Zehenfußung - nur hinten

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Fjorda
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Re: Zehenfußung - nur hinten

Beitrag von Fjorda » Fr 13. Jun 2014, 13:39

Pat, Du kennst doch ein Pferd mit Knieproblemen: Meinen Dicken! Er mag das Beinchen nicht so gerne nach hinten angeben und hat Probleme mit engen Wendungen. Röntgen vor Ort hat übrigens nur 75 Euro gekostet. Aber du schriebst ja, der wäre in der Klinik schon durchgecheckt.

Stangenarbeit meinte ich nicht dafür, um das Bein selbst vorm Auffußen höher zu heben, sondern um das Pferd insgesamt zu gymnastizieren, sprich Rücken zum Schwingen zu bringen, Entspannung rein zu bringen.... Auch viele Übergange im Roundpen helfen dafür. Eigentlich fangen sie dann an, die Beine wieder schön unter zu setzen. Bei meinem Welsh konnte man richtig zusehen, wie der Rücken von Woche zu Woche weicher wurde. Der war anfangs so verspannt, dass er sich am Rücken/Widerrist überhaupt nicht anfassen lassen wollte. Heute ist er doch schön ruhig und kuschelig geworden.

edit: Ich hatte hier auch schon einige Male eine Osteo, die sogar selbst ausbildet - mit quasi keinen sichtbaren Veränderungen. Dann auf Empfehlung eine frisch ausgebildetet Chiro (die nicht brutal renkt ala Tamme), bei der die Veränderungen im Gangbild quasi sofort sichtbar sind und vor allem auch bleiben. Was ich damit sagen will: Vielleicht noch eine andere Osteo/Chiro ausprobieren????

Andrea&Atila
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Re: Zehenfußung - nur hinten

Beitrag von Andrea&Atila » Fr 13. Jun 2014, 15:00

@pat
ist das Renate N.s Schimmel?
Prüfen Sie hier getätigte Hinweise zu Bildern vor dem Ansetzen des Werkzeuges genauestens vor Ort oder fragen Sie einen fähigen Hufmenschen.

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Pat
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Re: Zehenfußung - nur hinten

Beitrag von Pat » Fr 13. Jun 2014, 15:42

So, bin zurück von der Fotosession, aber ich werde erst heute Nacht dazu kommen, die Flut von Fotos und Filmen rauf und runter zu
laden. Doch ich will euch schn vorab informieren, was für fazinierende Fakten zu Tage traten.

Ich muß auch gleich eine Aussage aus meinem Eingangspost revidieren. Ich dachte ja, ich sei blind oder bescheuert, dass
mir die Zehenfußung früher, als er barhuf, ging nie aufgefallen ist. Tatsache ist, dass er barhuf keine Zehenfußung hat,
sondern ganz normale Trachtenfußung!
Ich hoffe, die Fotos und Filmchen zeigen das auch so deutlich. Ich hab's zuerst mit, dann ohne Beschlag gefilmt und es
war eindeutig. Also ist es auch ein Beschlagsproblem! Und bevor jetzt jemand kräht, dass das vielleicht ein richtiger
Schmied machen hätte sollen, erinnere ich nur daran, dass da auch schon richtige Schmiede dran waren und genau wegen
diesem Problem die Zehen verstärkt werden mußte.
Nächste Woche haben wir einen Termin bei Nupur in der Schmiede. Mal sehen, was er da draufbastelt und wie es dann ist.
Nupur, die Welt blickt auf dich... :))

Nichtsdestotrotz hat er natürlich einige andere Baustellen, die das Problem fördern. Der Rücken sieht etwas abgewohnt aus,
ist aber unempfindlich. Ich konnte keine schmerzhaften Stellen entdecken. Reiterlich ist seine Besitzerin nicht so
super, sie ist aber auch schon 70 Jahre alt, bemüht sich redlich und nimmt Untericht bzw läßt das Pferd bereiten.

Martin
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Re: Zehenfußung - nur hinten

Beitrag von Martin » Fr 13. Jun 2014, 15:59

Pat hat geschrieben:
Ich muß auch gleich eine Aussage aus meinem Eingangspost revidieren. Ich dachte ja, ich sei blind oder bescheuert, dass
mir die Zehenfußung früher, als er barhuf, ging nie aufgefallen ist. Tatsache ist, dass er barhuf keine Zehenfußung hat,
sondern ganz normale Trachtenfußung!
Das verwundert mich weniger. Auch wenn der Duplo leichter ist als ein normales Eisen, hat er schon ein relevantes Gewicht.
Das sehe ich immer in den Gangveränderungen bei den Distanzpferden. Barhuf laufen sie anders als mit Aluminium/Titan und wieder anders als mit Duplos. Das mag zwar auch mit dem Material zusammenhängen, aber das Gewicht ist schon sehr relevant.
Bin gespannt, was passiert, wenn ihr einen leichteren Beschlag verwendet oder die Verteilung des Gewichts des Beschlages anders ist.

