Hufgesundheit - Beispielbilder?
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Re: Hufgesundheit - Beispielbilder?
Pat, ich hab eine Frage zu dem Foto des hochgenommenen schwarzen Hufes (seitl. Ansicht):
es sieht so aus, als ob der Tragrand - vom seitlichen über den Zehenbereich- kürzer ist als Sohlenrand-Niveau, als ob das Pferd im vorderen Hufbereich nur auf dem Sohlenrandbereich steht. ist das so oder täuscht die Optik auf dem Foto?
es sieht so aus, als ob der Tragrand - vom seitlichen über den Zehenbereich- kürzer ist als Sohlenrand-Niveau, als ob das Pferd im vorderen Hufbereich nur auf dem Sohlenrandbereich steht. ist das so oder täuscht die Optik auf dem Foto?
- Pat
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Re: Hufgesundheit - Beispielbilder?
Das täuscht. Die Wand ist auf Sohlenniveau und die Kanten sind berundet. In dieser Perspektive sieht das aus, als sei die Wand kürzer als die Sohle. Ist es aber nicht.
- SilentDee
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Re: Hufgesundheit - Beispielbilder?
Noch mal kurz zur geschlossenen Lamellenschicht.
In der Natur ist es so eingerichtet, dass der Huf sich ein Gleichgewicht zwischen Abrieb und Wachstum (in Kombi mit Horndicke und Hornhärte) schafft.
Da gibt es ja nicht irgendwo an der Ecke einen Hufmenschen mit Raspel und Nipper, bei dem die Pferde mal einkehren können zwischendurch à la "einmal kürzen, bitte!"
Es muss also natürliche Kürzungsmechanismen geben, denn nicht auf jedem Boden ist viel Abrieb möglich.
Auf hartem, abriebintensiven Boden sind die Hufe ja eher steilwandig, gerade, unten sehr berundet, und haben meist gar keinen Wandüberstand über der Sohle, dann ist die Lamellenschicht auch unten geschlossen. Da kann ja nichts hebeln...
Weichbodenhufe haben keinen wirklichen Abrieb, die brauchen andere Möglichkeiten, sich zu kürzen. Und da sie ja eh durch den weichen Boden eher weite Form mit viel Wölbungsmöglichkeit benötigen, um nicht tief einzusinken in den weichen Boden entwickeln sie ja eher weite Hufe mit flacher verlaufenden Wänden. Und eben Tragrandüberstand. Das Horn ist an sich dünner, weicher, bricht schneller weg, und hebelt unten auseinander. Das ist, glaube ich, eine Symbiose zwischen Pferd und Bakterium. Denn wo die Lamellenschicht im unteren, zu kürzenden Bereich etwas auseinandergezerrt wird, entstehen quasi Lamellenhohlräume, in die sich Bakterien reinsetzen können, die das Horn dort etwas schwächen und dadurch quasi Sollbruchstellen bauen. Und schwupps, hebelt es nicht höher, weil es abbrechen kann. natürliche Kürzung eines Weichbodenhufs. Sollte der Boden nun plötzlich hart werden, fluppen diese Überstände dann ganz easy weg, und der Huf hat alle Möglichkeiten, schnell den Umbauprozess einzuleiten, ohne noch weitere, schädigende Hebelungen.
Da unsere Pferde ja nun alle zumindest Mischformen zwischen Hartboden- und Weichbodenhuf sind, meist eher Richtung Weichbodenhuf tendieren wegen der Haltungsbedingungen (und der zuwenig Bewegung) ist ein leichtes auseinanderziehen der Lamellenschicht im untersten Bereich ja schon natürlich und gesund, sofern sich dies nicht fortsetzt weiter hoch.
Gesunde Weichbodenhufe haben also unten, in dem Bereich, wo die Wandlederhaut gar nicht mehr selbst vorhanden ist (also unter'm Hufbein Richtung Boden) schon mal gezerrte lamellenschichten, dadurch dann aber schon etwas plattere Sohlen usw., weil die Wölbung dann über den Wandüberstand geschieht. Diese Weichbodenhufe laufen dann auf harten Böden nicht gerade wie auf Federn. Und je mehr Mischform wir haben, desto weniger hoch geht dann diese unterste leichte Zerrung...
