Strahlprobleme

Alles was den Huf gesund erhält bzw. Hufkrankheiten
saskia
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Re: Strahlprobleme

Beitrag von saskia » Do 5. Jan 2012, 00:34

Ich hab mir jetzt nicht den ganzen thread nochmal durchgelesen, nur die aktuellen postings, daher weiss ich grad nicht, ob das Thema schon zur Sprache kam : behandelt ihr eigentlich auch "von innen" die Probleme? (Stoffwechsel unterstützen). Ich wundere mich nämlich grad einfach nur : meine Pferde sind auch auf der dauernassen Weide und auf dem dauermatschigen Paddock, und das Stroh ist auch klamm usw, und trotzdem gammelt nix im Huf, und das, obwohl die Hufe auch noch nicht die beste Form haben. Hufe sind zwar aufgeweicht, aber nix gammelig. Wie ist das denn bei euch mit den anderen Pferden, die mit euren unter den gleichen Umständen leben? Haben die auch alle diese Probleme?
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Chicsy
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Re: Strahlprobleme

Beitrag von Chicsy » Do 5. Jan 2012, 02:51

Hmm.. also ich kann gar nicht sagen wie es bei den anderen Pferden aussieht. Herumjammern tue auf jeden Fall nur ich was Strahlfäule angeht. Und ob die anderen Pferde fühlig gehen ist auch schwer zu sagen, weil alle Pferde die geritten werden (bis auf eins) beschlagen sind. Und dieses eine andere gerittene Barhufpferd hat keine Probleme mit Strahlfäule und Strahlpilz, allerdings sehen die Hufe in meinen Augen grauenhaft aus. Extrem flügelnde Wände und Strahl ohne Bodenkontakt. Der läuft ein wenig fühlig aber kein Vergleich zum Nemo.
An was für Stoffwecheselprobleme denkst du? Auf Magenprobleme habe ich Nemo schon behandelt. Dadurch ging zwar sein Blähbauch weg, nicht aber die Fühligkeit. Blutbild vor einigen Moanten hat schwer erhöhte Leberwerte gezeigt, deren Ursache bis heute nicht bekannt ist. Möglich wäre eine Stoffwechselproblematik auf jeden Fall, ich wüsste leider nur nicht was für eine.

saskia
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Re: Strahlprobleme

Beitrag von saskia » Do 5. Jan 2012, 11:31

Ich hab eigentlich keine bestimmte Stoffwechselstörung im Sinn, dazu gibt es vermutlich zu viele unterschiedliche Möglichkeiten der Defizite oder Überschüsse an bestimmten Stoffen. Blutbilder sollen da ja auch nur begrenzt aussagefähig sein, da z.B. bestimmte Mineralien organgebunden sein sollen und somit nicht im Blut "herumschwimmen", jedoch da wo sie benötigt werden (in den jeweiligen Organen), durchaus in ausreichender Menge vorhanden sind. Folglich ergäbe ein Blutbild einen "Mangel" an solchen Stoffen, es wird gezielt zugefüttert und - man erreicht damit einen Überschuss, der die Balance im Stoffwechsel noch mehr durcheinander bringt.

Das einzig sinnvolle bei Stoffwechsel-Imbalancen soll angeblich eine Futteranalyse sein. Ich selber hab noch keine machen lassen, da bei uns ja alles in Ordnung scheint (Hufe okay bis auf die weiterhin zu bearbeitenden Imbalancen, Pferde machen insgesamt einen vitalen Eindruck), aber laut Forenmeinungen soll die Analyse mit Beratung bei Iwest sehr gut sein. Einige finden auch NHC Mooshof sehr gut. Im Falle dass es bei uns bergab ginge und ich es alleine nicht wieder zügig auf die Reihe bekäme, würde ich mich bei einer der genannten Stellen nach einer Analyse erkundigen, also was ich da machen/einschicken muss, was es kostet usw., und anschliessend auch deren Empfehlungen berücksichtigen.
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Re: Strahlprobleme