Vielleicht klebst Du mal einen EasyShoe und schaust dann. Der ist deutlich leicher als ein Duplo.

Martin

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Re: Zehenfußung - nur hinten

Beitrag von kelte » Fr 13. Jun 2014, 17:00

Ob nicht auch die Erhöhung eine Rolle spielt? Der Duplo ist doch 15mm hoch, was bei einer so diffizielen Sache wie Fußungsvorgang schon ein Kriterium ist.

Grüße

Martin
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Re: Zehenfußung - nur hinten

Beitrag von Martin » Fr 13. Jun 2014, 17:46

kelte hat geschrieben:Ob nicht auch die Erhöhung eine Rolle spielt? Der Duplo ist doch 15mm hoch, was bei einer so diffizielen Sache wie Fußungsvorgang schon ein Kriterium ist.

Grüße
Kann sein, war auch wegen eines noch höheren Beschlages, den ich im Sportbereich verwende, immer meine Befürchtung.
Habe ich bisher allerdings nie bestätigt bekommen. Deshalb kam ich dann zur Vermutung des Gewichts und der Verteilung der Masse am Huf.

Martin

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Re: Zehenfußung - nur hinten

Beitrag von Andrea&Atila » Fr 13. Jun 2014, 17:53

vielleicht wäre auch ein leichterer Kustobeschlag eine ausreichende Maßnahme.

vorausgesetzt es gab keine Unfälle in der zwischenzeit, mein senf dazu:
Ich kenne die beiden und habe den Schimmel mit Sian laufen sehen. An wirkliche gesundheitliche Probleme bei diesem Pferd glaube ich nicht. Der Rücken könnte besser sein, aber dazu wäre wohl eher gute konsequente Gymnastik sinnvoll. Die würde ihn auch insgesamt runder laufen lassen und besser untertreten lassen. Er ist ja meist eher als Hansguckindieluft (vor allem in Gruppen) unterwegs.

Andererseits ist die Reiterin kein Schwergewicht und die beiden kommen sonst seit Jahren sehr gut miteinander klar. Und wenn er zu Hause ohne Beschlag damit keine Probleme hat .... dann sind die Kusto eben platt nach einem Harzritt ... also, ich würde da jetzt nicht zuuuuuu viel HUFProblem reinreden. Ich würde da eher am Sattel resp. Gymnastik ansetzen ..... damit hat sie schon lange Probleme ...

p.s. meine Duplo haben einen Distanzritt über 80km auf solchen Böden nicht überstanden..... der Harz ist diesbezüglich schon echt heftig.
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Re: Zehenfußung - nur hinten

Beitrag von kelte » Fr 13. Jun 2014, 19:13

@ Martin

Also bei meinen beiden Norikern merke ich absolut nichts, was Gewicht betrifft, aber wenn der Schutz mehr als 9-10mm hoch ist, dann gehen sie deutlich anders. Merke das sogar bei Schuhen, mit den 9mm hohen EFs gehen sie noch ganz normal, mit höheren, etwa den EB-Modellen, verändern sie den Schrittablauf. Das gibt sich dann zwar nach dem ersten Tag, etwa auf Wanderritten, aber ich merke deutlich, daß die Schrittlänge etwas kürzer wird (Trachtenlandung bleibt allerdings).

Grüße

Martin
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Re: Zehenfußung - nur hinten

Beitrag von Martin » Fr 13. Jun 2014, 20:01

Interessant.

Ich kann nicht sagen, dass die Höhe keine Auswirkungen hat, aber ich hatte immer die Erwartung, dass es viel mehr sein müsste.

Die Masse der Pferdebeine zur Masse der Beschläge mag auch noch ein Faktor sein. Ich habe diesbezüglich nur Erfahrungen mit Arabern, Angloarabern, Voll- und Halbblütern, sprich eher leichten Beinen.

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Re: Zehenfußung - nur hinten

Beitrag von Pat » Fr 13. Jun 2014, 23:54

Hier der Hinterbeschlag

Bild

zum Vergleich vorne

Bild

ein interessantes Rückenfoto... :?
Bild

Die Videos dauern noch etwas, mein Dorfinternet macht mich gerade rasend... :evil:

Das Gewicht des Beschlags leuchtet mir schon ein (mehr als die Höhe) und das könnte auch das reintreten in den Ballen bei Müdigkeit erklären. Aber warum nur hinten? Vorne macht es ihm anscheinend nichts aus.

Ansonsten hab ich genau drauf geachtet, ob ich irgendwas klemmiges beim Aufheben bemerkt habe - nichts. Er gehört zu den am einfachsten zu bearbeitenden Pferden, weil er schön leicht und geschmeidig in meiner Hand ist.

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