Barhuf-Umstellung VB

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Lilli
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Re: Barhuf-Umstellung VB

Beitrag von Lilli » Di 19. Mär 2013, 09:57

Huh, ich bin jetzt echt erschrocken ab der Bilder. Und ich will dir keine Angst machen, bin ja kein Profi. Aber das sieht schon nach rotiertem und evtl. auch abgesunkenen Hufbein aus. Die flache Sohle, die untiefe Strahlfurche und die Ausbeulung am Kronrand. Magst nicht lieber Röntgen lassen? Dann könntest du sicher sein und dich auch mit der weiteren Bearbeitung und Polsterung danach richten. Das Röntgen kostet um die 100,00 Euro 2 Bilder.

Also nicht die Trachten noch weiter weghauen, da ist sowieso schon zuwenig Material. Genauso die ganze Sohle, nicht, auf keinen Fall hier noch etwas wegnehmen. Die Hufwand aus der Last nehmen, besonders vorne an der Zehe, damit die zumindest nicht weiter weghebelt. Das wird ihn empfindlicher machen, aber so kommst du rein mechanisch zumindest aus dem zerreisenden Zustand raus. Und Dauerpolster. Ich denke, der Huf braucht eine komplette Rehebehandlung. :think:

Und bißchen vorsichtig mit einer HO Behandlung in diesem Fall. Evtl. möchte sie die Sohle zurück schneiden, um einen Tragrandüberstand zu schaffen. Das wäre extrem gefährlich im Moment. Besprich das gut mit ihr vorher.
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saskia
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Re: Barhuf-Umstellung VB

Beitrag von saskia » Di 19. Mär 2013, 13:11

Kurz mal an die Profis nachgefragt : Hebel an der Zehe entfernen - heisst das Toe Rocker anbringen? Wenn die Sohle eurer Meinung nach dünn ist, lieber nicht, oder? Nur senkrecht zurücksetzen? Wie weit? Bis direkt an die Sohle? Also vom Sohlenbild her ist da doch gar nicht so auffällig viel Platz vor der Strahlspitze. Oder hat sich der Strahl zu weit über die Sohle geschoben? Sieht auch wieder nicht danach aus. Hab grad ein Logik-Problem, zu verstehen wie man die korrektur ansetzt und wie sie wirkt.
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Re: Barhuf-Umstellung VB

Beitrag von SilentDee » Di 19. Mär 2013, 21:04

Nein, bei zu dünner, platter Sohle keinen Toe Rocker, der geht ja in die Sohle. Aber man kann die Wand im Zehenbereich massiv zurücknehmen...

Und man kann davon ausgehen, dass mit Sicherheit die Sohle und auch der Strahl viel zu weit vorne raus gezogen sind, das bildet sich wieder zurück!

LG

saskia
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Re: Barhuf-Umstellung VB

Beitrag von saskia » Mi 20. Mär 2013, 00:05

SilentDee hat geschrieben: ... Aber man kann die Wand im Zehenbereich massiv zurücknehmen...

LG
Wie massiv ist "massiv"? Bis zur Sohle? Oder noch mehr? Oder noch ziemlich weit nach oben raspeln ("Wand schwächen"? Würde sie dann leichter steiler nachwachsen können oder sich noch leichter verbiegen?)
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Re: Barhuf-Umstellung VB

Beitrag von Jouna » Mi 20. Mär 2013, 10:25

Ich hatte letzens auch so ein Pferdchen, wo ich auf Anweisung des Tierarztes die Zehe echt ganz massiv bis durch die Weiße Linie zurückgenommen habe. Pferd hatte sich aufgrund der Hufsituation gerade einen massiven Sehnenschaden zugelegt. der Tierarzt meinte auch , jetzt mal noch ein zusätzätzliches Hufproblem zu verursachen wäre im Prinzip doch der bessere Weg. Normal kann man ja nie so viel wegnehmen, weil die Leutchen ja ihre Pferde meist weiter bewegen möchten, aber man kommt natürlich mit so einer Hufumstellung massiv schneller voran, wenn man da mal sehr radikal vorgeht. Und da das Sehnenschadenpferd sowieso nur Schritt gehen durfte....

Aber dafür muß der Pferdebesitzer auch die Nerven haben und das Gezicke anderer Pferdebesitzer im Stall aushalten können....das verschärft das Problem nämlicht oft. Manchmal hätte ich gern die Möglichkeit so ein Pferdchen für eine Zeit bei mir aufzunehmen, damit der Besitzer sich nicht mit diesen ständigen Anfeindungen rumschlagen muß.

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Re: Barhuf-Umstellung VB

Beitrag von SilentDee » Mi 20. Mär 2013, 15:18

Also, massiv zurücksetzen ist bei mir, von unten quasi die Phase bis an den Sohlenrand/Lamellenkeil anzuraspeln, und dann von außen senkrecht im unteren 2-cm-Bereich bis an diese Stelle zu raspeln, damit nicht immer beim Abrollen, wenn der Huf kippt, die Wand mit weg zieht nach vorn.

