High-low mit Rehe u. a. Problemen
- Pat
- Beiträge: 2101
- Registriert: Do 11. Aug 2011, 14:37
- IG-Profil: IG-Mitglied
- Einzugsgebiet: Heidekreis bis Hannover
- Service: gewerblich; Barhufbearbeitung, Duplobeschlag, zertifizierte Duploanwenderin, Hufkurse; F-Balance Professional
- Wohnort: Walsrode (Lüneburger Heide)
- Kontaktdaten:
Re: High-low mit Rehe u. a. Problemen
Jetzt, wo ich den bearbeiteten Huf komplett sehe, muss mein anfängliches Lob über
die Bearbeitung leider zurück nehmen. Es ist keine Verbesserung, das Hufbein konnte sich nicht wieder aufrichten, weil die Trachten nicht entsprechend gekürzt wurden.
Tic, von Cast auf Schuh steige ich um, wenn die akute Entzündungsphase abgeklungen ist. Wie lange das dauert ist unterschiedlich. Je nach Schweregrad der Rehe und zusätzlicher Behandlung schwankt das zwischen einigen Tagen und mehreren Wochen.
Ich bin auch der Meinung, dass du dir bei diesen stark pathologischen Hufen Hilfe vor Ort suchen solltest.
die Bearbeitung leider zurück nehmen. Es ist keine Verbesserung, das Hufbein konnte sich nicht wieder aufrichten, weil die Trachten nicht entsprechend gekürzt wurden.
Tic, von Cast auf Schuh steige ich um, wenn die akute Entzündungsphase abgeklungen ist. Wie lange das dauert ist unterschiedlich. Je nach Schweregrad der Rehe und zusätzlicher Behandlung schwankt das zwischen einigen Tagen und mehreren Wochen.
Ich bin auch der Meinung, dass du dir bei diesen stark pathologischen Hufen Hilfe vor Ort suchen solltest.
-
- Beiträge: 12
- Registriert: Sa 1. Jun 2013, 09:47
Re: High-low mit Rehe u. a. Problemen
Alle mal tief Luft holen. 
Zunächst mal meinem Pferd geht es inzwischen deutlich besser als noch vor drei oder zwei Wochen. Die hochakute Phase ist abgeklungen, also vielleicht können sich einige mal etwas entspannen. Mir ist klar, dass ihr nur das Wohl des Pferdes im Auge habt – ich aber auch.
Sie bekommt seit Dienstag keine Schmerzmittel mehr (die Tage vorher nur noch geringe Dosen, letzte Gabe Montagmorgen) und legt sich trotzdem jeden Tag seltener hin, gestern haben wir sie gar nicht mehr liegen sehen, wobei ich natürlich davon ausgehe, dass sie zwischendrin trotzdem gelegentlich noch liegt. Puls ist nur noch schwach zu fühlen und ich habe inzwischen auch ausreichend Übung, den zu fühlen, also glaubt mir bitte einfach, dass es so ist. Sie läuft auch jeden Tag ein bisschen besser, ich steigere jeden Tag um 5 Minuten mehr.
VR hat sie zurzeit keine akute Rehe, sondern die erwähnte Sehnenzerrung. Und genau deshalb noch Schwierigkeiten mir VL zu geben. Ich weiß nicht, wer von euch sich außer mit Rehe auch mit Sehnengeschichten auskennt. Das ist teilweise langwierig. Das Bein ist noch dick (wenn auch etwas weniger als vor drei Wochen) und wird Schritt wieder normal belastet. Andere Gangarten erlaube ich natürlich noch nicht. Sich nur mit diesem Bein abstützen zu müssen, wenn ich den anderen Huf aufnehme, ist aber noch mal eine andere Sache als Schritt gehen. Ich hatte selbst vor Jahren mal eine Zerrung im Unterschenkel. Ich hatte lange Zeit Mühe allein auf dem gezerrten Bein zu stehen und bin auch nach einem halben Jahr noch „komisch“ gelaufen, weil es in der Wade bei jedem Schritt gezogen hat. Wirklich weg war das erst nach etwa einem Jahr. Mir VL zu geben, klappt jeden Tag ein bisschen besser, aber ich möchte VR natürlich auch noch etwas schonen und sie da nicht für lange Fotosessions allein drauf stehen lassen.
Mein Nachher-Foto zeigt keinesfalls eine fertige Bearbeitung.
Ich hatte dazu geschrieben, dass ich vorsichtig war und gefragt, was ich noch tun kann. Einzig Mascha hat daraufhin mal eingezeichnet, wie weit sie noch kürzen würde. Vielen Dank dafür, Mascha!
@Tic
Ich habe noch Verständnisprobleme damit, inwiefern ein Beschlag die Hornkapsel "besser" ruhigstellt als eine Barhufbearbeitung, die die Wand komplett aus der Last nimmt. Würdest du das bitte näher erläutern?
Der Strahl hat nicht Prio 1. Aber er ist aus meiner Sicht ein sehr großes Problem, das ebenfalls schnellstmöglich angegangen werden musss, weil dadurch die Trachten nicht belastet werden, stärker wuchern können, weil damit Zehenfußung, Rückständigkeit und die Verbiegungen im Zehenbereich einhergehen.
Deine PN habe ich gelesen. Soll das eine Bearbeiter-Empfehlung sein? Wo erfahre ich denn konkret was darüber, wie der Mensch arbeitet?
@SilentDee
Vielen Dank für diese ausführliche Erklärung!
Die akute Entzündung ist nach meiner Einschätzung ja nun vorbei bzw. zumindest stark abgeklungen. Also würdest du nun Polster + Schuhe wählen?
Und wenn ich dich richtig verstehe, würdest du rundum die Wand bis zur Sohle berunden, also nicht nur im Zehenbereich, sondern bis hinter zu den Trachten? Dann müsste ich also noch einiges mehr wegnehmen als ich bisher gemacht habe? Vielleicht kannst du auch mal was einzeichnen?
Und nun habe ich noch ein paar Fotos von Trachten und Strahl von gestern, man beachte, bei aufgehobenem Huf gemacht.