Beitrag von diala » Do 5. Jan 2012, 14:01

ich habe von 12 Hufen einen einzigen, der mir immer wieder Sorgen macht. Sieht über Wochen gut aus, dann entdecke ich irgendwann einen Haarriss in der mittleren Strahlfurche, und wenn ich da nachschaue, ist darunter bis in die Tiefe alles modrig. Hier habe ich definitiv das Gefühl, dass die Schwäche von innen kommt (20j und meistens leicht übergewichtig). Der Huf ist zwar nach gut 2 Jahren barhuf relativ eng und hoch geblieben, aber der andere sieht genau gleich aus, und hat nie Probleme... In den Momenten, wo dieser eine Huf sich meldet, ist sie aber immer ringsum fühliger, als in guten Phasen.

ich kann es jeweils mit austamponieren und Jodtinktur oder Hoof-Thrush wieder wegbringen, aber es geht jeweils harzig. Ich habe kürzlich was neues ausprobiert (in Anlehnung an White Lightning Liquid): habe Salatessig mit Javel-Wasser 1:1 gemischt, Watte damit getränkt und unter den Huf, Gefrierbeutel drum, und über Nacht in den Hufschuh gestellt. Das stinkt erbärmlich, man muss schnell arbeiten (mit Handschuhen), und atmet die Gase bloss nicht ein!!!! aber drei Tage später war aus dem tiefen Riss eine trockene, feste Grube geworden - die Strahfäule ist (wieder mal) weg, und das Pferd läuft bestens ohne Schuhe durch die Landschaft. Bin gespannt, wie lange es dieses Mal anhält...

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Re: Strahlprobleme

Beitrag von Chicsy » Do 5. Jan 2012, 15:01

Danke für den Tipp mit dem Jadewasser. Habe schon im Chemikalenversand nach Natrizmchlorat geschaut ist dann aber doch ein wenig teuer. Jadewasser ist sicher günstiger. Wo kann man das eigentlich kaufen? Einatmen würde ich ClO2 auch nicht unbedingt. Riecht schon unterm Abzug nicht so gesund...
Gaiter müsste ich dann halt wegschrauben. Hab keine Lust auf Bleichflecken.

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Re: Strahlprobleme

Beitrag von diala » Fr 6. Jan 2012, 00:12

Chicsy hat geschrieben:Danke für den Tipp mit dem Jadewasser. Habe schon im Chemikalenversand nach Natrizmchlorat geschaut ist dann aber doch ein wenig teuer. Jadewasser ist sicher günstiger. Wo kann man das eigentlich kaufen? Einatmen würde ich ClO2 auch nicht unbedingt. Riecht schon unterm Abzug nicht so gesund...
Gaiter müsste ich dann halt wegschrauben. Hab keine Lust auf Bleichflecken.
Javel-Wasser, nicht Jade. Bei euch ist das anscheinend identisch mit DanKlorix (Natriumhypochlorit) http://www.danklorix.de/umwelt.html (wenn man das hier nicht verlinken sollte, bitte löschen!)

ich möchte nochmals alle, die hier lesen, eindringlich darauf hinweisen, dass die Dämpfe nicht eingeatmet werden sollten, und dass Hautkontakt vermieden werden sollte!!!!! Bei versehentlichem Hautkontakt sicherheitshalber sofort mit viel Wasser spülen, obwohl die Lauge in der Mischung eigentlich nicht mehr sehr aggressiv sein sollte. Beim Mischen darauf achten, dass nichts in die Augen gerät. Spritzen tut's nicht, aber auch hier: sicher ist sicher.

Zur Relativierung der Gefahr sei aber auch bemerkt, dass Javelwasser ein "gewöhnlicher" Haushaltreiniger ist, der bei uns in jedem Putzschrank steht. Aber eben, lieber Vorsicht als Nachsicht.... normalerweise wird Javel ja auch mit Wasser verdünnt, nicht mit einer schwachen Säure. Die Chlordämpfe sind aber in der Konzentration, wie sie mit dem Essig zusammen entstehen, stark reizend für die Atemwege, und auch leicht giftig (je nachdem wieviel man davon einatmet), aber schnell abbaubar.

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