Man muss also immer den Huf betrachten im Hinblick auf den Lebensraum, auf dem das Pferd wohnt.
Ein Hufbearbeiter, der alle 5-8 Wochen mal die Hufe kürzen darf/soll, kann natrülich nicht den gleichen natürlichen Abrieb imitieren, als wenn das Pferd wirklich jeden Tag natürlichen Abrieb hätte, dann wären die Hebel erst gar nicht so stark da. Deswegen plädiere ich immer für ein optimieren der Haltungsbedingungen.
Zaubern kann man leider nicht (so gern man das würde )
Und da Pferde nun mal Lebewesen sind und keine von Menschen hergestellten Gegenstände, können wir sie nur in den Grenzen und Möglichkeiten der natürlichen Gegebenheiten benutzen, ohne ihnen zu schaden. Und je natürlicher man sie hält, füttert und bewegt, desto leistungsfähiger und gesünder sind sie. Und dann zaubern quasi der Besitzer, das Pferd und der Hufbearbeiter zusammen doch ein ganzes Stück!
LG
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Da gibt es ja nicht irgendwo an der Ecke einen Hufmenschen mit Raspel und Nipper, bei dem die Pferde mal einkehren können zwischendurch à la "einmal kürzen, bitte!"
Es muss also natürliche Kürzungsmechanismen geben, denn nicht auf jedem Boden ist viel Abrieb möglich.
Auf hartem, abriebintensiven Boden sind die Hufe ja eher steilwandig, gerade, unten sehr berundet, und haben meist gar keinen Wandüberstand über der Sohle, dann ist die Lamellenschicht auch unten geschlossen. Da kann ja nichts hebeln...
Weichbodenhufe haben keinen wirklichen Abrieb, die brauchen andere Möglichkeiten, sich zu kürzen. Und da sie ja eh durch den weichen Boden eher weite Form mit viel Wölbungsmöglichkeit benötigen, um nicht tief einzusinken in den weichen Boden entwickeln sie ja eher weite Hufe mit flacher verlaufenden Wänden. Und eben Tragrandüberstand. Das Horn ist an sich dünner, weicher, bricht schneller weg, und hebelt unten auseinander. Das ist, glaube ich, eine Symbiose zwischen Pferd und Bakterium. Denn wo die Lamellenschicht im unteren, zu kürzenden Bereich etwas auseinandergezerrt wird, entstehen quasi Lamellenhohlräume, in die sich Bakterien reinsetzen können, die das Horn dort etwas schwächen und dadurch quasi Sollbruchstellen bauen. Und schwupps, hebelt es nicht höher, weil es abbrechen kann. natürliche Kürzung eines Weichbodenhufs. Sollte der Boden nun plötzlich hart werden, fluppen diese Überstände dann ganz easy weg, und der Huf hat alle Möglichkeiten, schnell den Umbauprozess einzuleiten, ohne noch weitere, schädigende Hebelungen.
Da unsere Pferde ja nun alle zumindest Mischformen zwischen Hartboden- und Weichbodenhuf sind, meist eher Richtung Weichbodenhuf tendieren wegen der Haltungsbedingungen (und der zuwenig Bewegung) ist ein leichtes auseinanderziehen der Lamellenschicht im untersten Bereich ja schon natürlich und gesund, sofern sich dies nicht fortsetzt weiter hoch.
Gesunde Weichbodenhufe haben also unten, in dem Bereich, wo die Wandlederhaut gar nicht mehr selbst vorhanden ist (also unter'm Hufbein Richtung Boden) schon mal gezerrte lamellenschichten, dadurch dann aber schon etwas plattere Sohlen usw., weil die Wölbung dann über den Wandüberstand geschieht. Diese Weichbodenhufe laufen dann auf harten Böden nicht gerade wie auf Federn. Und je mehr Mischform wir haben, desto weniger hoch geht dann diese unterste leichte Zerrung...
Man muss also immer den Huf betrachten im Hinblick auf den Lebensraum, auf dem das Pferd wohnt.
