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Lederhautreizung
Verfasst: So 22. Dez 2013, 16:28
von Lilli
Und nun in eigener Sache und ich möchte gern jede unterschiedliche Meinung, von jedem hören
Mein Rehepony, Rehe vor gut einem Jahr, läuft seit ca. 2,5 Monaten wieder mit den anderen im Bewegungsstall. Meine Pferde laufen recht viel, auf Kunststoffplatten z.T. mit Sand, geschotterten Laufwegen, weicher Boden und auch auf dem Reitplatz mit Hackschnitzel und Sandgemisch. Abrieb ist gut vorhanden.
Die kleine Maus läuft tapfer, lahmfrei auch auf dem gefrohrenen Boden. Die ebenen Platten sind gar kein Problem. Das Hufwachstum ist dem Abrieb angepaßt. Sie hat wieder eine schöne Sohlenwölbung, leider noch eine leicht Rotation VR und beidseits eine hübsche Sohlenschwiele
Nun sind die Hufe immer mal wieder recht warm, noch nicht heiß, aber zu warm für normal. Der VR zeigt hin und wieder etwas mehr Puls. Sie läuft aber gut, recht unfühlig und wir haben mit kurzen spazieren über Teer angefangen. Da hier schon Schnee lag, sind recht viele Steinchen gestreut, aber auch das pakt sie ohne Zucken.
Jetzt bin ich unschlüssig. Ich denke, die Hufe sind warm, weil es schon mehr Belastung ist, durch das mehr an Bewegung, die Lederhaut ist gereizt. Eine Entzündung, würde wohl mehr Probleme bereiten, außerdem wäre dauerhaft Hitze.
Die Wochen nach der Zusammenführung 24h habe ich ihr die Schuhe (Classics) angelassen bzw. für ein paar Tage gecastet. Ein Cast ist in 5 Tagen durchgelaufen. Jetzt würde ich das ungern machen, der Boden ist durch das Eis zu glatt, es wäre zu gefährlich, ich müßte sie wieder trennen und damit aber natürlich auch die Bewegung stark einschränken.
Was ratet ihr? Bißchen durchhalten lassen und hoffen die Reizung verschwindet, wenn der Huf sich vollständig angepaßt hat?
Trennen und nochmal casten?
Futter ist nur Heu, Mifu und derzeit Entgiftung mit Zeolith. Kommt die Wärme evtl. von der Entgiftung? Sind wir jetzt 2 Wochen dabei.
Re: Lederhautreizung
Verfasst: So 22. Dez 2013, 16:49
von kelte
Warm kann viel sein, von eh ganz normal, bis Reizung von Irgendwas.
Ich würde die Tragränder auf Sohlenniveau arbeiten und berunden (nimmt Druck/Reizung von der Wandlederhaut), Schuhe anziehen (schützt allgemein und mit Spikes rutscht sie nicht) und Einlagen verwenden (beugt Reizung der Sohlenlederhaut vor).
Damit wäre eigentlich alles abgedeckt, was Probleme bereiten könnte.
Grüße
Re: Lederhautreizung
Verfasst: So 22. Dez 2013, 17:49
von Annette
Wenn VR sowohl noch leichte Rotation als auch mehr Puls als z.B. VL ist, würde ich persönlich harten und/oder gefrorenen Boden ohne Unterpolsterung vermeiden. VR ist ja dann noch nicht in voller Anbindung runtergewachsen und daher nicht voll belastbar.
Mein EMSler hatte auch oft wärmere Hufe und etwas mehr Pulsation als normal. Der war stoffwechselmäßig so schlimm dran, dass auch bei reiner Heu- und MiFufütterung das System nicht im Griff war, demzufolge die Hufe immer m.o.w. instabil. Kannst Du das bei Dir ausschließen? Ist ja jetzt die "Jahreszeit" für sowohl IR als auch ECS.
Re: Lederhautreizung
Verfasst: So 22. Dez 2013, 18:22
von Heike4
Bei Rehe und Futter nur Heu, werde ich immer aufmerksam.
