wie weich oder fest darf der Strahl sein?

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kelte
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Re: wie weich oder fest darf der Strahl sein?

Beitrag von kelte » Fr 4. Apr 2014, 19:55

Wenn 2 Strahlschichten durch weißes Krümelzeugs getrennt sind, muß daß aber auch nicht zwingend mit Verpilzung einhergehen, oder gar patologisch sein.
Bei deutlicher Änderung des Bodens, oder bei größeren Änderungen der Fußungsebene des Hufes durch Bearbeitung (geänderte Strahlbelastung), kann es auch eine natürliche Reaktion sein, daß sich ein Strahl dann so schält.
Ist wie bei doppelter Sohle, oder dem abfallen von Sohlenwülsten. Auf der neuen Sohlenebene bildet sich dieses Krümelzeug als Trennschicht zwischen funktionaler Sohle und abzustoßendem Material.

Grüße

saskia
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Re: wie weich oder fest darf der Strahl sein?

Beitrag von saskia » Fr 4. Apr 2014, 21:20

kelte hat geschrieben:Wenn 2 Strahlschichten durch weißes Krümelzeugs getrennt sind, muß daß aber auch nicht zwingend mit Verpilzung einhergehen, oder gar patologisch sein.
...

Grüße
Woran erkennt man denn den Unterschied, ob das behandlungsbedürftiger Pilz ist oder eine normale Phase der Abstossung? Und wie ist das weisse Pulver in der WL zu bewerten?
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.

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Annette
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Re: wie weich oder fest darf der Strahl sein?

Beitrag von Annette » Fr 4. Apr 2014, 21:31

Ich beobachte das auch bei meinem, dass sich diese weiße "Trennschicht" bildet, wenn der Strahl zu viel trägt. Da wir auch schon mal Pilz hatten, würde ich sagen, man erkennt den Unterschied am Geruch. Die "Trennschicht" riecht nicht und ist sehr dünn.
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Re: wie weich oder fest darf der Strahl sein?

Beitrag von katiebell » Sa 5. Apr 2014, 08:18

kelte hat geschrieben:Wenn 2 Strahlschichten durch weißes Krümelzeugs getrennt sind, muß daß aber auch nicht zwingend mit Verpilzung einhergehen, oder gar patologisch sein.

Sorry, aber da sind wir verschiedener Meinung.

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Re: wie weich oder fest darf der Strahl sein?

Beitrag von katiebell » Sa 5. Apr 2014, 08:21

saskia hat geschrieben: Woran erkennt man denn den Unterschied, ob das behandlungsbedürftiger Pilz ist oder eine normale Phase der Abstossung? Und wie ist das weisse Pulver in der WL zu bewerten?
Das weisse Pulver in der WL ist Pilz, WLD. Kelte wird da sicher anderer Meinung sein.

Eine normale Phase der Abstossung des Strahls gibt es nicht, es muss schon vorher eine Problematik vorgelegen haben (siehe meine Beschreibung oben). Ein gesunder Strahl, dessen Höhe der Hufkapsel angepasst ist, stösst keine "Scheiben" von Material ab, höchsten "Fitzelchen".
Ich kann die Links, die ich gepostet habe, wirklich dringend empfehlen.

kelte
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Re: wie weich oder fest darf der Strahl sein?

Beitrag von kelte » Sa 5. Apr 2014, 08:39

Genau, wenn sich die Druckverhältnisse auf den Strahl NICHT geändert haben, dann wäre es ungewöhnlich, wenn sich ganze Bereiche am Stück lösen. Ich habe auch nur behauptet, daß das Pulver auch natürliche Ursachen haben kann und nicht zwingend Pilz bedeutet.

Weißes Pulver in der WL habe ich noch nie gesehen. Bei Verpilzung und/oder WLD ist das Zeug meißt schwarz. Hier sollte es auch keine "natürliche" Trennung geben.

Grüße

saskia
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Re: wie weich oder fest darf der Strahl sein?

Beitrag von saskia » Sa 5. Apr 2014, 10:19

kelte hat geschrieben: ...
Weißes Pulver in der WL habe ich noch nie gesehen. Bei Verpilzung und/oder WLD ist das Zeug meißt schwarz. Hier sollte es auch keine "natürliche" Trennung geben.