Ein Hufbearbeiter, der alle 5-8 Wochen mal die Hufe kürzen darf/soll, kann natrülich nicht den gleichen natürlichen Abrieb imitieren, als wenn das Pferd wirklich jeden Tag natürlichen Abrieb hätte, dann wären die Hebel erst gar nicht so stark da. Deswegen plädiere ich immer für ein optimieren der Haltungsbedingungen.
Zaubern kann man leider nicht (so gern man das würde )
Und da Pferde nun mal Lebewesen sind und keine von Menschen hergestellten Gegenstände, können wir sie nur in den Grenzen und Möglichkeiten der natürlichen Gegebenheiten benutzen, ohne ihnen zu schaden. Und je natürlicher man sie hält, füttert und bewegt, desto leistungsfähiger und gesünder sind sie. Und dann zaubern quasi der Besitzer, das Pferd und der Hufbearbeiter zusammen doch ein ganzes Stück!
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Re: Hufgesundheit - Beispielbilder?
Apropos Futterwechsel : ich hab mal gelesen, dass Futteringe in gewissem Umfang normal wären bei Weidehaltung, weil das Gras je nach Jahreszeit unterschiedliche Zusammensetzung hat, und dass nur Boxenpferde, die ganzjährig gleichbleibende Fütterung erhalten, eine ebenmässige Hufstruktur hätten. Wobei es ja auch wieder nicht naturgemäss ist, wenn ein Pferd ganzjährig exakt gleichbleibende Fütterung erhält, denn die Natur hat nunmal vorgsehen, dass Pferde zu bestimmten Jahreszeiten zulegen, um die darauf folgenden kargeren zeiten zu überstehen. Und insofern wäre es auch nicht naturgemäss, ein Pferd ganzjährig auf dem gleichen Gewicht halten zu wollen. Es darf also ruhig mal etwas rundlicher werden - wenn darauf wieder eine Abnehmphase folgt. Aber das nur am Rande, - geht hier ja nur um die Hufe.Pferdefreund hat geschrieben:
.....
2) die Ringe kommen meiner Meinung nach nicht UNBEDINGT von der Fuetterung.
....
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.
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Re: Hufgesundheit - Beispielbilder?
Ich habe mal alle Beiträge zur Sprachdiskussion hierher verschoben.
"Experience is the hardest kind of teacher. It gives you the test first and the lesson afterward." ~Oscar Wilde
„If you are not willing to learn, no one can help you.
If you are determined to learn, no one can stop you.“
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Re: Hufgesundheit - Beispielbilder?
Ich habe für "Nepomuk" mal einen eigenen Thread spendiert.
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Re: Hufgesundheit - Beispielbilder?
Hehe, und damit wir unsere Fotosammlung mal weiter führen, mal ein paar weitere Fotos von Hufen, die ohne Probleme über jeden Boden laufen (wir haben hier im Umkreis naturgewachsene Böden und auch aufgeschotterte Böden, alles kein Problem, auch stundenlang), die dazu auch die für mich aussagekräftigen Kriterien haben, als gesunder Huf bezeichnet zu werden. (Eine Seite weiter vorn habe ich meine persönliche Definition ja niedergeschrieben gehabt)
Pferd 1, Frontansicht eines Hinterhufs (ich schaffe nie ganz von vorne... ist von leicht schräg-außen getroffen)
Sohlenansicht:
Da er, wie man sieht, als eigenes Pferd oft sträflich vernachlässigt wird, was das Bearbeitungsintervall angeht, hat sich hier auch die Seitenwand etwas getrennt gehabt im untersten Bereich, weil mittlerweile zu lang, und es ja Ende November war, also eher weicher Paddock als hart... hab also dagegen gesteuert als brave Pferdebesitzer-Huftante mit schlechtem Gewissen, aber das hatte sich dann auch schnell wieder erlegt, und seiner oh-Frost-kommt, plötzlich sind nur harte Huckel-ich lauf trotzdem drüber-Hufgesundheit nicht geschadet... )
Anderes Pferd:
Nicht mein eigenes, also regelmäßiger von mir bearbeitet, aber ehemalig Rehepony mit Rotation und Absenkung, jetzt nachweislich wieder soweit gesund (Röbi) trotz vorhandener Wand (oft werden Röntgenbilder ja verschönt, indem die Wand eben parallel zum Hufbein dünngeraspelt wird, ist hier selbstverständlich nicht der Fall) :
Sohlenansicht:
Und hier mein anderes Pferd, als es noch gesund war... Hab schon länger seine Hufe nicht mehr sinnvoll fotografiert... Hatte mal abends für meine Homepage wahllos Hufsohlenwölbungen geknipst bei uns im Stall...