ABER: je nach Situation beachte ich dabei, dass die Wand an der Stelle, wo sie noch Gewicht mittragen muss, damit das Hufbein nicht zu viel Druck bekommt (siehe 4-Punkt-Trimm), erhalten bleibt und nur leicht angeschrägt wird. Ich will das dünnsohlige Pferd ja nicht komplett auf die Sohle stellen.

Wenn ich das mache, um massiver einwirken zu können, dann vereinbare ich schon vorher mit dem besi dieses Vorgehen nebst aller "Nebenwirkungen" und bespreche Vorgehensweisen, damit das Pferd auch in den 2-3 Wochen danach unbeschadet und locker laufen mag. Je nach Situation wäre das dann Polsterung unter Strahl, Krankenschuhe, Cast, Sole Guard oder so...

Oft klatschen solche Pferde aber auch sehr trachtenfußig auf, was nicht gerade super gut ist für den Bewegungsapparat, weil sie eben diesen Hebel vorn als unangenehm empfinden... und fußen viel besser und entspannter, wenn sie den Zehenhebel komplett weg haben...

Wieder eine Einzelfallentscheidung, von Pferd zu Pferd und manchmal sogar von Huf zu Huf verschieden...

LG

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Re: Barhuf-Umstellung VB

Beitrag von Fritz » Mo 29. Apr 2013, 08:49

Hallo Kassiopeia,

wie sieht es denn mitllerweile bei euch aus? Geht es deinem Pferd besser? Ich find es immer schade, wenn man plötzlich gar nichts mehr liest ;)

LG Michaela

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Re: Barhuf-Umstellung VB

Beitrag von Kassiopeia » Mo 6. Mai 2013, 09:32

Fritz, tut mir leid, war keine böse Absicht. Aber es gab die letzte Zeit nicht viel Neues bzw. ich hatte nicht viel zu sagen. Ich hatte ja schon mehrfach geschrieben, dass ich hier keinen Hufbearbeiter finde, der Klebeschalen o.ä. macht.

Anhand der Bilder eine Hufbeinabsenkung und Rotation zu diagnostizieren, finde ich übrigens sehr gewagt. Die vielen praktischen und seriösen Tipps hier haben mir sehr geholfen und ich habe auch einiges davon umsetzen können bzw. mit unserer HO besprochen. Aktuell läuft mein Wallach hervorragend. Reiten mit Hufschuhen in allen Gangarten und auf allen Böden kein Problem. Barhuf auf Asphalt, Paddock mit Lehmboden, Koppel geht auch gut. Steiniger Boden barhuf geht noch nicht.

Ungulat, Durogel und Lorbeeröl verwende ich weiter, das Hufmaterial wird besser, es bricht absolut nichts aus. Es wächst aber nicht so viel, als dass sich ein Tragrand bildet. Rechts vorne ist eine beginnende Sohlenwölbung zu erkennen. Links vorne ist immer noch der empfindliche Problemhuf, das war der Katastrophen-Huf mit dem abgerissenen Eisen.

Die HO hat aufgrund meiner Berichte letztes Mal etwas mehr von der Zehe weggenommen, dafür aber die Trachten nicht so sehr gekürt. Anscheinend ist das der richtige Weg.

Ich denke, wir sind sicher noch lange nicht über dem Berg, aber aus dem gröbsten dürften wir raus sein. Soviel mal zum aktuellen Stand.

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Re: Barhuf-Umstellung VB

Beitrag von Fritz » Di 7. Mai 2013, 07:26

Hallo Kassiopeia,
ich habe mich nur besonders für euch interessiert, weil ihr in etwa zeitgleich auf barhuf umgestellt habt ;) Schön, dass du nun eine Bearbeiterin gefunden hast, die die Hufe auf den richtigen Weg bringt.

LG Michaela

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Re: Barhuf-Umstellung VB

Beitrag von Kassiopeia » Di 7. Mai 2013, 09:04

Hi Fritz, ob die HO dauerhaft auf dem richtigen Weg ist, muss sich erst noch rausstellen. Bei meinem letzten Schmied war die ersten Monate auch erstmal alles super und das Drama hat sich erst nach einem halben Jahr herausgestellt. Ich habe mir abgewöhnt, in Sachen Hufe irgendjemandem übermäßig zu vertrauen oder eine großartige Euphorie zu zeigen.

Und seit gestern habe ich ein echt blödes Problem. Ich habe mich letztes Jahr, nachdem ich meinen Jungspund gekauft habe, auf eine laaaaange Warteliste bei einem sehr guten Stall setzen lassen. Ich habe nicht wirklich damit gerechnet, dass ich da mal einen Platz bekomme. Und jetzt ist da tatsächlich was frei und ich würde furchtbar gerne wechseln. Aber die Pferde müssen dort vom Stall auf die Koppeln über einen Schotterweg. Als ich den Stall besichtigt habe, war mich ja noch nicht klar, das mein neues Pferd solche Probleme mit sich bringen würde. Diesen Schotterweg packt der barhuf (noch) nicht und ich habe keine Ahnung, was ich jetzt machen soll.

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