Material zum Zustopfen von Geschwürlöchern

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Laddie
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Re: Material zum Zustopfen von Geschwürlöchern

Beitrag von Laddie » Fr 26. Jul 2013, 18:20

bine_mn hat geschrieben:Hi.
Wozu soll das Zustopfen dienen?

Gruß Sabine
Ich finde den Gedanken, daß so ein tiefes Loch zunächst mit irgendwas ausgefüllt wird, schon sympatisch, auch deswegen, weil viele Pferde (zumindest in meiner Kundschaft) so häufig mit ihren Fäkalien in Berührung kommen und sich Schmutz reintreten können.
Im vorliegenden Falle bekam ich die Geschichte erzählt, nachdem der TA schon Gelegenheit hatte, einen Krater an der Zehe zu schneiden :roll: So konnte ich meine Warnung nicht loswerden.
Viele Grüße, Ariane

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TinaH
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Re: Material zum Zustopfen von Geschwürlöchern

Beitrag von TinaH » Fr 26. Jul 2013, 18:33

Mein alter Wallach hatte in den ersten Jahren sehr viele HGs, teilweise hat die TÄ sie aufgeschnitten (sie macht das aber auch immer "minimalinvasiv"), teilweise hab ichs selber gemacht. Die Löcher haben wir immer schön kegelförmig gestaltet (wenn es ging) und ich habe sie mit Mull verstopft. Das hat den Vorteil, daß man es so groß oder klein "bauen" kann wie man es braucht. Einfach ein entsprechend großes Stück aus ner Kompresse rauschneiden, ggf. zusammenknüddeln als Kügelchen und fest (also sehr fest, ich nehme dazu einen Nagel oder bei kleinen Löchern eine abgesägte rosa Kanüle) rein stopfen. Dabei drauf achten, daß man grade an den Rändern fest stopft. Noch nie ist mir so ein Stopfen rausgefallen aus dem Loch.

Bei frischen HGs habe ich diesen Stropfen 3x am Tag erneuert, später nur noch 2x, 1x und wenn wirklich nix mehr suppt, dann halt alle paar Tage.

Praktischerweise kann man den Stopfen dann auch noch mit einem Mittel der Wahl tränken.

Raus bekommt man ihn total leicht, indem man mit nem Nagel reinpopelt und dann einfach fest zieht.

Bei allen anderen "gummiartigen" Verschlußmassen (Wachs/Kaugummi) finde ich die Gefahr größer, daß man irgend was mit rein stopft, was nicht rein gehört. Der Mull ist weiß, man sieht gleich, wenn man Dreck dran hat. Billig. Und man hat davon immer mehr wie genug (in der Regel).
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Sani
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Re: Material zum Zustopfen von Geschwürlöchern

Beitrag von Sani » Fr 26. Jul 2013, 22:48

Mir wurde Heilmoor empfohlen, das verschließt das Loch, so daß sich kein anderer Dreck reinsetzen kann und wirkt entzündungshemmend/antibakteriell. Auch von Heilherde halte ich sehr viel, die hält mE aber nicht so gut in so einem Loch.

Sani
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SilentDee
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Re: Material zum Zustopfen von Geschwürlöchern

Beitrag von SilentDee » Mo 29. Jul 2013, 20:18

Man kann das auch zuzementieren mit einer Mischung aus Keralit Undercover und Mullbinde. :D

Kriegt man regelmäßig raus, um mal wieder was desinfizierendes reinlaufen zu lassen, denn steril ist das sicherlich mit keiner der temporären Varianten. Zumal man das ja auch nicht luftdicht zumachen will, sonst könntest Du ja das Vettec Sortiment nehmen... Würde ich aber nie machen.

Ich würd da wohl eher die Mull-Undercover-Mischung nehmen oder/und einen Engl Krankenschuh überziehen...

Eine Tierärztin empfahl meiner einen Kundinn mal durchgekautes Kaugummi. fand ich irgendwie auch nicht soooo sauber... :mrgreen:

LG

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Re: Material zum Zustopfen von Geschwürlöchern

Beitrag von Helga » Mo 29. Jul 2013, 21:27

Keratex Hoof Putty oder Buchenholzteer und Mullbinde (Empfehlung meines Tierarztes).
Zuletzt geändert von Helga am Mi 19. Aug 2015, 06:52, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Material zum Zustopfen von Geschwürlöchern

Beitrag von Sheitana » Di 30. Jul 2013, 13:59

SilentDee hat geschrieben:Eine Tierärztin empfahl meiner einen Kundinn mal durchgekautes Kaugummi. fand ich irgendwie auch nicht soooo sauber... :mrgreen:
Oder viiiel Babybel essen und den Wachs reinstopfen... :D

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Re: Material zum Zustopfen von Geschwürlöchern

Beitrag von kelte » Di 30. Jul 2013, 15:42

Grüß Euch!

Mir wäre auch Mull, Gaze oder Hanf (vom Installateur) am liebsten. Ich wäre vorsichtig mit Materialien, die das Loch luftdicht verschließen, hätte Sorge wegen anaeroben Keimen und Pilzen.

Grüße

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Re: Material zum Zustopfen von Geschwürlöchern

Beitrag von Maxima » Di 18. Aug 2015, 13:58

Auch wenn der Thread schon älter ist schreib ichs mal hier hinein weil es hier am besten dazupaßt - wir hatten zwar kein Geschwürloch sondern einen freigeschnittenen Nageltritt im Strahl. Herausforderung war bei uns auch, das Ding zuzuhalten und gegen Eindringen von Steinchen etc. zu schützen.

Solange die Lederhaut noch frei lag, gabs natürlich Verband mit Hufschuh, das Loch wurde mit Mull kräftig gestopft und nach Anweisung des TA mit Jodoformether desinfiziert.

Nach diversen Tips hier im Forum habe ich danach auf reines Bienenwachs zurückgegriffen, das hat perfekt funktioniert. Eine Konstruktion aus dem Wachs und drüber 3 Lagen Gewebeband hat zuletzt bei 24 Stunden Freigang in Auslauf und Koppel (allerdings bei fast durchgehend trockenem Wetter) einwandfrei gehalten (jeweils 3 Tage ohne abzufallen), obwohl das Tape nur unten auf der Hufsohle pappte, unter der Hufwand war es immer sofort durchgelatscht.

Das Bienenwachs hat seine gute Wirkung gezeigt, das Horn war sauber und elastisch, es hat auch überhaupt nichts gegammelt.
Liebe Grüße
Ulla

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Zaidie
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Re: Material zum Zustopfen von Geschwürlöchern

Beitrag von Zaidie » Do 20. Aug 2015, 01:02

Ich hab die Kaugummivarinate (TA-Rat) schon zweimal durchprobiert (Nageltritt und dadurch freigelegte Lederhaut) und würde es immer wieder so machen.
Ich hab zuckerfreie ohne viel Geschmack genommen und solange gekaut bis der dann auch weg war (für mein Gewissen).
Das Kaugummi muss aber einmal am Tag neu "gemacht" werden, sonst fällt es heraus. Super Schutz vor Dreck. Super Heilung.

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Re: Material zum Zustopfen von Geschwürlöchern

Beitrag von kelte » Do 20. Aug 2015, 07:34

Grüß Euch!

Ihr wisst aber schon, daß im Speichel eine unzahl von Keimen sind?
Das wäre daher nicht meine favorisierte Methode.

Grüße

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