Grummet - Fruktan - Rehe

saskia
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Re: Grummet - Fruktan - Rehe

Beitrag von saskia » Mo 20. Apr 2015, 21:55

Lesley hat geschrieben: Sorry, aber irgendwelche Behauptungen kann jeder aufstellen.
Lesley, mit dem Zitat im Zitat wird leider nicht deutlich genug, welche der beiden gegensätzlichen "Behauptungen" du kritisierst. Im ersten Anlauf dachte ich, es bezieht sich auf die "Behauptung" von Tic.... (nach nochmaligem Lesen und Hinzuziehen meiner eigenen Kenntnisse weiss ich nun wie's gemeint ist, aber vielleicht könntest du es für Mitleser doch noch etwas unmissverständicher machen?
Theorie ist, wenn man alles weiß und nichts klappt. Praxis ist, wenn alles klappt und keiner weiß warum. Oft sind Theorie und Praxis vereint: nichts klappt und und keiner weiß, warum.

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Cate
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Re: Grummet - Fruktan - Rehe

Beitrag von Cate » Di 21. Apr 2015, 08:02

ohle hat geschrieben:Was könnt ihr mir zum Thema Wiese sagen?
Wann darf das Pferd wieder Gras fressen? Welches Gras? Wie lange?

Maulkorb kommt leider nicht in Frage.

Wiese würde ich vorerst auf keinen Fall machen! :hand:
Je nachdem, wie es dem Pferd geht, evtl. kurz später im Sommer auf überständiges Gras, evtl. aber auch erst nächstes Jahr wieder.
Aber jetzt, auf das frisches, aufschießende Gras und bei den teilweise noch sehr kalten Nächten bitte gar kein Gras!



Nur aus Neugier - warum kommt ein Maulkorb nicht in Frage?
Meine Rehestute sowie das Nicht-Reheshetty kommen sehr gut mit ihren Maulkörben klar, ebenso die beiden Moppelpferde bei uns im Stall. Die lassen sie sich mittlerweile sogar richtig gerne anziehen, weil Maulkorb = Gras, jippieh! :dance:
Bei meiner Stute ist die Rehe jetzt 4,5 Jahre her, und letztes Jahr konnte sie das erste Mal wieder mit den anderen "einfach so" auf die Weide, d.h., ab Juni ca. 6-8 h tgl., allerdings immer mit Maulkorb und teilweise mit Diätplatte. die Jahre vorher habe ich sie immer nur max. 2 h auf die Weide gelassen, und wenn das Gras mal sehr kurz und/oder gestreßt war, mußte sie auf dem Auslauf bleiben (mit Gesellschaft und Heu natürlich).
Was wir sehen, hängt hauptsächlich davon ab, wonach wir suchen - Sir John Lubbock

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Sani
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Re: Grummet - Fruktan - Rehe

Beitrag von Sani » Sa 25. Apr 2015, 18:43

Lesley hat geschrieben:
Sani hat geschrieben:
Tic hat geschrieben: eine Hufrehe ist niemals nach 7 Tagen "abgeschlossen".
Siehe http://hufpflege-service.de/huferkrankungen/hufrehe/

Zitat: "Eine Heilung leichter und früh genug erkannter und behandelter Hufrehe kann innerhalb von 4- 14 Tage möglich sein!"
Sorry, aber irgendwelche Behauptungen kann jeder aufstellen.
Bezieht sich auf Sanis Behauptung.
Das war keine Behauptung von mir, ich war nur der Überbringer der Botschaft (als Zitat deutlich gekennzeichnet).

Ohle, Deine Frage zu Gras kann pauschal nicht beantwortet werden, empfindliche Pferde sollte man langsam an der Hand anweiden. Anfangs 5 Min. täglich (je nach Witterung), das Gras sollte mindestens 10 cm hoch sein, siehe http://www.pferdeheimat.net/hufrehe-weide-fruktan/

Nach ein paar Wochen, wenn sich der Stoffwechsel umgestellt hat, könnte man das Pferd ab Mitte Mai evtl. länger stallseitig auf die Weide lassen, das Gras sollte dann mindestens 20 cm hoch sein. Kurzes Gras hat mehr Fruktan ist daher schlecht für Pferde mit Stoffwechselproblemen. Zum Beispiel Ostpreußen-Kräuter http://www.shop-pernaturam.de/Pferde/Wi ... euter.html können helfen, auch wenn das Pferd auf relativ magere Weiden kommt.

