Fütterung älteres Pferd

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Laddie
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Fütterung älteres Pferd

Beitrag von Laddie » Mo 19. Dez 2016, 09:23

Mein QH Wallach wird im März 24 Jahre alt. Seit diesem Sommer habe ich das Gefühl er wird wirklich langsam alt. Er sieht nach einem gesundheitlichen Tief im Spätsommer wieder gut aus.
Kürzlich hatten wir mehrmals die Situation, daß es nach einem flotten Ausritt bzw. frei Rennen und Buckeln in der Halle (sprich eigentlich für ihn normaler Anstrengung) über 1 Stunde dauerte, bis die Atmung wieder normal war. Das ist neu. Außerdem häuft es sich jetzt, daß er immer mal Mittags extrem müde ist.

Die Pferde stehen bei uns leider in der Wintersaison mehrere Stunden ohne Futter auf dem Paddock, daher komme ich mittags, hole ihn früher rein und füttere Heucobs+ Esparsette. Er ist dann max. 4 Stunden ohne Futter gewesen. Je nach dem bekommt er auch mal sein Mittagessen früher, und wenn er danach wieder rausgeht ist er wieder deutlich fitter.

Fressen tut er obwohl etwas angeschlagener Zahnsituation gut, gr. Blutbild war unauffällig Wumfrei ist er lt. untersuchter Kotprobe vom November auch. Für mich ist es eine neue Situation da Laddie bisher immer fit war, und fühle mich etwas unsicher wie ich reagieren soll.

Futter: ca. 8 kg Heu, 2-3 kg Heucobs+Esparsette, 1 kg ganzen Hafer, Senior Mineral von Dr. Fritz, Anis Fenchel Kümmel von Pernaturam.

Z.B. mal ganz konkret gefragt: könnte man in dem Falle gezielt etwas füttern um den Energielevel aufrecht zu erhalten?
Viele Grüße, Ariane

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Mascha
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Re: Fütterung älteres Pferd

Beitrag von Mascha » Mo 19. Dez 2016, 09:50

Ich würde es erstmal ohne Raufutter-Zwangs-Fresspausen versuchen. Cora, mittlerweile 28, kommt mit Zwangs-Fresspausen am Tag nicht mehr über die Runden. Ich kann ansonsten füttern, was ich will, sie baut ab und wird schlapp, wenn sie Zwangs-Fresspausen hat. Seit Frühjahr steht sie im OS mit Heu rund um die Uhr und ist im Gelände wieder fit, lauffreudig und nach einem flotten Galopp regeneriert sie schneller wieder als die meisten anderen Pferde bei uns am Stall.
Viele Grüße, Mascha
Alles, was ich an Beurteilungen abgebe, basiert auf dem Material, das mir dafür zur Verfügung gestellt wurde. Natürlich müsste man für eine vollständige, seriöse Beurteilung der Hufe das Pferd live und in Bewegung sehen.

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Re: Fütterung älteres Pferd

Beitrag von pamina123 » Mo 19. Dez 2016, 11:01

8kg Heu ist für ein älteres Pferd (QH sind ja keine leichtfuttrigen Ponies) m.E. schon eher sparsam :) .
Meine bald 20-jährige WB-Dame braucht am Tag locker 20kg und mehr Heu, um bei Figur zu bleiben.
Zusätzlich bekommt sie noch mehrmals am Tag Luzerne und etwas Hafer. Ich würde es auch ohne die Zwangsfresspausen
versuchen. Kann mir gut vorstellen dass das schon einiges ausmacht.
LG
Liebe Grüße
Sonja

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Re: Fütterung älteres Pferd

Beitrag von striziwuzi » Mo 19. Dez 2016, 12:15

in der weidesaison war er fitter?
wieviel weide, bzw. gras haben die pferde in der weidesaison?

sehr oft (und alte pferde sind ohnehin prädestiniert dafür), fehlt in der graslosen zeit vitamin e! ich hab ein pferd, das braucht im winter permanent um die 5000 ie, damit die mukkis geschmeidig bleiben.