Was kann ich machen, damit sich der komplette Bereich endlich mal weitet, außer noch mehr kürzen?

Zunächst mal meinem Pferd geht es inzwischen deutlich besser als noch vor drei oder zwei Wochen. Die hochakute Phase ist abgeklungen, also vielleicht können sich einige mal etwas entspannen. Mir ist klar, dass ihr nur das Wohl des Pferdes im Auge habt – ich aber auch.

Sie bekommt seit Dienstag keine Schmerzmittel mehr (die Tage vorher nur noch geringe Dosen, letzte Gabe Montagmorgen) und legt sich trotzdem jeden Tag seltener hin, gestern haben wir sie gar nicht mehr liegen sehen, wobei ich natürlich davon ausgehe, dass sie zwischendrin trotzdem gelegentlich noch liegt. Puls ist nur noch schwach zu fühlen und ich habe inzwischen auch ausreichend Übung, den zu fühlen, also glaubt mir bitte einfach, dass es so ist. Sie läuft auch jeden Tag ein bisschen besser, ich steigere jeden Tag um 5 Minuten mehr.
VR hat sie zurzeit keine akute Rehe, sondern die erwähnte Sehnenzerrung. Und genau deshalb noch Schwierigkeiten mir VL zu geben. Ich weiß nicht, wer von euch sich außer mit Rehe auch mit Sehnengeschichten auskennt. Das ist teilweise langwierig. Das Bein ist noch dick (wenn auch etwas weniger als vor drei Wochen) und wird Schritt wieder normal belastet. Andere Gangarten erlaube ich natürlich noch nicht. Sich nur mit diesem Bein abstützen zu müssen, wenn ich den anderen Huf aufnehme, ist aber noch mal eine andere Sache als Schritt gehen. Ich hatte selbst vor Jahren mal eine Zerrung im Unterschenkel. Ich hatte lange Zeit Mühe allein auf dem gezerrten Bein zu stehen und bin auch nach einem halben Jahr noch „komisch“ gelaufen, weil es in der Wade bei jedem Schritt gezogen hat. Wirklich weg war das erst nach etwa einem Jahr. Mir VL zu geben, klappt jeden Tag ein bisschen besser, aber ich möchte VR natürlich auch noch etwas schonen und sie da nicht für lange Fotosessions allein drauf stehen lassen.
Mein Nachher-Foto zeigt keinesfalls eine fertige Bearbeitung.

