Extreme Strahlfäule - Pferd wehrt sich gegen Behandlung

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charlsey
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Re: Extreme Strahlfäule - Pferd wehrt sich gegen Behandlung

Beitrag von charlsey » Di 20. Sep 2011, 10:09

naja, ist ja auch eine frage der "kosten-nutzen-abwägung" (anmerkung der redaktion: es werden nur "kosten" im übertragenen sinne angesprochen... geht nicht um geld ;) ). meines erachtens wäre jetzt das allerwichtigste die strahlfäule zu sanieren und ich würde auf jeden fall einen ta hinzuziehen um eine "ganz normale" sedierung per injektion (kenne mich mit den wirkstoffen nicht aus) durchführen. all die oral zu verabreichenden mittelchen sind zu ungenau. du weißt nie, wie gut der wirkstoff resorbiert wird. und ich denke, wenn die sedierung in ruhiger umgebung noch ohne die ahnung von hufbearbeitung eingeleitet wird und erst bei vollständiger sedierung bearbeitet wird, sollte das risiko gut beherrschbar bleiben. es müssen halt alle an einem strang ziehen.

für den moment, mit so schlechtem strahl, würde ich persönlich die anderen zweifel hinten an stellen, da eine huffäule, im übergang zum hufkrebs ja sowieso einen rattenschwanz nach sich zieht. und, bezogen auf eine evtl. schmerzende behandlung sehe ich die sedierung in doppelter hinsicht als mehr als legitim an.
Viele Grüsse,

Claudia

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Voegelchen
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Re: Extreme Strahlfäule - Pferd wehrt sich gegen Behandlung

Beitrag von Voegelchen » Di 20. Sep 2011, 10:29

Wenn die Hufe so schlimm sind würde ich auch nicht zögern den TA zum Sedieren dazu zu holen.

Alle Sedationen können eine paradoxe Wirkung haben, sprich genau das Gegenteil bewirken, von dem, was man eigentlich möchte. Dieses Risiko steigt enorm, wenn man sie erst in Aufregung gibt!
Wir lernen und lernen und lernen ....

Neuigkeiten vom Krummbein hier: https://picasaweb.google.com/101126478638499918145

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Re: Extreme Strahlfäule - Pferd wehrt sich gegen Behandlung

Beitrag von greenorest » Di 20. Sep 2011, 19:01

Hallo,

vielen Dank für die Beiträge, ich werde sie weitergeben. Ich kenne die Besitzerin noch nicht gut, mal sehen ob sie Interesse hat.

Die Behandlung der Strahlfurchen wäre ganz sicher ziemlich schmerzhaft. Die mittlere Strahlfurche (an allen 4 Hufen) ist nahezu bis ins "Leben" durchgegammelt, etwa 5 cm tief *grusel* Bisher wurde die ganze Sache wohl eher halbherzig bis gar nicht behandelt.

Gruß Tina
* http://www.pro-barhuf.de -Vollständig überarbeitete Auflage des Hufbuchs erschienen *

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Re: Extreme Strahlfäule - Pferd wehrt sich gegen Behandlung

Beitrag von Lesley » Mi 21. Sep 2011, 10:42

Das klingt ziemlich gruselig... :(
Viel Erfolg!
"Experience is the hardest kind of teacher. It gives you the test first and the lesson afterward." ~Oscar Wilde

„If you are not willing to learn, no one can help you.
If you are determined to learn, no one can stop you.“

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Re: Extreme Strahlfäule - Pferd wehrt sich gegen Behandlung

Beitrag von Aleike » Do 3. Nov 2011, 10:40

Silke & Abai hat geschrieben:Ich habe übrigens neulich gelesen, dass eine Sedierung nur bewirkt, dass die Pferde nicht agieren können, dass sie aber das "beängstigende" Geschehen um sich rum trotzdem voll wahrnehmen und sich aber hilflos fühlen, weil sie nicht reagieren können. Das kann die Angst dann eher noch verstärken.
Eine richtige Sedierung sollte eigentlich so wirken, wie die Spritze vor Operationen, auch als Alles-egal-Spritze bekannt: Man kriegt alles mit, aber es kratzt einen nicht weiter.
Ich hatte mal einen Bericht von einer Ärztin gehört, die sich mit sowas und natürlich Analgesie das Nasenbein hat operieren lassen. Sie hat die Erfahrung, das alles zu merken, hellwach zu sein und das Sägen zu fühlen, ohne sich zu fürchten oder auch nur nur beunruhigt zu sein, als sehr skurril beschrieben.

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Chicsy
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Re: Extreme Strahlfäule - Pferd wehrt sich gegen Behandlung

Beitrag von Chicsy » Do 3. Nov 2011, 14:17

Ich hatte ja auch so einen Kandidaten - 4 Jahre alt und noch nicht gelernt die Hufe zu geben. Dazu hat er dann auch gezielt getreten... Ich habe zunächst viel Bodenarbeit mit ihm gemacht (auch mit Trainer) und habe die Hufe in Ruhe gelassen bis er einigermaßen Vertrauen zu mir gefasst hat. Und dann habe ich begonnen das Hufegeben in der Halle mit viel Platz und ohne das Pferd anzubinden zu üben. Ich hatte Nemo am Strick und habe das verschmuste Pferd gekrault, der Trainer hat den Huf ein paar cm über den Boden gehoben, vielleicht ne Sekunde lang und dann wieder abgelassen. Nach diesem ersten Versuch habe ich das dann alleine weitergeübt auf die gleiche Art und Weise nur ohne zusätzliche Person am kopf des Pferdes, dafür mit vielen Leckerchen. Dank der Leckerchen fand er Hufegeben dann sehr schnell toll und ich konnte Zeit und Höhe langsam ausdehnen. Nach wenigen Tagen kam dann der Hufauskratzer dazu und kurze Zeit später habe ich dann die furchtbar vernachlässigten Hufe das erste Mal ausschneiden lassen. Allerdings habe ich Nemo dazu nicht angebunden sondern gehalten. Es ging erstaunlich gut. Allerdings mussten Nemo auch noch nie Schmerzen beim Hufegeben zugefügt werden. Das Problem mit der Strahlfäule in der mittleren Strahlfurche habe ich zwar auch aber da er die Hufe ja inzwischen echt gut gibt, habe ich zum Glück die Möglichkeit sie einigermaßen zu behandeln.

Eine richtige Sedierung sollte natürlich aufs ZNS wirken und nicht stattdessen die Muskeln lähmen... Gibt ja wohl auch immer wieder TÄ die Hunden an Silvester das Falsche Mittel verschreiben - alles mitzubekommen und sich nicht rühren können, das muss furchtbar sein... Nemo wurde für die einzige Hufbearbeitung damals beim Vorbesitzer auch sediert, genauso wie für die Hängerfahrt durch den Vorbesitzer in die Klinik. Ich denke auch nicht dass in solchen Fällen jemand das falsche Mittel spritzen würde, denn das Pferd muss ja noch stehen können...

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