Risse im Tragrand, Steinesammeln-

Alles was den Huf gesund erhält bzw. Hufkrankheiten
katiebell
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Re: Risse im Tragrand, Steinesammeln-

Beitrag von katiebell » Mi 10. Apr 2013, 11:00

100% ausbalanciert füttern könnte durchaus einen Einfluss haben, und die Wände derart stärken, dass das nicht mehr passiert.
Aber dazu würde ich erstmal mehrere Jahre am Stück des ausbalancierten Fütterns abwarten. Damit kann ich im Moment bei unseren noch nicht dienen, weil wir zwischenzeitlich ohne unser Wissen anderes Heu verfüttert haben. :evil:

Ich kann die Risse vermeiden, indem ich wirklich "dranbleibe". Aber das klappt bei Kundenpferden sicher nicht, da kann man wohl im Zweifel nicht oft genug dran. Wenn ich spätestens alle 2 Wochen die Raspel ein bißchen drüberziehe, gibt's bei uns keine Risse.

radieschen
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Re: Risse im Tragrand, Steinesammeln-

Beitrag von radieschen » Mi 10. Apr 2013, 11:20

Mich erinnert's immer ein bisschen an die "Kupfermangel-Hufe", die als Beispiel im Heu-Fred auftauchten.

Hab das Problem an zwei Ställen, die ca 8km voneinander entfernt liegen - hier vermuten die Besitzer inzwischen selbst, dass es an der Weide liegt, da diese nie so richtig zur Ruhe kommt und auch nicht großartig gepflegt wird.

Außerdem bei einem Pferd, das aber gut 100km weiter nördlich steht. letzteres ist 100% schotterfest und 29 Jahre alt ... möglicherweise kann da der Körper nciht mehr alles komplett verwerten, was man oben reinsteckt? Hab dier jedenfalls vor 2 Jahren übernommen und trotz recht kurzer Intervalle nie eine merkliche Verbesserung hinbekommen.

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FraukeBF
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Re: Risse im Tragrand, Steinesammeln-

Beitrag von FraukeBF » Mi 10. Apr 2013, 12:26

An exakt solchen Problemzonen dokter ich bei meinem auch immer mal wieder rum, ohne leider bisher eine vollkommen schlüssige Erklärung gefunden zu haben, weil auch bei uns mehrere Ursachen möglich sein könnten:

a) Kleine, steile Hufe bei relativ viel Pferd drüber ( Duplogr. 118 vorn und 114 hinten bei 160cm Stockmaß und ca 540kg ) --- daher hatte ich erstmal auf Überlastung durch fehlende Dämpfung getippt

b) Da sich das Problem momentan grad wieder einschleicht, er auch recht fühlig geht und ja stoffwechseltechnisch eh nicht auf der Höhe ist, könnte der vermehrte Weidegang in den letzten Wochen mitverursachend sein.

c) Ich habe das ganze Jahr 2011-Mai 2012 Heu von einem Bauern hier aus der Nähe gefüttert, von dem ich jetzt weiß, dass die Eisenwerte immer bei ca 1040mg/kg liegen. Das hat sicher Mängel ausgelöst, obwohl sich an der Horn- oder Fellqualität nichts feststellen ließ. Was mir aber aufgefallen ist, dass seit ein paar Monaten das Saumhorn, das ja normalerweise nur ein paar cm unterhalb des Kronrands als Schicht auf dem Horn ist und dann wegbröckelt bis unten runter wächst.
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Re: Risse im Tragrand, Steinesammeln-

Beitrag von Iniesta » Mi 10. Apr 2013, 23:31

Schaut mal hier:
http://www.healthyhooves.co.uk/wld.pdf

Vielleicht hilft euch das weiter.
Viel Erfolg, Iniesta

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Re: Risse im Tragrand, Steinesammeln-

Beitrag von katiebell » Do 11. Apr 2013, 06:17

Es geht in diesem Thread nicht um WLD. :)
Bitte nicht verwechseln.

