der Boden halbwegs "hufschonend" ist. Beim Ausreiten werden Hufschuhe mit entsprechenden Einlagen verwendet und auch hier Essigwasser hinein geschüttet.
Liegen sonst keine anderen Probleme vor, dann stehen solche Pferde in wenigen Monaten schon auf halbwegs brauchbaren Hufen.
Ein Wandaufbau war da noch nie nötig, m.E. sogar kontraproduktiv. Erstens wollen sie ja anscheinend dort keinen Tragrand und zweitens fault es unter dem Kunststoff fröhlich weiter (anaerobes Milieu). Weiters wird die natürliche Bildung von Reparaturhorn durch die Laminae behindert.

Grüße

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Re: Hilfe, Großbaustelle Tinker..:/

Beitrag von mewa » Mi 20. Aug 2014, 21:50

Hallo,

jetzt meld ich mich auch endlich mal selber wegen meinem Problemtinker:). Danke für die zahlreichen Anregungen und Beiträge.

Die ganzen Zusatzmittelchen aufzuzählen würde glaube ich nicht viel bringen, sie bleiben jetzt eh weg, da nichts anschlägt. Alles an Teufelskralle, Ingwer, Grünlippmuschel etc ist probiert. Hyaluronsäure bisher noch nicht, es müssten zu viele Gelenke gespritzt werden... Hauptproblem scheint zu sein, dass sein Stoffwechsel nicht richtig funktioniert und schon so lange ich das Pferd kenne Probleme damit hat. Jedesmal, wenn er Schmerzmittel bekam hat sich das ein paar Wochen später auf die Hufe ausgewirkt, ansonsten waren die Hufe immer top. Im Juni/Juli habe wir nach ewiger Zeit noch einmal ein anderes Schmerzmittel ausprobiert, um ihn da zu unterstützen, allerdings wie schon zuvor völlig wirkungslos. Es ändert sich nichts an seinem Zustand. Ich dachte einfach es gibt vllt noch Möglichkeiten ihn huftechnisch zu unterstützen, da ihm wie tarek schon beschrieben hat die Hufwand an den Vorderhufen wegbricht und er dadurch lahm (mehr als sonst durch die Arthrose) geht.
Mit Engl habe ich nochmal telefoniert, die Schuhe werden zu instabil wenn sie größer gefertigt werden und laut Engl steht da der Preis nicht mehr im Verhältnis. Für diese Riesenpranken findet sich kaum ein Hufschuh ;)
Ab morgen steht der 24h auf einer Extraweide, damit er weich stehen kann und andere Kumpels zu hat. Ihm geht es auch schon besser, er läuft zwar schlecht, aber ist mental gut drauf.
Blutbild war unauffällig im Juni, Leber/Niere war in Ordnung. Sämtliche Tests auf Krankheiten wie EMS etc. negativ.

Die Schwefelgeschichte ist eine super Anregung, das werde ich mal noch checken lassen.

Danke nochmal für eure Antworten!

saskia
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Re: Hilfe, Großbaustelle Tinker..:/

Beitrag von saskia » Mi 20. Aug 2014, 22:24

mewa hat geschrieben: ....Alles an Teufelskralle, Ingwer, [...]ist probiert. ....
Diese Sachen sollen meines (angelesenen) Wissens nach ziemlich auf den Magen gehen. Wenn man die einfach nur "weglässt", ist damit der Magen vermutlich nicht automatisch wieder saniert. Da müsste man noch was geben um die Magenschleimhäute wieder zu regenerieren. Häufig wird in Foren ein Produkt von Iwest genannt, aber mangels eigenen Erfahrungen (zum Glück) kann ich dazu keine Ausagen beitragen.
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Re: Hilfe, Großbaustelle Tinker..:/

Beitrag von Voegelchen » Mi 20. Aug 2014, 22:51

Iwest Magen: Magnoguard. Ist verhältnismäßig wenig invasiv, da es nicht resorbiert wird um zu wirken. Die Pektine bilden eine Schutzschicht im Magen und das funktioniert (zumindest zeigt es erstaunliche Wirkungen). Wenn kein Magen-Problem vorliegt passiert nichts.

http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=& ... GQ&cad=rja

Nicht erschrecken, da geht ein pdf auf. Ist definitiv kein Spam! :-)
Wir lernen und lernen und lernen ....

Neuigkeiten vom Krummbein hier: https://picasaweb.google.com/101126478638499918145

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Re: Hilfe, Großbaustelle Tinker..:/

Beitrag von Tarek86 » Fr 22. Aug 2014, 14:45

Also, versuchen wir es nochmal... :D
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