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Nitrat

Verfasst: Fr 19. Jun 2015, 09:18
von Laddie
Eine Freundin von mir hält ihre 3 VB im Offenstall, die Hufe bearbeite ich seit 6 1/2 Jahren. Von der Hygiene her dürften die Pferde keine Probleme haben, laufen tun sie auch gut. Allerdings habe ich zunehmend Probleme bez. tiefer Gammellöcher und Wandverbiegungen, die ich mir letztlich nur mit Stoffwechselproblemen erklären kann.
Kürzlich wurden in der Gegend sehr hohe Nitratwerte im Wasser festgestellt. Meine Freundin stellte auch bei ihrem Brunnenwasser fest, daß der Wert deutlich über dem Grenzwert lag.

Meine Frage an euch wäre, ob ihr auch schon Zusammenhänge zwischen Hufproblemen und Nitratwerten feststellen konntet. Oder welche anderen testbaren Werte in Wasser und Böden diese noch verursachen könnten.
Futter scheint nicht das Problem zu sein.

Re: Nitrat

Verfasst: Fr 19. Jun 2015, 09:21
von Lesley
Wurden bei der Wasseranalyse noch andere Stoffe getestet?
Eine Kundin von mir hat auch ihr Wasser analysieren lassen. Ich weiß grad nicht mehr, welcher Wert erhöht war, aber es war nicht Nitrat.

Re: Nitrat

Verfasst: Fr 19. Jun 2015, 11:27
von Wurzl
Ja, ich seh da einen Zusammenhang - kann aber nix belegen.
Hatte zwei Fohlen über längere Zeit in Bearbeitung mit üblen Verbiegungen, Rissen, Gammel, flachen Hufen etc.
Die bekamen Bachwasser in landwirtschaftlich stark genutztem Gebiet. Futter etc. war ok, wobei sie auch etwas viel Pellets und Karotten etc. bekamen.

Re: Nitrat

Verfasst: Fr 19. Jun 2015, 13:07
von kelte
Grüß Euch!

Ich bilde mir auch Zusammenhänge ein, habe aber auch noch keine Belege.
Jedefalls habe ich immer Wasser-Teststreifen von der Aquaristik im Auto und schaue mir den Nitrit- und Nitratwert an, um langfristig vielleicht irgend welche Zusammenhänge erkennen zu können.

Zur Frage, was noch im Wasser sein kann: Bei uns z.B. ist der Manganwert im Grundwasser relativ hoch, was sich natürlich auch auf den Mangangehalt im Gras auswirkt. Weiters lässt sich deutlich Eisen nachweisen, was aber offenbar durch alte Eisenrohre bei den Tränezuleitungen kommt. Allerdings muß es sich dabei um 3wertiges Eisen handeln, welches vom Organismus nur sehr schwer verwertbar ist.

Grüße

Re: Nitrat

Verfasst: Fr 19. Jun 2015, 13:08
von Laddie
@Lesley: Was anderes wurde nicht getestet, könnte man aber noch machen. Der Mann ist Chemielaborant ;) Sie will jetzt erstmal versuchen obs was bringt wenn sie die Wassergabe zum Großteil durch Leitungswasser ersetzt.

@Gunnar: Das Futter haben wir schon durch, da sehe ich nichts was solche DInge in dem Maße verursachen könnte. Die Pferde stehen 24 h auf der Wiese, die ist aber m.E. nicht so fett, und es sind schwerfuttrige VB.

Re: Nitrat

Verfasst: Fr 19. Jun 2015, 15:56
von katiebell
kelte hat geschrieben: Allerdings muß es sich dabei um 3wertiges Eisen handeln, welches vom Organismus nur sehr schwer verwertbar ist.

Grüße
Weil das immer mal wieder aufkommt, dass Eisenüberschuss bei Pferd angezweifelt wird mit der Begründung, dass dieses oder jenes Eisen eh nicht aufgenommen wird, wollte ich das Zitat von Kellon gerne mal posten:
The horse is not a human or rat. Their digestive system is very different. Horses constantly secrete stomach acid and even iron oxide is soluble in their stomachs. The solubility of various iron forms in water is not a valid estimation of their bioavailability to a horse.

Pelleted diets containing high levels of iron contamination from the processing equipment and/or high iron contamination in calcium sources (basically rust or dirt, iron oxide) are well known to cause iron overload in in simple stomached, hind gut fermenting (like the horse) zoo animal species:

<http://library.vetmed.fu-berlin.de/reso ... Clauss.pdf>

That study concentrates on dietary tannins in the natural diet blocking iron absorption, but we also know from other animals that when hind gut fermentation is increased, iron absorption increases.

Even in young foals that may not have peak fermentation capacity, dirt is an important iron source and being deprived of it causes iron deficiency anemia:

<http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1 ... x/abstract>

The same thing is seen in pigs raised on concrete.

The statement that high iron is not a problem for most horses also has no basis in fact - i.e. studies. In Dr. Smith's initial studies on iron status, 28% of horses from a slaughter sample were iron overloaded:

http://jn.nutrition.org/content/114/4/677.full.pdf
Nach wie vor halte ich Eisenüberschuss für den grössten Problemverursacher. Ob das auch in diesem Fall so ist, müsste man halt prüfen...
Wollte das nur mal in den Raum werfen, sozusagen, weil immer wieder vermutet wird, dass bestimmte Formen von Eisen vom Pferd schlecht verwertet werden. Das stimmt aber tatsächlich so nicht.

Ob das Futter nicht das Problem ist, lässt sich nur mit Analyse und durchrechnen der Ration feststellen. Zu wenig Kupfer und Zink haben z.B. auch dramatische Folgen.

Re: Nitrat

Verfasst: Fr 19. Jun 2015, 16:04
von kelte
@ katiebell

Gibt es da Untersuchungsergebsnisse bezüglich Eisenverwertung bei Pferden auch auf Deutsch, oder kannst du welche kurz übersetzen?

Mich würde das nämlich sehr wundern, denn beim Menschn, bei Süßwasserfischen und bei Pflanzen gilt es als erwiesen, daß 2wertiges, also chelatiertes Eisen wesentlich besser verwertet werden kann, als 3wertiges.

Grüße

Re: Nitrat

Verfasst: Fr 19. Jun 2015, 16:14
von katiebell
Das kann ich dir nicht sagen, da müsstest du selber mal recherchieren. Nee, voll ausgelastet arbeitstechnisch, kann gerade nichtmal kurz was übersetzen. Schau doch einfach trotzdem mal rein, vielleicht nicht alles zu verstehen dann, aber evtl. wichtige "Häppchen". :)

Re: Nitrat

Verfasst: Fr 19. Jun 2015, 20:41
von saskia
katiebell hat geschrieben:[
....(basically rust or dirt, iron oxide) ....
...
Da gerade Rost genannt wird : in der Westernreiterei sind doch gerade rostende Eisengebisse populär, und angeblich würden die sogar lieber als andere Gebisse von den Pferden angenommen. http://www.snipview.com/q/Sweet_iron

Re: Nitrat

Verfasst: Fr 19. Jun 2015, 22:47
von katiebell
Ja, die Erfahrung habe ich auch gemacht. Glaube allerdings kaum, dass da viel von aufgenommen werden kann- zumindest bei regelmässigem Gebrauch und trockener Lagerung ist da keine Rostmenge drauf, die sich ablöst usw.