@Tic
Ich habe noch Verständnisprobleme damit, inwiefern ein Beschlag die Hornkapsel "besser" ruhigstellt als eine Barhufbearbeitung, die die Wand komplett aus der Last nimmt. Würdest du das bitte näher erläutern?
Der Strahl hat nicht Prio 1. Aber er ist aus meiner Sicht ein sehr großes Problem, das ebenfalls schnellstmöglich angegangen werden musss, weil dadurch die Trachten nicht belastet werden, stärker wuchern können, weil damit Zehenfußung, Rückständigkeit und die Verbiegungen im Zehenbereich einhergehen.
Deine PN habe ich gelesen. Soll das eine Bearbeiter-Empfehlung sein? Wo erfahre ich denn konkret was darüber, wie der Mensch arbeitet?
@SilentDee
Vielen Dank für diese ausführliche Erklärung!
Die akute Entzündung ist nach meiner Einschätzung ja nun vorbei bzw. zumindest stark abgeklungen. Also würdest du nun Polster + Schuhe wählen?
Und wenn ich dich richtig verstehe, würdest du rundum die Wand bis zur Sohle berunden, also nicht nur im Zehenbereich, sondern bis hinter zu den Trachten? Dann müsste ich also noch einiges mehr wegnehmen als ich bisher gemacht habe? Vielleicht kannst du auch mal was einzeichnen?

Und nun habe ich noch ein paar Fotos von Trachten und Strahl von gestern, man beachte, bei aufgehobenem Huf gemacht.




Was kann ich machen, damit sich der komplette Bereich endlich mal weitet, außer noch mehr kürzen?
- SilentDee
- Beiträge: 2069
- Registriert: Mi 7. Sep 2011, 01:03
- Einzugsgebiet: Nord-westliches Hamburg und nord(westliches) Schleswig-Holstein, ganze Touren aber auch weiter: Sylt, Dannenberg usw.
- Service: Gewerblich.
Barhufbearbeitung, Huftherapie (Rehe, Zwanghufe usw), Hufschuhanpassung und -Beratung/ Verkauf, natürlich auch reine Beratung und/oder Schulung auf Wunsch.
- sehr ausgebucht und schwer erreichbar - - Kontaktdaten:
Re: High-low mit Rehe u. a. Problemen
Huhu,
ich versuche, heut Abend mal einzuzeichen, grad Zeitdruck.
Würde aber wohl nach dem Röbi einen Trachtenkeil runternehmen, ca bis an eine ähnliche Stelle, wie es Mascha auch eingemalt hat... und dann wohl auch mit dem Rehepolster weiter arbeiten, wohl eher im Schuh, um immer auf diesem level zu halten.
Das Polster sorgt auch für Kräftigung des Strahlpolsters... und irgendwann weitet er sich dann automatisch.
Ich setze diese Polster gern ein bei Trachtenzwanghufen, nur eben nicht in der Rehevariante, und es geht i.d.R. relativ schnell, dass sich da dann was weitet. (Ohne "Öffnungsschnitte" und solchen Gedöhns
)
Das Röbi zeigte ja einen massiven Trachten-Hochstand, aber man darf nicht bis ganz vorn an die Zehe raspeln, will ja das Hufbein vorn nicht noch dichter an den Boden bringen, und man will ja das Hufbein physiologischer hinstellen.
Male heut Abend. Versprochen.
LG
ich versuche, heut Abend mal einzuzeichen, grad Zeitdruck.

Würde aber wohl nach dem Röbi einen Trachtenkeil runternehmen, ca bis an eine ähnliche Stelle, wie es Mascha auch eingemalt hat... und dann wohl auch mit dem Rehepolster weiter arbeiten, wohl eher im Schuh, um immer auf diesem level zu halten.
Das Polster sorgt auch für Kräftigung des Strahlpolsters... und irgendwann weitet er sich dann automatisch.
Ich setze diese Polster gern ein bei Trachtenzwanghufen, nur eben nicht in der Rehevariante, und es geht i.d.R. relativ schnell, dass sich da dann was weitet. (Ohne "Öffnungsschnitte" und solchen Gedöhns

Das Röbi zeigte ja einen massiven Trachten-Hochstand, aber man darf nicht bis ganz vorn an die Zehe raspeln, will ja das Hufbein vorn nicht noch dichter an den Boden bringen, und man will ja das Hufbein physiologischer hinstellen.
Male heut Abend. Versprochen.
LG
-
- Beiträge: 12
- Registriert: Sa 1. Jun 2013, 09:47
Re: High-low mit Rehe u. a. Problemen
Super, ich bin gespannt!SilentDee hat geschrieben:Male heut Abend. Versprochen.