Wie Ihr seht, da war es eine nasse Jahreszeit... und nicht frisch bearbeitet...
Und noch ein Kundenpferd, was auch schon einen nahezu gesunden Weichbodenhuf hat (Seitenwände etwas auseinander, ist vor der Bearbeitung entstanden:
Perfekt ist der nicht, aber wenn man ihn gesehen hat, als ich ihn übernommen hatte, und wie er lief, und nun ist er schon mal ganz nett geworden und läuft über jeden Boden... hey, Designhufe gibt es nicht, und alle 5-6 Wochen mal bearbeitet ist nicht alles! Da gehört eben auch viel zu, vor allem, Haltungsbedingungen, Bewegung rund um die Uhr, sinnvolle und pferdegerechte Bewegung uvm.
Ich würde mich freuen über noch mehr Hufbilder.
Ach, und zu den ganzen schönen Linien, die immer eingezeichnet werden, um gewisse Dinge zu verdeutlichen (mach ich ja auch), noch ein kurzer Beitrag: Ein Huf ist in seiner Form schon an ein Hufbein und dessen Form angepasst. Wenn ein Pferd nun z.B. super schwer ist und dreieckige Hufe hat, der kronrand also auch diese Form hat, kann man davon ausgehen, dass das oft auch deswegen ist, weil das Hufbein auch diese Form hat. Hufbeine sehen auch nicht alle gleich aus. Dieser Huf z.B. (habe leider wegen Behang nie ein Foto von vorne oder Seite gemacht, weil ich nie etwas dabei hatte, um Behang hochzuschieben) ist ein Vorderhuf, der von mir immer eine massive Abrollkante verpasst bekommt, damit er nicht über die Dreieckspitze an der Zehe abrollen muss, sondern seitlich Auflagepunkte hat und darüber abrollt, wächst immer wieder so nach. Ist ein Kalti mit eben dreieckigem Kronrand, keinen Rissen übrigens seitlich, und wetten, das Hufbein ist auch dreieckig? Das kann nachprüfen, wenn man solche Kadaverhufe mal auskocht.
Wenn man von Anfang an (Fohlenalter an) anders bearbeitet hätte, könnte ich mir vorstellen, dass das Hufbein vielleicht nicht dreieckig geworden wäre, aber oft übernimmt man Hufe ja erst später, und da ist das Hufbein dann schon angepasst an die Belastungen der vergangenen Jahre und eben die Wachstumszeit...
LG
Pferd 1, Frontansicht eines Hinterhufs (ich schaffe nie ganz von vorne... ist von leicht schräg-außen getroffen)
Sohlenansicht:
Da er, wie man sieht, als eigenes Pferd oft sträflich vernachlässigt wird, was das Bearbeitungsintervall angeht, hat sich hier auch die Seitenwand etwas getrennt gehabt im untersten Bereich, weil mittlerweile zu lang, und es ja Ende November war, also eher weicher Paddock als hart... hab also dagegen gesteuert als brave Pferdebesitzer-Huftante mit schlechtem Gewissen, aber das hatte sich dann auch schnell wieder erlegt, und seiner oh-Frost-kommt, plötzlich sind nur harte Huckel-ich lauf trotzdem drüber-Hufgesundheit nicht geschadet... )
Anderes Pferd:
Nicht mein eigenes, also regelmäßiger von mir bearbeitet, aber ehemalig Rehepony mit Rotation und Absenkung, jetzt nachweislich wieder soweit gesund (Röbi) trotz vorhandener Wand (oft werden Röntgenbilder ja verschönt, indem die Wand eben parallel zum Hufbein dünngeraspelt wird, ist hier selbstverständlich nicht der Fall) :
Sohlenansicht:
Und hier mein anderes Pferd, als es noch gesund war... Hab schon länger seine Hufe nicht mehr sinnvoll fotografiert... Hatte mal abends für meine Homepage wahllos Hufsohlenwölbungen geknipst bei uns im Stall...
