Pferd zu dick

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Fetterhafibesitzer
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Pferd zu dick

Beitrag von Fetterhafibesitzer » Fr 19. Aug 2011, 15:10

Hier ist es oft üblich, die Pferde 24h auf die Weide zu stellen,ohne zu bedenken, ob es das einzelne Pferd auch verträgt .Einfach bloß, weil es billiger ist, als noch Heu im Sommer zuzufüttern...
Einen nochmaligen Stallwechsel will ich Moritz nicht mehr zumuten.Keiner unserer Miteinsteller will sein Pferd auch auf den ( im übrigen recht großen!) Sandpaddock mit Moritz zusammen stellen.
Und allein regt er sich dermaßen auf( trotz Blickkontakt zu den anderen Pferden), dass er dann wohl ein Magengeschwür bekäme,Stresskoliken und weiß ich noch Schönes...
( hatten wir alles schon durchprobiert)
Wir müssen also das Beste aus der Situation machen.
Der TA kommt in ein paar Wochen routinemäßig ( Zähne), den werde ich auf die Zucker-/ Chronische Rehegeschichte nochmals hinweisen. Das letzte große Blutbild war zwar unauffällig, aber es gibt ja bestimmte Stresstests,um die entsprechenden Krankheiten festzustellen.
Letztendlich läuft er gut, mal abwarten, wie die Hufis nach einem Jahr aussehen werden.
Dank Lesley sehen sie ja schon wieder top aus und diese ganzen tollen Hufschmiede bei uns könnten sich mal eine große Scheibe von ihrem Können abschneiden!
Meine Güte, das war ja jetzt ein Roman.Du packst das in die richtigen Rubriken,o.k.Lesley?

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Lesley
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Re: Fetter Hafi

Beitrag von Lesley » Fr 19. Aug 2011, 15:21

Schön, dass du dich auch hier meldest! :)

Ich finde es gut, dass ihr euch so viele Gedanken um Moritz macht.
Das Weideproblem kenne ich und ich weiß auch, dass es schwierig ist, SB umzustimmen, wenn sie ihre vorgefertigte Meinung haben. Leider wird 24h-Weidehaltung immer noch als das Nonplusultra angesehen, aber wie du sagst, das vertragen nicht alle Pferde. Es ist schon mal gut, dass die Pferde wenigstens nachts im Paddock stehen.

Wir werden sehen, dass wir das Beste für Moritz draus machen. Vielleicht findest sich ja noch eine Lösung für das Weideproblem.

Fetterhafibesitzer hat geschrieben:Dank Lesley sehen sie ja schon wieder top aus und diese ganzen tollen Hufschmiede bei uns könnten sich mal eine große Scheibe von ihrem Können abschneiden!


:oops:
Danke!
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Re: Fetter Hafi

Beitrag von Silke & Abai » Di 23. Aug 2011, 15:12

Hallo erstmal :D
Ich selber habe ja eher das "zu-dünn-geraten"-Modell, aber folgende Strategien kenne ich noch von einer lieben Freundin mit einem "schaut-die-grüne-Wand-an-und-ist-dick"-Kandidaten:
1. Fressbremse. Bei uns am Stall hat sich der Fressregulator von AS-Das Pferd bisher als der "beste" rausgestellt. Mit der Diätplatte drin verlangsamt er die Pferde deutlich mehr als dieser schwarze aus Neopren mit dem Loch im Boden. Habe aber auch schon gelesen, dass Leute unter das Neoprenteil einfach noch eine Lederplatte mit kleinerem Loch drunter genietet haben, das soll auch gut klappen. Viele Pferde sind mit Fressbremse immer noch verdammt schnell und gierig.
2. Heukiste mit Gitter statt Heunetz. Eine Stute bei uns brauchte für 3kg Heu aus einem Netz mit Maschenweite 2x2cm (das ist verdammt eng!) nur 1,5h. Sie frisst jetzt aus einer Kiste mit Gitter drauf, Gitterabstand 5x5cm, da braucht sie für 3kg ca. 3,5h. Wir überlegen, ob wir nicht jetzt noch ein engeres Gitter besorgen sollen. Anfangs hat sie über 5h gebraucht, aber sie bekommen einfach Übung.
3. Heu und Stroh mischen (in Kiste oder Netz), manche Pferde sortieren und fressen erst das Heu und erst dann das Stroh. Wenn euer Pferd nicht sortiert, kann man die Mischung noch nass machen, das nasse Heu wird dann gefressen, das nasse Stroh meist erst, wenn es dann getrocknet ist.
4. Heu baden, dadurch sollen sich noch "Kalorien" rauswaschen lassen. Die Meinungen über die richtige Badedauer gehen auseinander. Einige meinen, länger als 10min sorgt fürs Schlechtwerden, andere baden bis zu einer Stunde. Eine Freundin hat sich durch viele Foren und Internetseiten gewühlt und hat jetzt als goldene Mitte 15-20min genommen.
5. Gute Erfahrungen haben einige bei uns am Stall mit diesen unmelassierten Rübenschnitzeln und diesem dazu passenden Pulver gemacht, das soll angeblich das Diäten erleichtern beim Pferd, auch das Ausschwemmen der Giftstoffe, die dabei entstehen. Ob es stimmt, sei dahin gestellt, aber die Pferde fressen es wohl sehr gerne und es sieht für ganz wenig Futter durch das Quillen nach ganz viel aus.
6. So viel Bewegung wie möglich. Evtl. nach "Pflegemädchen" per Internet suchen, die putzen und spazieren gehen dürfen. Oder nach netten Leuten, die eh regelmäßig am Stall vorbei gehen und mit ihren Hunden spazieren gehen. Oder Pferd als Handpferd mitgeben (vorher natürlich üben und die ersten Male mitgehen). Auf dem Paddock Heu und Wasser möglichst weit auseinander. Jeder Gang macht schlank.