-
- Beiträge: 162
- Registriert: Mo 9. Apr 2012, 21:12
Re: High-low mit Rehe u. a. Problemen
Ich Sitze im Zug, kann heute nicht mehr antworten, hoffe aber ihr wollt noch ein bisschen mit mir diskutieren, dann schreib ich morgen noch was dazu. Falls daran kein Interesse besteht wär ich froh ihr wurde es sagen, ich kann dann meine Zeit in der Sonne verbringen
Meine PN... ich beziehe mich auf meinen Appell sich an sehr erfahrene hufbearbeiter zu wenden. Dort kann man ein Pferd hin bringen, es wird dann rundum versorgt und betreut. Falls sich in der nähe halt nix und niemand findet - es ist eine Möglichkeit.
Jetzt fragst du mich wo du dich daruber informieren kannst ob das dort für dich in Frage käme. Dazu rate ich dir einfach mal da anzurufen. Kostet wenig Zeit und kann nicht schaden, oder?
Ach ja... Da gibt es nich 'den Menschen' das ist sozusagen rasseoffen. Gemacht wird was eben furs Pferd passt.

Meine PN... ich beziehe mich auf meinen Appell sich an sehr erfahrene hufbearbeiter zu wenden. Dort kann man ein Pferd hin bringen, es wird dann rundum versorgt und betreut. Falls sich in der nähe halt nix und niemand findet - es ist eine Möglichkeit.
Jetzt fragst du mich wo du dich daruber informieren kannst ob das dort für dich in Frage käme. Dazu rate ich dir einfach mal da anzurufen. Kostet wenig Zeit und kann nicht schaden, oder?
Ach ja... Da gibt es nich 'den Menschen' das ist sozusagen rasseoffen. Gemacht wird was eben furs Pferd passt.
Akkreditiertes Mitglied der Wolf-Gang
- SilentDee
- Beiträge: 2069
- Registriert: Mi 7. Sep 2011, 01:03
- Einzugsgebiet: Nord-westliches Hamburg und nord(westliches) Schleswig-Holstein, ganze Touren aber auch weiter: Sylt, Dannenberg usw.
- Service: Gewerblich.
Barhufbearbeitung, Huftherapie (Rehe, Zwanghufe usw), Hufschuhanpassung und -Beratung/ Verkauf, natürlich auch reine Beratung und/oder Schulung auf Wunsch.
- sehr ausgebucht und schwer erreichbar - - Kontaktdaten:
Re: High-low mit Rehe u. a. Problemen
Nur mal so aus Interesse - welchen Hufbearbeiter oder Ort hast Du denn empfohlen?
(Vielleicht kann man das ja öfters empfehlen... )
(Vielleicht kann man das ja öfters empfehlen... )
- SilentDee
- Beiträge: 2069
- Registriert: Mi 7. Sep 2011, 01:03
- Einzugsgebiet: Nord-westliches Hamburg und nord(westliches) Schleswig-Holstein, ganze Touren aber auch weiter: Sylt, Dannenberg usw.
- Service: Gewerblich.
Barhufbearbeitung, Huftherapie (Rehe, Zwanghufe usw), Hufschuhanpassung und -Beratung/ Verkauf, natürlich auch reine Beratung und/oder Schulung auf Wunsch.
- sehr ausgebucht und schwer erreichbar - - Kontaktdaten:
Re: High-low mit Rehe u. a. Problemen
So, wie versprochen, ich hab mal versucht, zu malen.
Am besten finde ich meine Freihandkünste!
Ich kann ja mit nem Stift schon nicht wirklich gut malen, aber mit der Maus...
Linien kann das Programm...
Hier also mein Malergebnis:

