Was ist das und was kann ich tun?

Alles was den Huf gesund erhält bzw. Hufkrankheiten
Samtnase
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Re: Was ist das und was kann ich tun?

Beitrag von Samtnase » Mo 7. Jul 2014, 10:16

Ja, die TA ist nun eh mit dran.

Und die Essigbäder werden auch nicht mehr gemacht. Jetzt geht es weiter mit antiseptischen Hufbädern und einer Antibiotika-Lösung, die lokal in alle Furchen und Taschen und auf das veränderte Gewebe gegeben wird. Das sind diese "Eutertuben", die im Link vom dhgev erwähnt sind.

Lilli
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Re: Was ist das und was kann ich tun?

Beitrag von Lilli » Mo 7. Jul 2014, 10:22

Ja, der Gedanke scheint gut. Entgiftung über die Hufe. Meine alte Stute hat AB und Entzündungshemmer immer per Hufgeschwür über die Hufe entgiftet.

Aber, dann waren deine Entgiftungsmaßnahmen zu grob. Was hast du denn gegeben?

EMS Pferde bekommen gerne im jungen Erwachsenenalter ihre ersten Reheschübe aufgrund einer Insulinresistenz. Wenn das Wachstum abgeschlossen ist, kann ein EMS Stoffwechsel mit dem vielen Kohlenhydraten und Stärken nicht mehr um und entgleist vollends.
Mach schnellstens eine Heuanalyse und schränke das Gras noch mehr ein. Die Süße muß noch gut 80kg abnehmen. Immer langsam, aber da mußt was tun. Diese Stellen sind der erste laute Hilferuf des Körpers.
Mit Bewegung alleine scheint es nicht zu reichen, du solltest das Futter reduzieren. Hat sie einen Maulkorb für die Weide?
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Pat
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Re: Was ist das und was kann ich tun?

Beitrag von Pat » Mo 7. Jul 2014, 10:22

Das ganze Desinfizeren und Behandeln bringt nichts, wenn der Strahl nicht mal richtig freigeschnitten wird. Das ist wie bei einer Wunde: erst säubern, dann behandeln.

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Re: Was ist das und was kann ich tun?

Beitrag von diala » Mo 7. Jul 2014, 10:26

Samtnase hat geschrieben: Nun geht parallel die Suche los: Ich möchte den Stoffwechsel auf Links drehen lassen, meine Stute ist schon immer viel zu fett und da ist kaum in den Griff zu bekommen - trotz schon sehr reduzierter Grasmenge. Meine Befürchtung geht in Richtung EMS. Und das Bewegungsprogramm geht weiter, so gut es eben geht. Sie ist erst fünf und noch nicht eingeritten. Aber genau das haben wir dieses Jahr in Angriff genommen und daran halte ich fest. Wobei wir nach wie vor bei der Vorbereitung vom Boden aus sind.

Eine andere Idee, die in meinem Kopf schwebt. Kann es auch eine Entgiftung über die Hufe sein? Die Maus Anfang des Jahres hatte schlechte Leberwerte und hat bis einschl. Mai daher Mittel zur Entgiftung bekommen. Das würde auch erklären, warum es derart von Innen heraus kommt und von außen zunächst nicht sichtbar war. Aber das ist nur meine Idee ...
du kannst lang entgiften - wenn die Leber verfettet ist, arbeitet sie halt schlecht. Ich würde das Tier schnellstens anreiten, damit du sie über die Bewegung therapieren kannst; oder wenigstens schauen, dass sie ihre täglichen, in diesem Zustand notwendigen 5-10 km als Handpferd absolvieren kann, und so innert nützlicher Frist abspeckt. Alles andere ist Symptombehandlung. Die Hufe müsstest du, falls sie nicht schön läuft, momentan wohl durch einen Bekleb schützen?

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Re: Was ist das und was kann ich tun?

Beitrag von Juria » Mo 7. Jul 2014, 20:41

Ich kann Mariendistelsamen empfehlen. Ich hab mir davon 5 kg bestellt. Dann hab ich immer eine gewisse Menge geschrotet und die Schalen abgesiebt (denn mit Schale hat meiner die noch weniger gern gefressen als ohne) und dann immer etwa 30 g gegeben. Dann habe ich die Nierenfunktion mit Birke, Brennesssel und noch anderen Kräuern angeregt (welche weiß ich aus dem Kopf aber nicht mehr). Optinal könntest du auch Heparal geben :)

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Re: Was ist das und was kann ich tun?

