Strahlprobleme

Alles was den Huf gesund erhält bzw. Hufkrankheiten
Aleike
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Re: Strahlprobleme

Beitrag von Aleike » Mi 19. Okt 2011, 11:28

Einfach nix am Strahl zu machen hat sich bei mir auch nicht bewährt.

Dann bilden sich kleine Ritzen und Vertiefungen, die man zuerst gar nicht sieht, aber wenn man mit dem Hufkratzer nachprokelt, ziemlich tief sind. Bemerkt man es früh genug, kann man solange prokeln bis sich zeigt, welche Schicht sich gern ablösen möchte (bzw. man schon hätte entfernen sollen). Bemerkt man es zu spät, hat man einen unschön zerfressenen Strahl oder eine megatiefe mittlere Strahlfurche drunter - ist mir vor einiger Zeit vorn links passiert.
Besonders scheint das zu passieren, wenn ich an den Trachten gekürzt und den Strahl nicht angepasst habe, das scheint er nicht zu mögen.
Gehe ich aber regelmäßig und auch zwischendurch an den Strahl, möglichst viel indem ich die "Fetzen und Fetzchen" abziehe und dabei dem folge was der Strahl vorgibt (also wenig schneide), bleiben die mittleren Strahlfurchen offen, aber flach. Oft geht auch eine ganze flache Schicht Strahl dabei runter. Das kommt mir so vor wie bei den Hufen, die ja durch Bröselhorn auch oft anzeigen, wo sie hinwollen.
Bei den hiesigen feuchten Verhältnissen kommt es eh nur selten zu so einer Verdichtung und-härtung des Strahls wie von Pete Ramey beschrieben.

Soweit meine Ein-Pferd-Erfahrung.

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Lesley
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Re: Strahlprobleme

Beitrag von Lesley » Mi 19. Okt 2011, 11:33

skywalker hat geschrieben:Ich wollte keine WErbung machen ;-).
Sowas ist ok und auch gewünscht! Es dient ja dem Erfahrungsaustausch. ;)
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Re: Strahlprobleme

Beitrag von Fjorda » Mi 19. Okt 2011, 12:51

Hat von Euch mal jemand EMa probiert? Müsste doch theoretisch auch helfen?!? :think:

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Re: Strahlprobleme

Beitrag von Lesley » Mi 19. Okt 2011, 13:05

Ich selber bin von der EMa Geschichte nicht so überzeugt. Aber jeder, wie er mag. ;)
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Re: Strahlprobleme

Beitrag von Chicsy » So 25. Dez 2011, 22:46

Ich muss den Thread aus aktuellem Anlasss mal nochmal hochholen...

Nemo hatte schon seit ich ihn habe massive Probleeme mit Strahlfäule oder Strahlpilz in den mittleren Strahlfurchen. Im trockenen Sommer und im trockenen November wurde es dann besser und sie sind ziemlich zugewachsen, jetzt bei dem feuchten Boden tritt es so massiv auf wie nie zuvor. Meine bisherige Behandlung sieht so aus, dass ich sie seit ca. 2 Wochen täglich mit Spülilösung ausschrubbe (wie desinfiziere ich eigentlich die Büste danach wieder? Bisher habe ich sie immer nur heiß ausgespült und trockenen lassen, aber das reicht natürlich nicht aus) und anschließend mit Wasserstoffperoxidlösung spüle. Die Lösung war mal 3%ig, ist aber inzwischen viel weniger konzentriert. Trotzdem geht mein armes Pony bei der Behandlung jedes Mal fast in die Luft. Auch das Ausschrubben mit Spüli findet er schon unangenehm. Daher möchte ich eigentlich keine frische Wasserstoffperoxidlösung ansetzen. So verdünnt wie sie momentan ist wird sie dagegen kaum eine Wirkung haben und daher bin ich auf der Suche nach etwas, was gut wirksam, aber weniger schmerzhaft ist.
Was könnte ich da ausprobieren (schlagt bitte nicht Dreifach-AB-Creme vor, da habe ich noch keine Bezugsquelle auftun können)? Wollte ja auch mal Klausan ausprobieren. Mild genug wäre das vermutlich, aber ist das wirksam genug? Ich hätte eigentlich schon gern erstmal ein "Hammer"-Mittel, wenn es sich gebessert hat, kann ich ja immernoch auf etwas pflanzliches umsteigen...

