Weiche Strahlspitze

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Pferdefreund
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Re: Weiche Strahlspitze

Beitrag von Pferdefreund » Fr 27. Apr 2012, 18:02

Mascha, du hast recht, die Eckstreben sind extrem hoch, da sie nach aussen wachsen sehen sie so aus wie Sohle. Das unten um die Strahlspitze ist auch kein richtiges Eckstrebenhorn, es ist einfach nur haerteres Solen Horn, da es am Rand ist. Es ist ein semantisches Problem, wie man das genau benennt. Es gibt keine Bezeichnung in der Literatur fuer dieses "Randhorn". Vielleicht sollten wir es hier fuer uns definieren als "haerteres Strahl-Sohlen-Randhorn", damit zumindest wir wissen wovon wir reden. Ich habe es zuvor mal "Eckstrebe" genannt, obwohl die weisse Linie der richtigen Eckstrebe selbst bei diesem Pferd in der Mitte des Strahls endet. Das harte Randorn und das Eckstrebenhorn haben eine andere Konsistenz als die Sohle. Sie sind viel haerter und exfoliaten nicht sondern "brechen" lediglich, wie die Hufwand. Deswegen ist es auch so harte Arbeit wenn du da versuchst was zu trimmen. Du musstest vermutlich einen Dremel oder Winkelschleifer nehmen

Ich habe dir mal zum Vergleich Gus' Huf angehaengt. Ich war in einer ziemlich aehnlichen Situation wie du vor 1 1/2 Jahren, da hatte auch ich ein jaehes Erwachen. Ich habe ein bisschen frueher reagiert als du, aber leider auch viel zu spaet. Du siehst wie auch bei Gus das Eckstreben und haerteres Strahl-Sohlen-Randhorn hoch gewachsen sind, bis zum Niveau des Strahles. Es waechst nach oben und aussen, bei manchen Pferden steiler, bei manchen flacher. Deine wachsen etwas mehr nach aussen, das ist ein Glueck, denn so geht der Druck nicht direkt nach oben in die weichen Strukturen des Hufes, sondern verteilt sich ein bisschen. Im Vergleich zu Gus ist bei Dir Eckstreben und Randhorn noch hoeher und aussen gewachsen, so dass der Strahl noch tiefer liegt. Ich habe in Gus' Huf mit den Pfeilen angezeigt, in welche Richtund dieses Horn waechst so dass Du dir vorstellen kannst, wie es bei deinem Pferd gewachsen ist, und dass es sozusagen die normale Sohle ersetzt wenn Du dieses Material nicht adequat trimmst.

Was mich noch zusaetzlich beunruhigt bei diesem Bild sind die stark angeschwollenen Hufknorpel. Das ist genau der Bereich wo diese harte Eckstreben/Randhorn nach oben drueckt (angezeigt mit dem dicken blauen Pfeil), in diesem Fall steht das Pferd ja konstant auf diesem harten Horn. Wenn dieser Druck so weitergeht, bekommt das Pferd Hufknorpelverknoecherung, was u.U. nicht mehr rueckgengig zu machen ist. Du kannst in diesem Stadium noch hoffen, dass es noch nicht so weit ist. Du wuerdest ihm dann fuer den Rest seines Lebens eines wichtigen Schock-absobing Mechanismus rauben, zu einem Zwanghuf predestinieren.

Wenn Du nun anfaengst die Eckstreben/Randhorn zu kuerzen kann es gut sein, dass die unmittelbar wieder da sind, denn Du siehts ja anhand der Schwellung im Kronrand/Ballen wie viel Material innen im Huf aufgestaut ist. Das relaxt dann nach unten. Manche Leute haben beschrieben dass sie nachdem sie das Pferd einmal fertig getrimmt haben direkt wieder vorne anfangen mussten, denn vieles kann ganz spontan relaxieren und wieder nach unten kommen. Das koennte in deinem Fall gut sein. Das ist allerdings kein Zeichen dass Du damit aufhoeren musst! Sondern dass Du weiter machen musst, bis der ganze Druck weg ist.

Ich wuerde mal versuchen die Stute auf einem weichen Untergrund zu trimmen. Vielleicht faellt es ihr schwer auf 3 Beinen auf Beton zu stehen. Ich weiss dass Molly immer grosse Schwiergkeiten gemacht hat beim trimmen ihres vorne rechts, noch bevor ich irgendwas wusste von dem Problem den er hatte. Erst seit diesem Jahr weiss ich dass sie in dem Fuss navicular und HKV hat. Ich glaube sie hatte aber schon ganz lange Schmerzen in dem Fuss, deshalb hat sie sich beim trimmen immer so angestellt.