Beitrag von Schwarze » Mi 9. Jul 2014, 00:48

bei diesem Befund an mehreren Hufen gleichzeitig ist eine Ursache von Innen schon recht wahrscheinlich, Ich würde deshalb ein BB erstellen lassen und dabei (zusätzlich, ist kein Standard) Zink und Selen bestimmen lassen.
Trotzdem kann es sinnvoll sein, hier Huffotos einzustellen und wenn das nur dazu dient, eine Verursachung durch ungeeignete Hufbearbeitung auszuschliessen.

Da sich auf das erkrankte Horn gerne alle mögliche Keime setzen, würde ich auf jeden Fall eine Gewebeprobe durch die TA nehmen und auswerten lassen. Ein Antibiogramm macht SInn und auch auf Pilz sollte geteste und ggfls. behandelt werden. Das sind bei Hufkrebs gerne Nebenkriegsschauplätze, sie verhindern aber eine effektive Behandlung und Heilung, wenn sie nicht beseitigt werden.

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Re: Was ist das und was kann ich tun?

Beitrag von Samtnase » Sa 12. Jul 2014, 21:09

Ich komme gerade zu gar nichts mehr, tut mir leid! :( Ich bin nur noch am Stall und am Organisieren. Nun ist wohl noch ein Abszess im Huf und meine Stute läuft sehr schlecht.

In Kürze:
Blutbild läuft - alles deutet aber auf massive Leber- und Nierenprobleme hin, was sich über Haut und Huf seinen Weg bahnt.
Antibiogramm läuft ebenfalls.
EMS Test war negativ.
HO, TÄ und THP arbeiten nun Hand in Hand.

Die Haltung ist nun angepasst aber in diesem Stall ein Kompromiss. Ich suche nun also auch diesbezüglich. Das ist hier leider verflucht schwer. Und die Maus muss nun eh erstmal stabiler werden. Auf den Füßen und insgesamt.

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Re: Was ist das und was kann ich tun?

Beitrag von katiebell » So 13. Jul 2014, 11:32

Schwarze hat geschrieben:bei diesem Befund an mehreren Hufen gleichzeitig ist eine Ursache von Innen schon recht wahrscheinlich, Ich würde deshalb ein BB erstellen lassen und dabei (zusätzlich, ist kein Standard) Zink und Selen bestimmen lassen.
Den Zinkstatus kann man nicht wirklich im Serum bestimmen. Es kann ein Mangel vorliegen, obwohl er im Serum nicht nachweisbar ist. Ein Mangel im Serum taucht erst auf, wenn in den Organen schon lange ein Mangel vorliegt. Also wird in der Regel ein Mangel beim Pferd gar nicht nachgewiesen.

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Re: Was ist das und was kann ich tun?

Beitrag von Samtnase » Di 15. Jul 2014, 16:03

So, mal ein kleines Update.

Meine Stute bekommt nun nur noch abgewogenes Heu aus Netzen und kann auf dem Paddock minimal Gras knibbeln, was dort hervorspriest. Es geht ihr besser, sie sieht besser aus und läuft besser. Aber der Stoffwechsel ist nach wie vor sehr instabil - deswegen bleibt sie in jedem Fall erst einmal fern vom Gras und bekommt neben Heu und Mineralfutter rein gar nichts. Keine Möhre, keinen Apfel ... nichts.

Das Blutbild hat die Sorgen hinsichtlich Leber und Niere nicht bestätigt. Die sind in Ordnung. Allerdings scheint die Leberentgiftung, die bis Mai lief, tatsächlich in die Hose gegangen zu sein. Meine TA hatte mir dafür ein fertiges Präparat gegeben. Heparprotect. Es besteht die Vermutung, dass sie die aus irgendwelchen Gründen nicht richtig verstoffwechselt hat und die Entgiflung nun über Haut und Hufe stattfindet/ stattfand. Auch die Muskulatur scheint beeinflusst, der Muskeltonus ist zu hoch.

Das Antibiogramm zeigte, dass die Lösung, die wir bereits verwenden, passt. Das kranke Gewebe kommt auch tatsächlich etwas zur Ruhe, an einer Stelle am besonders schlimmen Huf wächst bereits gesundes Strahlhorn nach.

Wir arbeiten nun also von zwei Seiten. Innerlich und äußerlich.

Sobald sie stabil ist, werde ich mit ihr den Stall und damit die Haltung wechseln. Die ist bei uns leider eher (sehr) unpassend für sie. Und ich überlege, ob ich das gleich mit dem Anreiten verbinde.

Ich mache die kommenden Tage mal wieder Fotos!

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Re: Was ist das und was kann ich tun?

Beitrag von TinaH » Di 29. Jul 2014, 13:08

Falls ich das schonmal gefragt habe, dann sorry :oops: , aber hast Du schonmal drüber nachgedacht, sie auf PSSM testen zu lassen? Evtl. könnte das die Stoffwechselproblematik erklären.
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