Hier die Fotos von vor ca. einer Woche. Inzwischen hat sich die Situation trotz Behandlung noch verschlimmert. Vor allem gehen die Strahlfurchen noch viel tiefer in den Huf rein (also Richtung Ballen):
Bild

Bild

Da mein Pony jetzt wieder sehr schlecht läuft und mit zusätzlichem Druck auf den Strahl (Strahlpolster) lahm, glaube ich mittlerweile, dass der Strahlpilz mit eine der Ursachen für seine Fühligkeit ist.

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Re: Strahlprobleme

Beitrag von Pat » So 25. Dez 2011, 23:02

Als erstes müßte die mittlere Strahlfurche so weit wie möglich freigeschnitten werden. Sehr scharfes Messer nehmen und vorsichtig alles Schwarze entfernen.
Die besten Ergebnisse habe ich bislang mit Hornpads und Thrush remedy (alles mal googlen) im täglichen Wechsel gesehen.

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Re: Strahlprobleme

Beitrag von Chicsy » So 25. Dez 2011, 23:24

Vielen dank für deine Antwort!

Da ich die Hufe meines Ponys nicht selbst bearbeite, besitze ich leider kein gescheites Hufmesser. Mit meinem Billigteil habe ich es schon versucht und die ganz losen Fransen weggeschnitten, mehr geht damit aber leider nicht.
Das Thrush Remedy hört sich gut an. Was hat das für eine Konsistenz? Weil zu flüssiges Zeug wird in dem Matschpaddock sofort wieder rausgespült (und Watte hält auch nicht). Gut, einige Nächte könnte ich die getränkte Watte dann auch mit Klebeband am Huf festkleben und Hufschuhe anziehen.
Leider müsste ich das auch erst bestellen und ich bin nur noch bis zum 31. ganztags da (bis dahin wäre 3x täglich behandeln kein Problem), anschließend geht max noch 1x täglich. Daher wäre mir etwas was ich sofort in der Apotheke oder so kaufen kann lieber gewesen.

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Re: Strahlprobleme

Beitrag von bergziege » Mi 28. Dez 2011, 20:59

Hallo Chicsy,

ich fürchte wenn Dein Pferd auf einem Matschpaddock lebt, wirst Du um regelmässige Behandlung nicht drumherum kommen. Allerdings sollte einmal täglich auch genügen. wenn der Huf mal gesundet ist, reicht auch alle paar Tage profilaktisch.

Leider kenn ich auch auch kein Wunder-Mittel aus der Apotheke. Was aber bei ner Freundin grad super gewirkt hat ist White Lightening (zB bei Strohm) Sie hat es eine Nacht mit Tüte und Hufschuh drauf gelassen und sämtlicher Gammel war weg.

Wovon ich persönlich abraten würde, ist tägliches Waschen, vor allem nicht mit Spüli. Jedermann weiss doch was passiert, wenn wir zu lange in der Badewanne liegen. Die Haut (=Horn) wird weich und löst sich. Dadurch weichst du das Hufhorn immer mehr auf und selbst gesundes Horn wird noch anfäklliger (der Matschpaddock ist ja schon nass genug) für Keime und Gammel. Ich würde lieber hingehen und den Huf mal "trocken legen". Desinfizieren kannst du zB vorher kurz mit Wasserstoffperoxid 10% (in der Apotheke für kleines Geld erhältlich) . Das Trocknen kannst Du verschiedenlich bewerkstelligen: Pferd auf dicke Decke oder Handtücher stellen, Hufe Föhnen und Pferd im Trockenen stehen lassen, trockene Box, Reithalle, eigentlich völlig egal.

Ich wünsch Dir viel Erfolg und noch mehr Geduld.

Liebe Grüße
Moni

PS: nur eine Idee: die Trachten sehen doch arg lang aus. Engen die den Strahl evtl. ein und er kann gar nicht "luftiger" und trockener werden. Wäre (falls es für Dich in Betracht kommt) mal interssant in der Hufbeurteilung. Vielleicht würde sich das Problem der wiederkehrenden Probleme durch etwas andere Hufbearbeitung beheben lassen.... wie gesagt, ist nur so eine Idee
Alles zu seiner Zeit

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Re: Strahlprobleme

Beitrag von Chicsy » Mi 28. Dez 2011, 23:22

Dank für deine Antwort.