Wie Ihr seht, da war es eine nasse Jahreszeit... und nicht frisch bearbeitet...
Und noch ein Kundenpferd, was auch schon einen nahezu gesunden Weichbodenhuf hat (Seitenwände etwas auseinander, ist vor der Bearbeitung entstanden:
Perfekt ist der nicht, aber wenn man ihn gesehen hat, als ich ihn übernommen hatte, und wie er lief, und nun ist er schon mal ganz nett geworden und läuft über jeden Boden... hey, Designhufe gibt es nicht, und alle 5-6 Wochen mal bearbeitet ist nicht alles! Da gehört eben auch viel zu, vor allem, Haltungsbedingungen, Bewegung rund um die Uhr, sinnvolle und pferdegerechte Bewegung uvm.
Ich würde mich freuen über noch mehr Hufbilder.
Ach, und zu den ganzen schönen Linien, die immer eingezeichnet werden, um gewisse Dinge zu verdeutlichen (mach ich ja auch), noch ein kurzer Beitrag: Ein Huf ist in seiner Form schon an ein Hufbein und dessen Form angepasst. Wenn ein Pferd nun z.B. super schwer ist und dreieckige Hufe hat, der kronrand also auch diese Form hat, kann man davon ausgehen, dass das oft auch deswegen ist, weil das Hufbein auch diese Form hat. Hufbeine sehen auch nicht alle gleich aus. Dieser Huf z.B. (habe leider wegen Behang nie ein Foto von vorne oder Seite gemacht, weil ich nie etwas dabei hatte, um Behang hochzuschieben) ist ein Vorderhuf, der von mir immer eine massive Abrollkante verpasst bekommt, damit er nicht über die Dreieckspitze an der Zehe abrollen muss, sondern seitlich Auflagepunkte hat und darüber abrollt, wächst immer wieder so nach. Ist ein Kalti mit eben dreieckigem Kronrand, keinen Rissen übrigens seitlich, und wetten, das Hufbein ist auch dreieckig? Das kann nachprüfen, wenn man solche Kadaverhufe mal auskocht.
Wenn man von Anfang an (Fohlenalter an) anders bearbeitet hätte, könnte ich mir vorstellen, dass das Hufbein vielleicht nicht dreieckig geworden wäre, aber oft übernimmt man Hufe ja erst später, und da ist das Hufbein dann schon angepasst an die Belastungen der vergangenen Jahre und eben die Wachstumszeit...
LG
Zuletzt geändert von SilentDee am So 19. Aug 2012, 23:28, insgesamt 1-mal geändert.
- Annette
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Re: Hufgesundheit - Beispielbilder?
Wie wohnen denn die jeweiligen Hufe?
Kannst Du das mit dem dreieckigen Hufbein nochmal genauer erklären? Die Linie soll aber nicht das Hufbein markieren, oder?
Ist diese Birnenform (vorne schmal, hinten weit, unrund) bei schweren Pferden also nicht normal?
Kannst Du das mit dem dreieckigen Hufbein nochmal genauer erklären? Die Linie soll aber nicht das Hufbein markieren, oder?
Ist diese Birnenform (vorne schmal, hinten weit, unrund) bei schweren Pferden also nicht normal?
Annette
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Re: Hufgesundheit - Beispielbilder?
Hm, da kann man mal sehen wie Fotos täuschen können. Beim ersten Foto hätte ich gemeint, dass die Hufwände unterschiedlich lang sind, links kürzer, rechts länger. Und die waagerechten Linien haben auch eine nicht ganz ebenmässigen Verlauf. Aber wie du sagst : es muss nicht alles perfekt aussehen, um perfekt zu funktionieren.
