Befestigter Untergrund - Abrieb - Optimale Haltung

Antworten
Fjorda
Beiträge: 267
Registriert: Fr 2. Sep 2011, 12:54

Befestigter Untergrund - Abrieb - Optimale Haltung

Beitrag von Fjorda » Sa 25. Aug 2012, 22:57

Gibt es eigentlich irgendwo brauchbare Literatur oder eine gute Diskussion über befestigte Untergründe in der Pferdehaltung? Im Distanzforum gibt es immer mal wieder Diskussionen, aber nichts wirklich Umfassendes. Auch hier wird immer wieder darüber geschrieben, dass Abrieb und ein fester Untergrund für eine optimale Haltung, einen gesunden Huf unabdingbar sind... Aber was genau taugt was?!?
Die Bücher, die ich über Offenstallhaltung habe, sind total frustrierend wenig befriedigend, was das angeht.... (und vieles andere auch!)

Ich bau hier gerade eine neue Haltung auf und will einiges befestigen... Seufz... Was nehme ich wofür? Pflaster z.B. ist im Sommer toll, aber im Winter die Hölle, wenn es glatt wird. Rasengitter ist weniger rutschig, aber angeblich stolpern die Pferde da häufiger gefährlich?! Kiesel sollen angeblich schon tierschutzrelevant böse sein... Schotter setzt sich fies im Huf fest... Paddockplatten sind auch zu glatt für den Laufgang... Ja, hallo!?! Was bleibt dann noch?

Bisher hatte ich alte Dachpfannen plattgefahren mit Sand drauf. Das war gar nicht so schlecht.

Welche Erfahrungen habt ihr womit???? Welche Bücher oder links könnt ihr empfehlen???

Heike4
Beiträge: 1066
Registriert: Sa 21. Apr 2012, 20:33
Wohnort: Lüneburg

Re: Befestigter Untergrund - Abrieb - Optimale Haltung

Beitrag von Heike4 » So 26. Aug 2012, 09:39

Ich hab keinen Buchtip, aber habe meine relevanten Wege am Stall mit Recyclingmaterial Beton gebaut. Mit dem Trecker 10-15 cm ausgebaggert, dann Rema-Beton 0-18 mm reingekippt und mit dem Trecker festgefahren. Wenn man das alles per Hand manchen soll, kriegt man gaaaanz lange Arme und dolle Rückenaua, denn das Zeugs wiegt irre viel..... dann müsste man es auch mit dem Rüttler befestigen.
Meine Pferde nutzen diese Wege sehr gerne und die Hufe gefallen mir im Winter immer deutlich besser als im Sommer.
Ich hab ansonsten noch mit umgedrehten Waschbetonplatten gepflasterte Bereiche, die ich aber täglich fege, notfalls Eisplatten mit der Schaufel abkloppe oder sogar bei ganz schlimmem Wetter auch mal Salz dort streue. Sollten glatte Stellen entstehen, entschärfe ich diese auch mit ausgestreuten Pferdeäppeln. Ist Schweinkram, aber TA nach Sturz ist teurer.
Geht nicht, gibt es nicht.

Fjorda
Beiträge: 267
Registriert: Fr 2. Sep 2011, 12:54

Re: Befestigter Untergrund - Abrieb - Optimale Haltung

Beitrag von Fjorda » So 26. Aug 2012, 12:47

Ah, das ist auch eine gute Idee. Ist ja ähnlich wie meine Dachpfannen, allerdings wohl ganz ohne Sand drauf, oder? Wird der Rema-Beton im Winter auch glatt? Oder bezog sich das Abstreuen nur auf die umgedrehten Waschbetonplatten? Hab das Abstreuen mit Pferdeäppeln übrigens auch schon gemacht, als der gesamte Paddock eine einzige Eisfläche nach Regen und Frost war. Für Salz ist die Fläche viel zu groß, Sand war knüppelhart gefroren... Alte Einstreu kann man auch gut dazu nehmen. Die bappt sofort fest und gibt ordentlich Grip.

Würden die Waschbetonplatten "richtig rum" nicht besseren Halt geben? Aber Du hast sie wahrscheinlich umgedreht wegen der besseren Fegbarkeit, oder? Bei den großen Waschbetonplatten bin ich mir immer nicht sicher, ob ich die Fläche nicht ständig ausbessern müsste, weil sie von Maulwürfen etc. unterwandert wird.

Ich versuche immer alles langfristig möglichst arbeitsarm zu gestalten (und möchte deshalb auch möglichst wenige Flächen richtig pflastern, weil ich kaum fegen möchte).

Beste Grüße

Heike4
Beiträge: 1066
Registriert: Sa 21. Apr 2012, 20:33
Wohnort: Lüneburg

Re: Befestigter Untergrund - Abrieb - Optimale Haltung

Beitrag von Heike4 » Mo 27. Aug 2012, 07:39

Das Rema hat max. 2 cm große Steine und diese werden in den Untergrund durchs Rütteln oder Drüberfahren gedrückt. Ich nehme aber meist noch etwas Sand bzw. Mutterboden und harke/streue ihn drüber, dann ist die Fläche so wie wie nach einem halben Jahr Benutzung durch die Pferde auch wäre, nämlich hart und fest. Kann sogar gefegt werden. Die Rema-Wege werden nicht glatt, außer es sind Kuhlen in denen das Wasser gefriert. Ich lege darum die Wege ein wenig höher als die restliche Umgebung an und habe auch am Rand des Paddock noch einen flachen Graben ausgehoben, denn die restliche Fläche mit dem Mutterboden trocknet so viel schneller ab, da sich das Wasser in dem flachen Graben sammelt und schnell versickert.

Die Waschbetonplatten sind mit der Kieselseite nach oben rutschiger und glatter für die Pferde. Auf der Betonfläche liegt auch immer feiner Sand, der die Hufe schmirgelt :) Ich hab auch nur die Fläche direkt vor dem Stall gepflastert, so etwa 30 m², denn Fegen ist auch nicht meine Lieblingsbeschäftigung. Unter den Waschbetonplatten haben wir 10 cm Rema liegen, dies auch gerüttelt und das liegt super. An einer Ecke fährt der Trecker drüber, da dort der Eingang ist und da haben wir diese H-Pflastersteine verlegt, da der Trecker sonst die 50x50 Waschbetonplatten hochdrücken könnte.

Es gibt auch Stimmen, die sagen, der Beton würde die Hufe angreifen, und ein Rema aus Ziegel oder Dachpfannen wäre geeigneter. Jedoch ist Ziegel-Rema scharfkantiger, zumindest das was ich gesehen habe. Bei ZIegel-Rema würde ich wohl noch ein wenig Sand drüber haben wollen. Aber ich denke das habt ihr ja auch.
Geht nicht, gibt es nicht.

Fjorda
Beiträge: 267
Registriert: Fr 2. Sep 2011, 12:54

Re: Befestigter Untergrund - Abrieb - Optimale Haltung

Beitrag von Fjorda » Di 28. Aug 2012, 08:48

Ja, ich hatte noch dick Sand oder Gehäckseltes drüber, je nach Bereich... Deshalb war nur bedingt Abrieb vorhanden, aber immerhin war es ordentlich begehbar und günstig.
Die häufig genutzen Bereiche waren nach 2-3 Jahren toll. Da war die obere Schicht abgetragen oder eingetreten und die Ziegel schön verdichtet. Ein richtig toller griffiger Boden mit Abrieb.

Antworten