Die Knochenachse ist auch rotiert.
Das Hufbein ist ja nicht nur abgesackt in der Hornkapsel, sondern eben auch weg von der Wand. Ganz oben drückt ja nun quasi der Strecksehnenfortsatz gegen die Blutversorgung...
Ansonsten drückt der spitze Hufbeinspitzenrand nach unten auf die Sohlenlederhaut, und genau da, wo jetzt mein gelber Kreis ist, würde so ein Hufbein durchbrechen, und da ist der Zangentest positiv! Dieser bereich muss aus der Last raus.
Daher raspele ich hinten die Trachten runter, keilförmig, bis vor diese empfindlichlich Stelle (von hinten aus gesehen), stoppe also dem Keil genau hinter der Hufbeinspitzen-Problemstelle.
Dadurch kippt die Beinachse wieder physiologischer, das Pferd braucht sich nicht so verspannen, um diese Entlastung zu bekommen, die es sich sonst sucht durch die Rehehaltung.
Jetzt muss aber unbedingt das Hufbein stabilisiert werden. Also gibt es das Rehepolster genau hier in diesen Keil-Wegnahmebereich, aber nicht unter die Wand! Die Last wird komplett auf den Strahl und den hinteren Sohlenbereich (neben den Eckstreben) verlagert, damit die Wand raus kommt aus der Last und die Entzündung in der Wandlederhaut und der Kronlederhaut sich beruhigen kann. (Dazu kommen natürlich noch weitere Maßnahmen! Hier spreche ich jetzt nur über die Hufzubereitung.)
Vorne nehme ich bis in den Lamellenkeil weg, denn wenn das Pferdi sich im Sand mit der Hufbeinspitze in den Sand drückt, oder eben abrollt, dann darf vorn und seitlich kein Wand-Bodenkontakt entstehen, auch nicht während des Bewegungsablaufes...

Ich würd also noch ein bisserl mehr machen...
Und ich würde pinibel kontrollieren, warum da immer noch vorn kein gutes Hornwachstum ist.
Auch wenn Du das nicht gern hören wirst, es sieht noch nicht nach "keine Reheanzeichen mehr" aus. Dafür ist das Hornwachstum vorn noch zu schlecht... Leider.
Ach, das Polster würd ich mit Billigcast dranmachen, dann kann man den Huf mit Polster und Cast in Matsch, Eiswasse usw stellen...
In Hufschuhen ist es ganz schön warm, und gerade anfangs (hier ist ja jetzt kein akuter fall, meine das jetzt verallgemeinernd) ist Wärme kontraproduktiv.
Außerdem wäre mir das Risiko, dass das Polster verrutscht, oder der Hufschuh doch verloren gehen könnte, zu groß in der Anfangsphase.
Später dann kein Problem mit dem Hufschuh und Polster!
LG
Am besten finde ich meine Freihandkünste!


Hier also mein Malergebnis:

Die Knochenachse ist auch rotiert.
Das Hufbein ist ja nicht nur abgesackt in der Hornkapsel, sondern eben auch weg von der Wand. Ganz oben drückt ja nun quasi der Strecksehnenfortsatz gegen die Blutversorgung...
Ansonsten drückt der spitze Hufbeinspitzenrand nach unten auf die Sohlenlederhaut, und genau da, wo jetzt mein gelber Kreis ist, würde so ein Hufbein durchbrechen, und da ist der Zangentest positiv! Dieser bereich muss aus der Last raus.
Daher raspele ich hinten die Trachten runter, keilförmig, bis vor diese empfindlichlich Stelle (von hinten aus gesehen), stoppe also dem Keil genau hinter der Hufbeinspitzen-Problemstelle.
Dadurch kippt die Beinachse wieder physiologischer, das Pferd braucht sich nicht so verspannen, um diese Entlastung zu bekommen, die es sich sonst sucht durch die Rehehaltung.
Jetzt muss aber unbedingt das Hufbein stabilisiert werden. Also gibt es das Rehepolster genau hier in diesen Keil-Wegnahmebereich, aber nicht unter die Wand! Die Last wird komplett auf den Strahl und den hinteren Sohlenbereich (neben den Eckstreben) verlagert, damit die Wand raus kommt aus der Last und die Entzündung in der Wandlederhaut und der Kronlederhaut sich beruhigen kann. (Dazu kommen natürlich noch weitere Maßnahmen! Hier spreche ich jetzt nur über die Hufzubereitung.)
Vorne nehme ich bis in den Lamellenkeil weg, denn wenn das Pferdi sich im Sand mit der Hufbeinspitze in den Sand drückt, oder eben abrollt, dann darf vorn und seitlich kein Wand-Bodenkontakt entstehen, auch nicht während des Bewegungsablaufes...