Hmm... also ich lasse ihn ja nicht in Spülilösung herumstehen. Ich könnte den Matsch auch mit klarem Wasser abwaschen, aber ich denke mal dass ich mit Spüli mehr keimbelastetes Material wegbekomme und wenn ich nach meine Händen gehe, dann trocknen die von Spüli eher aus als von purem Wasser. Trocknen ist nur solange möglich wie ich Nemo draußen habe (wobei das beim momentanen Wetter auch nicht geht, da steht sogar der Putzplatz teilweise unter Wasser). Ich hoffe ja nun sooo auf Dauerfrost, dann wäre das Matschproblem zumindest vorübergehend gelöst.
Wasserstoffperoxid habe ich ja und verwende es auch, allerdings ist das für Nemo sehr schmerzhaft. Werde es jetzt erstmal mit Trush Remeny (gestern bestellt, heute angekommen) versuchen und wenn der Matsch nicht mehr so tief ist dass ich Angst habe meine Hufschuhe dort ausgraben zu müssen, werde ich das auch mal über Nacht einweichen lassen. Auerdem benutze ich seit gestern Clotrimazol-Creme, in der Hoffnung, dass sie gegn den ´´

Zu den Trachten: also die sehen auf den Fotos wieder mal sehr viel länger aus als in echt. Allerdings sehr ungleich lang (so gewollt von meinem letzten Hufpfleger)... Ob weiter kürzen Sinn macht ober die Fühligkeit nur weiter verstärkt kann ich nicht sagen. Das möchte ich auch nicht entscheiden. Ich bearbeite die Hufe ja nicht selbst. Ich finde aber auch, dass seine Hufe leider recht eng sind...

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Re: Strahlprobleme

Beitrag von SilentDee » Do 29. Dez 2011, 01:17

Ich finde den Huf schon arg schief... *grübel*

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die tiefe mittlere Strahlfurche echte Lahmheit, Pulsastion, Entzündung der inneren Strukturen usw. zur Folge haben kann, wenn sie sich erst mal zwischen den Ballen in die Tiefe ausbreitet. Wenn es dem Pferd schon weh tut, ist es nah am Leben.
H2O2 brennt ja nicht wirklich, ich nutze es in 3%iger Lösung auch auf meiner Haut bei tieferen Schnitten usw.

Meiner Erfahrung nach muss da Druck wirken, damit der Wachstumsimpuls es schafft, die Furche zu schliessen - und das geht meist nicht ohne ungutes Gefühl beim Pferd, denn der permanente Druck ist nun mal unangenehm, wenn es schon die Behandlung ist... Aber leider ohne Druck, kein deutlicher Wachstumsschub /-impuls. :(

Also entweder Strahlpolster bauen, dran kleben, im Hufschuh, oder wenn Tamponaden noch reichen, die Tamponaden mit Druck rein in die Furche, oder eben, wenn es ein zu matschiger Paddock ist für Hufschuhe, mal die Klebeschalenvariante mit eingespritztem Polster, das hält auch in jedem Matsch bombenfest! (wenn es richtig geklebt wurde - kleben will gelernt sein, wenn Horn zu feucht und fettig klappt es nicht) Die Schale kostet erst mal mehr, aber man kann die ja öfters nutzen! Und wenn dadurch endlich der Strahl heile wird... lohnt sich das oft dann doch. Vor allem, wenn der Huf eh arg eng ist, kann das Sohlen- und Strahlpolster (Vettec CS wegen dem Strahlproblem) dann ja auch dafür sorgen, dass der Huf sich weitet!

und hey, für den nächsten Reiturlaub klebt man das Ding dann wieder drunter! :D

Auffällig ist bei dem Huf aber auch die Einblutungen am Übergang Horn-Haut an der im Foto linken Trachtenregion/Ballenregion. Die Trachte ist ja die längere, da scheint es oben ganz schön zu hebeln...

LG

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