Das verwirrt mich. In seinem Buch spricht J.B. doch in sehr abfälliger Weise über die Fesselstandstheorie. (vvl. "Der Weg zum gesunden Huf" S. 20)Vita hat geschrieben:Nein, die Biernat Bearbeiter lassen die Trachten nicht hoch, sondern so wie sie zur Fessel passt. Die Zehe wird versucht mit Tragrand und Rieddach Senkrecht zu stellen. Der Hebel wird soweit möglich abgestellt. Nur so gibt die richtigen Wachstumsimpulse im Kronrand, bitte nichts verwechseln.
Hufrehe
- Voegelchen
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Re: Hufrehe
Zuletzt geändert von Voegelchen am Do 21. Jun 2012, 15:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hufrehe
naja er hat schon selber zugegeben das sein Buch inwzischen überholt ist und nicht mehr überall stimmt
- Silke & Abai
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Re: Hufrehe
Also ist die aktuelle Meinung von dir und/oder von JB, dass man die Trachtenhöhe anhand des Fesselstands festmacht?
Viele Grüße
Silke
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Re: Hufrehe
ja eigentlich schon von JB und mir auch, die Huf Fesselachse muss in etwa passen.
Kannst du mir die Passage mal nennen? Möchte mir das nochmal durchlesen.
Kannst du mir die Passage mal nennen? Möchte mir das nochmal durchlesen.
- Voegelchen
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Re: Hufrehe
Steht oben ja schon, Seite 20.
Ich kann zuhause nochmal genau nachschauen bzw zitieren, falls dus nicht findest.
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Re: Hufrehe
Wie wird denn der Fesselstand beim Rehepferd beurteilt? Oft werden die Vorderbeine vorne rausgestellt, um die Zehenregion zu entlasten... oder stehen gar nicht mehr viel, der ganze Körper ist verkrampft, und wir wissen ja alle, dass Gelenke in jede mögliche Beuge- oder Streckhaltung gebracht werden können, nur über Muskelanspannung.
Stelle ich mich auf Hackenschuhe, klappt mein Körper ja auch nicht nach vorne... Der Huf ist ja kein Hornklotz. (Ist nicht böse gemeint, war nur mal Gegenstand der sehr interessanten Unterhaltung mit einem Schmied, der mir auch die Fesselstandstheorie nahelegen wollte.
Gerade bei einem Pferd, was muskulär sehr verspannt ist, ist so ein Fesselstand dann ja eigentlich kaum irgendwie zu beurteilen... selbst, wenn man sonst nach dieser Theorie arbeiten würde.
Der Biernat-Hufrehefall, von dem Journa erzählt hat, hatte z.B. die Trachten nicht gekürzt aus Angst vor dem Zug der tiefen Beugesehne, und eben vorne die Zehenwand dünn gemacht, mit Rieddacht unddiesem 90°-Röhrchenstand, und das Hufbein rotierte. Ich hab mal in einem anderen Forum ein Bild gesehen von einer Bearbeiterin, die einen Rehehuf eines bekannten Pferdes nach der Euthanasie mit einer Bandsäge aufschnitt. Da war die Hornkapsel nach JB bearbeitet und innen drin ist das Hufbein massiv rotiert und hat schlußendlich die Sohle, ähm, angekratzt, kam schon fast durch, dann wurde das Pferd euthanasiert, damit es nicht die Schmerzen weiterhin erleiden muss. An der hübsch aussehenden Hornkapsel hat man diesen Zustand noch gar nicht sehen können, denn das war keine chronische Hufrehe, sondern eine sehr akute.
Jetzt beende ich meine Thread-bezogenen fragen und fange eine allgemeine Predigt an, die mit Euch nichts zu tun hat, sondern mit meinen bekanntschaften in den Ställen...
*Predigermodus an*
Ich empfinde jeden, der behauptet, ein Schema F nach Methode xy sei die einzig richtige, gerade bei einem Rehehuf als nicht nur grob fahrlässig handenden Menschen an. Es gibt unzähliche Ursachen, unzählige diverse gewebeschäden, eine Hufrehe ist nie gleich einer anderen Hufrehe, auch wenn die groben Dinge immer gleich aussehen.