So, mehr fällt mir nicht mehr ein. Ich drücke euch für das "dicke Hafitier" die Daumen, dass er mit guten Hufen noch viel Spaß mit euch hat. Vielleicht war ja der ein oder andere Tipp für euch dabei.

LG Silke
Viele Grüße

Silke

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Re: Fetter Hafi

Beitrag von bergziege » Fr 26. Aug 2011, 21:49

Hallo,

ich hätte noch ein gaaaanz gemeines 7. anzufügen, für den Fall dass jeder Grashalm zuviel ist: Einen geschlossenen Maulkorb, der jegliches Grasen verhindert. Klingt total hart und ich geb zu ich würde mich selbst seeehr schwer tun, aber dann doch lieber ein Pferd was mich doof findet weils kein Gras kriegt als ein Pferd mit brennenden pochenden Füssen. Die Hafis sind ja nun mal robust, und die Robusten zeigen Schmerzen häufig nicht oder erst extrem spät an.

Auch von mir viel Erfolg

Liebe Grüße
Moni
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Re: Pferd zu dick

Beitrag von Lesley » Sa 27. Aug 2011, 08:17

Anmerkung Mod: Ich habe das Thema jetzt geteilt und in Haltung/Fütterung und Vorstellung geschoben. OT Beiträge habe ich entfernt.
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Re: Pferd zu dick

Beitrag von Fetterhafibesitzer » Fr 16. Sep 2011, 17:43

Als ob wir nicht schon genug Probleme hätten: Heute hat mich die SB davon in Kenntnis gesetzt, dass es wegen der schlechten Heuernte nach der Weidesaison Heulage für alle zehn Offenstallpferde gibt...Die Großballen wurden schon angeliefert;-(
Ein langsames Angewöhnen wär wohl nicht nötig ( tatsächlich?) und die Heulageballen sollen mit Stroh gemischt werden.Wie sie das bewerkstelligen wollen ,ist mir schleierhaft,denn so einen gepressten Ballen bekommt man ja nicht leicht geteilt und gemischt...Konnte mir die SB auch erstmal nicht sagen,jedenfalls soll ein Netz über die Raufe gezogen werden, damit die Pferde nicht zu hastig fressen.
Wie wirkt sich das wohl auf unser Abnehmprogramm und die Hufbeschaffenheit ( chronische Rehe?) aus?!
Zumal im Winter die Bewegungsmöglichkeiten bei uns sehr eingeschränkt sind ( kein vernünftiger Platz, da der Boden nicht frostfrei ist, nichts Überdachtes und dazu vereiste Wege; bei verschneiten Wegen ist es o.k....)Kann man die Cavallo Sport Boots mit Spikes ( welche?) versehen?

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Re: Pferd zu dick

Beitrag von Lesley » Fr 16. Sep 2011, 18:25

Ich bin kein Fan von Heulage. :(

Netz über die Heuraufe ist schon mal gut. Pass auf, dass es ein geknotetes ist (die sind haltbarer) und dass die Maschen nicht zu groß sind (max. 3x3 cm).

Auf jeden Fall sollte eine langsame Umstellung erfolgen. Ihr könntet das Heu und die Heulage zuerst mischen und langsam den Abteil der Heulage erhöhen.

Wie sie das mit dem Stroh mischen wollen, weiß ich auch nicht. Allerdings ist die Idee mit dem Mischen nicht soo schlecht. Erstens fressen die Pferde langsamer und zweitens fressen sie dann evt. weniger Heulage - je nachdem wie das gelöst ist.

Zu den Schuhen kann ich jetzt nichts sagen, aber wir können uns die ja mal gemeinsam beim nächsten Termin anschauen und gucken, ob wir eine Lösung finden. Ich habe schon Stollen in Easyboots gehabt. Evt. kann man da selber Löcher reinmachen und dann Stollen.
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