Mein Schimmelchen hatte auch nur Heu und buckelig hart gefrorene Böden, die wenig eigene Bewegung zuließen und Reiten oder andere Bewegung war überhaupt nicht möglich, da alles glatt war.
Aber es war eben Heu adlib.... und das reichte aus um eine Rehe zu produzieren, vielleicht ja in Kombi mit dem buckelig gefrorenem Boden.... eisig kalt war es damals auch....
Ich wäre jedenfalls derzeit auch vorsichtig mit warmen Hufen und würde zur Vorsicht lieber Schuhe anziehen wollen.
Bei Schnee und Eis rätsele ich jetzt wo du bist.... bei uns in Niedersachsen sind nette 13 Grad am Tage derzeit.....

Re: Lederhautreizung
Verfasst: So 22. Dez 2013, 20:49
von Lilli
Buuh 13 Grad

Im Hochschwarzwald, viel Wind, viel Schnee, hartes Klima, nix gemäßigt
Annette, ja IR und hochsensibel. Erwischt sie zuviel Heu, kann das schon die IR wieder aufflammen lassen. Deshalb denke ich auch, die Hufe sind noch nicht ganz stabil und auch der Stoffwechsel noch nicht. Wir arbeiten daran. Hatte sie jetzt fast ein Jahr getrennt, bzw. tagsüber mit der netten Arabärin oder dann mit allen zusammen und Nachts alleine, zum diätieren und Hufe ruhen lassen. Allerdings muß ich dann 2x fahren und es sind leider 20km eine Strecke.
Ähnlich wie bei Heike. Deshalb habe ich jetzt wieder alle zusammen und mir wäre es auch sehr recht, wenn es so bleiben könnte.
Kelte, ja so habe ich das die ganze Zeit gemacht. Mein Gedanke war dann halt auch noch, daß der Huf ja schon auch mal wieder etwas länger einen Reiz braucht, um sich stabilisieren zu wollen. Wenn ich sie immer beim kleinsten Anzeichen polster und boote, bleibt der Reiz ja weg und der Huf muß sich nicht anpassen
Wie gesagt, sie läuft echt gut, auch auf dem harten Boden. Hatte mich noch sehr gewundert.
Heute Abend, Hufe nur leicht warm, kaum noch Puls VR, Links ganz weg, trotz Sturm und Regen bei uns, und somit den ganzen Tag Gerenne

Re: Lederhautreizung
Verfasst: So 22. Dez 2013, 21:13
von kelte
Wenn du den Huf als übermäßig warm empfindest, dann ist er nicht gesund und sollte sich an gar nichts anpassen müssen, er sollte erst gesund werden.
Abgesehen davon kann man mit entsprechenden Einlagen ebenfalls eine GESUNDE Reizung erzielen, ohne eine Überreizung zu riskieren.
Grüße
Re: Lederhautreizung
Verfasst: So 22. Dez 2013, 21:16
von Lilli
Genau, das ist dann mein anderer Gedanke....
Re: Lederhautreizung
Verfasst: So 22. Dez 2013, 21:37
von Heike4
@Lilli ich arbeite mit automatisch sich öffnenden Toren, da ich auch nur 1 x täglich zu den Pferden fahre. Diese Lösung ist zu verwirklichen mit Strom und auch ohne Strom, dann mit kl. Haushaltsbatterien, die 2 Jahre im Schnitt das Tor sich öffnen lassen.
So trenne ich die drei "Dicken" für einige Stunden von den beiden mit deutlich mehr Futterbedarf ab. Drei Mahlzeiten gemeinsam und eine getrennt. Nur so kann ich Kathie 16+ kg Heu am Tag geben, während die anderen 9 kg bekommen..... Bei denen mit 9 kg ist eben auch das kl. Hufreheschimmelchen, doch der sieht mit den 9 kg gut aus... ein wenig runder Heubauch, aber kein Speck und er wird 4-5 x wöchentlich geritten.
Mit dieser Technik regele ich im Sommer die Heufütterung für Kathie (4 Mahlzeiten) und regele für die anderen zwei Heumahlzeiten und dann den Weidezugang. Denn auch da fahre ich nur 1 x täglich hin.
