Zehenweit & zeheneng bearbeiten

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Silke & Abai
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Zehenweit & zeheneng bearbeiten

Beitrag von Silke & Abai » Mi 7. Aug 2013, 21:28

Hallo zusammen,

in einigen Threads tauchte in letzter Zeit immer wieder das Thema zehenweite oder zehenenge Stellung auf. Auch habt ihr darauf hingewiesen, dass Pferde manchmal so bearbeitet werden, dass sie zehenweit stehen, sie aber lieber zeheneng stehen möchten.

Als Methode, um das evtl. herauszufinden, kenne ich Martins Tipp, das Vorderbein von jemanden so halten so lassen, dass es entspannt hängt. Dann schaut man von vorne drauf und betrachtet nur die Linien durch die Knochen, aber nicht den daran hängenden Huf.

Gibt es noch weitere Methoden, um zu beurteilen, wie ein Pferd stehen möchte?

Und wenn eine Methode (oder auch das eigene Bauchgefühl) jetzt ergeben, dass ein z.B. bisher "gerade bearbeitetes" Pferd zeheneng stehen möchte, wie sieht dann konkret eure Bearbeitung aus?

Also nehmen wir mal ein Pferd, welches durch Hufschutz einen gleichmäßigen Tragrandüberstand gebildet hat, die Sohle ist nicht übermäßig dünn, es ist bisher gerade gestellt und ihr möchtet mal testen, ob es ihm besser geht, wenn es zeheneng stehen kann. Welchen Teil des Hufes bearbeitet ihr wie, um ihm diese Stellung zu ermöglichen?

Bin gespannt auf eure Vorgehensweise.

LG Silke
Viele Grüße

Silke

Martin
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Re: Zehenweit & zeheneng bearbeiten

Beitrag von Martin » Mi 7. Aug 2013, 21:55

1. Die meiner Erfahrung nach beste Methode:
Hufe nach Sohlentheorie in einen Bereich bringen in dem das Pferd sich selbst helfen kann und dann ablaufen lassen.
So will es dann stehen.
2. Trachten nach Sohlentheorie bearbeiten. Von dorsal den Kronrand auf ebenem Boden betrachten. Liegt er schief, das Zehendrittel kürzen, dass auf der erhöhten Seite liegt. Methode aber sehr anfällig, weil Kronränder schief liegen können. Als Hilfsparameter können der Fesselstand von dorsal und lateral hinzugezogen werden, die Länge der Zehenwand und die Sohle im Zehenbereich.
3. Stellung der Beine unter dem Pferd analysieren. Sieht das harmonisch aus oder nicht. Pferd Vorführen/Vortraben lassen. Mit viel Intuition erfasst man dann die optimale Stellung oder eben auch nicht. :oops:

Martin

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Re: Zehenweit & zeheneng bearbeiten

Beitrag von Mascha » Mi 7. Aug 2013, 23:26

Wenn ein Pferd über einen Zeitraum von einigen Wochen oder länger grob verstellt ist, sieht man es meistens recht deutlich an den Hufen. Da schieben sich Seitenwände oder Ballen hoch, Wände hebeln nach innen oder außen, Risse treten auf etc.

Wenn z.B. ein zehenenges Pferd gerade gestellt wird, siehst du an den Hufen Überlastungen an den Seitenwänden und Trachten auf der lateralen Seite. Wenn man die Hufe dann so bearbeitet, dass die Belastung wieder ausgeglichen verteilt ist, entsteht die korrekte Stellung von ganz allein, ohne dann man sich große Gedanken darüber machen bräuchte.
Viele Grüße, Mascha
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Re: Zehenweit & zeheneng bearbeiten

Beitrag von SilentDee » Do 8. Aug 2013, 01:54

Bist Du völlig im zehenweiten oder zehenengen Bereich, klammerst Du bodeneng/ bodenweit dabei aus?

LG

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Silke & Abai
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Re: Zehenweit & zeheneng bearbeiten

Beitrag von Silke & Abai » Fr 9. Aug 2013, 14:14

@ Mascha:
Mascha hat geschrieben:Wenn ein Pferd über einen Zeitraum von einigen Wochen oder länger grob verstellt ist, sieht man es meistens recht deutlich an den Hufen. Da schieben sich Seitenwände oder Ballen hoch, Wände hebeln nach innen oder außen, Risse treten auf etc.