Das Sohlenfoto (2.Bild in dem Posting) : ein Hinterhuf? Hättest du vielleich "vorsichtshalber" dazuschreiben sollen. Man weiss ja nie.... es gibt ja auch so geformte Vorderhufe
Auf Bild 6 ("Nachtfoto") hätte ich bei einer normalen Beurteilung die scheinbar über Wandniveau herausragende Eckstrebe bemängelt. Aber da ich dein Können nicht anzweifle, wird der Huf sicher voll in Ordnung sein. Ich wollte ja auch nur andeuten, wie Fotos täuschen können, und das man da Dinge sieht, die in Wirklichkeit nicht so sind. (U.a. deswegen habe ich es auch schon nahezu aufgegeben, von den Hüfchen meiner Hoppas Fotos zu machen und schau lieber vor Ort genauer hin.)
Das Sohlenfoto (2.Bild in dem Posting) : ein Hinterhuf? Hättest du vielleich "vorsichtshalber" dazuschreiben sollen. Man weiss ja nie.... es gibt ja auch so geformte Vorderhufe
Auf Bild 6 ("Nachtfoto") hätte ich bei einer normalen Beurteilung die scheinbar über Wandniveau herausragende Eckstrebe bemängelt. Aber da ich dein Können nicht anzweifle, wird der Huf sicher voll in Ordnung sein. Ich wollte ja auch nur andeuten, wie Fotos täuschen können, und das man da Dinge sieht, die in Wirklichkeit nicht so sind. (U.a. deswegen habe ich es auch schon nahezu aufgegeben, von den Hüfchen meiner Hoppas Fotos zu machen und schau lieber vor Ort genauer hin.)
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Re: Hufgesundheit - Beispielbilder?
*lachtot*
Also, dieses komische Dreieck hatte ich gar nicht eingeplant, so ein Bild muss ja auf einer Webseite hochgeladen sein, und da ich diese Dreieckform mal zeigen wollte, habe ich (ganz faul) mal eben die Fotoeigenschaften von meiner HP kopiert... aber da steht dieses Foto unter gesunder Strahl, und dafür leuchtet immer das Dreieck auf, wenn man mit der Maus drüberfährt! Damit jeder auch weiß, was nun der Strahl ist! Denkt Euch diese Schmiererei einfach weg, ich kriegs nicht rauskopiert ohne diese Linien...
Ich sag mal so, wenn der Kronrand schon in seiner Umfangsform dreieckig ist, kann man davon ausgehen, dass sich das Hufbein schon diese Form angeeignet hat. Es gibt dreieckige Hufbeine, die kommen ganz häufig bei den ganz schweren Rassen vor. Ob man diese Entwicklung nicht hätte (also rundere Hufbeine), wenn man dieses Kalti von Anfang an immer schön kurz gehalten hätte, kann ich nicht sagen. um das herauszufinden müsste man die Hufe an einem Pferd unterschiedlich bearbeiten, und hey, wer will und kann das schon, ist ein Tierversuch, den ich z.B. nicht machen wollen würde.
Fakt ist, dass es dreieckige Hufe gibt, deren Kronrandform rund ist, die also in die runde Form zurück gearbeitet werden können, weil sie sonst seitlich aufplatzen würden auf lange Sicht unkorrigiert - und eben die Hufe, deren Kronrand selbst eine solch dreieckige Form zeigt. Und bei denen hat die Sohle und eben die ganze Hornkapsel (weil sie ja das Hufbein umhüllt) eben diese dreieckige Form...
Huf Nr. 1 ist tatsächlich ein Hinterhuf, hab's mal eingefügt... Sorry, vergessen. Und gar nicht drauf geachtet, denn ich hab aus meinem Picasa geblättert. Und mal spontan hochgeladen.
