Hufgeschwür öffnen durch Hufpfleger/Schmied

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Yvonne
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Hufgeschwür öffnen durch Hufpfleger/Schmied

Beitrag von Yvonne » Mi 28. Mai 2014, 11:15

Hallo Zusammen,

immer wieder wird man als Hufpfleger darum gebeten.

Wie haltet ihr das?

Rein theoretisch "darf" das doch nur der Tierarzt.

radieschen
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Re: Hufgeschwür öffnen durch Hufpfleger/Schmied

Beitrag von radieschen » Mi 28. Mai 2014, 11:49

also wenns Pferd akut lahm ist und man sieht, wo es herkommt - hübscher schwarzer Kanal oder so - dann kratz ich mich der Geschichte entgegen und mach dann Anguss, sodass es die letzten Millimeter selbst überwinden kann. un weise halt drauf hin, dass ich es nciht darf und sie ggf den TA einschalten müssten, wenns nicht von selber geht.

hatte ich aber bislang nur zwei, dreimal. weit häufiger trifft man ja beim ausschneiden auf alte Geschichten. die leg ich dann schon eher frei, wenns nciht allzu tief geht (dann wieder hinweis, dass aber der TA nochmal gucken muss) und stopf bei bedarf mull mit Betaisodona rein, lass ggf nen Schuh zum drüberziehen da und sag dem Besitzer, er soll selbst auch nochmal ausstopfen/Sauber halten

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Re: Hufgeschwür öffnen durch Hufpfleger/Schmied

Beitrag von Wurzl » Mi 28. Mai 2014, 17:06

Ich mach's lieber selbst auf, da TA gerne zu viel und zu tief und an mehreren Stellen schneidet - dann hat man wieder wochenlang Malheur wegen dünnen Stellen und so.
Am liebsten mit dem Dremel (5mm Fräskopf). Da macht man nicht viel kaputt, aber der Druck - vorallem wenn's unter der Eckstrebe / Trachte ist - geht raus. Dann etwas Magic Cushion oder Knet rein.

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Re: Hufgeschwür öffnen durch Hufpfleger/Schmied

Beitrag von Laddie » Mi 28. Mai 2014, 18:32

Ich halte es grundsätzlich so wie das radieschen. Das mit den alten Geschwürhöhlen begegnet mir grad wieder häufiger. Eine Traberstute hatte an einem Hinterhuf die komplette äußere Hälfte des Hufs unterhöhlt, war aber laut Besi nicht lahm gewesen :?

Wenn ich die Stelle offensichtlich finde und alles schon so reif ist, daß es einem nach wenigen mm entgegenläuft, finde ich es ok es selbst zu machen. Neulich wurde mir bei einem Pferd alles aber zu tief, und ich verwies die Besi an den TA. Hinterher hat sie es vom Schmiedehivi an ihrem Stall weiter aufschneiden lassen :roll: Aber ich habe mich sicherer gefühlt, gerade auch weil das eine ist, der ich nicht so richtig traue.
Viele Grüße, Ariane

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Re: Hufgeschwür öffnen durch Hufpfleger/Schmied

Beitrag von Yvonne » Mi 28. Mai 2014, 19:31

Ich halte es auch so wie das Radieschen ;)

Mich hat die Tage nur sogar eine Nichtkundin drum gebeten :shock: und es machen hier auch die meisten Schmiede ohne zu zögern...daher dachte ich, ich frag euch mal...
(natürlich hab ich dankend abgelehnt und an den TA verwiesen)

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Re: Hufgeschwür öffnen durch Hufpfleger/Schmied

Beitrag von Wurzl » Mi 28. Mai 2014, 20:42

Ja, klar, ist schon sicherer, wenn's der TA macht - nur find ich halt deren Arbeit am Huf meist ... hmmm, naja ...
Und ich denk mir oft - lieber mach ich's gleich auf, dann kann das Pferd gleich wieder (besser) gehen. Ansonsten kann halt sein, dass erst in 2-3 Tagen der TA kommt.