Wenn z.B. ein zehenenges Pferd gerade gestellt wird, siehst du an den Hufen Überlastungen an den Seitenwänden und Trachten auf der lateralen Seite. Wenn man die Hufe dann so bearbeitet, dass die Belastung wieder ausgeglichen verteilt ist, entsteht die korrekte Stellung von ganz allein, ohne dann man sich große Gedanken darüber machen bräuchte.
Welche Überbelastung würdest du konkret auf der lateralen Seite des zehenengen Pferdes erwarten? Du nennst oben hochgeschobene Ballen, hochgeschobene Seitenwände, hebelnde Wände, Risse.
Angenommen diese Zeichen sind sichtbar, wie korrigierst du dann? Wenn du auf der lateralen Seite eine hochgeschobene Wand inkl. einer hebelnden, rissigen Wand hast und du nimmst diese weg, ist dann nicht noch mehr Last auf dieser Seite? Oder denke ich jetzt einfach "schief"?

@ Marina: ich war jetzt erstmal nur von zeheneng und zehenweit ausgegangen.
Viele Grüße

Silke

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Re: Zehenweit & zeheneng bearbeiten

Beitrag von Mascha » Fr 9. Aug 2013, 14:49

Silke & Abai hat geschrieben:Welche Überbelastung würdest du konkret auf der lateralen Seite des zehenengen Pferdes erwarten? Du nennst oben hochgeschobene Ballen, hochgeschobene Seitenwände, hebelnde Wände, Risse.
Das kann von Pferd zu Pferd variieren. Bei dem einen verbiegt die Wand eher, beim anderen gibt es Zerreißungen, bein nächsten staucht sie hoch. Entscheidend ist, dass es Zeichen von Überbelastung gibt. Sprich, es ist erkennbar, dass der Huf nicht insgesamt gleichmäßig belastet ist.
Silke & Abai hat geschrieben:Angenommen diese Zeichen sind sichtbar, wie korrigierst du dann? Wenn du auf der lateralen Seite eine hochgeschobene Wand inkl. einer hebelnden, rissigen Wand hast und du nimmst diese weg, ist dann nicht noch mehr Last auf dieser Seite? Oder denke ich jetzt einfach "schief"?
Das kommt immer darauf an, warum der Bereich überlastet ist. Wenn er wegen einer Verstellung überlastet ist, hat mans leicht, dann kürze ich ihn einfach, bis das Pferd gleichmäßig belastet. Mir ist es egal, wenn der Huf dann links und rechts ungleich lang ist. Hauptsache, er ist gleichmäßig belastet. Im Fall eines Pferdes, das zeheneng stehen will und gerade gestellt wurde, hat der Hufbearbeiter in der Regen die Innenwand zu stark gekürzt. Daher überlastet die Außenwand. Wenn man die Außenwand dann kürzt, kann das Pferd wieder gleichmäßig belasten.
Viele Grüße, Mascha
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Re: Zehenweit & zeheneng bearbeiten

Beitrag von Laddie » Do 15. Aug 2013, 12:15

Ich klinke mich hier auch nochmal ein. Gestern war ich bei einer Stute, die ich schon als 1 1/2 Jahre altes Pferd mit zehenenger Stellung vorgestellt bekam. Die Besi sagte ich solle mal genauer schauen, sie fände die Vorderbeinbewegung nun irgendwie komisch und anders als vorher. Ihre Reitlehrerin gab zu Bedenken, daß bei der Schiefstellung enorme Fehlbelastungen auf die Gelenke kämen. Kam natürlich wieder das Thema ortopädischer Beschlag auf :roll: (Ich liebe den Augenroll-Smilie :D 9

Das Pferd ist m.E. erblich vorbelastet. Die Mutter, Westfalen/Trabermix, hat eine leicht zehenenge Stellung. Der Vater ist ein Spanier, den ich zwar nicht kenne, bei dem aber die Möglichkeit besteht, daß er gepaddelt hat.

Das alles in Kombination läßt bei mir die Hoffnung schwinden, daß sich die Stellung nochmal ändert. Wie ich feststellte hat die Hufbearbeitung gestern nichts wesentlich verändert, und das Pferd hat seine Stellung wirklich etwas verschärft. Es hat in letzter Zeit körperlich einen ordentlichen Entwicklungsschub durchgemacht wie ich finde, das könnte ein Grund sein.

Liege ich richtig mit meiner Aussage an die Besi, daß es ein Risiko sei, momentan u.U. gerade Gelenkspalten durch "Korrekturbeschlag" zu verstellen? Oder sollte man per Röntgen abklären, wie die aussehen? Was sagen eure Erfahrungen?