Ich moechte Dir hier nur helfen. Es ist gut wenn Du kritisch bist, und zweifelst, am Anfang hat man auch die Tendenz alles abzulehnen, das ist ganz normal, war bei mir auch so. Konnte mir das alles nicht vorstellen, dass ich es so weit habe kommen lassen, wo ich alles fuer meine Pferde tue. Ich glaube aber du musst dringend handeln, um deinerm 4 Jaehrigen ein gesundes Leben zu ermoeglichen. Du hast noch Zeit, aber nicht mehr allzu viel. Mit 7 hat meine Molly HKV und navicular und das ist ein ganz haeufiges Alter, wo sich dass dann alles zeigt.

Vielleicht findest Du ja jemanden der dir hilft. Meine Erfahrung war allerdings, dass viele professionals sich bei solchen Hufen scheuen, denn es kann Probleme geben. Du kannst das am besten, denn du koenntest jeden Tag trimmen, und damit dein Pferd anz langsam umstellen. Das wuerde ich dir raten. Duu must halt lernen den Huf zu lesen. Das dauert ein bisschen, ist aber auch normal.
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radieschen
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Re: Weiche Strahlspitze

Beitrag von radieschen » Fr 27. Apr 2012, 18:26

Pferdefreund hat geschrieben:Das unten um die Strahlspitze ist auch kein richtiges Eckstrebenhorn, es ist einfach nur haerteres Solen Horn, da es am Rand ist. Es ist ein semantisches Problem, wie man das genau benennt. Es gibt keine Bezeichnung in der Literatur fuer dieses "Randhorn". Vielleicht sollten wir es hier fuer uns definieren als "haerteres Strahl-Sohlen-Randhorn", damit zumindest wir wissen wovon wir reden.
ist das nicht das, was Ramey als "sole callus" bezeichnet?
Also nicht die "übliche" starke harte Sohle, sondern eben "Kallushorn", das um den Strahl wuchert? damit hätte es einen Namen.

Ich les mal fleißig mit, hab ein Kundenpferd, bei dem die Hüfchen relativ ähnlich ausschauen. Da muss ich mir auch nochmal Gedanken machen, wie ich nun weiter vorgehe... klingt in jedem Fall soweit einleuchtend.

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Pferdefreund
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Re: Weiche Strahlspitze

Beitrag von Pferdefreund » Fr 27. Apr 2012, 19:08

das weiss ich leider nicht was Ramey als sole callus bezeichnet. Habe allerdings gerade mal kurz gegoogled und bin darauf gestossen, dass Ramey und ich uebereinstimmen, in diesem Fall!! Das ist ja exciting!

Schaut Euch mal den Artikel an.
http://www.hoofrehab.com/horses_sole.htm

Dieses Pferd in diesem thread hat eine solche Sohle:

http://www.hoofrehab.com/horses_sole_files/image002.jpg


Ramey sagt dazu (das linke Bild ist das obige):

"Above, are two "flat feet" with very different needs. The hoof on the left needs a very aggressive trim, and the hoof on the right needs the entire bottom of the foot left completely alone. All we have to do is understand how deep the grooves are naturally, and we will immediately be able to tell if the inner structures are too close to the outdoors or too far away."


Anmerkung Mod: Pferdefreund, bitte lade keine fremden Bilder hier hoch. Wir können dadurch wirklich Probleme mit dem Urheberrecht bekommen. Ich habe das Bild jetzt verlinkt. Wenn du Bilder aus dem Netz zeigen willst, dann mache es bitte nur per Link.
Zuletzt geändert von Pferdefreund am Sa 28. Apr 2012, 13:20, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Weiche Strahlspitze

Beitrag von Mascha » Fr 27. Apr 2012, 20:01

Ok, vielen Dank, dass du dir immer so viel Zeit nimmst, alles so ausführlich zu erklären! Jetzt haben wir glaub ich auch das Missverständnis mit dem Eckstrebenhorn und dem harten Sohlenhorn geklärt. :)

Was du jetzt geschrieben hast, kann ich alles nachvollziehen. Vielen Dank.
Viele Grüße, Mascha
Alles, was ich an Beurteilungen abgebe, basiert auf dem Material, das mir dafür zur Verfügung gestellt wurde. Natürlich müsste man für eine vollständige, seriöse Beurteilung der Hufe das Pferd live und in Bewegung sehen.

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Re: Weiche Strahlspitze

Beitrag von Pferdefreund » Fr 27. Apr 2012, 20:12

Da bin ich froh dass duu das verstanden hast. Pferdehufe wachsen bis sie 5 Jahre sind. Du hast also noch alle Tueren offen dass sich das alles normalisiert.