Ich würd also noch ein bisserl mehr machen...
Und ich würde pinibel kontrollieren, warum da immer noch vorn kein gutes Hornwachstum ist.
Auch wenn Du das nicht gern hören wirst, es sieht noch nicht nach "keine Reheanzeichen mehr" aus. Dafür ist das Hornwachstum vorn noch zu schlecht... Leider.
Ach, das Polster würd ich mit Billigcast dranmachen, dann kann man den Huf mit Polster und Cast in Matsch, Eiswasse usw stellen...

Außerdem wäre mir das Risiko, dass das Polster verrutscht, oder der Hufschuh doch verloren gehen könnte, zu groß in der Anfangsphase.
Später dann kein Problem mit dem Hufschuh und Polster!

LG
-
- Beiträge: 684
- Registriert: Fr 19. Aug 2011, 11:57
Re: High-low mit Rehe u. a. Problemen
Auf der Sohlenansicht sieht es nun aber so aus, als wäre das Innenleben komplett durchgerutscht und gar nix mehr da, im Trachtenbereich, was noch gekürzt werden kann? 

"Alles wird gut" (Anna und TinaH)
-
- Beiträge: 2461
- Registriert: Fr 12. Aug 2011, 10:32
- IG-Profil: IG-Mitglied
- Einzugsgebiet: Nordhessen, Südniedersachsen, auf Anfrage auch bundesweit
- Service: Barhufbearbeitung, Hufbeschlag, Klebetechniken, Hufkurse für Jedermann, Spezialgebiet: Sportpferde und barhuf
Re: High-low mit Rehe u. a. Problemen
Das sieht vermutlich nur so aus, weil da die Ballenhaut und die Strahlzipfel viel verdecken.Lilli hat geschrieben:Auf der Sohlenansicht sieht es nun aber so aus, als wäre das Innenleben komplett durchgerutscht und gar nix mehr da, im Trachtenbereich, was noch gekürzt werden kann?
Martin
- Ramona1974
- Beiträge: 620
- Registriert: Sa 16. Feb 2013, 14:09
- Einzugsgebiet: Südliches Siegerland
- Service: (neben-) gewerbliche Hufbearbeitung im südlichen Siegerland
- Kontaktdaten:
Re: High-low mit Rehe u. a. Problemen
Wie gesagt, unsere letzte Rehe ist inzwischen über 3 Jahre her, der Huf wurde konsequent barhuf bearbeitet und wurde nur bei Fühligkeit mit einem Klebebeschlag für wenige Wochen versorgt.
Die Hufwände sind inzwischen mehrfach mit geschlossener Lamellenschicht von oben nach unten durchgewachsen.
Wie sich die Hufbeinsenkung dadurch positiv gebessert hat, kann ich Dir nicht erklären.
Aber die Tierärtzin hat es selbst verwundert bestätigt. Es ist wieder eine Sohlenwölbung vorhanden.
Die jetzige Sache habe ich ja durch zu starkes Kürzen und selbst verursacht.
Bis dahin lief sie seit mehr als 2 Jahren problemfrei.
Habe mein Stuti heute mal in unserem großen Round Pen mit feinem Sand laufen lassen, sie läuft in allen Gangarten wieder normal und locker vorwärts-abwärts.
Das Butazon ist seit Freitag abgesetzt.
Auf dem betonierten Boden tritt sie im Trab noch geringfügig kürzer.
Aber es dauert halt mehr als nur eine Woche, bis die paar Millimeter Horn wieder nachgewachsen sind, die ich leider zuviel weg gemacht hatte
Die Hufwände sind inzwischen mehrfach mit geschlossener Lamellenschicht von oben nach unten durchgewachsen.
Wie sich die Hufbeinsenkung dadurch positiv gebessert hat, kann ich Dir nicht erklären.
Aber die Tierärtzin hat es selbst verwundert bestätigt. Es ist wieder eine Sohlenwölbung vorhanden.
Die jetzige Sache habe ich ja durch zu starkes Kürzen und selbst verursacht.

Bis dahin lief sie seit mehr als 2 Jahren problemfrei.
Habe mein Stuti heute mal in unserem großen Round Pen mit feinem Sand laufen lassen, sie läuft in allen Gangarten wieder normal und locker vorwärts-abwärts.
Das Butazon ist seit Freitag abgesetzt.
Auf dem betonierten Boden tritt sie im Trab noch geringfügig kürzer.
Aber es dauert halt mehr als nur eine Woche, bis die paar Millimeter Horn wieder nachgewachsen sind, die ich leider zuviel weg gemacht hatte