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Re: Hufgeschwür öffnen durch Hufpfleger/Schmied

Beitrag von Martin » Mi 28. Mai 2014, 22:29

Yvonne hat geschrieben:Ich halte es auch so wie das Radieschen ;)

Mich hat die Tage nur sogar eine Nichtkundin drum gebeten :shock: und es machen hier auch die meisten Schmiede ohne zu zögern...daher dachte ich, ich frag euch mal...
(natürlich hab ich dankend abgelehnt und an den TA verwiesen)
Das ist Alltag. Die Pferdebesitzer wissen meist, dass Hufschmiede und Hufpfleger das oft besser können als TA's.
Ich bekam kürzlich einen Anruf, ob ich nicht mal schauen könnte. Die TA hätte ein Hufgeschwür ausgeschlossen und will jetzt mit Verdacht auf Hufbeinfissur in der Klinik röntgen. Die Besitzerin wollte aber unbedingt meine Bewertung, denn wenn ein Geschwür vorliegen würde, würde ich das finden, so die Argumentation.
Vor Ort war dann das passende Gefäß gefüllt, es lag eindeutige Pulsation vor und mit der Zange konnte ich eine eindeutige Reaktion auskösen. Ein kleiner Schnitt und die Sache war erledigt. So oder so ähnlich erlebe ich das häufiger. Leider auch anders herum. Da wird tagelang vom TA nach einem Geschwür gesucht und es ist eine Huferehe. :shock:

Rechtlich ist die Sache unklar. Wen die rechtliche Erörterung interessiert, der schaue mal bei den Hufschmieden nach. Dort wird das schon seit Jahren kontrovers diskutiert.

Martin

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Re: Hufgeschwür öffnen durch Hufpfleger/Schmied

Beitrag von Laddie » Do 29. Mai 2014, 08:31

Wurzl hat geschrieben:Ja, klar, ist schon sicherer, wenn's der TA macht - nur find ich halt deren Arbeit am Huf meist ... hmmm, naja ...
Und ich denk mir oft - lieber mach ich's gleich auf, dann kann das Pferd gleich wieder (besser) gehen. Ansonsten kann halt sein, dass erst in 2-3 Tagen der TA kommt.
Ich gehe gerne auf Nummer sicher weil ich echt keinen Bock auf Ärger habe. Es gibt natürlich viele Besis, die damit entspannt umgehen, aber manche eben auch nicht. Ich finde ich vergebe mir nichts wenn ich an den Tierarzt verweise, das macht nach meinem Dafürhalten einen seriösen Eindruck. Da hat aber wohl jeder eine individuelle Hemmschwelle.

Allerdings muß ich Wurzl recht geben, was das Krater-schnibbeln betrifft, und ich gebe immer den Hinweis an die Besi, darauf zu achten, wenn es irgendwie geht, daß keiner Riesenlöcher ins Horn schnitzt.
Viele Grüße, Ariane

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Re: Hufgeschwür öffnen durch Hufpfleger/Schmied

Beitrag von Fritz » Do 29. Mai 2014, 10:48

Wurzl hat geschrieben:Ja, klar, ist schon sicherer, wenn's der TA macht -
nach einigen Erfahrungen mit Hufgeschwüren, stellt sich mir die Frage warum es sicherer ist wenn es der TA macht? Bei allen Hufgeschwüren, die wir hatten (und das waren, bevor er barhuf lief, nicht wenige) wurde immer viel geschnitten und manchmal nichts gefunden. Mit dem Resultat, dass er mit Verband in der Box bleiben musste. Ich vertraue in Sachen Hufe eher meiner Hufpflegerin, die seine Hufe und Probleme auch kennt.

Oder meinst du die Medikamentengabe durch den TA, die ja meist aus Entzündungshemmern besteht? Die sind bei einem Geschwür ja eher kontraproduktiv, oder?
In Sachen Wundversorgung wüsste ich auch nicht was der TA besser machen kann. Unser Pferd wurde mit Betaisadonna behandelt, bekam einen Verband und durfte nicht laufen.

Wenn es sein muss rufe ich natürlich den TA, aber meine erste Wahl bei Verdacht auf ein Hufgeschwür ist da erst mal der Hufpfleger.

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Re: Hufgeschwür öffnen durch Hufpfleger/Schmied

Beitrag von Laddie » Do 29. Mai 2014, 11:09

Es heißt immer wieder hier und da sinngemäß, daß alles, was in Richtung Leben (in diesem Falle Lederhaut) geht, als OP gilt und Tierarztsache ist. Wie es genau rechtlich ist kann ich nicht sagen. Für mich sehe ich das so, daß ich eher das Nachsehen habe, wenn mir dabei was passieren sollte, als wenn es der TA verhaut. Ich bin vor dem Hintergrund nicht ganz so risikofreudig.
Viele Grüße, Ariane

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