Iniesta
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Re: Risse im Tragrand, Steinesammeln-

Beitrag von Iniesta » Di 16. Apr 2013, 23:20

Hallo Katiebell,
Vielleicht geht es doch um WLD.
Schau dir mal die Fotos von Pat an und vergleiche sie mit dem Foto auf Seite 1 des Artikels ("A minor infection").
Es würde auch gut zu den erwähnten Imbalancen in der Spurenelementversorgung passen, die WLD bekannterweise begünstigen. Insbesondere Kupfermangel (ob primär, oder sekundär durch Eisenüberschuss), wird in diesem Zusammenhang ja immer wieder besprochen.
Mein Dicker hatte das auch über Jahre und ich hab es durch Oxine Hufbäder und entsprechende Zusatzfutter wegbekommen. Vielleicht waren es aber auch nur die Hufbäder oder nur das Zusatzfutter.... keine Ahnung - war gleichzeitig.
Ich will da aber nicht weiter drauf "rum-reiten", war eher als Anregung gedacht.....

katiebell
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Re: Risse im Tragrand, Steinesammeln-

Beitrag von katiebell » Mi 17. Apr 2013, 07:08

Ich verstehe was du meinst. Aber das, worum es Greenorest geht, und das, was ich z.B. an "meinen" Hufen sehe wenn ich nicht dranbleibe, sind stress cracks in der Wand. :)
In "meinen" Rissen gibt es keine hellen Krümel, das Horn zersetzt sich nicht, es entsteht lediglich dieser stress crack. Ich glaube, Greenorest würde es auch auffallen, wenn es nicht nur der Riss im Rand wäre. Sie guckt ja genau hin.

Mit WLD habe ich übrigens leider auch selbst Erfahrung (allerdings nicht bei den erwähnten Hufen).
In dem Foto, von dem du sprichst, ist der Gammel gut zu sehen. Das ist auch beim zweiten Foto von Pat zu sehen. Aber bei "meinen" Hufen und bei Greenorests (da sie den Gammel nicht erwähnt und es nur bei ihren Pferden auftritt) gibt es keinen Gammel, nur "gestresste" Wände.

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Re: Risse im Tragrand, Steinesammeln-

Beitrag von kelte » Do 18. Apr 2013, 19:03

Grüß Euch!

Ich kenne dieses Problem auch von manchen Kunden.
Ist es die mehr belastete Seite, dann gings immer von alleine weg, sobald die minderbelastete Seite wieder in ihre korrekte Tragefunktion gestellt werden konnte. Seit ich das erkannt habe, beachte ich es kaum noch und versuche so schnell wie möglich eine ausbalancierte Hufkapsel zu erreichen. Aber das will man ja so und so. :)
Manchmal sieht man es auch, wenn nach einer Eisenabnahme die Kapselsubstanz noch schwach ist. Dann ists nach 1x durchwachsen weg.
Bei "echten" Stellungsfehlern, die eine einseitige Hufbelastung begünstigen, siehts allerding schwierig aus. Ich denke, da wird man damit leben müssen. Sterben wird sicher kein Pferd daran. ;)

Grüße

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Re: Risse im Tragrand, Steinesammeln-

Beitrag von Laddie » Fr 19. Apr 2013, 08:26

kelte hat geschrieben:Grüß Euch!

Ich kenne dieses Problem auch von manchen Kunden.
Ist es die mehr belastete Seite, dann gings immer von alleine weg, sobald die minderbelastete Seite wieder in ihre korrekte Tragefunktion gestellt werden konnte. Seit ich das erkannt habe, beachte ich es kaum noch und versuche so schnell wie möglich eine ausbalancierte Hufkapsel zu erreichen. Aber das will man ja so und so. :)
Manchmal sieht man es auch, wenn nach einer Eisenabnahme die Kapselsubstanz noch schwach ist. Dann ists nach 1x durchwachsen weg.
Bei "echten" Stellungsfehlern, die eine einseitige Hufbelastung begünstigen, siehts allerding schwierig aus. Ich denke, da wird man damit leben müssen. Sterben wird sicher kein Pferd daran. ;)

Grüße
Ich kann das unterschreiben, meine Erfahrungen sind entsprechend. Allerdings mit der Einschränkung, daß ich es jetzt im Frühjahr gerade wieder häufiger bei manchen Pferden sehe, die damit vorher nie zu tun hatten. Irgendwo wurde mal die Theorie aufgestellt, daß evtl. das Zwischenhorn, das die Hornröhrchen zusammenhält, dann grad nicht intakt ist. Es ist m.E. nach aber nichts, was man nicht (wieder) in den Griff bekäme.
Viele Grüße, Ariane

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Re: Risse im Tragrand, Steinesammeln-

Beitrag von kelte » Fr 19. Apr 2013, 13:19

Servus!

Das mit dem Zwischenhorn könnte stimmen. Ich vermute schon länger, daß sich durch viel Bewegung auch vormals schwächer herunter gewachsenen Hornröhrchen durch angeregte Zwischenhornbildung verbessert.
So könnte dieser Denkansatz stimmen. Im Winter (meist weniger Bewegung) wächst schwächeres Röhrchenhorn und wenn dann im Frühjahr wieder mehr Bewegung kommt, dann wird es durch Zwischenhorn "verbessert". Bis dahin ists rissig.

Grüße

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