Mittlerweile wissen auch die Schulmediziner, dass die Hufrehe noch gar nicht wirklich erforscht genug ist - in anderen Ländern forschen sie wie die Weltmeister. Es werden mikroskopische Gewebeuntersuchungen bei Hufrehen durchgeführt, und festgestellt, dass je nach Ursache häufig unterschiedliche Gewebeanteile geschädigt werden... Wer sich mit <rehehufen und rehepferden beschäftigt, und sich nicht offen weiterbildet, mit den zeitgemäßen Forschungsergebnissen auseinandersetzt usw., handelt (warum, verstehe ich bis heute nicht) sehr irregeleitet und setzt das Leben ihm anvertrauter Tiere auf's Spiel, und zwar leichtfertig, denn ist es ja nicht schwer, sich mal mit den neuen Untersuchungsergebnissen auseinanderzusetzen. Niemand kann ernsthaft der Meinung sein, er oder sie wisse bereits alles, was es zu wissen gibt, oder? Früher waren alle der Meinung, die Erde sei eine Scheibe.
Hufrehe ist ein lebensbedrohender Zustand des Pferdes, ein echter Notfall. Oft kann innerhalb von ein paar Stunden aus einer leichten Hufrehe ein Hufbeindurchbruch werden.
Die Schmerzen, die das Pferd bei einer Hufrehe erleidet, kann und will ich mir nicht ausmalen müssen. Immerhin entzündet sich die Lederhaut, was die Hornkapsel löst vom Knochen darin... und stehen ohne Hufkapsel auf der Knochenspitze geht halt nicht.
Deswegen sollten alle Ansätze offen und wissbegierig mit diesem Thema umgehen.
Und die festgestellten Gemeinsamkeiten aller Hufrehen sollten zum einzigen Schema der Notfallversorgung werden, dann ständige Verlaufskontrolle und Anpassung der Maßnahmen.
Unbestritten ist:
massive Entzündung, schon einsetzend, bevor eine Lahmheit o.ä. sichtbar wird. Kühlen hiflt und kann im Frühstadium eine sichtbare Hufrehe evtl. verhindern oder eindämmen, leider wird dieses Frühstadium nahezu nie bemerkt.
das Hufbein ist durch die Entzündung am lösen, manchmal teilweise, manchmal ganz, was den halt in der Hufkapsel verringert bis zunichte macht.
Die Durchblutung wird sowohl durch die Entzündung (Schwellung usw.) als auch durch etwaige Rotationen und oder Absenkungen in gewissen Lederhautanteilen gestört.
Es sollte also alles getan werden (in der akuten Notfallphase), um die Entzündung einzudämmen, die Durchblutung zu gewährleisten, die Schmerzen einzuschränken und das Hufbein und die Kapsel erst mal zu stabilisieren, damit sich die Entzündung beruhigt und nicht ausbreitet. Und vor allem dann die Ursche gefunden und abgestellt werden.
Wenn das geglückt ist, macht man sich auf den weg, den Huf wieder in gesunden Zustand zu versetzen. Welcher Weg da dann gewählt wird, hey, hauptsache, den heilenden weg, oder? Der darf nur nicht sehr risikobehaftet sein und nicht in elenden versuchen enden, die evtl. fehlschlagen und das wird evtl. wegen Betriebsblindheit nach Schema F erst mal missachtet oder zu spät eingestanden.
Das sollten sich alle, die mit Hufrehe zu tun haben, mal auf die Fahne schreiben, und sich dann am besten gaaanz detailliert und offen über ihre Erfolge, den Weg im Detail dahin, und auch ihre Misserfolge und die Bearbeitung in diesem Fall (der bei einem anderen Hufrehefall erfolgreich sein könnte, es ist halt oft die eine Hufrehe anders als die vorige) austauschen, nicht Misserfolge verschleiern, denn gerade die Analyse solcher Misserfolge bringt einen in der Forschung weiter!
*Predigerstatus aus*
Sorry, das hat gerade mal gedrückt und musste raus. Hatte nämlich mal wieder so einen krassen festgefahrenen Menschen vor mir gehabt gerade, der im letzten Monat 4 Pferde verloren hat, und der seine Methode immer noch nicht in Frage stellt.
Also, hey, wir haben hier das echte Potential, mal was an der Front zu ändern... lasst uns bloß austauschen und lernen und zusammenarbeiten!
Lieben Gruß
Stelle ich mich auf Hackenschuhe, klappt mein Körper ja auch nicht nach vorne... Der Huf ist ja kein Hornklotz. (Ist nicht böse gemeint, war nur mal Gegenstand der sehr interessanten Unterhaltung mit einem Schmied, der mir auch die Fesselstandstheorie nahelegen wollte.