Die Bilder zeigen die Stellung so gut es geht.
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Re: Zehenweit & zeheneng bearbeiten

Beitrag von Martin » Do 15. Aug 2013, 13:25

Laddie hat geschrieben:Ich klinke mich hier auch nochmal ein. Gestern war ich bei einer Stute, die ich schon als 1 1/2 Jahre altes Pferd mit zehenenger Stellung vorgestellt bekam. Die Besi sagte ich solle mal genauer schauen, sie fände die Vorderbeinbewegung nun irgendwie komisch und anders als vorher. Ihre Reitlehrerin gab zu Bedenken, daß bei der Schiefstellung enorme Fehlbelastungen auf die Gelenke kämen. Kam natürlich wieder das Thema ortopädischer Beschlag auf :roll: (Ich liebe den Augenroll-Smilie :D 9

Das Pferd ist m.E. erblich vorbelastet. Die Mutter, Westfalen/Trabermix, hat eine leicht zehenenge Stellung. Der Vater ist ein Spanier, den ich zwar nicht kenne, bei dem aber die Möglichkeit besteht, daß er gepaddelt hat.

Das alles in Kombination läßt bei mir die Hoffnung schwinden, daß sich die Stellung nochmal ändert. Wie ich feststellte hat die Hufbearbeitung gestern nichts wesentlich verändert, und das Pferd hat seine Stellung wirklich etwas verschärft. Es hat in letzter Zeit körperlich einen ordentlichen Entwicklungsschub durchgemacht wie ich finde, das könnte ein Grund sein.

Liege ich richtig mit meiner Aussage an die Besi, daß es ein Risiko sei, momentan u.U. gerade Gelenkspalten durch "Korrekturbeschlag" zu verstellen? Oder sollte man per Röntgen abklären, wie die aussehen? Was sagen eure Erfahrungen?

Die Bilder zeigen die Stellung so gut es geht.
Zeheneng ist zu akzeptieren, wenn es das Skelett vorgibt und ist kein leistungsbegrenzender Faktor. Da gehen keine Gelenke früher kaputt und da darf man vorallem nichts gerade richten! Dann riskiert man Gelenk-, Sehen- und Bandschäden.

Man muss halt rausbekommen, wie das Pferd genau stehen will. Das geht am besten über barhuf mit ablaufen lassen.
Bezüglich Röntgendiagnostik und Stellung bin ich sehr skeptisch. Der Aufwand aussagekräftige Bilder zu machen ist groß und die meisten TA's können das gar nicht.

Das Pferd scheint wirklich zeheneng zu stehen, allerdings sehe ich noch hochgeschobene Kronränder. Da muss Du mal näher schauen, ob das noch alles so passt.
Bei stark zehenengen, vielleicht noch bodenengen Pferden, akzeptiere ich auch die eine oder andere schiefe Wand oder Verbiegung. Die Hufe sind dann eben nicht gleichmäßig belastet.

Martin

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Re: Zehenweit & zeheneng bearbeiten

Beitrag von Laddie » Do 15. Aug 2013, 14:01

Martin hat geschrieben:
Laddie hat geschrieben:Ich klinke mich hier auch nochmal ein. Gestern war ich bei einer Stute, die ich schon als 1 1/2 Jahre altes Pferd mit zehenenger Stellung vorgestellt bekam. Die Besi sagte ich solle mal genauer schauen, sie fände die Vorderbeinbewegung nun irgendwie komisch und anders als vorher. Ihre Reitlehrerin gab zu Bedenken, daß bei der Schiefstellung enorme Fehlbelastungen auf die Gelenke kämen. Kam natürlich wieder das Thema ortopädischer Beschlag auf :roll: (Ich liebe den Augenroll-Smilie :D 9

Das Pferd ist m.E. erblich vorbelastet. Die Mutter, Westfalen/Trabermix, hat eine leicht zehenenge Stellung. Der Vater ist ein Spanier, den ich zwar nicht kenne, bei dem aber die Möglichkeit besteht, daß er gepaddelt hat.

Das alles in Kombination läßt bei mir die Hoffnung schwinden, daß sich die Stellung nochmal ändert. Wie ich feststellte hat die Hufbearbeitung gestern nichts wesentlich verändert, und das Pferd hat seine Stellung wirklich etwas verschärft. Es hat in letzter Zeit körperlich einen ordentlichen Entwicklungsschub durchgemacht wie ich finde, das könnte ein Grund sein.