Martin
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Re: Weiche Strahlspitze

Beitrag von Martin » Fr 27. Apr 2012, 20:54

Pferdefreund hat geschrieben:Martin, kannst Du mal ein paar Bilder von deinen Distanzhufen posten? Das wuerde mich echt interessieren. Wenn die Pferde langfristig sound bleiben, trotz der vielen Meilen und auch noch mit 25 ohne HKV und navicular pain, keine Ringe in den Hufen und keine Strahlfaeule haben gebe ich dir recht, dann koennte das ein Model sein. Ich habe solche Distanzhufe noch nie gesehen. Du sagst ja auch kein Eckstrebenkontakt, das ist ja auch alles was ich meine. Sobald die nicht druecken koennen die ruhig etwas laenger oder kuerzer sein, aber halt nicht so wie in diesem Beispiel hier. Bei diesem Pferd in diesem thread ist der Eckstreben Kontakt ANDAUERND, selbst wenn es steht, also nicht nur bei hoher Belastung des Hufes. Dann haben die Eckstreben ja ihre Hauptfunktion. Dass man sie braucht ist ja ueberhaupt keine Frage.
Ich werde versuchen mich an Fotos zu erinnern, wenn die Hufe wieder zugänglich sind. Im Moment sind sie wegen Maximaltrainings in einen Klebeschuh verpackt. :whistle:
In Fotos bin ich nicht so gut :oops: , vergesse ich immer, aber vielleicht bekomme ich es hin.

Martin

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Re: Weiche Strahlspitze

Beitrag von saskia » Fr 27. Apr 2012, 21:57

Pferdefreund hat geschrieben:das weiss ich leider nicht was Ramey als sole callus bezeichnet. Habe allerdings gerade mal kurz gegoogled und bin darauf gestossen, dass Ramey und ich uebereinstimmen, in diesem Fall!! Das ist ja exciting!

Schaut Euch mal den Artikel an.
http://www.hoofrehab.com/horses_sole.htm

....
Diesen Artikel gibt's sogar in Deutsch :
http://www.barhufpflege-niedersachsen.d ... pferd.html
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Re: Weiche Strahlspitze

Beitrag von greenorest » Sa 28. Apr 2012, 00:03

Hallo,

bisher habe ich hier interessiert mitgelesen.

Ich stimme mit Pferdefreund überein, dass man bei diesen Hufen kritisch prüfen sollte, wieviel Sohle "echt" ist und was zuviel ist. Verdächtig ist die extrem ausgeprägte Sohlenwölbung. Wieviel cm sind es denn vom Grund der Strahlfurchen neben der Strahlspitze bis zum Boden? Eine klassische doppelte Sohle ("komplett über die Sohle gewachsene Eckstreben) oder Hinweise darauf erkenne ich auf den Fotos allerdings nicht. Sohle kann sich allerdings auch ohne Bildung einer doppelten Sohle extrem verfestigen und quasi im Huf festsetzen, so dass sie ohne massiven Abrieb nicht mehr verschwindet. Ich hatte dies schon öfter bei Shettys mit sehr stabilen Hufen, die selten bearbeitet wurden und nicht viel Abrieb hatten.

Allerdings würde ich bei der ganzen Diskussion die Kirche im Dorf lassen. Wenn die Hufe bzw. Sohle zu lang ist, sollte man sie eben kürzen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass eine ein- oder zweimalige "Aufräumaktion" durchaus hilft und die Hufe sich danach normal weiterentwickeln, inkl. Entwicklung von Zerfallshorn.
Ob wirklich zuviel Material vorliegt, erfährt man indem man alle Informationen wie Konsistenz der Sohle, Strahlfurchentiefe, Konsistenz unter der obersten Schicht/in Randbereichen und Form in Betracht zieht. Wenn man sich unsicher ist, kann man die Sohlendicke per Röntgenbild messen.

Ich habe die Erfahrung, dass es durchaus angemessen sein kann, einen Huf ein- oder zweimal wirklich deutlich zu bearbeiten, um eine gute Basisform herzustellen. Es führt allerdings meiner Erfahrung nach auf Abwege, häufig (wöchentlich) und über einen längeren Zeitraum agressiv zu bearbeiten.

Die Vermutungen, dass die dargestellen Hufe von Maschas Pferd in Kürze zu Hufrollenentzündung und Hufknorpelverknöcherung führen, halte ich für Panikmache. Mir ist keinerlei Hinweis bekannt, der diesen Verdacht erhärten würde. Insbesondere halte ich es für sehr weit hergeholt, einem lt. Bericht auf jedem Boden super laufenden Pferd zu attestieren, dass ihm das Stehen auf 3 Beinen auf Beton Schmerzen bereiten würde. Das einzige, was Mascha berichtete, ist dass das Pferd die Hufe in der Vergangenheit ungern gab. Die naheliegendeste Erklärung dafür ist einfach fehlende Erziehung/Ausbildung.