Grüße
Evtl gewissermassen doch : vor längerer Zeit hat jemand hier im Forum (ich glaub es war Silent Dee) mal gemeint, dass Zersetzungsprozesse in der WL das Ausbrechen der Wand begünstigen und somit die natürliche Selbstkürzung fördern könnten an Hufen, die auf Weichboden leben (z.B. engl.Moorgebiete, Camargue) und daher keine permanente Abreibung haben, Wandüberstände bilden die Hebel darstellen, die WL wird gezerrt und geschwächt und damit die Bedingungen für Zersetzungsprozesse geschaffen, die das Ausbrechen erleichtern. Dann bricht die Wand in dem unterhöhlten Bereich aus und damit ist die Normalsituation wieder hergestellt. Soweit die damalige Theorie, sofern ich es damals verstanden hatte. Klingt irgendwie nicht ganz unlogisch, finde ich. Wäre nur die Frage, ob die Zersetzung wirklich NUR das marode Gewebe betrifft und vor dem Gesunden halt macht. - Das ist natürlich kein Grund, es auch bei Pferden in unserer Obhut so laufen zu lassen WENN es naturgegeben tatsächlich so funktionieren würde, denn wir sollten es ja nicht soweit kommen lassen, dass derartige Wandüberstände etc etc entstehen.

Apropos WLD : da scheint es verschiedene Definitionen zu geben was das eigentlich ist : ich meine mich zu erinnern, dass damals, als ich was zu dem Thema gelesen hatte, ausdrücklich betont worden war, dass WLD nicht die "weisse Linie" betrifft, sondern eine Wandtrennung ist, also eigentlich die Waterline (die ja echt weiss ist) betrifft und dass WLD eine fortschreitende Trennung der beiden Wandschichten ist.

http://horses.about.com/od/hoofcare/p/W ... Hooves.htm
....Although it's called white line disease, it's not really the white line that is affected. Rather it's the material between the wall and the white line that becomes infected.




http://www.ocalafarrier.com/White_Line_Disease.html
Symptoms:
weak, chipped, or shelly walls
excessive black tracks in the water line and wall area
hollow areas (voids) in the water line, extending up the wall
thrush like appearence in the water line
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Re: wie weich oder fest darf der Strahl sein?

Beitrag von katiebell » Sa 5. Apr 2014, 13:29

kelte hat geschrieben:Genau, wenn sich die Druckverhältnisse auf den Strahl NICHT geändert haben, dann wäre es ungewöhnlich, wenn sich ganze Bereiche am Stück lösen.
Da sind wir uns einig. :)

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Re: wie weich oder fest darf der Strahl sein?

Beitrag von kelte » Sa 5. Apr 2014, 15:13

@ saskia

Diese Theorie hat m.W. Ramey aufgestellt und du hast sie sehr gut wiedergegeben. Auch ich könnte mir diesen Mechanismus vorstellen. Allerdings meint er auch, daß dieses Prinzip bei unseren Haltungsmöglichkeiten entartet und einfach zu weit geht, eben bis zum WLD (wie immer man das auch definiert).
Außerdem wäre das dann auch "nur" ein Weichbodenhuf und wir wollen ja meist auf unterschiedlichen Böden reiten. Daher empfiehlt Ramey trotzdem die Hufform von Hartbodenhufen zu verfolgen, also Roll und so, damit der Huf eben auch auf anderen Böden halbwegs funktioniert und das "abfaulen" gar nicht nötig wird.

Grüße

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Re: wie weich oder fest darf der Strahl sein?

Beitrag von Sturkopf » So 6. Apr 2014, 21:31

Whow!!! :o Da ist man 2 Tage nicht hier :oops: und dann so eine Resonanz. :clap: Also der Strahl löst sich noch nicht komplett ab, aber er zeigt eine Tendenz dazu. Ich muss dazu sagen ich könnte evtl. Strahlfäule erriechen aber Pilz? Der Strahl riecht leicht käsig und die Besi meinte heute, als ich sie nochmal auf den weichen Strahl ansprach, dass er wascheinlich wieder leicht Strahlfäule hätte. Manchmal frage ich mich wirklich was einige Leute im Kopf haben. :doh: Da wird nach Eisen geschriehen und dabei liegt das Problem deutlich auf der Hand. Jetzt bekommt er eine Jodoformäther- Behandlung und wir hoffen, dass es besser wird. Er hat, im Gegensatz zu meiner, einen schönen, kräftigen Strahl. Daher wunderte es mich ja, dass der Strahl diese Ablösetendenz zeigt. Bei meiner versteh ich das ja, bei der wird der Strahl jetzt gut beansprucht, seit der Eisenabnahme und zeigt jetzt langsam eine Tendenz zur Strahlverbreiterung. Bei ihr ist der Strahl aber auch fester, um beim Gummibärchenvergleich zu bleiben, wie Gummibärchen aus dem Kühlschrank. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich gar nicht weiss wie Strahlfäule aussieht, ich weiss nur, dass der Huf dann irgendwie Käsig riechen soll. Wobei ich dem Pferd sogar eine Mischinfektion von Strahlfäule und -pilz zutraue. Das Talent dafür hätte er ja. :lol:

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