Liege ich richtig mit meiner Aussage an die Besi, daß es ein Risiko sei, momentan u.U. gerade Gelenkspalten durch "Korrekturbeschlag" zu verstellen? Oder sollte man per Röntgen abklären, wie die aussehen? Was sagen eure Erfahrungen?

Die Bilder zeigen die Stellung so gut es geht.
Das deckt sich ja schonmal mit meinen Beobachtunen bzw. Erfahrungen.

Zeheneng ist zu akzeptieren, wenn es das Skelett vorgibt und ist kein leistungsbegrenzender Faktor. Da gehen keine Gelenke früher kaputt und da darf man vorallem nichts gerade richten! Dann riskiert man Gelenk-, Sehen- und Bandschäden.

Man muss halt rausbekommen, wie das Pferd genau stehen will. Das geht am besten über barhuf mit ablaufen lassen.
Bezüglich Röntgendiagnostik und Stellung bin ich sehr skeptisch. Der Aufwand aussagekräftige Bilder zu machen ist groß und die meisten TA's können das gar nicht.

Das Pferd scheint wirklich zeheneng zu stehen, allerdings sehe ich noch hochgeschobene Kronränder. Da muss Du mal näher schauen, ob das noch alles so passt.
Bei stark zehenengen, vielleicht noch bodenengen Pferden, akzeptiere ich auch die eine oder andere schiefe Wand oder Verbiegung. Die Hufe sind dann eben nicht gleichmäßig belastet.

Martin
Das deckt sich ja schonmal mit meinen Beobachtungen bzw. Erfahrungen. Wie gesagt, das Pferd ist m.E. elterlich vorbelastet und wurde die ersten 1 1/2 Jahre seines Lebens gar nicht bearbeitet. So ungefähr wie auf den Bildern sah es immer aus, nur jetzt gerade minimal mehr, aber echt nicht sehr viel. Die Beine sind, wie ich es sehe, ab Vorderfußwurzelgelenk eingedreht und wollen so sein.

Ich hatte hier das Glück, bis vor Kurzem die Mutter bearbeitet zu haben. Bei ihr sah ich auch die zehenenge Stellung, sowie, was ich bemerkenswert finde, die Tendenz zu hochgeschobenen Haarlinien im Seitenwandbereich an allen Hufen. Dasselbe sehe ich bei deren Sohn, einem Vollbruder der Stute mit den eingedrehten Vorderbeinen. Ansonsten haben beide schöne gleichmäßige Hufe, relativ unanfällig für den Gammel, der sich häufig bei den anderen Pferden dieses Stalls entwickelt. Der Sohn hat nur eine sehr minimal zehenenge Tendenz und steht ansonsten fast perfekt gerade. Aber auch er hat eben an allen vieren die wellenförmigen Haarlinien. Bei der jungen Stute finde ich die Vorderhufe trotz der Schiefen Beine in sich noch relativ gleichmäßig belastet.

Da Bruder und Schwester praktisch keinen Wandüberstand haben bin ich schon mal in die Sohle gegangen um zu versuchen das zu verändern. Allerdings fand ich das nicht erfolgreich. Der Mutter kann ich es nicht durch fehlerhafte Bearbeitung angezüchtet haben da ich sie später als ihre beiden Kinder zur Bearbeitung bekam und sie es da schon hatte. In den zwei Jahren habe ich deren schlimme Plattfüße zwar trotz widriger Umstände (Haltung und körperliche Probleme) verbessern können, die Haarlinien blieben aber immer eher unharmonisch. Also hier großes Fragezeichen :?

Unten Bilder vom März 2011, kurz nach dem ich sie angefangen hatte. Auf dem zweiten Bild ist der Hufe von vorne abgelichtet, aber halt nicht in Zusammenhang mit dem Bein.
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Viele Grüße, Ariane

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Re: Zehenweit & zeheneng bearbeiten

Beitrag von Mascha » Do 15. Aug 2013, 15:09

Ich denke, das Pferd sollte sogar noch zehenenger stehen als auf dem aktuellen Bild. Die Kronränder an den lateralen Seiten der Hufe sind hochgeschoben. Das heißt, dort ist die Belastung zu hoch. Ich würde an den Außenseiten mal im hochgeschobenen Bereich Schweben einbauen und sehen, dass der Kronrand herunter kommt. Dann kann das Pferd wieder bequem stehen und das wird mit Sicherheit zehenenger sein als jetzt.
Viele Grüße, Mascha
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