Ganz gleichmäßig laufen die sich auch nie ab, denn es handelt sich um ein sehr dickarschiges Painthorse, was mit seinen fast 600 kg auf sehr kleinen Hufen unterwegs ist, und die werden etwas ungleich belastet, wie ganz viele Hinterhufe. Wenn man die nun nicht ständig nachkorrigiert (werden ziemlich viel auf abriebintensivem Boden geritten und leben auch auf Pflasterflächen, Kiesel usw. neben Sand, Mutterboden und Weide) zeigen die Hufe das natürlich auch. Du hast die Mängel in der perfekten Hufwachstumshistorie im Horn gut gesehen. Das ist eben dann diese natürliche Variante der Abweichung von den Geodreieck-Vermessungen. Das Pferd hat röntgenologisch total perfekte Hufe, die Gelenkspalten sind supi, alles gut, der zuckt bei keinem Stein... Aber wenn er lossprintet, dann machen seine Beine durch den Körperbau und die Gelenkmöglichkeiten ja keine ganz symmetrischen Bewegungen, vor allem, wenn der Huf so zierlich und der Po so extrem ausgebildet ist. (Bei ganz vielen Rassen ist eine leicht kuhhessige Stellung sogar ein gutes Bewertungskriterium neben der perfekt geraden Beinstellung hinten... und in Bewegung machen auch gerade Beine oft solche merkwürdigen kuhhessigen Bewegungsabläufe.)
Zu dem Nachtbild (ich glaube, Du meinst dieses Sohlenwölbungsbild am nassen Huf?) kann ich sagen: ja, auch diese Hufe werden länger über die Bearbeitungsperiode. Ist ja kein nachher-Bild. Und man erkennt, dass die eckstreben in die Höhe wachsen und quasi wie der ganze Huf trotz barhuf (aus)reiten und Offenstall mit viel harten Böden eben immer wieder nachgeraspelt werden muss. Die haben einfach noch zu wenig Abrieb. und sind Mischformen, denn auch diese Hufe leben doch auch auf Weiden und Sandpaddocks, haben zwar einige Bereiche, die hart sind (Fressplatz mit rauhem Pflaster, Paddockplatten, grober Kies), aber es reicht alles nicht. Und in Mischformen eignen sich Hufe eben auch diese Mischform an. Er hat dicke Sohle, aber doch baut er sich immer sie Spikes aus den Eckstreben. Wenn es dann friert, baut die Sohle den Zwischenraum noch voll, wenn ich wenig reite und das Gras zu lecker ist, dann steht er mehr auf weich und dann bröckeln die von allein weg, sonst schnippel ich sie immer mal wieder zurück, denn drüberlegen dürfen sie sich nur nicht, den Rest gestehe ich ihm zu! Aber halt immer nur zum Bearbeitungstermin... und die sind bei den eigenen Pferden meist viel länger, als bei den Kundenpferden. Nervt mich manchmal, aber hey, ist halt so. Ich schäme mich regelmäßig dafür!
Fotos können sehr viel zeigen, aber manchmal eben auch täuschen... das stimmt, deswegen bin ich auch immer vorsichtig mit der Ausdrucksweise, wenn ich Bilder bespreche. Aber manchmal zeigen sie auch Dinge sehr deutlich, die einem von schräg-oben nicht auffallen... und aufgrund des Bildes guckt man nochmal genauer...
Wobei man echt immer aus der gleichen Perspektive knipsen muss, und das fällt mir z.B. bei den Frontaufnahmen echt schwer. Hab sogar schon mal daran gedacht, mir einen Fotoapparat-Abstandhalter mit Winkelmesser oder so zu basteln.
LG
Also, dieses komische Dreieck hatte ich gar nicht eingeplant, so ein Bild muss ja auf einer Webseite hochgeladen sein, und da ich diese Dreieckform mal zeigen wollte, habe ich (ganz faul) mal eben die Fotoeigenschaften von meiner HP kopiert... aber da steht dieses Foto unter gesunder Strahl, und dafür leuchtet immer das Dreieck auf, wenn man mit der Maus drüberfährt! Damit jeder auch weiß, was nun der Strahl ist! Denkt Euch diese Schmiererei einfach weg, ich kriegs nicht rauskopiert ohne diese Linien...