Meine Rehestute geht von Mitte Mai bis Ende Nov. seit 3 Jahren ohne Maulkorb nachts 7 Std. auf die Weide, sie hat damit kein Problem. Ihr letzter Reheschub ist ca. 3,5 Jahre her, sie hat chronische Rehe - keine Rotation, aber Hufbeinsenkung, daneben noch andere Probleme vorne (Hornsäulen, hohle Wände). Als meine Stute akute Rehe hatte, war sie ziemlich fett, mit Diät und MeboSyn hat sie gut abgenommen.

Das Wichtigste ist nach meiner Erfahrung, den Stoffwechsel so gut als möglich zu unterstützen, Hufrehe basiert auf einer Stoffwechselstörung, deren Symptome sich an den Hufen äußert. Viel Bewegung im Offenstall finde ich auch sehr wichtig, möglichst auf verschiedenen Böden, das klappt nur in einer größeren Herde.

Sani
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Re: Grummet - Fruktan - Rehe

Beitrag von katiebell » Sa 25. Apr 2015, 19:00

http://www.vfdnet.de/index.php/rheinlan ... n-maerchen

Hufrehe basiert übrigens nicht grundsätzlich auf einer Stoffwechselstörung. Eine Rehe kann zig Ursachen haben. Sie basiert häufig auf einer Stoffwechselstörung, aber die generelle Aussage "Hufrehe basiert auf einer Stoffwechselstörung" ist Unfug.

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Re: Grummet - Fruktan - Rehe

Beitrag von Sani » So 26. Apr 2015, 19:10

Ein interessanter Artikel, ich habe auch noch einen: http://www.natural-horse-care.com/pferd ... n/fruktan/

Vergessen hatte ich in meinem letzten Beitrag, daß meine Stute seit 3 Jahren Equimont bekommt bzw. letztes Jahr Equisorb
http://www.bentonit24.de/pferde/bentoni ... /index.php

Vermutlich hat meiner Stute Bentonit das Leben gerettet und dazu geführt, daß Gras keinen Reheschub auslöst.
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Re: Grummet - Fruktan - Rehe

Beitrag von katiebell » Mo 27. Apr 2015, 09:27

Bentonit bindet z.B. Toxine. Es verhindert aber keine durch zuckerhaltiges Gras verursachte Rehe.

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Lesley
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Re: Grummet - Fruktan - Rehe

Beitrag von Lesley » Mo 27. Apr 2015, 10:53

Sani hat geschrieben:
Lesley hat geschrieben:
Sani hat geschrieben: Siehe http://hufpflege-service.de/huferkrankungen/hufrehe/

Zitat: "Eine Heilung leichter und früh genug erkannter und behandelter Hufrehe kann innerhalb von 4- 14 Tage möglich sein!"
Sorry, aber irgendwelche Behauptungen kann jeder aufstellen.
Bezieht sich auf Sanis Behauptung.
Das war keine Behauptung von mir, ich war nur der Überbringer der Botschaft (als Zitat deutlich gekennzeichnet).
Und warum hast du es gepostet? Eine belastbare Quelle ist das ja nun nicht gerade.
"Experience is the hardest kind of teacher. It gives you the test first and the lesson afterward." ~Oscar Wilde

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If you are determined to learn, no one can stop you.“

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Re: Grummet - Fruktan - Rehe

Beitrag von Tic » Mo 27. Apr 2015, 19:32

ohle hat geschrieben:Vielen Dank!
Auch die Info, wie lange so eine Rehe dauert!
Es war mir auch gar nicht klar, dass eine Rehe somit "verheilen" kann?! Ich dacht, was gesenkt ist, bleibt gesenkt.
Sorry, ich hab deinen Post erst heute gesehen. ich hab mich vielleicht missverständlich ausgedrückt... "verheilen" ist der falsche Ausdruck, denn der zerstörte Teil des Hufbeinträgers wird nicht wieder zusammenwachsen. Man kann aber orthopädische Maßnahmen ergreifen um das Hufbein zu unterstützen. In dem Fall kann die Verbindung zwischen Hornkapsel und Hufbein, also der Hufbeinträger, ohne weitere neue Zereissungen wieder nachwachsen. Deswegen sagt man der Huf muss einmal "durchwachsen". Im Idealfall einmal störungsfrei, also ohne neue Zereissungen des Hufbeinträgers.