Gerade bei einem Pferd, was muskulär sehr verspannt ist, ist so ein Fesselstand dann ja eigentlich kaum irgendwie zu beurteilen... selbst, wenn man sonst nach dieser Theorie arbeiten würde.
Der Biernat-Hufrehefall, von dem Journa erzählt hat, hatte z.B. die Trachten nicht gekürzt aus Angst vor dem Zug der tiefen Beugesehne, und eben vorne die Zehenwand dünn gemacht, mit Rieddacht unddiesem 90°-Röhrchenstand, und das Hufbein rotierte. Ich hab mal in einem anderen Forum ein Bild gesehen von einer Bearbeiterin, die einen Rehehuf eines bekannten Pferdes nach der Euthanasie mit einer Bandsäge aufschnitt. Da war die Hornkapsel nach JB bearbeitet und innen drin ist das Hufbein massiv rotiert und hat schlußendlich die Sohle, ähm, angekratzt, kam schon fast durch, dann wurde das Pferd euthanasiert, damit es nicht die Schmerzen weiterhin erleiden muss. An der hübsch aussehenden Hornkapsel hat man diesen Zustand noch gar nicht sehen können, denn das war keine chronische Hufrehe, sondern eine sehr akute.
Jetzt beende ich meine Thread-bezogenen fragen und fange eine allgemeine Predigt an, die mit Euch nichts zu tun hat, sondern mit meinen bekanntschaften in den Ställen...
*Predigermodus an*
Ich empfinde jeden, der behauptet, ein Schema F nach Methode xy sei die einzig richtige, gerade bei einem Rehehuf als nicht nur grob fahrlässig handenden Menschen an. Es gibt unzähliche Ursachen, unzählige diverse gewebeschäden, eine Hufrehe ist nie gleich einer anderen Hufrehe, auch wenn die groben Dinge immer gleich aussehen.
Mittlerweile wissen auch die Schulmediziner, dass die Hufrehe noch gar nicht wirklich erforscht genug ist - in anderen Ländern forschen sie wie die Weltmeister. Es werden mikroskopische Gewebeuntersuchungen bei Hufrehen durchgeführt, und festgestellt, dass je nach Ursache häufig unterschiedliche Gewebeanteile geschädigt werden... Wer sich mit <rehehufen und rehepferden beschäftigt, und sich nicht offen weiterbildet, mit den zeitgemäßen Forschungsergebnissen auseinandersetzt usw., handelt (warum, verstehe ich bis heute nicht) sehr irregeleitet und setzt das Leben ihm anvertrauter Tiere auf's Spiel, und zwar leichtfertig, denn ist es ja nicht schwer, sich mal mit den neuen Untersuchungsergebnissen auseinanderzusetzen. Niemand kann ernsthaft der Meinung sein, er oder sie wisse bereits alles, was es zu wissen gibt, oder? Früher waren alle der Meinung, die Erde sei eine Scheibe.
Hufrehe ist ein lebensbedrohender Zustand des Pferdes, ein echter Notfall. Oft kann innerhalb von ein paar Stunden aus einer leichten Hufrehe ein Hufbeindurchbruch werden.
Die Schmerzen, die das Pferd bei einer Hufrehe erleidet, kann und will ich mir nicht ausmalen müssen. Immerhin entzündet sich die Lederhaut, was die Hornkapsel löst vom Knochen darin... und stehen ohne Hufkapsel auf der Knochenspitze geht halt nicht.
Deswegen sollten alle Ansätze offen und wissbegierig mit diesem Thema umgehen.
Und die festgestellten Gemeinsamkeiten aller Hufrehen sollten zum einzigen Schema der Notfallversorgung werden, dann ständige Verlaufskontrolle und Anpassung der Maßnahmen.
Unbestritten ist:
massive Entzündung, schon einsetzend, bevor eine Lahmheit o.ä. sichtbar wird. Kühlen hiflt und kann im Frühstadium eine sichtbare Hufrehe evtl. verhindern oder eindämmen, leider wird dieses Frühstadium nahezu nie bemerkt.
das Hufbein ist durch die Entzündung am lösen, manchmal teilweise, manchmal ganz, was den halt in der Hufkapsel verringert bis zunichte macht.
Die Durchblutung wird sowohl durch die Entzündung (Schwellung usw.) als auch durch etwaige Rotationen und oder Absenkungen in gewissen Lederhautanteilen gestört.
