Eggersmann Kräutermineral

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Pferdefreund
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Re: Eggersmann Kräutermineral

Beitrag von Pferdefreund » Fr 16. Jan 2015, 14:52

hier ist ein ganz guter Artikel zum Eisen, auf Deutsch:

http://www.salvana-pferde.de/dokumente/ ... /Eisen.pdf

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Silke & Abai
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Re: Eggersmann Kräutermineral

Beitrag von Silke & Abai » Fr 16. Jan 2015, 15:01

Und darin steht auch ziemlich zum Schluss:

"Nicht nur die absoluten Eisengehalte
der Futtermittel sind entscheidend,
sondern auch die unterschiedlichen
Verfügbarkeiten des
enthaltenen Eisens."

Und eben über diese Verfügbarkeit gibt es wohl keine relevanten wissenschaftlichen Untersuchungen (oder mir sind keine bekannt).

Die Eisenfrage sehe ich daher etwas ambivalent. Hohe Eisenwerte im Heu - sind bewiesen, schön und gut. Aber wenn nicht bewiesen ist, dass Pferde diese zu hohen Eisenmengen auch aufschlüsseln, dann ist ein sehr hohes Zufüttern von Kupfer, Zink etc. (zu denen im Übrigen wohl auch keine Untersuchungen zur Verfügbarkeit vorhanden sind) für mich persönlich schon eine Sache, die man sich selber sehr gut überlegen sollte.
Viele Grüße

Silke

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Pferdefreund
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Re: Eggersmann Kräutermineral

Beitrag von Pferdefreund » Fr 16. Jan 2015, 16:13

ja, genau das ist das Problem.


Ich habe jetzt mal ausgerechnet wieviel elemtares Zink in dem Mineralfutter ist. Waere halt schoen wenn die Firmen das draufschreiben wuerden, denn nicht jeder weiss wie man das rausfindet.

Also, nach meiner Rechnung sind in 100g dieses Mineralfutter 248,5 mg Zink drin, und zwar in 2 Formen, Zinkoxid und Zink Chelat, das letztere aber in sehr geringen Mengen. In meinen Heuanalysen ueber die letzten 4 Jahre fehlen so um die 250-280mg Zink. Fuer mich waere das also ganz passend. Ich fuettere meinen Pferden lediglich das was zur Mimimalen Versorgung nach dem Amerikanischen Research Council fehlt.

So, habe es auch fuer Kupfer ausgerechnet. An Kupfer fehlt bei mir immer so an die 50mg. Dieses Mineralfutter bietet in 100g 11.4mg Kupfer (in Form von Kupfer II Pentahydrat und Kupfer Aminosaeure Chelat). Das waere fuer mich also zu wenig.

Selen muesste man auch schauen. Mit nur 0.4mg in 100g koennte es auch zu wenig sein. Ich fuettere 0.75-1 mg Selen taeglich, zusaetzlich zu dem Selen was in meinem Heu ist (0.04mg/kg Selen im Heu). Aber bei Selen muss man gut aufpassen. Da waere evtl eine Blutanalyse sinnvoll.

Fazit, nein, ich wuerde das MiFu mit meinem Heu nicht fuettern.

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Juria
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Re: Eggersmann Kräutermineral

Beitrag von Juria » Sa 17. Jan 2015, 12:27

Zum Thema Eisen hatte Katiebell mal einen ganz interessanten Artikel gepostet. Aber irgendwie öffnet der sich nicht mehr :/

@ Katiebell, könntest du den Link noch mal posten? Ich habe übrigens auch den Eindruck, dass die Futtermittelindustrie gerade stark auf das Thema Eisen reagiert :D

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Re: Eggersmann Kräutermineral

Beitrag von Juria » Sa 17. Jan 2015, 12:34

Ahh hier ist es. Über den Link geht das irgendwie nicht. Hatte es zum Glück gespeichert ;)
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

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Re: Eggersmann Kräutermineral

Beitrag von katiebell » Sa 17. Jan 2015, 14:16

Silke & Abai hat geschrieben:Müsste man nicht eigentlich korrekt schreiben: im Grundfutter von Pferden ist ein hoher Eisenwert vorhanden.

Inwieweit dieser hohe Eisengehalt im Futter auch zu einem "zu viel Eisen" im Pferdekörper führt, dazu gibt es meines Wissenstandes nach noch keine aussagekräftigen wissenschaftlichen Erkenntnisse, oder?