Ich sag mal so, wenn der Kronrand schon in seiner Umfangsform dreieckig ist, kann man davon ausgehen, dass sich das Hufbein schon diese Form angeeignet hat. Es gibt dreieckige Hufbeine, die kommen ganz häufig bei den ganz schweren Rassen vor. Ob man diese Entwicklung nicht hätte (also rundere Hufbeine), wenn man dieses Kalti von Anfang an immer schön kurz gehalten hätte, kann ich nicht sagen. um das herauszufinden müsste man die Hufe an einem Pferd unterschiedlich bearbeiten, und hey, wer will und kann das schon, ist ein Tierversuch, den ich z.B. nicht machen wollen würde.
Fakt ist, dass es dreieckige Hufe gibt, deren Kronrandform rund ist, die also in die runde Form zurück gearbeitet werden können, weil sie sonst seitlich aufplatzen würden auf lange Sicht unkorrigiert - und eben die Hufe, deren Kronrand selbst eine solch dreieckige Form zeigt. Und bei denen hat die Sohle und eben die ganze Hornkapsel (weil sie ja das Hufbein umhüllt) eben diese dreieckige Form...
Huf Nr. 1 ist tatsächlich ein Hinterhuf, hab's mal eingefügt... Sorry, vergessen. Und gar nicht drauf geachtet, denn ich hab aus meinem Picasa geblättert. Und mal spontan hochgeladen.
Ganz gleichmäßig laufen die sich auch nie ab, denn es handelt sich um ein sehr dickarschiges Painthorse, was mit seinen fast 600 kg auf sehr kleinen Hufen unterwegs ist, und die werden etwas ungleich belastet, wie ganz viele Hinterhufe. Wenn man die nun nicht ständig nachkorrigiert (werden ziemlich viel auf abriebintensivem Boden geritten und leben auch auf Pflasterflächen, Kiesel usw. neben Sand, Mutterboden und Weide) zeigen die Hufe das natürlich auch. Du hast die Mängel in der perfekten Hufwachstumshistorie im Horn gut gesehen. Das ist eben dann diese natürliche Variante der Abweichung von den Geodreieck-Vermessungen. Das Pferd hat röntgenologisch total perfekte Hufe, die Gelenkspalten sind supi, alles gut, der zuckt bei keinem Stein... Aber wenn er lossprintet, dann machen seine Beine durch den Körperbau und die Gelenkmöglichkeiten ja keine ganz symmetrischen Bewegungen, vor allem, wenn der Huf so zierlich und der Po so extrem ausgebildet ist. (Bei ganz vielen Rassen ist eine leicht kuhhessige Stellung sogar ein gutes Bewertungskriterium neben der perfekt geraden Beinstellung hinten... und in Bewegung machen auch gerade Beine oft solche merkwürdigen kuhhessigen Bewegungsabläufe.)
Zu dem Nachtbild (ich glaube, Du meinst dieses Sohlenwölbungsbild am nassen Huf?) kann ich sagen: ja, auch diese Hufe werden länger über die Bearbeitungsperiode. Ist ja kein nachher-Bild. Und man erkennt, dass die eckstreben in die Höhe wachsen und quasi wie der ganze Huf trotz barhuf (aus)reiten und Offenstall mit viel harten Böden eben immer wieder nachgeraspelt werden muss. Die haben einfach noch zu wenig Abrieb. und sind Mischformen, denn auch diese Hufe leben doch auch auf Weiden und Sandpaddocks, haben zwar einige Bereiche, die hart sind (Fressplatz mit rauhem Pflaster, Paddockplatten, grober Kies), aber es reicht alles nicht. Und in Mischformen eignen sich Hufe eben auch diese Mischform an. Er hat dicke Sohle, aber doch baut er sich immer sie Spikes aus den Eckstreben. Wenn es dann friert, baut die Sohle den Zwischenraum noch voll, wenn ich wenig reite und das Gras zu lecker ist, dann steht er mehr auf weich und dann bröckeln die von allein weg, sonst schnippel ich sie immer mal wieder zurück, denn drüberlegen dürfen sie sich nur nicht, den Rest gestehe ich ihm zu! Aber halt immer nur zum Bearbeitungstermin... und die sind bei den eigenen Pferden meist viel länger, als bei den Kundenpferden. Nervt mich manchmal, aber hey, ist halt so. Ich schäme mich regelmäßig dafür!
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