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Re: Fütterung älteres Pferd

Beitrag von Liese_Lotte » Mo 19. Dez 2016, 14:09

Mein altes Pony ist bis zu seinem 36. Lebenjahr rennend und bockend durch den Paddock geknattert. Er hat aber, seit die Zähne schlechter wurden, also ca seitdem er 29 ist, zuerst Hafer bekommen und später, auch um sein Gewicht zu halten, Reformhafer. Ist nicht geeignet für IR gefährdete Pferde, aber bei ihm funktionierts gut. Inzwischen ist er 38, sieht super aus, verzichtet aber auf das ganz wilde herumrennen seit er nicht mehr gut sieht.
Er hat keine Fresspause, zur Zeit bekommt er Gras/Heulage ad lib, und 4-5 Portionen Opa spezialmischung: je 2liter Heucops, 1l Mash, (trocken gemessen) mit viel Wasser ergibt das ca 10 l Futterbrei. Von Hafer auf Mash bin ich umgestiegen, weil er Schlundverstopfungen hatte.

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Re: Fütterung älteres Pferd

Beitrag von Nick » Mo 19. Dez 2016, 16:15

Na ja, wir hatten dieses Jahr ein nicht so pralles Heu-Jahr. Zur Haupterntezeit war es ziemlich regnerisch, so dass das Heu oft schon überständig war, als es gemäht werden konnte. Oder es fing schon an, am Halm gammelig zu werden. Wenn mein altes Pferd die bisherige Fütterung gut vertragen hat, würde ich nicht groß rumrühren, um die Verdauung nicht sinnlos durcheinander zu schütteln, sondern vielleicht erstmal eine Heu-Analyse machen lassen. Dann sieht man, ob an Energie das drin ist, was das Pferd braucht. Wenn es zu dürftig ist, kann danach immer noch die Energiemenge mit den Heu- oder Esparsettecobs hochgeschoben werden, sofern er denn die Menge überhaupt frißt. Bei einer Futtermenge von 12kg mag manch ein Pferd nicht mehr, nicht jeder ist ein Vielfraß auf vier Beinen.

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Helga
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Re: Fütterung älteres Pferd

Beitrag von Helga » Di 20. Dez 2016, 08:13

Ev liegt es gar nicht an der Fütterung. Schon mal an den Kreislauf/das Herz gedacht ? Gerade älteren Pferden tut die Zufütterung von Weißdorn alsl Pflanze oder Tropfen oft sehr gut.

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Re: Fütterung älteres Pferd

Beitrag von Arna » Di 20. Dez 2016, 10:33

Ich möchte noch zu bedenken geben, dass eine Kotprobe in den Wintermonaten ein falsch-negatives Ergebnis liefern kann. Die Würmer sind in dieser Zeit nicht gleichmäßig aktiv und werden nicht ständig ausgeschieden. Bei mir gibt es im November immer eine Ivermectin, auch wenn ich den Rest des Jahres selektiv entwurme.

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Re: Fütterung älteres Pferd

Beitrag von Laddie » Di 20. Dez 2016, 12:22

Danke für eure Ideen!

An ein Herzproblem hatte ich auch schon mal gedacht. Das würde ich dann ggf. auch mal abklären lassen.

Da meine THP im Spätsommer auch Magenprobleme diagnostiziert und Laddie Dasseleier an den Beinen hatte gab es im November eine entsprechende Wurmkur. Ich hatte den Eindruck, daß er danach wieder besser drauf war und auch wieder zunahm.
Viele Grüße, Ariane

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Re: Fütterung älteres Pferd

Beitrag von Lesley » Di 20. Dez 2016, 13:57

Kannst du irgendwie kontrollieren, ob er genug trinkt? Wir hatten das Problem mit einem älteren Pferd, was aber erst rauskam als sie eine Kolik hatte. Jetzt sieht sie ganz anders aus, wo sie wieder genug Flüssigkeit zu sich nimmt.
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„If you are not willing to learn, no one can help you.
If you are determined to learn, no one can stop you.“

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