Und da sage ich, dass mein hauptaugenmerk auch erst ist, dass überhaupt Wandanbindung runterwächst.
Bei abgesunkenen, rotierten Hufbeinenkann auch mal passieren (eigentlich ganz häufig), dass auch m-l das Hufbein verkippt, meist nach dem Maß, in dem der Huf mehr innen oder außen belastet wird.
Wenn nun aber die Wand eh noch, ähm, rundum locker ist, dann lasse ich de wand ja eh aus der Last komplett, damit oben erst mal Wandanbindung entsteht. Dafür stelle ich das Pferdchen auf Strahl und Sohlenschwielen. Und wenn die dann bröckeln, weil oben schon wieder Wandanbindung ist, reguliert es sich ab dem Moment, in dem die neue, tragfähige Wand im Trachtenbereich den Boden berührt und dann das Hufbein mit hoch nimmt. Vorher raspele ich nicht in die notwendigen Sohlenschwielen. Da lasse ich dann die mediolaterale Imbalance als in der Priorität niedriger und belasse es dabei.
Meine Prioritäten lauten beim Rehehuf:
- Entzündsursache abstellen, d.h. nicht nur in den Haltungs- und Fütterungsbedingungen, sondern auch an der Hufbearbeitung (jegliche hebel und Reizungen weg, Hufbein schützen)
- Blutversorgung gewährleisten, damit das nachwachsende Horn gesund und normal rundum wachsen kann. Oft wächst es im Zehenbereich ja schlechter
- Hufbein in physiologische Stellung bekommen und dort fixieren. Aber die Feinarbeit (mediolateral) mache ich dann später, wenn ich ansonsten in schützende Schwielen hineinschneiden müsste. Jeder Zentimeter neues Horn ist wichtig, und die Sohlenschwielen sind das einzige, was der Huf neben dem Strahl hat... Und so ein Hufbein kann innerhalb von kürzester Zeit "weiterwandern", also vertraue ich erst mal der Erste-Hilfe-Einrichtung der Natur, und manipuliere da nicht dran herum. konnte beobachten, dass das später immer super korrigiert werden kann, und es zu einem gewissen Maße auch selbst schafft, wenn die wand das Hufbein wieder hoch holt.
Zur Bewegung:
Ich finde, optimal wäre es, den Rehepferden ohne Herdenstress (weichen vor'm Cheffe, oder die anderen weichen lassen als Cheffe

) ein riesiges Paddockareal mit allen Boden- und auch Feuchtearten anzubieten. Dann können die Pferde rumgehen, wie sie es mögen.
Wir arbeiten ja gegen die natürliche Auslese gegenan... also verhindern wir, dass das Pferd sich aus Herdenverpflichtung schon früher bewegen tut, als es abkann... Und frei ist es immer etwas anderes, als an der Hand oder unterm Reiter.
Ich persönlich würde mein eigenes Pferd, wenn es denn ein Rehepferd wäre (auf Holz Klopf), für die komplette Durchwachsphase nicht reiten, egal, wie gut es schon wieder läuft, aber ihm alle bewegung der Welt möglich machen. Und mit gutem Schutz drunter vielleicht auch spazieren gehen, aber ab wann, das ist eine Einzelfallentscheidung.
Ich möchte Vernarbungen in der Lamellenschcht ja vermeiden, wenn ich kann, und zu frühe Belastung kann den noch geschwächsten Hufbeinträger überlasten und dann Vernarbungen ähnlich in überanspruchtem Sehnengewebe nach sich ziehen...
Und unter dem Hintergedanken, dass ich evtl. wieder auf Anfang gehe, wenn ich es zu früh belaste, mache ich lieber ein paar Monate zu lange Schonung unter Zwang, und man kann sich nicht vorstellen, wie Pferde in der Herde die eigene gesundheit hinten an stellen, weil im herdenverband das Leben einfach sicherer ist... Instinkte. Meiner ist mit Sehnenschaden ansonsten sehr lahm über einen Baumstamm gesprungen mit der Herde im Galopp, weil der Cheffe sich erschrocken hat vor einer Fehlzündung...

Hinterher hat er sein Bein gar nicht mehr belastet, aber der galopp und Sprung sahen gesund aus.
In der natur würde er gefressen werden, vielleicht, deswegen verzichte ich auf die Pumas in meiner möglichst artgerechten haltung, um mein Pferd trotz Krankheit das Überleben zu ermöglichen.
Hmm, sie sind halt noch am Forschen, bei welcher Reheart welche Schicht der Lamellenschicht we genau geschädigt wird. Und da ich bei den mir anvertrauten rehepferden keine Risiken eingehen möchte, will ich unter allen Umständen vermeiden, hinterher einen gewebeschnitt anlegen zu müssen, sondern reite lieber uneingeschränkt aus. Wenn das 2-3 Monate Zeit an Unterschied machen...
LG