Ich hab einfache Strecke 8-10 km, Sommeranlage und Winteranlage sind jeweils woanders. Im Sommer eben ohne Stall.
Re: Lederhautreizung
Verfasst: Mo 23. Dez 2013, 14:19
von Annette
Lilli, meiner war hochgradig IR, selbst mit gewaschenem Heu <8% Zucker und balanciertem MiFu war der Insulinwert nicht im Griff (zu hoch). So wird die Lamellenschicht nie fest. ich hatte ihn die letzten Jahre ständig mit Duplos und Luwexrehepolster beklebt. Die Jahre davor war er barhuf und immer, wenn ich anfing, mit ihm mehr zu machen, weil er im Paddock gut war (und schon 1 Jahr seit der letzten Rehe her war), wurde er wieder schlechter, weil die Hufe unter dem Stoffwechsel, den er hatte, nie stabil genug für Belastung (hier auch Toben im Paddock gemeint) waren.
Sprich: wenn der Stoffwechsle den Huf instabil macht, wird er nicht durch "Reiz" besser, sondern muss dann eben mechanisch unterstützt werden durch Polster.
Dann kann sich das Pferd eher mehr bewegen und so hat man vielleicht die Chance, den Stoffwechsel zu verbessern.
Re: Lederhautreizung
Verfasst: Di 24. Dez 2013, 10:00
von Lilli
Annette hat geschrieben:Lilli, meiner war hochgradig IR, selbst mit gewaschenem Heu <8% Zucker und balanciertem MiFu war der Insulinwert nicht im Griff (zu hoch). So wird die Lamellenschicht nie fest. ich hatte ihn die letzten Jahre ständig mit Duplos und Luwexrehepolster beklebt. Die Jahre davor war er barhuf und immer, wenn ich anfing, mit ihm mehr zu machen, weil er im Paddock gut war (und schon 1 Jahr seit der letzten Rehe her war), wurde er wieder schlechter, weil die Hufe unter dem Stoffwechsel, den er hatte, nie stabil genug für Belastung (hier auch Toben im Paddock gemeint) waren.
Sprich: wenn der Stoffwechsle den Huf instabil macht, wird er nicht durch "Reiz" besser, sondern muss dann eben mechanisch unterstützt werden durch Polster.
Dann kann sich das Pferd eher mehr bewegen und so hat man vielleicht die Chance, den Stoffwechsel zu verbessern.
Und ich kann mich erinnern, daß du ihn mit 9 hast einschläfern müßen

Das tut mir sehr leid, aber hilflos deprimiert bin ich schon selber seit einem Jahr.
Die Rotation war beidseitig, VR schlimmer. Da VL keine mehr vorhanden ist und VR noch schlappe 4 Grad sind, kann man denke ich schon von einer besseren Anbindung ausgehen. Allerdings denke ich auch, noch nicht wieder ganz gut. Der Zehenbereich der Hufe ist auch noch nicht vollständig runtergewachsen. Es gibt keine Flares, keine Faulheit, die seitliche weiße Linie ist wunderbar geschlossen und gelb.
Selbstverständlich bekommt das Pferd Schutz und Polster sobald es auch nur ansatzweise fühlig läuft!!!! Hatte ich doch geschrieben.
Aber sie läuft sehr gut, lahmfrei auch auf dem gefrohrenen Boden. Und die Rehe ist nicht das einzige Problem, Reiten wird man sie nie mehr können.
Die Hufe sind seit 2 Tagen wieder normal warm und nur minimal Puls. Scheint wirklich nur eine Reizung durch den hartgefrohrenen Boden gewesen zu sein. Der ist jetzt nämlich sogar bei uns abgetaut. Damit haben auch "gesunde" Pferde immer wieder Probleme, wenn ich mich so an diverse Freds hier erinnere.
Also, mein Rehepony wird nicht gequält und darf trotz IR weiterleben.
Ich denke aber schon, das der Huf einen gewissen Reiz braucht, um sich weiterzuentwickeln. Auch gesunde Hufe verkümmern unter Dauerschutz, wie z.B. Hufeisen.......