Allerdings habe ich solche und ähnliche Begründungen vielfach als Rechtfertigung für dauerhafte invasive Bearbeitung gehört. Allerspätestens dann, wenn man argumentiert, dass Fühligkeit nach der Hufbearbeitung notwendig auf dem Weg der Heilung wäre, begibt man sich in gefährliche Fahrwasser. Ich kenne viele Pferde, die -besonders gerne mit Bezug auf das Argument der "drückenden Eckstreben" - jahrelang platt geschnitzt wurden.

Daher wäre mein Rat: Sorgfältig prüfen, ob hier zuviel Sohle vorliegt oder nicht. Allerdings ist nicht jede deutliche Sohlenwölbung ein Problem! Manche Pferde haben stärker gewölbte Hufbeine und auch hartes, dickes Sohlenhorn. Dies ist eher nützlich als schädlich. Wenn die Hufe zu lang sind (wie die Zeichnung von Ramey) dann darf und sollte man mal mutig kürzen, aber dies sollte nur 1- oder zweimal nötig sein.

Dauerhafte invasive Bearbeitung lehne ich ab. Auch halte ich viele der Ideen, die hier im Thema schon geäußert wurden und meistens auf Strasser zurückzuführen sind, für empirisch nicht belegt und potentiell gefährlich, weil sie schon zu häufig zu "plattschneiden" geführt haben. Ich bin hier vielleicht etwas deutlich, weil ich schon am Pferd erklärt bekam, warum es jetzt gut und richtig ist, dass die Hufe nach der Bearbeitung bluten. Der Bearbeiter war davon ehrlich überzeugt und verwendete auf den ersten Blick logisch klingende Argumente. Ich meine nicht, dass dies gleich so extrem wird oder pferdefreund so arbeitet, möchte jedoch warnen, den Irrweg in diese Richtung einzuschlagen.

Gruß Tina

Gruß Tina
* http://www.pro-barhuf.de -Vollständig überarbeitete Auflage des Hufbuchs erschienen *

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Re: Weiche Strahlspitze

Beitrag von Carina » Sa 28. Apr 2012, 10:45

greenorest hat geschrieben:...
Allerdings habe ich solche und ähnliche Begründungen vielfach als Rechtfertigung für dauerhafte invasive Bearbeitung gehört. Allerspätestens dann, wenn man argumentiert, dass Fühligkeit nach der Hufbearbeitung notwendig auf dem Weg der Heilung wäre, begibt man sich in gefährliche Fahrwasser.
Ich bin Huf-Laie, will das Beste für mein Pferd und bin gerade dabei, NHC kennen zu lernen. Mir gefällt sehr der offene Austausch hier, und der Versuch, Erklärungen zu finden.
Niemals würde ich akzeptieren, dass mein Pferd wegen nicht bewiesener Theorien durch die Hufbearbeitung Schmerzen hat. Manche der Beiträge in den letzten Tagen haben mir diesbezüglich Angst gemacht.

Deshalb vielen Dank für Deinen Beitrag, Tina! Das macht mir wieder Mut bezüglich NHC!

Danke dass ich hier mitlesen und lernen darf!

Carina

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Re: Weiche Strahlspitze

Beitrag von Mascha » Sa 28. Apr 2012, 11:00

Ja, also, das schlechte Hufegeben, als ich sie kaufte lag einfach daran, dass sie das vorher selten machen musste und auch sonst kaum Grunderziehung da war. Sie läuft wie gesagt auf jedem Boden gern und schwungvoll vorwärts. Heute kann sie die Hufe auch ganz normal geben.

Ich beobachte die Bildung dieses harten Horns (allerdings nur um die Strahlspitze herum), das deutlich härter ist, als normales Sohlenhorn auch bei meinem Pony in den Wintermonaten, wenn es häufiger gefroren ist. Das Zeug fällt dann wieder raus, wenn der Boden wieder weicher wird. Das ist auch ein Grund, warum ich bei meiner Kleenen daran nicht viel gemacht habe (schon gar nicht mehr, nachdem es so schnell wiederkam). Bei meinem Pony hat es nämlich einen Sinn, wenn sich das bildet. Schneidet man es weg, läuft sie auf buckelig gefrorenem Boden weniger komfortabel. Wenn sie es nicht mehr braucht, weil der Boden wieder weicher ist, fällt es einfach irgendwann raus, ohne dass man da irgendwas schneiden müsste.

Ich will natürlich nicht sagen, dass es nicht auch Fälle gibt, wo es nicht von allein wieder rausfällt und auch weiter drinbleibt, selbst wenn es eigentlich raus müsste. Da frag ich mich manchmal nur, wie unterscheidet man das jetzt?
Viele Grüße, Mascha
Alles, was ich an Beurteilungen abgebe, basiert auf dem Material, das mir dafür zur Verfügung gestellt wurde. Natürlich müsste man für eine vollständige, seriöse Beurteilung der Hufe das Pferd live und in Bewegung sehen.

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