Ein Pferd mit chronischen Hufrehehufen wird auch immer ein Pferd mit chronischen Hufrehehufen bleiben. Auch wenn der Huf nach ausgestandener Rehe augenscheinlich wieder vollkommen normal aussieht und das Pferd lahmfrei läuft, ist es wichtig im Hinterkopf zu behalten, dass der Hufbeinträger einmal durch Hufrehe geschädigt war und sicher nicht so belastbar ist, wie bei einem Pferd das nie solch einen Schaden hatte. Wie groß der Schaden ist und welche Belastung der Huf in Zukunft aushalten kann, ist individuell und kommt natürlich auch auf den Krankheitsverlauf und die Dauer an. Ich kenne Pferde die ganz normal einen Reitpferdealltag leben und welche die nicht mehr belastbar sind.

Deswegen würd ich persönlich mein eigenes Pferd bei Hufrehe so schnell wie möglich als Erstmaßnahme mit Polstern und Casts versorgen (selbstverständlich mit TA und Röbis usw) und sobald mein Pferd nicht mehr Schmerzhaft ist, bekäme es einen adäquaten Rehebeschlag (obwohl ich Barhufpflegerin aus Leidenschaft bin ;) ) . Ich würde aber wollen, dass mein Pferd Hufteschnisch so optimal unterstützt wird, damit der Huf so störungsfrei wie möglich neu anwachsen und runterwachsen kann um den Schaden am Hufbeinträger so klein wie möglich zu halten.

Welche Maßnahme bei deinem Pferd angebracht ist, kann man hier nicht beurteilen, dazu brauchst du am besten beide Fachleute, TA und Hufmensch, gemeinsam am Pferd um dies zu entscheiden.

Wie gehts ihm denn jetzt eigentlich?
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Re: Grummet - Fruktan - Rehe

Beitrag von kelte » Di 28. Apr 2015, 07:27

Servus!

Woher weist du, daß der Hufbeinträger nach einer Rehe nie wieder so gesund wird, wie einer ohne Rehe???
Ich suche schon ewig Infos dazu, konnte aber bis jetzt noch keine Untersuchungen, bzw Forschungen dazu finden.

Grüße

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Re: Grummet - Fruktan - Rehe

Beitrag von Tic » Di 28. Apr 2015, 07:53

Weil eine Enzündung der Wandlederhaut vorliegt mit Absonderung von Gewebsflüssigkeit, teilweise mit oder ohne Einblutungen und einer Zereissung der Basalmebrane die eine Loslösung der der Hornwand von der Wandlederhaut zur Folge hat. Diese Zerstörung kann meines Erachtens nicht ohne Folgen bleiben auch wenn der Huf später wieder tadellos ist. Würden wir von einem Arm oder Beinbruch reden würde niemand in Zweifel ziehen, dass das die Stelle an der der Knochen zusammen gewachsen ist eine Schwachstelle darstellt. Ebensowenig wie niemand in Zeifel zieht das nach einem Sehnenschaden das gesundete Sehnengewebe nicht die gleiche Qualität hat wie das ohne Schaden vorher. Warum sollte das in der Huflederhaut und deren Gewebe anders sein??

Außerdem verlasse ich mich auch auf Erfahrungen die Hufbearbeiter gemacht haben die Rehepferde teilweise über viele Jahre bis Jahrzehnte hinweg begleitet haben. Auch wenn diese Pferde wieder ein ganz normales Reitpferdeleben leben, wird den Hufen besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Und das finde ich einfach ein muss.
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