Gerne lese ich fundierte wissenschaftliche Untersuchungen, wie viel Eisen das Pferd wirklich aufnimmt.
Nur zu, google mal iron overload und insulin resistence, da müsstest du fündig werden (Studie). ;)

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Re: Eggersmann Kräutermineral

Beitrag von Juria » Sa 17. Jan 2015, 19:36

Hi Katiebell, ich schau grad so ziemlich jeden Link durch. Google spuckt da wirklich einiges aus. Könntest du vielleicht einen Link zu der/ den Studie/n und Artikel/n angeben, die sich wirklich lohnen? Du bist da doch so fit drinnen ;)

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Re: Eggersmann Kräutermineral

Beitrag von Carina » Sa 17. Jan 2015, 19:43

Silke & Abai hat geschrieben:Hohe Eisenwerte im Heu - sind bewiesen, schön und gut. Aber wenn nicht bewiesen ist, dass Pferde diese zu hohen Eisenmengen auch aufschlüsseln, dann ist ein sehr hohes Zufüttern von Kupfer, Zink etc. (zu denen im Übrigen wohl auch keine Untersuchungen zur Verfügbarkeit vorhanden sind) für mich persönlich schon eine Sache, die man sich selber sehr gut überlegen sollte.
Hallo Silke,

dann kann ich sehr gut nachvollziehen.

Für mich kommt eine sehr hohe Gabe von Kupfer, Zink und anderen Schwermetallen nicht in Frage. Da bräuchte ich schon erheblich mehr gesicherte Fakten.
Bei uns im Stall werden viele Pferde 30 Jahre und älter. In meiner Jugend galt ein Pferd mit 20 Jahren schon als recht alt. So schlecht kann die Ernährung demnach nicht sein.
Bis wir dazu wirklich sichere Erkenntnisse haben, wird es wohl noch eine Weile dauern.

Grüße
Carina

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Re: Eggersmann Kräutermineral

Beitrag von TinaH » Sa 17. Jan 2015, 22:07

Was mir zu denken gibt: die Pferde bei uns im Ort, die am ältesten geworden sind (3x32, 1x38), das waren diejenigen, denen kaum/sehr wenig/nur rudimentär irgendwelche "besondere" Zuwendung zu Teil wurde. Die haben alle fast ihr ganzes Leben niemals irgend ein Mineralfutter bekommen, sondern ausschließlich Heu/Hafer/Gras/RüSchnis/altes Brot/Fallobst. Niemals im Leben Pferdezahnarzt oder Physiotherapeut gesehen. Die 38jährige wurde bis auf die letzten 2 Jahre ab 3jährig durchgehend beschlagen und die Besitzerin war stolz auf die Intervalle von mindestens 12, oftmals auch 16 Wochen (und die Hufe waren nach dieser Zeit nichtmal sonderlich lang gewachsen).

Ich weiß nicht wirklich, was ich davon halten soll. Ist halt eine recht beschränkte Beobachtung, ich gehe nochmal in mich, ob mir ein ""behütetes"" Pferd einfällt, was über 30 wurde.
Gesendet von meinem verkabelten Computer mit echter Tastatur!

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Re: Eggersmann Kräutermineral

Beitrag von Pat » Sa 17. Jan 2015, 23:24

Mal ein anderes Beispiel:
Araber x Pony Mix, 33 Jahre, seit ca 10 Jahren Cushing mit entsprechenden Medikamenten, einige Reheschübe, sehr gutes Management mit Heubreichen, weil kaum noch Zähne im Mund, gute körperliche Verfassung, bekommt regelmäßig Duplos drunter, damit es bequemer läuft, ein mal im Jahr Röntgenkontrolle der Hufe, und was weiß ich noch ... :D

ich fürchte sie wird 100 ... ;)

nee, ernstaft jezze, ohne dieses Bestmanagement wäre sich sicherlich schon tot.
Ich will nicht darüber urteilen, ob "weniger mehr" ist, oder ob Maximalversorgung besser ist. Von beiden gibt es sicherlich solche und solche Beispiele. Helmut Schmidt ist ja trotz rauchen (und Intensivmedizin!) schon Ü90, die meisten Raucher sterben allerdings viel früher. Und er, der Helmut, wäre sicherlich auch viel fitter, würde er nicht rauchen.

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