Es sollte also alles getan werden (in der akuten Notfallphase), um die Entzündung einzudämmen, die Durchblutung zu gewährleisten, die Schmerzen einzuschränken und das Hufbein und die Kapsel erst mal zu stabilisieren, damit sich die Entzündung beruhigt und nicht ausbreitet. Und vor allem dann die Ursche gefunden und abgestellt werden.
Wenn das geglückt ist, macht man sich auf den weg, den Huf wieder in gesunden Zustand zu versetzen. Welcher Weg da dann gewählt wird, hey, hauptsache, den heilenden weg, oder? Der darf nur nicht sehr risikobehaftet sein und nicht in elenden versuchen enden, die evtl. fehlschlagen und das wird evtl. wegen Betriebsblindheit nach Schema F erst mal missachtet oder zu spät eingestanden.
Das sollten sich alle, die mit Hufrehe zu tun haben, mal auf die Fahne schreiben, und sich dann am besten gaaanz detailliert und offen über ihre Erfolge, den Weg im Detail dahin, und auch ihre Misserfolge und die Bearbeitung in diesem Fall (der bei einem anderen Hufrehefall erfolgreich sein könnte, es ist halt oft die eine Hufrehe anders als die vorige) austauschen, nicht Misserfolge verschleiern, denn gerade die Analyse solcher Misserfolge bringt einen in der Forschung weiter!
*Predigerstatus aus*
Sorry, das hat gerade mal gedrückt und musste raus. Hatte nämlich mal wieder so einen krassen festgefahrenen Menschen vor mir gehabt gerade, der im letzten Monat 4 Pferde verloren hat, und der seine Methode immer noch nicht in Frage stellt.
Also, hey, wir haben hier das echte Potential, mal was an der Front zu ändern... lasst uns bloß austauschen und lernen und zusammenarbeiten!
Lieben Gruß
- Lesley
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Re: Hufrehe
Wie erkennt man dieses Frühstadium?SilentDee hat geschrieben:Unbestritten ist:
massive Entzündung, schon einsetzend, bevor eine Lahmheit o.ä. sichtbar wird. Kühlen hiflt und kann im Frühstadium eine sichtbare Hufrehe evtl. verhindern oder eindämmen, leider wird dieses Frühstadium nahezu nie bemerkt.
Genau das ist nämlich das Problem, dem man oft begegnet: "Pferd lahmt nicht, also ist ja alles ok."
"Experience is the hardest kind of teacher. It gives you the test first and the lesson afterward." ~Oscar Wilde
„If you are not willing to learn, no one can help you.
If you are determined to learn, no one can stop you.“
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Re: Hufrehe
Vorne von einem Bein aufs andere tippeln und komisch rumstehen wäre auch noch ein Anzeichen....
Geht nicht, gibt es nicht.
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Re: Hufrehe
Die Situation des Fesselstands einzuschätzen obliegt einem dann letztendlich selber. Steht der Huf rückständig, dann bearbeite ich den Huf erstmal ganz normal, Hebel und Schnäbel abstellen, Maßnahmen ergreifen das aufgerissene Hufbeinträger wieder geschlossener nachwachsen können usw, dann entscheide ich beim nächsten Mal wieder neu was zu tun ist. Stehen Sehnen hervor ist die Stellung auch noch nicht optimal, muss man eben direkt am Pferd entscheiden. Da gibts leider keine Richtlinien an denen man 100% festhalten kann.
Wenn die Trachten nicht gekürzt wurden dann war das ganz klar ein Bearbeiterfehler. So was solls geben
JB hat uns immer wieder darauf hingewiesen.
Aber mehr wie die Hornkapsel möglichst passend hinzustellen kann auch ein HO nicht machen, Wunder bitte an den lieben Gott adressieren..
Ich kann auch nur jedem Pferdebesitzer mit Rehe raten regelmässig Röntgenbilder anfertigen zu lassen. Das Geld ist gut investiert.
Wenn die Trachten nicht gekürzt wurden dann war das ganz klar ein Bearbeiterfehler. So was solls geben
JB hat uns immer wieder darauf hingewiesen.
Aber mehr wie die Hornkapsel möglichst passend hinzustellen kann auch ein HO nicht machen, Wunder bitte an den lieben Gott adressieren..
Ich kann auch nur jedem Pferdebesitzer mit Rehe raten regelmässig Röntgenbilder anfertigen zu lassen. Das Geld ist gut investiert.